„Haben Glyphosat immer für ein schonendes Mittel gehalten“

Kurzmitteilung

„Haben Glyphosat immer für ein schonendes Mittel gehalten“

Stellvertretender Generalsekretär des DBV Hemmerling im Interview mit MDR INFO

„Glyphosat unterbricht die Photosynthese, also das Pflanzenwachstum. Es wirkt also nicht als Gift. Deshalb sind wir als Landwirte auch immer davon ausgegangen, dass das ein besonders schonendes Pflanzenschutzmittel ist“, so Udo Hemmerling, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV) im Interview gegenüber dem Radiosender MDR INFO zu der aktuellen Kritik der Partei Bündnis 90/Grüne an dem Wirkstoff.
„Einige Untersuchungen im Auftrag der Grünen-Partei reichen nicht aus. Notwendig sind amtliche Untersuchungen“, forderte Hemmerling. Und allein die Tatsache von Rückstandsfunden belege noch keine Risiken: „Die moderne Untersuchungstechnik ist in den letzten 20 bis 30 Jahren so sensibel geworden, dass kleinste Stoffgehalte praktisch überall nachgewiesen werden können.“ Ob Glyphosat krebserregend sei, wie die Weltgesundheitsorganisation WHO vermute, sei unklar: „Auf der gleichen Liste der WHO finden sich auch die unregelmäßige Schichtarbeit und Mate-Tee.“ Daher müsse nun die erneute fachliche Risikobewertung des zuständigen Bundesinstitutes BfR abgewartet werden. Der DBV verwies auch darauf, dass die Anwendungsvorschriften für Glyphosat in der Landwirtschaft erst im letzten Jahr enger gefasst wurden. „Die Landwirtschaft hat auch ein Eigeninteresse am dosierten Einsatz von Glyphosat, um Resistenzen bei Unkräutern auf dem Acker zu vermeiden“, so Hemmerling.

„Sonderrolle der Landwirtschaft beim Klimaschutz anerkennen“

Kurzmitteilung

„Sonderrolle der Landwirtschaft beim Klimaschutz anerkennen“

Rukwied fordert Verbesserung der Effizienz der Produktion auf dem Weltbauerntag in Mailand

Die politische Absicht, langfristig auf die Nutzung von fossilen Energieträgern zu verzichten, ist eine Chance aber auch eine große Herausforderung für die Landwirtschaft. Dies bekräftigte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, anlässlich des Weltbauerntages in Mailand (26. Juni 2015). „Die Steigerung der globalen Nahrungsmittelproduktion zur Sicherung der Welternährung ist unsere vordringlichste Aufgabe, die nicht durch überzogene Ziele beim Klimaschutz torpediert werden darf.“ Der Landwirtschaft müsse deshalb bei den anstehenden Klimaverhandlungen in Paris im Dezember 2015 eine Sonderrolle zugestanden werden, so der Bauernpräsident auf dem Panel über Lösungen zur Begegnung des Klimawandels. Wenn die Landwirtschaft ihre Produktion über eine Verbesserung der Ressourceneffizienz erhöhe, verursache sie sogar weniger Emissionen. „So haben die deutschen Bauern die Methanemissionen seit 1990 um 21 % gesenkt und dabei 25 % mehr Fleisch und 6 % mehr Milch erzeugt“, hob Rukwied hervor. Diese nachhaltige Verbesserung der Effizienz sei weltweit der Weg, um das Klima zu schützen und gleichzeitig die Anforderungen zu erfüllen, eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.

„Landwirtschaft und Gesellschaft – Wege zu besserem Verständnis“

Kurzmitteilung

„Landwirtschaft und Gesellschaft – Wege zu besserem Verständnis“

Politik, Medien und Landwirtschaft im Gespräch beim Deutschen Bauerntag

Zum Abschluss des Deutschen Bauerntages 2015 in Erfurt diskutierten die Delegierten auf dem Panel „Landwirtschaft und Gesellschaft – Wege zum besseren Verständnis“ die öffentliche Wahrnehmung der Landwirtschaft und Möglichkeiten des gesellschaftlichen Dialogs. Unter Moderation des Agrarjournalisten Uwe Steffin stellten Vertreter der Parteien im Deutschen Bundestag, der Wochenzeitung ZEIT und der Landwirtschaft ihre Vorstellungen zur Verbesserung der Akzeptanz landwirtschaftlichen Handelns dar. Vor allem die mediale Darstellung über Tierhaltung und der Umweltschutz standen im Mittelpunkt der sehr engagierten Diskussion. Alle Teilnehmer der Diskussionsrunde appellierten einhellig, bei aller Kritik in der Sache die Bauernfamilien nicht zu diskriminieren und auszugrenzen. Sie seien Teil der Gesellschaft und gehörten als Erzeuger von Nahrungsmitteln, wegen des Erhalts der vielfältigen Landschaft, der Wertschöpfung und der Arbeitsplätze in die Mitte der Gesellschaft.