Zielgenauen Gewässerschutz und fachgerechte Düngung ermöglichen

Bauernverband übergibt Resolution des Präsidiums des Deutschen Bauernverbandes

Zielgenauen Gewässerschutz und fachgerechte Düngung ermöglichen

Anlässlich der Sonderkonferenz der Agrar- und Umweltminister von Bund und Ländern am 12. März 2020 zur Novelle der Düngeverordnung übergibt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, eine Resolution des Präsidiums des Deutschen Bauernverbandes an den Vorsitzenden der Agrarministerkonferenz, den Minister für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes Reinhold Jost.

In der Resolution betont die Landwirtschaft ihre eigene Verantwortung beim Schutz der Gewässer und die Notwendigkeit von sauberem Grundwasser. Die Novelle der Düngeverordnung aus dem Jahr 2017 werde umgesetzt und habe erhebliche Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Betriebe. In Anbetracht des weitreichenden Kompromisses zum Düngerecht im Jahr 2017 hält der DBV den Umfang und die Tragweite der aktuellen Novelle der Düngeverordnung für unangemessen. Der Deutsche Bauernverband fordert, dass der Rechtsstreit zwischen Brüssel und Deutschland endlich beendet und Strafzahlungen abgewendet werden müssen. In einem Neun-Punkte-Papier beschreibt der DBV aber auch den Bedarf deutlicher Überarbeitungen des Verordnungsentwurfs. Zukünftig muss der Gewässerschutz gezielter dort stattfinden, wo tatsächlich Handlungsbedarf besteht. Die lange vom Berufsstand geforderte verpflichtende Binnendifferenzierung durch die Länder muss verhindern, dass nach der Rasenmähermethode riesige Gebiete unbegründet mit Auflagen überzogen werden. Vor Abschluss dieser Gebietsabgrenzung dürfen diese schärferen Auflagen nicht in Kraft treten. Neben notwendigen fachlichen Nachbesserungen der Verordnung bedarf es auch eines konzertierten Messstellen-Überprüfungsprogramms.

Die Resolution finden Sie hier.

Pressemitteilung DBV 12.03.2020, Foto DBV

Landwirtschaft setzt Stickstoff und Gülle immer effizienter und umweltschonender ein

Bauernverband veröffentlicht Faktencheck zum Themenkomplex Stickstoff, Nitrat und Gülle

(DBV) Die deutsche Landwirtschaft setzt Stickstoff und Gülle immer weniger und zugleich effizienter ein. Dadurch verringert sie Emissionen und Nährstoffverluste. Das geht aus dem heute veröffentlichten Faktencheck des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zu Stickstoff, Nitrat und Gülle hervor. Zielgenaue und umweltschonende Ausbringungstechniken bei flüssigen Wirtschaftsdüngern (Gülle und Gärreste aus Biogasanlagen) befinden sich immer weiter auf dem Vormarsch. Der effizientere Einsatz von Düngemitteln sichert nach Angaben des DBV Erträge und schont gleichzeitig die Umwelt.

Der Faktencheck des DBV zeigt, dass die Überschüsse in den landwirtschaftlichen Stickstoffbilanzen seit 1990 rückläufig sind. In der Gesamtbilanzierung hat sich der Überschuss im Mittelwert der Jahre 1990 bis 1993 und 2011 bis 2014 um knapp ein Viertel reduziert, in der Flächenbilanz im selben Zeitraum bereits um mehr als 30 Prozent. Dies zeigt die zunehmende Effizienz des Stickstoffeinsatzes in der Landwirtschaft. Entsprechend sei entgegen der öffentlichen Wahrnehmung an den Grundwassermessstellen für Nitrat kein genereller negativer Trend festzustellen, wie der DBV verdeutlicht. Der Anteil an Grundwassermessstellen mit fallenden Nitratkonzentrationen (33,4 Prozent) ist sogar größer als der Anteil mit steigenden (27,7 Prozent). Insgesamt halten 82 Prozent der Messstellen den Nitratschwellenwert von 50 Milligramm Nitrat je Liter ein. Der DBV geht davon aus, dass sich mit der gerade in Kraft getretenen novellierten Düngeverordnung diese positiven Trends verstärken und deutlich beschleunigen.

Der DBV weist mit seinem Faktencheck ebenso darauf hin, dass von 2010 bis 2015 weniger Rinder- und Schweinegülle ausgebracht, diese genauer dosiert und schneller eingearbeitet wurde. So sank die ausgebrachte Menge von Rindergülle um 5 Prozent und die Schweinegülle um 15 Prozent, während sich die Menge an vergorener Gülle und Biogasgärresten verdoppelte. Dies stelle einen Gewinn für die Umwelt dar, da damit Klimagase und auch Gerüche aus der Gülle gemindert werden konnten, so die Einschätzung des DBV. Bei der Ausbringung flüssiger Wirtschaftsdünger zeigen die Zahlen des DBV einen Trend weg von der breiten Verteilung, dessen Anteil an der ausgebrachten Menge von fast 70 auf 55 Prozent sank (2010 bis 2015). Dahingegen verdoppelten sich besonders umweltfreundliche und präzise Verfahren wie Güllegrubber und Gülleschlitztechniken. Die Einarbeitungszeiten flüssiger Wirtschaftsdünger verkürzten sich stark, so dass Geruchs- und Stickstoffemissionen reduziert wurden: Die Menge flüssiger Wirtschaftsdünger, deren Einarbeitung länger als eine Stunde dauerte, halbierte sich von 2010 bis 2015, während sich die unmittelbar bei der Ausbringung in den Boden eingearbeitete Menge verdoppelte.

Der vollständige Faktencheck steht online unter www.bauernverband.de/faktencheck-landwirtschaft#element21 zum Download bereit.

„Keine Panikmache in Sachen Trinkwasser“

Pressemitteilung DBV vom 12.06.17

DBV verweist auf Weiterentwicklungen bei der Senkung von Nitrateinträgen

Kein Verständnis für die jüngsten Äußerungen des Umweltbundesamtes zur Nitratbelastung des Grundwassers und zu einem damit verbundenen Ansteigen des Trinkwasserpreises äußerte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, heute in Interviews mit der Deutschen Presseagentur dpa und im Morgenmagazin des Deutschlandfunks.

„Einige Diskussionsteilnehmer waren in den vergangenen sechs Monaten offenbar offline und haben politische Entscheidungen und die Zahlen des Nitratberichts 2016 ausgeblendet“, kritisierte Krüsken im Deutschlandfunk. Der Nitratbericht der Bundesregierung belege deutlich, dass „wir zwar in einigen Regionen an der Nitratbelastung im Grundwasser arbeiten müssen. Es ist aber keine Tendenz erkennbar, dass die Qualität des Grundwassers in Deutschland immer schlechter werde“. Im Gegenteil, immer mehr Messstellen wiesen geringere Nitratgehalte im Grundwasser auf. Deshalb gehe man davon aus, dass Wasserversorger weiterhin keine massiven und zusätzlichen Investitionen in die Aufbereitung tätigen müssten. Wichtiger sei allerdings die neue Dünge-Verordnung, die erhebliche Verschärfungen bringe, aber auch zu einer weiteren Senkung der Nitrateinträge führen werde.

Gegenüber dpa sprach Krüsken von „Panikmache und ungerechtfertigter Verunsicherung der Verbraucher“ durch die Aussagen des Umweltbundesamtes und einiger Umweltorganisationen. Nach dem Bericht der EU-Umweltagentur ist das Grundwasser in 82 Prozent der über 1200 Messstellen in Deutschland in Ordnung. An der Lösung der Problemfälle müssten und würden Landwirtschaft und Wasserwirtschaft kooperativ arbeiten. Auch in Regionen mit hoher Viehdichte würden die Landwirte ihrer umweltpolitischen Verantwortung gerecht werden. Beispielsweise wurde an den Trinkwasserentnahmestellen in Niedersachsen im Rohwasser durchschnittlich 5 mg Nitrat pro Liter gemessen. Dies seien 10 Prozent des Grenzwertes von 50 mg Nitrat/Liter, wie der Bericht des Niedersächsischen Landesbetriebs Wasserwirtschaft über die Trinkwasserschutzkooperationen darlege.

Mit der neuen Dünge-Verordnung sei in der vergangenen Woche „die wohl weitreichendste Überarbeitung der düngerechtlichen Vorschriften der letzten 20 Jahre“ in Kraft getreten, so Krüsken. Die damit verbundenen Beschränkungen und Verbote seien einschneidend für den Landwirt und seine künftige Düngung und würden einen signifikanten Beitrag zur Verringerung der Nitrateinträge ins Grundwasser leisten, erklärte Krüsken gegenüber dpa und im Deutschlandfunk.

 

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Rukwied kritisiert massiven Vertrauensbruch einiger Länder bei Düngeverordnung

Bauernverband missbilligt gestriges Votum des Umweltausschusses im Bundesrat

(DBV) Mit dem gestrigen Votum weicht der Umweltausschuss substantiell von dem gemeinsam zwischen Bundesländern, Bundestag und Bundesregierung ausgehandelten Kompromiss ab. „Das ist ein massiver Vertrauensbruch und offenbart die fehlende Verlässlichkeit einiger Umweltministerien als Verhandlungspartner bei wichtigen Fragen von Landwirtschaft und Umwelt“, kritisierte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), die Ergebnisse des Umweltausschusses des Bundesrates zur Novelle der Düngeverordnung.

Die Ministerpräsidenten sind jetzt Ende März im Plenum des Bundesrates gefordert, am Kompromiss vom Januar 2017 zum Düngepaket festzuhalten und diesen nicht aufzukündigen. Sollte der Bundesrat im Plenum den Forderungen des Umweltausschusses des Bundesrates folgen, sei die gesamte Einigung zur Novelle der Düngeverordnung in Frage gestellt. Die Verantwortung für eine Verurteilung Deutschlands vor dem Europäischen Gerichtshof und mögliche Strafzahlungen hätten dann alleine die Länder zu tragen, betonte Rukwied.

Düngeverordnung zügig verabschieden

DBV-Pressemitteilung vom 03.01.17

Bauernverband weist pauschale Vorwürfe von Bundesumweltministerin Hendricks zurück

(DBV) Der Nitratbericht 2016 zeigt, dass es in Deutschland keinen generellen Trend einer Verschlechterung der Gewässerqualität gibt. Das betont der Deutsche Bauernverband (DBV). Vielmehr zeige der Bericht, dass rund 82 Prozent der Grundwassermessstellen im Messnetz der europäischen Umweltagentur den Nitrat-Schwellenwert von 50 mg/l einhalten. Gleichzeitig nahmen an einem Drittel der Messstellen des Nitratbelastungsmessnetzes die Nitratkonzentrationen im Grundwasser ab, während die Anzahl an Messstellen mit zunehmenden Trends deutlich geringer ausfällt, erklärt der DBV weiter.

Ungeachtet der bereits erzielten Verbesserungen hält es der DBV für dringend geboten, die Novelle der Düngeverordnung nun zügig auf den Weg zu bringen. Die Regelung liege seit Mitte 2016 verabschiedungsreif auf dem Tisch und beinhalte sämtliche Instrumente, um die bestehenden Herausforderungen angehen zu können. Daher seien die pauschalen Vorwürfe von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks nicht nachvollziehbar, weil auch das Bundesumweltministerium zur Verzögerung des Gesetzgebungsverfahrens beigetragen habe. Jede weitere Verschärfung von Seiten der Länder verzögere den Zeitplan und berge Rechts- und Planungsunsicherheiten für landwirtschaftliche Betriebe, mahnte der DBV.

Der Nitratbericht 2016 enthält erstmals Daten aus dem neu aufgestellten repräsentativen Messnetz. Im neuen Nitratbelastungsmessnetz werden im Gegensatz zum alten Belastungsmessnetz nicht mehr an rund 50 Prozent der Messstellen die Schwellenwerte überschritten, sondern nur noch an gut einem Viertel. Dies trägt dazu bei, die Diskussion um die Gewässerqualität zu versachlichen und den Gewässerzustand nicht schlechter darzustellen als er ist, verdeutlicht der DBV. Die Ergebnisse zeige die Anstrengungen der Landwirte, sparsam und effizient mit den eingesetzten Düngemitteln umzugehen. In Regionen mit noch vorhandenen Überschreitungen der Nitratkonzentration setzt sich die Landwirtschaft dafür ein, so der DBV, gemeinsam mit der Wasserwirtschaft an Lösungen und Verbesserungen zu arbeiten.

Ferner weist der DBV darauf hin, dass sich bei Oberflächengewässern eine positive Entwicklung der Gewässerqualität zeigt. 93 Prozent der Messstellen in Flüssen weisen einen abnehmenden Trend der Nitratkonzentration auf, ebenso die meisten deutschen Seen. Auch die Phosphorkonzentration in den Flüssen ist nahezu überall deutlich rückläufig, genauso wie im Großteil der deutschen Seen. An allen Flüssen und Seen wurde im Zeitraum 2011 bis 2014 das Qualitätsziel der EU-Nitratrichtlinie eingehalten

„Erhebliche Nachbesserungen bei der Düngeverordnung zwingend notwendig“

Kurzmitteilung

„Erhebliche Nachbesserungen bei der Düngeverordnung zwingend notwendig“

Präsident Joachim Rukwied bei den Kreisbauerntagen in Rendsburg und Diepholz

„Bei der Düngeverordnung sind erhebliche Nachbesserungen zwingend notwendig. Statt die Dünge-Vorschriften weiter anzuziehen, müssen wir wieder zu praktikablen Lösungen zurückkehren“, erklärt Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), auf dem Kreisbauerntag in Rendsburg. Die Düngeverordnung dürfe kein politisches Instrument zur Steuerung der Agrarstruktur werden. „Der Maßstab der Düngung muss eine bedarfs- und standortgerechte Nährstoffversorgung der Kulturen bleiben.“

„Düngerecht darf kein Instrument der Strukturpolitik werden“

Kurzmitteilung

„Düngerecht darf kein Instrument der Strukturpolitik werden“

Rukwied: Bedarfsgerechte Düngung und Gewässerschutz müssen im Vordergrund stehen

„Beim Düngerecht muss es um Gewässerschutz, die Umsetzung der Nitratrichtlinie und um eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung der Nutzpflanzen gehen. Die anstehende Novelle der Düngeverordnung darf nicht als strukturpolitisches Instrument zweckentfremdet werden. Die vorgesehene Länderöffnungsklausel und die Phosphatregelung lehnen die Landwirte daher ab.“ Diese Feststellung traf der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf der Mitgliederversammlung des Kreisverbandes Potsdam-Mittelmark und ging damit auf die aktuellen Pläne der Bundesregierung zur Neuregelung der Düngeverordnung ein.

DBV: Einheitliches und fachgerechtes Düngerecht in Deutschland erhalten

Kurzmitteilung

DBV: Einheitliches und fachgerechtes Düngerecht in Deutschland erhalten

Präsidium fordert praxistaugliche Regelungen und lehnt nationale Alleingänge ab

Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) fordert die Beibehaltung eines einheitlichen Düngerechts in Deutschland. Eine Erklärung mit dem Titel „Sach- und fachgerechtes sowie praxistaugliches Düngerecht sicherstellen“, die das Präsidium im 17.Januar verabschiedet hat, bekräftigt die außerordentliche Bedeutung der Düngeverordnung für die Landwirtschaft und stellt die Grundsätze der guten fachlichen Praxis in den Vordergrund. Eine bedarfs- und standortgerechte Nährstoffversorgung der Kulturen müsse auch zukünftig Maßstab der Düngung sein. Ebenso müsse die Schließung von Nährstoffkreisläufen mit Wirtschaftsdüngern in den Betrieben und zwischen Regionen weiter möglich bleiben.

Düngeverordnung muss bedarfsgerechte Düngung sicherstellen

Kurzmitteilung

Düngeverordnung muss bedarfsgerechte Düngung sicherstellen

DBV-Präsidium beschließt Erklärung zur Düngeverordnung

Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hat in einer Erklärung zur Novellierung der Düngeverordnung klargestellt, dass die deutsche Düngeverordnung sich bewährt hat und auch in Zukunft für weitere Verbesserungen im Gewässerschutz sorgen wird. Deutschland habe im Gegensatz zu anderen Mitgliedstaaten die europäische Nitratrichtlinie flächendeckend umgesetzt. Deshalb sei für die Landwirte die Forderung nach einer grundlegenden Novellierung der Düngeverordnung nicht nachvollziehbar. Der DBV verweist in diesem Zusammenhang auch auf die zuletzt geschaffene Verbringensverordnung.
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