Insektenschutzgesetz: Entwurf geht am Ziel vorbei

DBV sieht erheblichen Nachbesserungsbedarf

DBV-Pressefoto

Die aktuellen Vorschläge des Bundesumweltministeriums für ein Insektenschutzgesetz sieht der Deutsche Bauernverband (DBV) kritisch: „Dieser Gesetzentwurf ist unausgewogen. Nichtlandwirtschaftliche Einflussfaktoren, etwa Lichtverschmutzung oder Flächenfraß, werden nicht ernsthaft angegangen, während der Teil zur Landwirtschaft Regelungen im Übermaß vorsieht“, so der Generalsekretär des DBV, Bernhard Krüsken. „Die geplanten Gewässerrandstreifen stellen ein faktisches Ackerbauverbot für viele Flächen dar, da dort Pflanzenschutz nicht mehr möglich sein wird. Das BMU schießt hiermit einmal mehr weit über das Ziel hinaus und legt die Axt an freiwillige Gewässerrandstreifenprogramme der Länder. Auch artenreiches Grünland und Streuobstwiesen pauschal unter Schutz zu stellen, ist nur ein Anreiz, solche Biotope gar nicht erst entstehen zu lassen. Eine gesetzliche Unterschutzstellung dieser Biotope macht eine Förderung dieser Flächen unmöglich und gefährde die erfolgreiche Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz auf diesen besonderen Standorten.“ Es sei sinnvoller, mit Agrarumweltmaßnahmen und positiven Anreizen zu arbeiten. Als übergriffig müssten die Versuche des BMU gewertet werden, Einfluss auf die landwirtschaftliche Bodennutzung zu nehmen. Das BMU sei stattdessen gefordert, endlich den Flächenverbrauch konsequent anzugehen. „Wir sehen bei diesem Gesetzesentwurf noch einiges an Nachbesserungsbedarf“, so Krüsken.

Pressemitteilung DBV 05.08.2020

Hamburger Erntebericht 2020

Hamburger Bauernpräsident Martin Lüdeke: Ernteerträge und -qualitäten 2020 durchschnittlich und besser

Die Hamburger Bauern stehen kurz vor Abschluss ihrer Getreideernte 2020. Bei derzeit besten Erntebedingungen zeigen sich die meisten Landwirte zufrieden mit dem Ernteergebnis. Auch der Erntebericht des Bauernverbandes Hamburg BVHH zeigt, dass die Getreideernte auf den Flächen der Hamburger Bauern in diesem Jahr besser als erwartet verlief. „Die Ernte von Gerste, Roggen und Weizen ist zwar lokal sehr unterschiedlich, die trockenen und sonnigen Witterungsverhältnisse der letzten Tage haben aber für einen guten Ernteverlauf gesorgt“, erklärt BVHH-Präsident Martin Lüdeke im Hinblick auf die Ernte der wichtigsten Getreideernten im deutschen Anbau.

HH-Harburg – Roggenstroh

Laute Mitteilungen des Deutschen Bauernverbandes DBV wird für Weizen bundesweit ein Druschergebnis von 7,5 Tonnen pro Hektar erwartet. Damit lägen die Erträge bei großen regionalen Schwankungen in etwa im Mittel der Jahre 2015 bis 2019 (7,6 Tonnen pro Hektar). Präsident Lüdeke kann für Hamburg Erträge von durchschnittlich 7,0 Tonnen pro Hektar bei Gerste, 8,0 Tonnen pro Hektar bei Weizen und 7,5 Tonnen pro Hektar beim Roggen vermelden. Derzeit ist die Strohernte in vollem Gang, auch sorgt das sonnige Sommerwetter für einen reibungslosen Ablauf.

Beim Mais rechnet Lüdeke dagegen aufgrund der anhaltenden Trockenheit mit höheren Ertragseinbußen. Derzeit wird eine Ernte von durchschnittlich 35 Tonnen/ha beim Futtermais erwartet.

HH – Harburg -Ernte 2020

Mit 6.700 Hektar besteht nahezu die Hälfte der landwirtschaftlichen Fläche Hamburgs aus Dauergrünland, wobei die Anteile mit extensiver Grünlandbewirtschaftung und Flächen mit Vertragsnaturschutz stetig ansteigen. Entsprechend des Witterungsverlaufs war der erste Silageschnitt in 2020 sehr gut, der 2. Schnitt fiel aufgrund der Trockenheit eher mager aus, mit Einsetzen der Niederschläge war der 3. Schnitt dann wieder gut. Der 4, Schnitt wird wiederum durch die aktuelle Trockenheit bedroht. Die bisherige Heuernte lag mit durchschnittlich 5,0 Tonnen pro Hektar bei einem durchschnittlichen Wert, aber deutlich besser als in 2018 und 2019.

Veröffentlicht unter News