Keine Patente auf Pflanzen und Tiere

DBV – Pressemitteilung vom 27.04.17

Bundestag fordert Bundesregierung auf, bei EU aktiv zu werden

Der Deutsche Bauerverband (DBV) begrüßt den heutigen Beschluss des Bundestages (27.04.) zu Biopatenten. Darin wird die Bundesregierung dazu aufgefordert, sich auf EU-Ebene dafür einzusetzen, dass es keine Patente auf Erzeugnisse aus konventioneller Zucht und auf biologische Verfahren geben darf. Die EU soll zudem in ihrem Patentrecht für Pflanzen- und Tierzucht nach wie vor das umfassende Züchterprivileg anwenden. Der Bundestagsausschuss für Landwirtschaft hatte den Beschluss des Bundestages mit dem Antrag „Gartenbau sowie Garten- und Landschaftsbau als innovativen Wirtschaftszweig stärken und zukunftsfest machen“ initiiert.

 

DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken erklärte: „Der Bauernverband lehnt Patente auf Pflanzen und Tiere grundsätzlich ab. Das Sortenschutzrecht bleibt in der Pflanzenzüchtung das Schutzrecht der Wahl für geistiges Eigentum. Durch die Erteilung von Biopatenten wird jedoch der freie Zugang zu genetischen Ressourcen durch den Sortenschutz unterlaufen.“ Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund der neuen Züchtungsmethoden. Biopatente sollten auch in Einzel- oder Ausnahmefällen nicht möglich sein.

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Landwirte laden zum Dialog ein

DBV – Pressemitteilung vom 24.04.2017

Aktionstag „Wir machen Deinen Sommer“ in über 50 Städten

„Unsere Bäuerinnen und Bauern öffnen nicht nur ihre Höfe, sondern suchen in den Städten das Gespräch mit den Verbrauchern. Der heutige bundesweite Aktionstag ist eine Einladung zum Bürgerdialog.“ Dies unterstrich der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, in Berlin zum Auftakt des diesjährigen Aktionstages der deutschen Landwirtschaft, der am 26. April 2017 und am folgenden Wochenende in über 50 Städten stattfindet. Er steht unter dem Motto „Wir machen Deinen Sommer“ und wird mit dem „Angrillen“ verbunden.

„Zu diesem Anlass wollen wir über Genuss und Lebensfreude beim Essen ins Gespräch kommen sowie über die gesellschaftlichen und politischen Anforderungen an unsere tägliche Arbeit informieren“, hob der Bauernpräsident hervor. Die hohen Standards für die Lebensmittelerzeugung, für die Haltung von Nutztieren und für den Umwelt- und Naturschutz verlangten von den Bauernfamilien vollen Einsatz, stetige Weiterentwicklung und Investitionen in Innovationen.

Ein besonderes Anliegen für die Landwirte ist die Tierhaltung. „Hier haben wir vieles auf den Weg gebracht. Die Initiative Tierwohl ist beispielhaft für solche Veränderungen in der Breite der gesamten Schweine- und Geflügelhaltung“, betonte Rukwied. Daneben ist ein Bekenntnis der Politik zu einer von Bauernfamilien getragenen Landwirtschaft von enormer Bedeutung. Eine nationale Nutztierstrategie ist unverzichtbar. Damit müssen wieder verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen geschaffen und gleichzeitig alle Wirtschaftsbeteiligten, Politik und Gesellschaft in die gemeinsame Verantwortung genommen werden“, forderte Rukwied. Die Maßnahmen einer solchen Strategie müssten von möglichst vielen Tierhaltern zu erfüllen sein. Planungssicherheit, Verlässlichkeit und Vertrauen seien notwendig. Zudem müsste sie einen Großteil der Verbraucher mitnehmen, dürfe nicht am Markt vorbeigehen und Raum für wirtschaftsgetragene Entwicklungen wie die Initiative Tierwohl lassen, erklärte Rukwied.

Termine und Orte des Aktionstages in den Bundesländern finden sich unter www.bauernverband.de/bauern-in-der-stadt.

Ruckwied Schmidt

Bauernpräsident Joachim Rukwied und Brandenburger Landwirte geben den Startschuss für den bundesweiten Aktionstag Grillen am 26.04.2017. Mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt grillen sie vor dem Reichstagsgebäude in Berlin. „Wir machen deinen Sommer“ ist das Motto des diesjährigen Aktionstages des Deutschen Bauernverbandes, „Zutaten: Kompetenz, Engagement, Veränderung. Denn Landwirtschaft kommt nicht von ungefähr“. Zum Angrillen kommen bundesweit Bäuerinnen und Bauern in die Städte und laden Bürgerinnen und Bürger zum Dialog über Landwirtschaft und Tierhaltung ein.

 

Quelle: Gero Breloer für Deutscher Bauernverband

 

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„Unser Anspruch: schnell praktikable Verbesserungen erreichen“

DBV – Pressemitteiulung vom 24.04.2017

Rukwied im dlz-Interview zum Positionspapier “Veränderungen gestalten“

Der Deutsche Bauernverband (DBV) will Veränderungen in der Tierhaltung und im Ackerbau initiieren, die die Bauernfamilien mittragen können. „Wir zeigen realitätsbezogene Optionen für eine schrittweise Weiterentwicklung auf. Unser Anspruch ist, möglichst schnell praktikable Verbesserungen bei den offenen Fragen zu erreichen.“ Damit beschrieb Bauernpräsident Joachim Rukwied den Grundgedanken des Positionspapiers „Veränderungen gestalten“ des DBV, das jüngst vom DBV-Verbandsrat verabschiedet wurde. Bereits 2015 hat der Bauernverband auf dem Bauerntag in Erfurt den Veränderungsprozess angestoßen, ihn jetzt vertieft und konkretisiert.

In einem Interview mit der Monatszeitschrift dlz (Mai-Ausgabe) hob Rukwied hervor, dass das Positionspapier auch eine gesellschaftliche Botschaft enthalte. „Wenn die Gesellschaft Veränderungen will, ist unser erster Schritt zuzuhören, der zweite zu verstehen und der dritte die Botschaft ‘wir wollen Veränderungen gestalten‘. Über den letzten Schritt sind wir längst hinaus, wir sind bereits in der Umsetzung“.

Doch die Vergangenheit habe gelehrt, dass die Landwirtschaft Übergangszeiten für Veränderungen benötige. „In der Stringenz und in der zeitlichen Abfolge war manche gesetzliche Regelung überzogen und hat dazu geführt, dass gerade bäuerliche Familienbetriebe ausgestiegen sind, die strukturpolitisch eigentlich gewollt sind. Deshalb fordern wir in den Veränderungsprozessen praxisnahe und praxistaugliche Lösungen“, erklärte der Bauernpräsident. Daran müssten Wissenschaft, Wirtschaft und die Landwirtschaft mit bäuerlichem Sachverstand arbeiten. „Wir fordern seit Jahren, die praxisorientierte Forschung auszubauen. Die Budgets von Bund und Ländern müssen wieder aufgestockt werden“, forderte Rukwied.

Als praktische Beispiele nannte der Bauernpräsident nicht kurative Eingriffe wie die Ferkelkastration. Dabei gingen die Verbände sogar den Weg, die Suche nach neuen Lösungen mit zu erarbeiten. So hätten der Bayerische Bauernverband und der Landesbauernverband Baden-Württemberg ein Projekt zur partiellen Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration unterstützt, um wettbewerbsfähige Lösungen für kleiner strukturierte Sauenhalter zu entwickeln.

Endspurt: Letzte Woche zur Teilnahme an der Online-Befragung zur GAP läuft

DBV-Pressemitteilung vom 24.04.2017

DBV: Landwirte sollten bis zum 2. Mai 2017 mitmachen und mitgestalten

Der Deutsche Bauernverband (DBV) nimmt die letzten Tage zur Teilnahme an der öffentlichen Online-Konsultation der EU-Kommission zur Modernisierung und Vereinfachung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) zum Anlass, Landwirte/innen erneut aufzurufen, sich mit ihrer fachlichen und sachlichen Expertise an der Befragung zu beteiligen. Nur noch eine Woche bis Dienstag, 2. Mai 2017, kann der Fragebogen online ausgefüllt werden. Der Fragebogen steht unter http://bit.ly/2jK50H4.

Die Befragung richtet sich an EU-Bürger, alle europäischen Landwirte, andere Betroffene und landwirtschaftliche Organisationen. Aus Sicht des DBV bietet die Online-Konsultation die Möglichkeit, ganz besonders die Erfahrungen aus der landwirtschaftlichen Praxis in die Debatte um die künftige Ausrichtung der Agrarpolitik einzubringen. Es sind vor allem die Landwirtschaftsbetriebe, die wissen, was eine erfolgreiche und zukunftsfähige GAP leisten muss. Wie wichtig eine solide, verlässliche und starke Gemeinsame EU-Agrarpolitik ist, haben vor allem die vergangenen beiden wirtschaftlichen Krisenjahre gezeigt. Eine starke 1. Säule ist nach Auffassung des DBV „Stabilitätsfaktor und Überlebensanker“ für die Zukunft einer flächendeckenden, bäuerlich-unternehmerischen und wettbewerbsfähigen Landwirtschaft in Deutschland und Europa. In der Online-Konsultation gilt es, diese Tatsache hervorzuheben. Hintergrundinformationen zur Befragung hat der DBV zusammengefasst unter http://www.bauernverband.de/gap-konsultation-2020.

Zahlreiche europäische Nichtregierungsorganisationen nutzen im Zuge der Online-Konsultation die Möglichkeiten des Internets und der Softwareprogrammierung, um EU-Bürger mit einheitlichen und vorformulierten Antworten zur wenig bis kaum reflektierten Teilnahme zu animieren. So sind auf diesem Wege generierte Antworten in einer Größenordnung von mehr als 135.000 Teilnahmen zu erwarten. Der DBV sieht eine solche Vorgehensweise kritisch und fordert die EU-Kommission auf, dies bei der Analyse der Ergebnisse der Befragung zu berücksichtigen. Der Fragebogen zur Konsultation beinhaltet 34 offene und geschlossene Fragen, die sich in aller Detailliertheit mit den wesentlichen Bereichen der GAP auseinandersetzen. Eine fundierte und solide Beantwortung erfordert aus Sicht des DBV Hintergrundwissen und Erfahrung.

„Brücken schlagen zu dem, was wir tun“

DBV-Pressemitteilung vom 21.04.17

DBV-Vizepräsident Schwarz im dbk-Interview zur Öffentlichkeitsarbeit

„Echte Kritik nehmen wir ernst. Persönlich verletzender Kritik aber, die wir in manchem Shitstorm bis auf die Ebene von Bauernfamilien herunter erleben, stellen wir uns klar entgegen.“ Dies betonte der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Werner Schwarz, in einem Interview mit der Deutschen Bauernkorrespondenz, dbk. Er wies Vorwürfe entschieden zurück, wonach Landwirtschaft und Bauernverband im Hinblick auf Tierhaltung und Umweltschutz im Ackerbau nicht mehr kritikfähig seien und es an selbstkritischer Reflexion mangele.

Bauernfamilien wie Berufsstand seien zur Entwicklung der Landwirtschaft im steten Dialog mit Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Dabei gebe es auch die notwendige Selbstreflexion auf die eigenen Handlungen im Stall und auf den Feldern. „Wir arbeiten daran, dass unsere Landwirtschaft zukunftsfähig bleibt“, betonte Schwarz, der auf seinem Betrieb in Schleswig-Holstein selbst Schweine hält und im DBV auch den Fachausschüssen Öffentlichkeitsarbeit und Bildung vorsteht. Doch spüre man auch die Grenzen wie jüngst in der Initiative Tierwohl, als die Tierschutzverbände ihre bis dahin konstruktive Zusammenarbeit beendeten. Deshalb stelle er sich die Frage, ob es dabei noch um die Sache ging oder „die Nähe zur Landwirtschaft, der Kompromiss, zu gefährlich“ für die Tierschutzorganisationen geworden wäre. Denn bei allen Investitionen und Innovationen der Landwirte gehöre auch „zur Wahrheit, dass alles, was wir tun ein Kompromiss“ sei. Denn Natur, Markt und Verbraucher seien nicht statisch, sodass die Landwirtschaft viele Anforderungen „unter einen Hut“ bringen müsse. So müssten die Milchviehhalter entscheiden, ob ein für das Tierwohl vorteilhafter Außenklimastall wichtiger sei als die Emissionsminderung. „Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen und deshalb sind Kompromisse notwendig“, hob Schwarz hervor.

Die Bauernfamilie würden hohes Ansehen in der Bevölkerung genießen, wie die jüngste Emnid-Umfrage nachgewiesen habe. Andererseits werde die moderne Landwirtschaft weitaus kritischer gesehen. „Wir müssen die Brücke schlagen, zu dem was wir tun“, zeigte Schwarz für die Öffentlichkeitsarbeit der Branche auf. Dies hätten bisher Tier- und Umweltschutzorganisationen „mit großem Erfolg für ihre eigenen Ziele“ gemacht. Da immer weniger Bürger aber die Landwirtschaft aus eigenen Anschauungen kennen würden, müssten die Bauernfamilien die Wissenslücke füllen und Vertrauen aufbauen, und zwar „mit Fakten und Gefühl“. „Wir müssen Kopf und Bauch bedienen. Gerade Landwirtschaft kann das, mit allen Sinnen“, hob Schwarz hervor.