Rukwied: Europäisches Unterstützungspaket muss schnell und effektiv wirken

Agrarminister beraten zweites Entlastungspaket

„Ein europäisches Hilfspaket, das den Landwirten in der Krise effektiv helfen soll, darf nicht an selbstgestellten bürokratischen Hürden scheitern“, stellte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, mit Blick auf die anstehenden Verhandlungen im Europäischen Agrarministerrat am 18. Juli 2016 klar. „Die Verknüpfung von solchen Unterstützungsmaßnahmen mit der Vorgabe einzelbetrieblicher Mengenreduktion wird dazu führen, dass Landwirte von der Maßnahme keinen Gebrauch machen können. Die beihilferechtlich vorgegebene Überprüfung einer solchen Auflage führt dazu, dass die Maßnahmen erst zu einem Zeitpunkt wirken, bei dem der befürchtete Strukturbruch bereits eingetreten ist“, betonte Rukwied. Solche Überlegungen seien daher mehr als kontraproduktiv, würden sie doch den Landwirten zusätzliche Mindereinnahmen abverlangen. Wenn solche Unterstützungsmaßnahmen Sinn haben sollten, dann müssten sie anders ausgestaltet werden, forderte der Bauernpräsident.

Der DBV forderte auch die Agrarminister der Bundesländer auf, sich auf ihrer Sonderkonferenz am 15. Juli 2016 in Brüssel für ein weiteres EU-Hilfspaket und dessen kurzfristige Umsetzung für die Landwirtschaft einzusetzen. Eine zusätzliche Unterstützung durch die Europäische Union, mit der die angekündigten nationalen Maßnahmen ergänzt werden, sei angesichts der lang anhaltenden, tiefgreifenden Krise notwendig, um einen auch politisch ausgelösten Strukturbruch zu verhindern. Die bisher im Vorfeld bekannt gewordenen Positionierungen lassen darauf schließen, dass ausschließlich die EU, die Bundesregierung sowie die Marktakteure in die Verantwortung genommen werden sollen. Der DBV fordert die Bundesländer auf, den Beispielen von Hessen und Bayern zu folgen und so ihren Teil zur Stärkung der Milcherzeuger beizutragen.

DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken hatte im Vorfeld der Konferenz von Bund und Ländern in Brüssel und des EU-Agrarrates gefordert, dass „die ins Auge gefassten Maßnahmen dem tatsächlichen Ausmaß der Krise gerecht werden“. In einem Schreiben an den Staatsekretär im Bundeslandwirtschaftsministeriums, Dr. Robert Kloos, warnte Krüsken zugleich, „falsche Hoffnungen mit der Diskussion über eine Rückkehr zu staatlichen Mengensteuerungen in international offenen Märkten“ zu schüren. Der DBV bleibe bei seiner Auffassung, dass einzelstaatliche wie auch EU-weite Mengensteuerungen in den zunehmend globalisierten Milchmärkten wenig erfolgreich wären, dafür aber ungewollte Nebeneffekte in Form von Marktverzerrungen sowie Mitnahmeeffekte erzeugten.

Pressemeldungen  | 13.07.2016

Grüne Berufe weiterhin gut aufgestellt

Agrarverbände intensivieren gemeinsame bildungspolitische Koordinierung

Das Interesse an einer Ausbildung in den „Grünen Berufen“ hat sich im vergangenen Jahr positiv entwickelt. Die Anzahl an Ausbildungsverträgen ist um 3,1 Prozent auf 13.569 gestiegen. Die positive Entwicklung sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Agrarwirtschaft Qualität und Attraktivität der beruflichen Aus- und Fortbildung kontinuierlich weiterentwickeln und an veränderte Rahmenbedingungen und Ansprüche anpassen muss. Dies betonten die Vertreter der für agrarische Berufsbildung zuständigen Fach- und Berufsverbände bei ihrer gemeinsamen Sitzung im niedersächsischen Friesoythe, die unter Vorsitz von Gerhard Eimer, dem Vorsitzenden des Bundesverbandes Landwirtschaftlicher Fachbildung (vlf) stattfand. Gastgeber der diesjährigen Sitzung war die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierzüchter (ADT), die konkrete Einblicke in geflügelhaltende Betriebe ermöglichte.

Übereinstimmend sprachen die Agrarverbände sich dafür aus, die gemeinsame bildungspolitische Abstimmung nicht nur innerhalb des Berufsstandes, sondern auch unter den Sozialpartnern zu intensiveren und zu verstetigen. Zunehmender Abstimmungsbedarf bestehe nicht nur hinsichtlich bestimmter Grundsatzfragen der Aus- und Fortbildung, sondern auch zur Einbindung von Flüchtlingen, behinderten Menschen, Quereinsteigern und anderen speziellen Zielgruppen in die Land- und Agrarwirtschaft. Mit dem Vertreter des Bundeslandwirtschaftsministeriums bestand Einigkeit, bewährte agrarspezifische Regelungsstandards im Bereich der Berufsbildung beizubehalten, um eine bedarfsgerechte Qualität und Umsetzbarkeit der Agrarbildung in der Praxis zu gewährleisten.

Welche Auswirkungen der weiter fortschreitende Trend zur akademischen Ausbildung innerhalb der beruflichen Qualifizierung für die Praxis haben wird, steht auf der Agenda der nächsten Sitzung der Agrarverbände.

Pressemeldungen  | 13.07.2016

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Deutscher Bauerntag 2016: Hohe Erwartungen an Politik und Marktpartner

Dt Bauerntag

DBV diskutiert Krisenhilfe und Zukunftsperspektiven

„Der diesjährige Deutsche Bauerntag in Hannover setzt ein klares Signal an Politik und Marktpartner: Die heimische Landwirtschaft muss in ihrer Weiterentwicklung gestärkt werden, um eine nachhaltige Zukunftsperspektive zu sichern und die Leistungen erbringen zu können, die Verbraucher, Märkte und Gesellschaft schätzen und nachfragen.“ Dies erklärte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, vor Journalisten im Vorfeld des Deutschen Bauerntages 2016, der mit dem Motto „Zukunft sichern, Bauern stärken“ am 29. und 30. Juni 2016 in Hannover stattfinden wird.

Zum Deutschen Bauerntag und zur DBV-Mitgliederversammlung werden rund 600 Delegierte aus den 18 Landesbauernverbänden und zahlreiche Gäste aus Politik, Agrarwirtschaft, Agrarforschung und Medien in der niedersächsischen Landeshauptstadt erwartet. Die stimmberechtigten Delegierten werden ihrerseits in den Kreis- und Landesverbänden von den Mitgliedern entsandt; sie wählen Präsident und Vorstand des DBV. Der amtierende Präsident des DBV, Joachim Rukwied, tritt zur Wiederwahl an. Rund 90 Prozent der 300.000 Bäuerinnen und Bauern sind Mitglied in den Kreis- und Landesbauernverbänden. Der Deutsche Bauerntag findet jährlich in einem anderen Bundesland statt.

„Die deutschen Bauernfamilien erwarten von der Politik wirksame und sofort umsetzbare Maßnahmen aus dem von der Bundesregierung angekündigten Programm zur Unterstützung in der anhaltenden Preiskrise“, betonte Krüsken. Damit seien die Erwartungen an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und EU-Agrarkommissar Phil Hogan groß, die am 30. Juni zu den Delegierten sprechen werden. Bereits am Vortag wird das DBV-Präsidium mit dem niedersächsischen Landwirtschaftsminister Meyer diskutieren. In vier Foren werden die Delegierten zusätzlich mit namhaften Experten die Perspektiven und Entwicklungen in der Tierhaltung, im Milchmarkt, beim Umwelt- und Naturschutz sowie zur Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2020 diskutieren. Zum Abschluss des Deutschen Bauerntages 2016 wird eine Kundgebung mit 3.000 Bäuerinnen und Bauern aus Niedersachsen und den umliegenden Bundesländern stattfinden. Der DBV-Präsident, Bundesminister Christian Schmidt und vor allem junge Landwirte aus den Regionen Deutschlands werden während dieser Kundgebung sprechen.

„Mit rund 633.000 unmittelbar in der Landwirtschaft Erwerbstätigen, einem Produktionswert von 53 Milliarden Euro in 2015 und jährlich fast 11 Milliarden Euro Investitionsvolumen ist die heimische Landwirtschaft bedeutender Teil der deutschen Wirtschaft und des Mittelstandes. Zusammen mit der gleichfalls mittelständischen Ernährungswirtschaft stellt die Branche 11 Prozent aller Erwerbstätigen, die die Ernährung der Bevölkerung sicherstellen. Auf dem Land ist die Branche wichtiger Arbeitgeber“, stellte Krüsken fest. Deshalb sei es von gesellschaftlich und politisch großem Interesse, eine nachhaltig wirtschaftende, wettbewerbsfähige und leistungsfähige heimische Landwirtschaft zu erhalten und zu stärken.

Pressemeldungen  | 20.06.2016

DBV-Kritik an politischer Instrumentalisierung der Unwetterereignisse

Flächenversiegelung und Flächenverlust sind eigentliche Probleme

„Für die Kritik von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, die heutige Landwirtschaft sei für die Heftigkeit der Unwetterfolgen der letzten Tage verantwortlich, haben wir definitiv kein Verständnis. Man muss vielmehr fragen, wann die Ministerin endlich wirksame Schritte gegen die ungebremste Versiegelung der Böden und den fortschreitenden Flächenverlust unternimmt.“ Diese Kritik äußerte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, an den Aussagen der für Umwelt und Bauen zuständigen Ministerin im Interview im ZDF-Morgenmagazin. „Ideologisch verbrämte und falsche Schuldzuweisung helfen nicht, am allerwenigsten den Hochwasseropfern.“

Landwirtschaftliche Böden, ob Ackerland oder Grünland, seien durchlässig und aufnahmefähig für Niederschläge – anders als die versiegelten Städte und Infrastrukturen, betonte Krüsken. Weshalb die Ministerin dann gerade die heutige Landwirtschaft kritisiere, die „die Folgen von Starkregenereignissen beschleunige und intensiviere“, könne nur als Ablenkungsstrategie gewertet werden, um die Erfolglosigkeit bei der Senkung des Flächenverbrauchs zu kaschieren. Schließlich sei Hendricks‘ Ministerium für das Bauen zuständig und verantworte die sehr geringen Fortschritte bei der Reduzierung des Flächenverbrauchs. Im Bundesdurchschnitt würden nach wie vor täglich 74 Hektar landwirtschaftlich genutzten Bodens durch Baumaßnahmen undurchlässig versiegelt und zubetoniert. Auch hätte die Ministerin wissen müssen, dass bei unwetterartigem, extremem Starkregen eine Versickerung der Wassermengen so schnell nicht möglich sei. Dagegen habe die Landwirtschaft nach den Erfahrungen mit den Überschwemmungen der vergangenen Jahre einige Anstrengungen bei sinnvollen Hochwasserschutzmaßnahmen, wie etwas die Hochwasserpolder an Flüssen, unterstützt, unterstrich Krüsken.

Pressemeldungen  | 06.06.2016

DBV-Präsidium fordert europäisches Unterstützungsprogramm für die Landwirtschaft

DBV-Präsidium fordert europäisches Unterstützungsprogramm für die Landwirtschaft

„Mit unternehmerischen Entscheidungen allein ist die Marktkrise nicht zu überwinden“

Angesichts der dramatischen wirtschaftlichen Lage zahlreicher landwirtschaftlicher Betriebe fordert das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) ein weiteres europäisches Unterstützungsprogramm.
Der anstehende EU-Agrarministerrat müsse direkt wirksame Maßnahmen beschließen, um die sich deutlich zuspitzenden Liquiditätsengpässe und existenzgefährdenden Entwicklungen entschärfen zu können. In einer Resolution hat das DBV-Präsidium in seiner heutigen Sitzung (8. März 2016) die Wertschöpfungsverluste für die deutsche Landwirtschaft in der derzeitigen Marktkrise auf 6 Milliarden Euro im Jahr beziffert. „Allein durch unternehmerische Entscheidungen sind die Bauernfamilien nicht in der Lage, die aktuellen Schwierigkeiten zu überwinden“, heißt es dort. Seit über einem Jahr seien die Erzeugerpreise, insbesondere bei Milch und Schweinefleisch, und die Einkommen der Bauernfamilien auf sehr niedrigem Niveau; eine Trendwende sehen Marktexperten derzeit nicht.
DBV-Präsident Joachim Rukwied warnte vor „strukturellen Brüchen in der Landwirtschaft, deren Ausmaß den bisherigen Strukturwandel weit hinter sich zu lassen droht“. Die Europäische Kommission und die Bundesregierung seien dringend gefordert, die Maßnahmen zügig und mit sofortiger Wirkung auf den Weg zu bringen, um die Betriebe in der aktuellen Preiskrise zu entlasten. Er forderte ein zweites, den Schwierigkeiten Landwirtschaft angemessenes europäisches Entlastungspaket für die Landwirtschaft mit einem Volumen von 2 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Programm vom Herbst 2015 müssten die Hilfen von den Mitgliedstaaten flexibler einzusetzen sein und unmittelbar zur Liquiditätsverbesserung der Betriebe gewährt werden können. Zusätzlich müssten insbesondere Bürgschaftsprogramme aus europäischen Mitteln finanziert werden.
In der Resolution des DBV-Präsidiums wird zudem eine stärkere Erschließung von Absatzalternativen in wertschöpfungsstarken Drittländern als bisher gefordert. Der DBV sieht die EU-Kommission in der Pflicht, eine Verhandlungsoffensive mit Drittstaaten zum Abbau nicht-tarifärer, veterinärrechtlicher und phytosanitärer Handelshemmnisse zu starten. Notwendig sei ein verstärkter begleitender Einsatz von Exportkrediten und -bürgschaften, zum Beispiel über Sonderprogramme der Europäischen Investitionsbank. Auch die handelspolitischen Beziehungen mit Russland müssten wieder normalisiert werden.
Das DBV-Präsidium lehnt erneut staatliche Eingriffe in die Produktionsmengen bei Milch und Fleisch abgelehnt, sieht aber die Marktbeteiligten gefordert, im Rahmen ihrer Lieferbeziehungen frühzeitig auf Marktsignale zu reagieren.

DBV: Lücken im Wettbewerbs- und Kartellrecht schließen

DBV: Lücken im Wettbewerbs- und Kartellrecht schließen

Rechtsgutachten zeigt Handlungsbedarf für die Lebensmittelkette

„Die wettbewerbs- und kartellrechtlichen Instrumente zur Sicherung fairer Wettbewerbsbedingungen in der Lebensmittellieferkette erweisen sich in der Praxis als unzureichend und müssen nachgeschärft werden. Wir brauchen klarere Grenzen zwischen harten Verhandlungen und der missbräuchlichen Ausnutzung von konzentrierter Nachfragemacht.“
Damit fasst der Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV), Joachim Rukwied die Ergebnisse eines im Auftrag des DBV erstelltes Rechtsgutachten zusammen. Der renommierte Kartellrechtler Professor Dr. Tobias Lettl, Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht der Universität Potsdam hat im Auftrag des DBV das Gutachten zur „Kartellrechtlichen Beurteilung der Preisverhandlungen zwischen den Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels und den Lieferanten am Beispiel von Milchprodukten“ erstellt.
Der Deutsche Bauernverband  sieht in der Nachfragemacht des hochkonzentrierten Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland nicht die einzige, aber eine wesentliche strukturelle Ursache für die derzeitigen Wertschöpfungsverluste in der Lebensmittelerzeugung. „Das Kartell- und Wettbewerbsrecht muss hier wirksamere Grenzen setzen, um einer weiteren Verschlechterung der Wettbewerbsbedingungen in der Lebensmittellieferkette, die nicht zuletzt zu Lasten der landwirtschaftlichen Erzeuger als erster Stufe dieser Kette gehen, entgegenzuwirken“, schlussfolgert Rukwied. Vor dem Hintergrund der jüngsten Entscheidungen des Bundeskartellamtes, des Oberlandesgerichts Düsseldorf und der anstehenden Ministererlaubnis zur Übernahme von Kaiser’s Tengelmann durch Edeka wird der DBV die Politik in diesem Sinne nachdrücklich zum Handeln auffordern. Dazu müsse die angekündigte 9. Novelle zum Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) genutzt werden, fordert Rukwied.
Das Gutachten analysiert die Wirksamkeit der derzeit zur Verfügung stehenden kartellrechtlichen Instrumente und enthält Vorschläge zu deren Anpassung. Prof. Lettl schlägt dazu für die Lebensmittellieferkette eine Ergänzung des § 20 GWB (verbotenes Verhalten von Unternehmen mit relativer oder überlegener Marktmacht) vor, mit der auch die Forderung nach Entgelten oder Geschäftsbedingungen als missbräuchlich eingestuft werden, die von denjenigen abweichen, die sich bei wirksamem Wettbewerb mit hoher Wahrscheinlichkeit ergeben würden. Außerdem sollte auch eine Klarstellung für Forderungen eines relativ marktmächtigen Unternehmens als missbräuchlich erfolgen, wenn diese einer sachlichen Rechtfertigung entbehren, weil sie offensichtlich nicht in einem angemessenen Verhältnis zum Grund oder zur Gegenleistung stehen oder wenn sich das Verhandlungsergebnis eines anderen Unternehmens für das jeweilige Produkt zu eigen gemacht wird.
Um dem ruinösen Preiskampf der großen Einzelhandelsunternehmen gerade mit Lebensmitteln wirksamer Einhalt gebieten zu können, wird der Deutsche Bauernverband auch die rechtzeitige unbefristete Verlängerung des bis 2017 befristeten Verbots des auch gelegentlichen Verkaufs unter Einstandspreis bei Lebensmitteln einfordern. Dieses Verbot muss so ausgestaltet werden, dass eine gerichtsfeste Bestimmung des Bezugspreises unter Ausschluss der Anrechnung von Werbekostenzuschüssen oder vergleichbaren Zahlungen durch die Kartellbehörden bestimmt werden kann.

Berliner Milchforum zeigte Handlungsbedarf auf

Kurzmitteilung

Berliner Milchforum zeigte Handlungsbedarf auf

Folgart auf der Abschlusspressekonferenz

“Das Berliner Milchforum 2016 stand ganz unter dem Eindruck der dramatischen wirtschaftlichen Situation unserer Milchbauern und erarbeitete mögliche Lösungswege, die zur Überwindung der anhaltenden Agrarkrise beitragen können. Vor uns liegt aber noch ein langer, teils schmerzlicher Weg“, hob der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Milchbauernpräsident Udo Folgart vor Journalisten auf einer Pressekonferenz am Ende des Forums hervor. 
Da auf den meisten landwirtschaftlichen Märkten die Erzeugerpreise und damit die Einkommen der Bauernfamilien eingebrochen seien und die Talfahrt seit über einem Jahr anhalte, würden die Liquiditätsprobleme in zahlreichen Betrieben rasant zunehmen. Für die Marktkrise bei Milch und Molkereiprodukten gebe es eine Reihe von bekannten Ursachen, die sich verstärkt negativ auf den Auszahlungspreis auswirken würden und nicht so schnell zu beseitigen wären. „Allein mit unternehmerischen Entscheidungen ist in vielen Betrieben die sich zuspitzende Situation nicht zu überwinden. Der Bauernverband hat der Politik ein Programm vor allem mit kurzfristig wirksamen Maßnahmen wie Liquiditäts- und Bürgschaftsprogramme sowie Steuererleichterung vorgeschlagen. Aber auch unsere Marktpartner wie Molkereien und der Lebensmitteleinzelhandel sind jetzt gefordert, ihrer Verantwortung für die heimische Landwirtschaft gerecht zu werden“, betonte Folgart. So erwarteten die Milchbauern von den Molkereien, dass sie in den Preisverhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel die Interessen der Milchbauern vehementer vertreten würden. Der Lebensmitteleinzelhandel dürfe dagegen seine Marktmacht nicht missbrauchen und müsse seine Preisdruckpolitik umgehend beenden.

„Der Milchsektor ist stärker denn je gefordert, moderne, wirtschaftseigene Konzepte zu entwickeln. Die Strukturen der Molkereien sind danach auszurichten, die Verhandlungsposition gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel zu stärken. Das Wettbewerbsrecht ermöglicht Kooperationen, Kontore oder Fusionen, um sich zu gleichwertigen Verhandlungspartner zu entwickeln“, erläuterte Folgart. Der Bauernverband setze sich auch für gemeinsame Vermarktungsplattformen ein und unterstütze damit eine solche Initiative einiger CDU-Landespolitiker. Dagegen habe ein Bonussystem für freiwillige Mengenregulierungen, wie sie von Länderagrarministern der Grünen vorgeschlagen wurde, keine Erfolgsaussichten im offenen Milchmarkt. Die Milchbauern selbst hätten auf dem Berliner Milchforum deutlich gemacht, dass sie für Entwicklungen und Veränderungen im Markt wie bei den Haltungsbedingungen der Tiere aufgeschlossen seien. Das Wohl der Tiere stehe im Zentrum der täglichen Arbeit.

„Die deutsche Landwirtschaft ist im Krisenmodus“

Kurzmitteilung

„Die deutsche Landwirtschaft ist im Krisenmodus“

Rukwied auf dem Landesbauerntag in Sachsen-Anhalt

„Die landwirtschaftlichen Betriebe geraten immer stärker in eine existenzgefährdende Situation. Besonders bei den Milchbauern und den Schweinehaltern haben die Einkommens- und Liquiditätsprobleme dramatisch zugenommen. Wir brauchen in dieser Marktkrise dringend ein breit angelegtes Entlastungsprogramm für die Landwirtschaft.“ Dies forderte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf dem Landesbauerntag in Sachsen-Anhalt. Bausteine dafür müssten Liquiditätshilfen, Bürgschaftsprogramme, steuerliche Entlastungen, Nachbesserungen im Kartellrecht sowie ein konsequenter Abbau von Bürokratie sein.

Die Wertschöpfungsverluste summieren sich mittlerweile auf mehrere Milliarden Euro. Allein mit ihren unternehmerischen Entscheidungen könnten die Bauernfamilien die aktuellen Probleme nicht mehr überwinden, stellte Rukwied fest. Er warnte vor Strukturbrüchen. „EU und Bundesregierung sind dringend gefordert, sofort wirksame Hilfsmaßnahmen auf den Weg zu bringen“, forderte der Bauernpräsident. Er kündigte an, dass das DBV-Präsidium Anfang der kommenden Woche eine Reihe konkreter Vorschläge und Forderungen zur Unterstützung der Landwirtschaft in dieser Agrarkrise beschließen werde.

Rukwied forderte auch die Marktpartner und den Lebensmitteleinzelhandel auf, ihre Verantwortung für die heimische Landwirtschaft wahrzunehmen. „Der Lebensmitteleinzelhandel engagiert sich über zahlreiche Allianzen und Projekte stark für die Nachhaltigkeit, gefährdet aber mit seiner Niedrigpreisstrategie bei Lebensmitteln die Grundlage der bäuerlichen Landwirtschaft in Deutschland. In dieser schwierigen Zeit ist mehr Verantwortung für die landwirtschaftlichen Betriebe gefordert“, erklärte Rukwied.

Verband der Deutschen Milchwirtschaft stellt sich neu auf

Kurzmitteilung

Verband der Deutschen Milchwirtschaft stellt sich neu auf

VDM bleibt bundesweite Plattform des deutschen Milchsektors

Der Verband der Deutschen Milchwirtschaft (VDM) hat seinen Umstrukturierungsprozess erfolgreich abgeschlossen und bleibt auch zukünftig die bundesweite Verbandsplattform für die deutsche Milchwirtschaft. Dies ist das Ergebnis der VDM-Mitgliederversammlung, die am 28. Januar 2016 in Berlin stattgefunden hat. Die Geschäftsführung des Verbandes der Deutschen Milchwirtschaft liegt bei Ludwig Börger, der gleichzeitig Leiter des Milchreferates im Deutschen Bauernverband (DBV) ist.

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Landwirtschaft betreibt kooperativen Naturschutz

Kurzmitteilung

Landwirtschaft betreibt kooperativen Naturschutz

Naturschutz-Verbundprojekt präsentiert sich auf der Grünen Woche 2016

Auf der Grünen Woche 2016 informiert die deutsche Landwirtschaft über Naturschutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft. Auf dem Messestand des Deutschen Bauernverbandes (DBV) des ErlebnisBauernhofes in Halle 3.2 stellen Landwirte und Landwirtinnen beispielhaft aus drei regionalen Projekten ihre Naturschutzmaßnahmen vor.

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