EU-Agrarpolitik muss Umweltleistungen der Landwirtschaft fördern und einkommenswirksam sein

DBV-Pressemitteilung vom 23.08.18

Spitzengespräch von DBV und BÖLW zur Zukunft der GAP und Dürre

Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) unterstützen eine starke gemeinsame europäische Agrarpolitik (GAP). BÖLW und DBV fordern EU-Parlament und -Mitgliedstaaten auf, mit der GAP einen verlässlichen Rahmen für einen fairen Wettbewerb zu setzen, der die Landwirtschaft stärkt und dafür sorgt, dass Europas Ziele bei Klimaschutz, Biodiversität, Gewässerschutz und der Tierhaltung erreicht werden können.

Beide Dachverbände fordern für die Zeit nach 2020 ein stabiles GAP-Budget. Mit Blick auf den mittelfristigen Finanzrahmen, der derzeit in Brüssel diskutiert wird, sprechen sich BÖLW und DBV für eine Stärkung der Agrarumweltprogramme der GAP aus, da deren Mittel besonders wirksam sind, um wichtige Umweltziele zu erreichen. Die GAP muss auch künftig sicherstellen, dass die Landbewirtschaftung auch in Regionen mit schwieriger Ertragslage möglich bleibt.

Die Unterstützung der Ökologischen Landwirtschaft muss mit der neuen GAP verlässlich sichergestellt werden. Freiwillige Leistungen der Landwirte für mehr Klima-, Umwelt- und Tierschutz müssen künftig um eine Anreizkomponente ergänzt werden, so dass sie wirksam zum Einkommen der Bauern beitragen.

DBV und BÖLW sind sich einig, dass die europäische Agrarpolitik einer grundlegenden Vereinfachung bedarf. Die vorgesehene stärkere nationale Verantwortung bei Umsetzung und Administration erfordert klare europäische Leitplanken, um Wettbewerbsverzerrungen und ein Auseinanderlaufen der Standards für Umweltleistungen zu vermeiden. Die Ausgestaltung von Umweltleistungen sollte mit einem EU-weit verbindlichen Rahmen definiert und an regionale Gegebenheiten angepasst werden können.

Auch das Thema Dürre diskutierten BÖLW und DBV intensiv und sprechen sich dafür aus, Landwirte in ihren Bemühungen zu unterstützen, Treibhausgasemissionen zu mindern, mehr klimaschädliches CO2 im Boden-Humus zu binden sowie ihre Bewirtschaftungskonzepte mit Blick auf die Folgen des Klimawandels weiterzuentwickeln und sie an die Folgen des Klimawandel anzupassen. Sie fordern Politik und Gesellschaft auf, engagiert der Klimakrise entgegenzuwirken.

Die Spitzenverbände weisen gemeinsam auf die besorgniserregende Situation vieler Betriebe in Folge der immensen Trockenheit hin und fordern schnelle Hilfe von Bund und Ländern für existenziell gefährdete Betriebe.

Unter der Leitung von DBV-Präsident Joachim Rukwied und dem BÖLW-Vorsitzenden Felix Prinz zu Löwenstein trafen sich am 16.08.2018 Delegationen beider Verbände auf dem Versuchsbetrieb des Thünen-Instituts für Ökologischen Landbau in Trenthorst in Schleswig-Holstein.

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