Änderungen zum 1. Januar 2017 im arbeitsrechtlichen Bereich

DBV-Pressemitteilung vom 29.12.16

Mindestlohn und Sachbezüge steigen

(DBV) Zum 1. Januar 2017 steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 8,84 Euro/Stunde (brutto), wie von der Mindestlohnkommission vorgeschlagen und von der Bundesregierung per Verordnung beschlossen wurde. In der Land- und Forstwirtschaft und im Gartenbau steigt das tarifliche Mindestentgelt ebenfalls. Es beträgt ab Januar 2017 bundeseinheitlich 8,60 Euro/Stunde (brutto), wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilte. Zum 1. November 2017 erhöht sich das tarifliche Mindestentgelt nochmals auf dann 9,10 Euro/Stunde (brutto).

Im Jahr 2017 werden ebenfalls die Sachbezugswerte für die Verpflegung steigen. Der Gesamtsachbezugswert für Verpflegung wird von bisher 236 Euro auf 241 Euro im Monat erhöht. Er setzt sich zusammen aus 51 Euro für Frühstück sowie jeweils 95 Euro für Mittagessen und Abendbrot. Die Werte für eine Unterkunft bleiben gegenüber 2016 unverändert.

 

Das kleine „1×1“ kommt wieder groß raus

IMA-Pressemitteilung vom 21.12.16

Neue Zahlen, Daten, Fakten zur Landwirtschaft im Taschenformat
(Berlin, 21. Dezember 2016) Noch vor dem Jahreswechsel hat der i.m.a e.V. sein seit mehr als fünfzig Jahren erfolgreiches „1×1 der Landwirtschaft“ vorgelegt. Es ist eine der traditionellsten landwirtschaftlichen Publikationen, die jedes Jahr erneut mit aktuellen Zahlen, Daten und Fakten aufwartet und diese Informationen schneller als digitale Medien analog bereithält: Aufblättern, lesen, Bescheid wissen. Titelthema 2017 ist „Transparenz in der Tierhaltung“.
Das „1×1 der Landwirtschaft 2017“ regt dazu an, sich selbst davon zu überzeugen, dass moderne Tierhaltung nicht im Widerspruch zum Tierwohl steht. Vielerorts laden Landwirte ein, ihre Arbeit kennenzulernen. So öffnen sie z.B. Ställe für Besucher und bieten „EinSichten in die Tierhaltung“. Dem gleichnamigen vom i.m.a e.V. organisierten Transparenz‐Projekt schließen sich immer mehr Tierhalter an – vom Geflügelbetrieb bis zum Hof mit Schweine‐ oder Rinderhaltung.
Landwirte nutzen die Daten aus dem „1×1 der Landwirtschaft“ auch für den Verbraucher‐Dialog, können doch damit die eigenen Betriebskennzahlen schnell in eine Relation zu den Zahlen der Landwirtschaft in Deutschland und Europa gesetzt werden. Da lassen sich landwirtschaftlich genutzte Flächen und Erträge auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene vergleichen oder Bevölkerungszahlen mit Tierbeständen. Manch ein Ergebnis verblüfft und erheitert zugleich: So gibt
es z.B. in Frankreich, Spanien, den Niederlanden und Polen mehr Legehennen als Einwohner.
Wer die Angaben in den Ausgaben vom „1×1 der Landwirtschaft“ der vergangenen Jahre mit den Zahlen in der neuen Publikation vergleicht, kann sogar Trends erkennen. Etwa einen Rückgang beim Rinderbestand in Deutschland um 89.000 Tiere. Diese Vergleiche sind nicht nur für Tierhalter interessant. Jeder, der sich über die Entwicklung der Landwirtschaft informieren möchte, kann das „1×1 der Landwirtschaft“ im i.m.a‐Webshop kostenlos herunterladen und die Daten vergleichen. Dabei könnte z.B. auch auffallen, dass es die meisten Bauernhöfe unverändert in Bayern gibt
(aktuell 92.200 Betriebe). Der Grund dafür ist die dort vorherrschende familienbetriebene und kleiner strukturierte Landwirtschaft. In Flächenländern wie Niedersachsen sieht es dagegen anders aus. Dort gibt es weniger Betriebe, die aber größere Flächen bewirtschaften. Auch das lässt sich aus den Angaben im „1×1 der Landwirtschaft“ herauslesen.

Damit ist das kleine Nachschlageheft im Leporello‐Format nicht nur eine von Landwirten sehr geschätzte Informationsquelle für den betrieblichen Alltag. Wer immer an Daten zur Landwirtschaft interessiert ist, kommt an dieser Faktensammlung nicht vorbei. Das „1×1 der Landwirtschaft“ steht jetzt kostenlos im Internet unter
www.ima‐shop.de zur Verfügung.

Rukwied: Eine stabile Landwirtschaft benötigt stabile Rahmenbedingungen

DBV-Pressemitteilung vom 13.12.16

Schlussfolgerungen aus der zurückliegenden Preiskrise

(DBV) „Die Preiskrise in 2016 hat mehr als deutlich gezeigt, dass die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland in Zeiten volatiler Märkte auf verlässliche agrarpolitische Rahmenbedingungen angewiesen sind.“ Diese Feststellung traf der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, anlässlich der Vorstellung des DBV-Situationsberichtes 2016/17. „Die gemeinsame Agrarpolitik ist ein wichtiger Stabilitätsfaktor in dieser schwierigen Zeit. Umso wichtiger ist es, die GAP auch nach 2020 so auszurichten, dass sie eine wirtschaftlich stabile, nachhaltige und wettbewerbsfähige Landwirtschaft ermöglicht. Das darf nicht nur ein Kriterium unter vielen, sondern muss ein vorrangiges Ziel sein“, forderte Rukwied. Besonders wichtig ist, dass die Direktzahlungen aus Gründen der Liquidität noch in diesem Jahr erfolgen und, dass die notwendigen und bereits intensiv diskutierten Schritte zur Entbürokratisierung endlich vollzogen werden.

Die einsetzende Erholung der Märkte belege außerdem den erheblichen Einfluss der internationalen Nachfrage auf die wirtschaftliche Situation der deutschen Landwirtschaft. „Die Agrarpolitik der zurückliegenden Jahre hat längst Fakten geschaffen. Es gibt kein Zurück zu kontrollierten und abgeschotteten nationalen Märkten. Deshalb brauchen wir Zugang zu wertschöpfungsstarken Absatzmärkten sowie vernünftige handelspolitische Rahmenbedingungen, die unsere Betriebe unterstützen und nicht ausgrenzen“, stellte Rukwied klar. Aber auch beim ordnungsrechtlichen Rahmen vermisst der Bauernpräsident Klarheit und Rechtssicherheit. „Wir diskutieren seit mehr als drei Jahren über eine neue Düngeverordnung. Das muss jetzt abgeschlossen und auf den Weg gebracht werden, die Betriebe brauchen Planungssicherheit.“

 

Landwirtschaft: Starke Einbußen und Einkommensrückgang im zweiten Jahr in Folge

DBV-Pressemitteilung vom 13.12.16

DBV-Präsident Rukwied stellt Situationsbericht zur wirtschaftlichen Entwicklung 2015/16 vor

(DBV) „Die deutschen Bauern blicken erneut auf ein sehr schwieriges Wirtschaftsjahr zurück. Milchbauern, Schweinehalter, Ferkelerzeuger sowie Ackerbauern haben stark unter den niedrigen Erzeugerpreisen gelitten. Die meisten landwirtschaftlichen Betriebe verzeichneten im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2015/16 – und damit im zweiten Jahr in Folge – erhebliche Gewinneinbußen und Einkommensrückgänge.“ Diese Bilanz zog der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, bei der Vorstellung des aktuellen DBV-Situationsberichtes. Im Durchschnitt seien die Unternehmensergebnisse der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe um 8 Prozent auf 39.700 Euro je Betrieb gesunken, nach einem Minus von 34 Prozent im Vorjahr.

Den Zahlen des Situationsberichts 2016/17 liegt die Auswertung von fast 13.000 Buchführungsergebnissen aus dem Wirtschaftsjahr 2015/16 (01.07.-30.06.) zugrunde. Das durchschnittliche Unternehmensergebnis in 2015/16 entspreche umgerechnet einem monatlichen Bruttoeinkommen von 2.300 Euro je Landwirt, von dem noch Sozialabgaben und Steuern bestritten werden müssten. „Neuinvestitionen konnten daraus nicht mehr finanziert werden“, stellte Rukwied fest. Die Landwirte hätten 2015/16 massiv auf die Kostenbremse getreten; sie reduzierten die Betriebsmittelkosten insgesamt um durchschnittlich 6 Prozent. Die Ausgaben für Pachten sind jedoch um 4 Prozent und für Löhne um 2 Prozent gestiegen. „Das Wirtschaftsjahr 2015/16 hat in unseren Bilanzen erneut tiefe Spuren hinterlassen“, stellte Rukwied fest. Die Liquidität war in vielen Betrieben stark angespannt, so dass mehr Fremdkapital aufgenommen (plus 5 Prozent auf 207.000 Euro) und das Investitionsvolumen gekürzt wurde (minus 16 Prozent auf 49.900 Euro). Dementsprechend war eine ausreichende Eigenkapitalbildung um betriebliche Existenz zu sichern in den meisten Fällen nicht möglich. Der gesamte Produktionswert der deutschen Landwirtschaft ist um 3 Prozent auf etwa 50 Milliarden Euro zurückgegangen. Die Erzeugerpreise sind in wichtigen Produktbereichen stark zurückgegangen.

Im Wirtschaftsjahr 2015/16 lag die Höhe der EU-Betriebsprämien bei durchschnittlich 24.300 Euro/Haupterwerbsbetrieb. „Die EU-Direktzahlungen werden in solchen Preistälern zur überlebenswichtigen Maßnahme, weil sie unmittelbar einkommenswirksam sind“, betonte Rukwied. Die Ackerbaubetriebe erzielten ein Unternehmensergebnis je Landwirt von 38.000 Euro (minus 9 Prozent gegenüber Vorjahr). Ursachen waren die niedrigere Ernte und die geringeren Preise bei Getreide. So erzielte ein Landwirt für Brotweizen im Schnitt 9 Prozent weniger. Dagegen konnten die Kartoffelerzeuger mehr als den doppelten Preis des Vorjahres am Markt erzielen. Die Milchbauern sahen sich mit einem durchschnittlichen Preisrückgang von 17 Prozent gegenüber dem ohnehin niedrigen Niveau des Vorjahres konfrontiert. Durch Kostenentlastungen bei Futtermitteln und vor allem aufgrund der hinfällig gewordenen Aufwendungen für Quotenpacht, Abschreibungen von Lieferrechten und weggefallener Superabgaben schlug der Preiseinbruch nicht voll auf die Ergebnisse durch, die auf 25.000 Euro Unternehmensgewinn je Landwirt zurückgingen. Ein noch niedrigeres Ergebnis erreichten die Rindermastbetriebe mit 22.500 Euro je Landwirt (minus 5 Prozent). In den auf Schweine- und Geflügelhaltung spezialisierten Veredlungsbetrieben verschlechterte sich das Unternehmensergebnis je Landwirt um 10 Prozent auf 29.200 Euro. Die Sauenhalter und Ferkelerzeuger mussten jedoch wesentlich höhere Einbußen verkraften als die Schweinemastbetriebe. Auch für die Weinbaubetriebe endete das Wirtschaftsjahr 2015/16 mit einem deutlichen Minus: ihr Unternehmensgewinn je Winzer verringerte sich um 6 Prozent auf nur noch 28.500 Euro. Die Agrargenossenschaften aus den neuen Bundesländern haben das Wirtschaftsjahr mit hohen Jahresfehlbeträgen von durchschnittlich 97.000 Euro abgeschlossen, hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Personalkosten darin enthalten sind. Die Ausnahme bei den Gewinnentwicklungen des Wirtschaftsjahres 2015/16 bilden die rund 25.000 Ökobetriebe. Im Durchschnitt erhielt ein Ökobetrieb 26.000 Euro zusätzliche Prämien zur Förderung des Ökolandbaus und für Agrarumweltmaßnahmen, konventionell bewirtschaftete Betriebe lagen bei 3.300 Euro. So konnten die Ökobetriebe ihr Unternehmensergebnis je Landwirt um 21 Prozent auf 48.800 Euro verbessern. Mit Erneuerbaren Energien erlösen die landwirtschaftlichen Betriebe geschätzt 5,7 Mrd. Euro, schwerpunktmäßig mit Biogas (4,1 Mrd. Euro).

Für das laufende Wirtschaftsjahr 2016/17 gibt es in Teilmärkten Anzeichen der Besserung: Die Marktentwicklungen lassen partiell etwas stabilere Einnahmen erwarten. In der 2. Hälfte 2016 setzte eine Erholung der Erzeugerpreise bei Milch und Schweinen ein. Wachsende Preise und stärkere Nachfrage auch auf den internationalen Märkten stützen den Markt. Vor allem die Exporte von Schweinefleisch und Milchprodukten nach China zeigen in 2016 eine starke Aufwärtsentwicklung. „Wir rechnen für das laufende Wirtschaftsjahr 2016/17 mit einer im Durchschnitt leichten Erholung der Unternehmensergebnisse auf niedrigem Niveau. Das gilt für Milchvieh- und Veredelungsbetriebe“, erklärte Rukwied

Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau: Arbeitswertnachweis 2016

Pressemitteilung der SVLFG vom 12.12.16

Daten an LBG bis 11. Februar melden!

Ab Mitte Dezember versendet die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft (LBG) die Arbeitswertnachweise an alle Unternehmen, deren Beitrag nach dem Arbeitswert berechnet wird.

Mit diesem Formular bittet die LBG wie jedes Jahr um Übermittlung der zur Beitragsberechnung erforderlichen Daten:

  • Anzahl der vom Unternehmer, Mitunternehmer und Gesellschafter im Jahr 2016 geleisteten Arbeitstage,
  • Anzahl der vom Ehegatten und eingetragenen Lebenspartner im Jahr 2016 geleisteten Arbeitstage,
  • Anzahl der Beschäftigten und Aushilfen mit den geleisteten Arbeitsstunden und dem in 2016 gezahlten Bruttoarbeitsentgelt.

Nachzuweisen sind ferner die Arbeitstage der unentgeltlich mitarbeitenden Familienangehörigen, die Arbeitsstunden der Praktikanten und der 1-Euro-Jobber mit dem errechneten Mindestentgelt sowie die Anzahl der ehrenamtlich Tätigen des Jahres 2016.

Nebenunternehmen – Änderung zum Vorjahr

Ab dem Jahr 2016 werden die Daten für Nebenunternehmen nicht mehr mit einem separaten Fragebogen erhoben. Sofern die Zuständigkeit der LBG ebenfalls für einen gewerblichen Nebenbetrieb, zum Beispiel Einzelhandel oder Tiefbau, gegeben ist, sind die Arbeitstage aller dort tätigen Personen in einer Summe in dem dafür vorgesehenen Meldeblock im Arbeitswertnachweis einzutragen. Sofern Pferdehaltung als Nebenunternehmen betrieben wird, ist als Berechnungsgrundlage die Anzahl (durchschnittlicher Jahresbestand) der Tiere anzugeben.

Extranet – die schnelle, sichere und portosparende Übermittlung

Wie bisher haben Produktions- und Dienstleistungsbetriebe der ehemaligen BG für den Gartenbau unverändert die Möglichkeit, die Arbeitswerte bequem über das Internet an die LBG zu übermitteln. Für alle anderen Mitglieder wird diese Möglichkeit aktuell geprüft.

In dem kennwortgeschützten Bereich können die zur Beitragsberechnung erforderlichen Daten online gemeldet werden. Die einfache und bedienerfreundliche Anwendung enthält sämtliche zur Meldung erforderlichen Informationen und Erläuterungen und ist unter www.svlfg.de > Extranet zu erreichen.

Sofern noch keine Zugangsdaten vorhanden sind, können diese dort direkt bei der SVLFG angefordert werden.

Die SVLFG ist zuständig für die Durchführung der landwirtschaftlichen Unfallversicherung für über 1,5 Millionen Mitgliedsunternehmen mit ca. 1 Million versicherten Arbeitnehmern, der Alterssicherung der Landwirte für über 220.000 Versicherte und über 600.000 Rentner sowie der landwirtschaftlichen Kranken- und Pflegeversicherung für ca. 700.000 Versicherte im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Sie führt die Sozialversicherung zweigübergreifend durch und bietet ihren Versicherten und Mitgliedern umfassende soziale Sicherheit aus einer Hand. Die SVLFG ist maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau tätigen Menschen und ihrer Familien.

Tierhalter brauchen intensiveren Verbraucher-Dialog

Bilanz der i.m.a-Messebeteiligung an der „EuroTier“ 2016

Teilnehmer-EuroTier_2016-EinSichten-Tagung-001

(Berlin, 21. November 2016) Für den i.m.a e.V. war die Beteiligung an der „EuroTier“ 2016 erneut ein kommunikativer Erfolg. Sowohl hunderte Schüler als auch der Berufsstand nutzten von der Wissens-Rallye auf dem Messegelände bis zur Fachtagung des Projekts „EinSichten in die Tierhaltung“ die vielfältigen Angebote des gemeinnützigen Vereins, die er mit Unterstützung vom Landvolk Niedersachsen und der Niedersächsischen Landjugend realisiert hatte.

Auf der Leitmesse der Tierhalter, die alle zwei Jahre in Hannover stattfindet, präsentierten sich der i.m.a e.V. und seine berufsständischen Partner gemeinsam auf dem Stand vom Deutschen Bauernverband. An den i.m.a Wissensstationen gab es für die Besucher Experimente zu landwirtschaftlichen Themen. Die Stationen waren auch Teil der Wissens-Rallye für Schulkinder, die zu den Ständen vieler Aussteller führte. Eingeladen waren Jungen und Mädchen ab den fünften Klassen allgemeinbildender Schulen. Für sie hatte die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) kostenlose Eintrittskarten zur „EuroTier“ bereitgestellt. 16 Klassen nutzten das Angebot an den vier Messetagen. Die Lehrer lobten übereinstimmend das Konzept der Wissensvermittlung, das auch zur Förderung sozialer Kompetenzen beitrage.

Erfahrungen anderer nutzen

Lob gab es auch von den Teilnehmern der Tagung „Neue Kommunikationswege in der Tierhaltung“, die der i.m.a e.V. für das von ihm betreute Projekt „EinSichten in die Tierhaltung“ organisiert hatte. Im Mittelpunkt stand der Erfahrungsaustausch zur Verbraucherkommunikation. Durch die Öffnung von Ställen für Hofbesucher sollen sich diese objektive und seriöse Einblicke in die Tierhaltung verschaffen. Der i.m.a e.V. informierte über den Status des seit vier Jahren stetig wachsenden Projekts, drei Teilnehmer berichteten, wie sie auf ihren Höfen „EinSichten in die Tierhaltung“ vermitteln und Hans-Heinrich Berghorn vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband referierte über Herausforderungen und Chancen in der Kommunikation der Landwirtschaft.

Anpacken und durchstarten

Patrik Simon, Geschäftsführer vom i.m.a e.V., fasste das Ergebnis der Messebeteiligung so zusammen: „Immer mehr Bauern erkennen, dass sie die Deutung ihrer Arbeit nicht Außenstehenden überlassen sollten. So wie wir beim i.m.a e.V. im Dialog mit der jungen Generation erläutern, wie Landwirtschaft heute funktioniert, sollte sich jeder Landwirt um Aufklärung bemühen – auf seinem Hof und in seinem Dorf. Projekte wie „EinSichten in die Tierhaltung“ oder der „Lernort Bauernhof“ sind dafür ideale Plattformen, um Signale zu setzen und sich zu vernetzen. Dadurch lässt sich mehr bewirken, als es ein Einzelner kann. Messen wie die „EuroTier“ bieten dabei ideale Gelegenheiten, um sich auszutauschen, von den Erfahrungen anderer zu lernen und mit neuen Anregungen durchzustarten.“

 

Über den i.m.a e.V.:

Als gemeinnütziger Verein informieren wir über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen, die in der Landwirtschaft tätig sind, und über die Bedeutung der Landwirtschaft für die Gesellschaft. Weil immer mehr Menschen immer seltener Gelegenheit haben, sich selbst ein reales Bild von der Landwirtschaft zu machen, kommt es insbesondere darauf an, bereits Kindern und Jugendlichen durch die Bereitstellung von Lehrmaterialien und mit Hilfe von Pädagogen Einblicke in die heutige Welt der Landwirtschaft zu vermitteln. Die i.m.a-Arbeit wird von den deutschen Bäuerinnen und Bauern getragen und von der Landwirtschaftlichen Rentenbank finanziell gefördert.

 

Milchsektor muss Krisenfestigkeit verbessern und Märkte erschließen

DBV – Pressemitteilung vom 16.11.16
Milchwirtschaft DBV_LKÖ

Politik und Milchwirtschaft sind gefordert

(DBV) „In Zeiten steigender Preise müssen für den Milchmarkt von Politik und Milchwirtschaft die richtigen Entscheidungen getroffen werden, um den Sektor für die Zukunft gut aufzustellen.“ Dies betonten der Milchbauernpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, und der Milchbeauftragte der Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ), Josef Moosbrugger, in einem Gespräch am 16. November 2016 in Wien. In der vergangenen Marktkrise seien die öffentliche Intervention und die Beihilfe zur privaten Lagerhaltung die kurzfristig wirksamsten Instrumente gewesen, um den Milchpreis vor einem weiteren Absturz zu bewahren, betonten beide Milchexperten Moosbrugger und Schmal. Das Niveau der Interventionspreise bedürfe einer Überprüfung. In jedem Fall sei die Intervention als erprobtes Kriseninstrument auch in der nächsten Reform der EU-Agrarpolitik zu erhalten. National befürworten LKÖ und DBV eine steuerlich begünstigte Risikoausgleichsrücklage. Einen großen Teil der Verantwortung sehen die beiden Verbände bei den Akteuren auf dem Milchmarkt. Insbesondere müssten die Landwirte und ihre genossenschaftlichen Molkereien über eine Modernisierung der Lieferbeziehungen für kommende Krisen vorsorgen. Der Staat könne die Steuerung der Milchmengen nicht lösen, waren sich Schmal und Moosbrugger einig.

Die Molkereien seien gefordert, internationale, nationale und regionale Märkte zu erschließen und entsprechend die unterschiedlichen Anforderungen dieser Märkte zu befriedigen, so die beiden Bauernvertreter einhellig. Für den Branchendialog in Deutschland könne man von den Aktivitäten der österreichischen AgrarMarkt Austria (AMA) lernen, die erfolgreich EU-Mittel zur Absatzförderung abrufe, sagte DBV-Milchbauernpräsident Schmal. Auch die erfolgreiche Besetzung von Nischen durch die österreichische Milchwirtschaft, etwa mit „Heumilch“ oder „Bio-Wiesenmilch“ sei beispielgebend.

DBV und LKÖ forderten jedoch, dass private Labels den Verbraucher nicht täuschen und damit den Wettbewerb nicht verzerren dürfen. Die derzeitigen nationalen Alleingänge bei der Herkunftskennzeichnung von Milch, z.B. in Italien und Frankreich, dürften nicht zu einer Störung des Binnenmarktes führen. Eine Diversifizierung des Milchmarktes durch freiwillige Systeme, wie z.B. das EU-geschützte Bergerzeugnis, sei zu begrüßen, weil sie den Molkereien helfe, stabilere Preise für die Milcherzeuger zu gewährleisten und durch höhere Preise für benachteiligte Strukturen eine Perspektive zu bieten. Für das erfolgreiche Bestehen auf globalisierten Märkten müsse die Politik aber auch die Wettbewerbsfähigkeit aller Milcherzeuger im Blick haben. Überbordenden und nicht praktikablen Tierschutz- und Umweltstandards müsse deshalb eine Absage erteilt werden, erst recht nationalen Alleingängen in diesen Fragen.

Im Bild v.l.n.r.: DBV-Milchreferatsleiter Ludwig Börger, LKÖ-Vizepräsident und Milchbauernpräsident Josef Moosbrugger, DBV-Milchbauernpräsident Karsten Schmal und LKÖ-Generalsekretär Josef Plank

Weltweit klimaeffiziente Landwirtschaft geboten

DBV Pressemitteilung vom 09.11.16

DBV-Umweltbeauftragter Hartelt zum Tag der Landwirtschaft auf Weltklimakonferenz

(DBV) „Bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens kommt es darauf an, Landwirte bei der Anpassung an den Klimawandel und bei Fortschritten zu einer besonders klimaschonenden Landwirtschaft zu unterstützen. Die Staatengemeinschaft ist aufgerufen, das Pariser Abkommen mit Blick auf die besondere Rolle der Landwirtschaft zur Sicherung der Ernährung umzusetzen“, forderte Eberhard Hartelt, Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes (DBV) anlässlich des Landwirtschaftstages auf der Weltklimakonferenz in Marrakesch.

Auf der Klimakonferenz wurde erneut deutlich, dass besonders in Afrika der Anpassungsbedarf der Landwirtschaft an den Klimawandel groß ist. Doch auch in Deutschland würden Maßnahmen nicht nur zum Klimaschutz notwendig, sondern auch Anpassungen in Folge des Klimawandels mit steigenden Temperaturen und extremen Wetterlagen. „Die Auswirkungen des Klimawandels werden heute schon bei der Ausbreitung neuer Schädlinge deutlich, die im Zuge des Klimawandels bei uns heimisch werden. Dies erfordert beispielsweise ein breites Spektrum an Pflanzenschutzmitteln. Zudem zeigen zunehmende Extremwettereignisse wie Starkregen und Überschwemmungen im Frühsommer dieses Jahres, dass intelligente Absicherungsmöglichkeiten für Ernteausfälle gefordert sind“, erklärte Hartelt.

Der DBV-Umweltbeauftragte erinnerte zudem daran, dass die Land- und Forstwirtschaft Teil der Lösung des Klimaproblems sei. „Durch den Anbau und die Bereitstellung von Biomasse ist die Landwirtschaft Grundlage der kohlenstoffarmen Bioökonomie. Dabei geht es nicht nur um Bioenergie für Wärme, Strom und Verkehr, sondern auch darum, mineralölbasierte Produkte – also beispielsweise Plastik, Lösungsmittel oder Fasern – durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen. Der Landwirtschaft kommt eine strategische Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel zu. Die Klimakonferenz sollte deshalb diese strategische Bedeutung der Landwirtschaft durch entsprechende Anrechnungsregeln für Biomasse sicherstellen,“ erklärte Hartelt.

„Landwirte übernehmen Verantwortung für ihre Nutztiere“

DBV -. Pressemitteilung 04.11.16

Rukwied betont Verantwortung der Verbraucher zur Weiterentwicklung der Tierhaltung

(DBV) „Bei der Haltung unserer Nutztiere gehen die Landwirte neue Wege, um Herausforderungen zu meistern und Probleme zu lösen. Die Tierhalter haben die Haltungsbedingungen in der Vergangenheit stets im Sinne des Tierwohls weiter-entwickelt und werden dies auch weiter tun. Doch dieser Weg benötigt Zeit: für die Entwicklung und wissenschaftliche Beurteilung neuer Verfahren, für die praktische Umsetzung in der Breite der landwirtschaftlichen Tierhaltung und nicht zuletzt dafür, im Markt Akzeptanz und Honorierung zu finden.“ Dies erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, in einer Podiumsdiskussion auf einer Tagung mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft der BayWa AG in München, die Vorstandsvorsitzender Klaus Josef Lutz moderierte.

Über die Entwicklung der Nutztierhaltung werde ein breiter Dialog mit Wissenschaft, Praxis und Wirtschaft geführt. „Wir haben auch gut und konstruktiv mit dem Wissenschaftlichen Beirat des Bundeslandwirtschaftsministeriums über sein Gutachten zur zukünftigen Ausrichtung der Nutztierhaltung diskutiert, auch wenn wir (noch) nicht in allen Punkten einig geworden sind“, hob Rukwied hervor. „Was diese Diskussion aber nicht weiterbringt, sind Parolen, Polarisierungen und Schuldzuweisungen“, stellte der Bauernpräsident klar. Für den landwirtschaftlichen Unternehmer stelle sich immer wieder die Frage, wie die wirtschaftliche Realität und die gesellschaftlichen Erwartungen in Übereinstimmung gebracht werden können. Dieser gesellschaftliche und politische Dialogprozess zur Tierhaltung sei nicht leicht zu führen, da Tierhalter, Vermarkter und Verarbeiter auf der einen, Verbraucher und Gesellschaft auf der anderen Seite unterschiedliche Sichtweisen hätten. Unabhängig von der medialen Diskussion sei unübersehbar, dass sich gesellschaftliche Maßstäbe verschoben hätten. „Dies nehmen wir sehr ernst“, unterstrich Rukwied. Notwendig sei aber eine sachliche Auseinandersetzung über die Zukunft der Tierhaltung und die Anforderungen der Märkte. „Wir müssen gemeinsam Wege finden, den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden und dies in eine Nachfrage umzuwandeln, welche die tatsächlichen Aufwendungen der Tierhalter auch entsprechend honoriert. Solange die gesellschaftlichen Erwartungen an die heimische Tierhaltung und das Kaufverhalten der Verbraucher nicht übereinstimmen, befinden wir uns in einem unauflösbaren Dilemma.

Denn der ökonomische Druck auf die Betriebe nehme zu. Agrarmärkte und Wettbewerb seien internationaler geworden. Nachhaltigkeit und Tierwohl seien zwar medial gefragt, würden aber wirtschaftlich wenig honoriert. Die Konzentration in den vor- und nachgelagerten Bereichen setze die landwirtschaftlichen Betriebe zusätzlich unter Druck. Die Landwirte wollten und könnten sich mit diesen Widersprüchen aber nicht abfinden. Sie übernähmen Verantwortung für Mensch und Tier. Dazu gehöre ein Leitbild „Nutztierhaltung“, so wie es der DBV verabschiedet habe.

Bundeskabinett verabschiedet Gesetzentwurf zu GVO-Anbauverboten

DBV-Pressemitteilung vom 02.11.16

DBV: Komplizierte Regelungen schaffen „GVO-Flickenteppich“

(DBV) Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht bei der heute vom Bundeskabinett verabschiedeten Änderung des Gentechnikgesetzes die Gefahr, dass mit der sogenannten „Opt-out-Regelung“ in Deutschland ein Flickenteppich beim Anbau von GVO-Pflanzen entsteht. Das überaus komplizierte Verfahren gibt einzelnen Bundesländern die Möglichkeit zum Verbot des Anbaus gentechnisch veränderter Organismen. Dieses Szenario ist nach Einschätzung des DBV weder für die „ohne Gentechnik“-Produktionskette noch für diejenigen sinnvoll und praktikabel, die „mit Gentechnik“ arbeiten. Abgesehen davon wird eines der Grundprinzipien des gemeinsamen EU-Binnenmarktes in Frage gestellt. Im EU-Binnenmarkt müssten alle Marktteilnehmer unter den gleichen Voraussetzungen wirtschaften können, bekräftigt der DBV.

Der Bauernverband ist davon überzeugt, dass nur eine einheitliche bundesweite Regelung die nötige Rechtssicherheit gewährleisten kann. Gleichzeitig sollte die gesellschaftliche Debatte rund um gentechnisch veränderte Organismen nicht ignoriert werden. So bestehe durch unterschiedliche Anwendung der „Opt-out-Regelung“ die Gefahr, dass der gesellschaftliche Diskurs um die Technologie unnötig stark polarisiert wird, betont der DBV.

Der DBV begrüßt hingegen, dass nach dem Gesetzentwurf mit gentechnisch veränderte Organismen grundsätzlich auch in Deutschland geforscht werden könne. Doch aufgrund der politisch und gesellschaftlich geführten Debatte sei unverkennbar, dass Freisetzungsforschung in Deutschland nicht stattfindet.