Moorvernässung muss im Einvernehmen und ohne Verdrängung der Landwirtschaft stattfinden

Bauernverband zur Moorschutzstrategie im Bundeskabinett; Pressemitteilung

Moorvernässung muss im Einvernehmen und ohne Verdrängung der Landwirtschaft stattfinden

Bild: Pixabay / Makalu

Anlässlich der Verabschiedung der Moorschutzstrategie im Bundeskabinett betont der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, die Bedeutung der Moore für Klimaschutz, aber auch für Landwirtschaft und ländliche Räume. „Landwirte sind bereit, die Klimawirkung entwässerter Moorböden zu reduzieren, wenn die Betriebe eine dauerhafte wirtschaftliche Perspektive und Planungssicherheit behalten. Die kulturhistorische – und früher staatlich geförderte – Leistung der Urbarmachung der Moore zur Lebensmittelerzeugung darf nicht gegen die Menschen in den Moorregionen gekehrt werden. Die Landwirte fordern die Bundesregierung auf, dass in der Moorschutzstrategie festgehaltene angestrebte Prinzip der Freiwilligkeit zum Maßstab aller Maßnahmen zur Umsetzung der Strategie zu machen“, so Generalsekretär Krüsken. Das Ziel der Freiwilligkeit und der Kooperation mit den Betroffenen dürfe nicht durch die angekündigten Veränderungen im Rechtsrahmen, sprich durch mehr Verbote und Beschränkungen unterlaufen werden. Es wäre nicht akzeptabel, wenn landwirtschaftliche Betriebe durch Auflagen auf Raten aus der Nutzung von Moorböden gedrängt werden. „Moorschutz und Verdrängung durch die Hintertür ist mit dem Vertrauensschutz nicht vereinbar.“

Die Nutzung von Mooren zur heimischen Lebensmittelproduktion war noch vor einigen Jahrzehnten ein staatlich gefördertes Ziel. Die geplante Wiedervernässung betrifft nicht nur einzelne landwirtschaftliche Flächen, sondern ganze Betriebe, Dörfer und ländliche Regionen. Das kann nur im Einvernehmen mit den Betroffenen erfolgen. Voraussetzung ist die Schaffung von gleichwertigen wirtschaftlichen Alternativen für die landwirtschaftlichen Betriebe und deren Familien. Wir brauchen einen attraktiven und tragfähigen Markt für Erzeugnisse, die auf solchen wiedervernässten Standorten erzeugt werden können. Dazu zählt beispielsweise auch die Nutzung durch Fotovoltaik-Anlagen. Wo die Lebensmittelerzeugung mit intelligenten Wasserstandsmanagement machbar ist, muss sie weiterhin ermöglicht werden, da die Flächen die Wirtschafts- und Einkommensgrundlage der Betriebe darstellen, erklärte Krüsken.