Bauerntag diskutiert #Zukunftsbauer

Ein Jahr nach dem offiziellen Startschuss diskutierten die Delegierten des Deutschen Bauerntags den
ersten Zwischenbericht zur Umsetzung des Projektes #Zukunftsbauer. DBV-Vizepräsidentin Susanne
Schulze Bockeloh berichtete von Ihren fast durchweg positiven Erfahrungen in vielen unterschiedli-
chen Veranstaltungsformaten der Landesbauernverbände der letzten 12 Monate und machte den
Delegierten Mut, das Thema weiter in die Fläche zu tragen. Auf der Bühne präsentiert wurden zwei Zu-
kunftsbauer-Projekte aus Bayern („BBV Next Generation“) und aus Baden („BLHV-Zukunftsbauer“).

BBV Next Generation, Ronja Landvogt & Judith Zeitler, mitte – Herr Berghorn und Frau Schulze Bockeloh, rechts im Bild Frau Anne Körkel zum Projekt „Denkwerkstatt“(Foto: S. Meyer)
Zusammenschluss Unternehmerinnen und Zukunftsbauer (FOTO: J.Vees)

Die Diskussion dieser Projekte wie auch des Gesamtprojekts zeigte die wachsende Bereitschaft im
Berufsstand, sich auch neuen Formaten zu öffnen.
Die Delegierten forderten den DBV und seine LBV auf, in den kommenden Monaten im Rahmen des
Projekts vor allem nach Antworten zu suchen, wie es gelingen kann, die eigene Kommunikation zu
stärken und die heimische Landwirtschaft stärker als Lösungsanbieter und Brückenbauer in unserer
Gesellschaft zu profilieren.

DBV-Unternehmerinnen zum Frühstück mit dem Landwirtschaftsminister

Im Rahmen des Deutschen Bauerntages 2023 traf sich Cem Özdemir mit dem Fachausschuss Unter-
nehmerinnen. Ziel des Austausches war es, den Fachausschuss vorzustellen und sich über aktuelle
agrarpolitische Themen auszutauschen. Landwirtinnen und Betriebsleiterinnen berichteten, wie sich die aktuelle Politik auf ihren Betrieb auswirkt.
Besonders relevante Themen waren der Mindestlohn im Bereich der Sonderkulturen, die Auswirkungen auf die SUR beim Kartoffelanbau und die Schwierigkeiten beim Stallbau, insbesondere bei der Schweinehaltung.

Susanne Schulze-Bockeloh übergibt das „Deutschlandticket – Der Weg zu den Expertinnen“ an Cem Özdemir (FOTO: S.Meyer)

Als Geschenk wurde Herrn Özdemir ein „Deutschlandticket – Der Weg zu den Expertinnen“ überreicht, ein Buch, in dem sich die Unternehmerinnen aus dem Fachausschuss und ihre Betriebe mit Kontaktdaten vorstellen. Der Tenor aus dem Fachausschuss war „Wie können wir helfen die Agrarpolitik aktiv mitzugestalten, die Expertinnen haben wir hier vor Ort“

DBV-Fachausschuss Unternehmerinnen mit Cem Özdemir im Gespräch beim Bauerntag in Münster (FOTO: DBV-PRESSE)

Westfälische Nachrichten schreibt dazu:

Schulze Bockeloh wirbt für mehr Frauen in der Landwirtschaft (wn.de)

„4ter Hamburger Bauerntag war ein voller Erfolg!“

Zahlreiche Mitglieder und Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Verbänden folgten der Einladung des Bauernverbandes Hamburg und erlebten am  07. Juni einen kurzweiligen und unterhaltsamen Bauerntag. Dieser fand zum mittlerweile vierten Male bei herrlichstem Sommerwetter statt. Erstmalig direkt auf einem landwirtschaftlichen Betrieb, dem Milchhof Steffens in Hamburg-Neuengamme. Und dies aus gutem Grund: Matthias und Meike Steffens haben im letzten halben Jahr einen der modernsten Kuhställe Hamburgs gebaut. Bis auf wenige Restarbeiten konnte der Bau rechtzeitig zum Bauerntag fertiggestellt werden.

Auf der Führung durch die beeindruckende Neuanlage wurde auch Laien deutlich, dass sich die Kühe „sau“- besser gesagt „kuh“-wohl in ihrem neuen Stall fühlen. „Das Wohl meiner Tiere steht bei mir an erster Stelle“, erklärte Matthias Steffens während der Besichtigung. Die Kühen liegen  auf Stroh, in dem Offenstall können sie selbst entscheiden, ob sie auf die Weide wollen oder lieber im Stall stehen bzw. liegen. „Wir haben eine hohe Verant-wortung gegenüber unseren Tieren, sie sollen ein gutes Leben auf unserem Hof verbringen“, führt Steffens weiter aus. „Letztendlich danken Sie uns dies mit Ihrer Gesundheit und guten Milchleistung“.

Pünktlich um 14:00 eröffnete Präsident Martin Lüdeke den 4. Hamburger Bauerntag und begrüßte die etwa 250 Mitglieder und Gäste in dem prachtvoll angerichteten Festzelt. In seiner kurzweiligen Ansprache kam der Hamburger Bauernpräsident schnell auf die aktuellen politischen Ereignisse zu sprechen, verglich das desaströse Abschneiden der Altparteien SPD und CDU bei den Europawahlen mit dem Schicksal des DBV. Er mahnte an, dass wir notwendige Änderungen gestalten und selbst aktiv voranschreiten müssen. Themen wie der Klimawandel, Umweltschutz oder Tierwohl müssen auch seitens des BVHH offensiv und positiv kommuniziert werden. Mit einem Schmunzeln teilte Martin Lüdeke aktuelle Familien-interna mit: Die Friday for Future – Bewegung hat nun auch seine Familie erreicht, dann aus Protest gegen den vielen Plastikmüll weigert sich seine Tochter seid kurzem, Haarshampoo aus einer Plastikflasche zu verwenden. Zum Glück hatte Martin Lüdeke noch ein Stück Kernseife im Keller gefunden, so dass dieses Problem erst einmal gelöst werden konnte. Aus der kleinen Anekdote sollten wir verstehen, dass auch die Vertreter der Bauern nicht darum herumkommen werden, sich aktuellen Themen und den Wünschen der Gesellschaft stellen müssen. Dazu sind wir bereit, verlangen dafür aber auch, dass die Mehraufwendungen dafür entsprechend bezahlt und die Arbeit der Bauern wertgeschätzt werden.

Matthias Steffens berichtete in seiner Begtüßung noch einmal über den Bau des mordernen Kuhstalls und lud alle Gäste für den kommenden Sonntag zu einem Tag der offenen Tür auf dem Gelände ein (Anmerkung: Tatsächlich kamen an dem Sonntag über 2.000 Besucher zu dem Hoffest – eine großartige Anerkennung für die Leistung der Familie Steffens).

Die anschließenden Grußworte der Ersten Vorsitzenden der Hamburger Landfrauen Susanne Becker und des Präsidenten der LWK Hamburg, Herr Andreas Kröger fielen sehr herzlich und wohlwollend aus.

Es folgte ein interessanter Vortrag von Herrn Philipp Maschmann , der für die verschiedenen Finanzierungsmodelle durch die Volksbank eG, VBS warb.

Um 15:30 musste Moderator und Geschäftsführer Dr. Carsten Bargmann den Bauerntag für einen Moment unterbrechen, da der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Herr Dr. Peter Tschentscher eingetroffen war. Der Bürgermeister zeigte sich bei der anschließenden Betriebsführung begeistert von dem neuen Stall und er bestand darauf, das Melken live mitzuerleben.

Live miterleben durften die Gäste dann eine beeindruckende Rede des Bürgermeisters, der sich erstaunlich kompetent auf dem Gebiet der Landwirtschaft zeigte. Mehrfach betonte er die hervorragende Arbeit des BVHH sowie seines Präsidenten Lüdeke, der sich immer wieder bestimmt und mit deutlichen Worten beim Senat und in der Verwaltung für die Belange der Hamburger Bauern einsetzt. Beeindruckt zeigte sich Tschentscher auch von der durch die BWVI geförderten Homepage „Ackern für Hamburg“. Dies sei genau der richtige Weg, der dringend weiterverfolgt und vertieft werden muss. Ausdrücklich bedankte er sich für das Positionspapiers des BVHH zur zukünftigen Ausrichtung der Hamburger Agrarförderung. Tschentscher sprach ein eindeutiges Bekenntnis zur Hamburger Agrarwirtschaft aus und sagte zu, dass das Agrarpolitische Konzept fortgeschrieben wird. Dabei werden viele Anregungen des BVHH mit aufgenommen werden.

Die Gäste bedankten sich mit langanhaltendem Applaus für die hervorragende und frei gesprochene Rede des Ersten Bürgermeisters. Dies war für viele ein überraschend positives Highlight des Tages.

Es folgte ein äußerst interessanter Vortrag von Hergen Rowehl, Geschäfts-führer des Landeskontrollverband Schleswig-Holstein e.V. mit dem Thema „Tierwohl … heute selbstverständlich“. Dabei veranschaulichte Hergen Rowehl, dass mit Ausnahme weniger schwarzer Schafe das Thema Tierwohl bei den norddeutschen Tierhaltern oberste Priorität hat. Nach wissenschaftlichen Kriterien ließ sich dabei kein Unterschied im Wohlbefinden der Tiere zwischen ökologischer und konventioneller Tierhaltung feststellen.

Als sehr warmherzig empfanden die Gäste die abschließenden Grußworte sowie den ausgesprochenen Segen durch Pastorin Doris Spinger, die mit ihrer positiven und wohlwollenden Ausstrahlung zusätzlich zur guten Stimmung beitrug.

Bei einem köstlichen und abwechslungsreichen Buffet sowie dem anschließenden lockeren Beisammensein fanden noch viele interessante Gespräche bis spät in den Abend statt. Alle waren sich darüber einig, dass dieser „4te Hambuger Bauerntag“ äußerst gelungen war. Ein abschließender Dank gilt noch einmal den Sponsoren, ohne die solch eine Veranstaltung nicht umgesetzt werden kann.