DBV-Veredlungstag am 19. September 2016 in Nordrhein-Westfalen

Verlässliche Strategien für die deutsche Schweinehaltung

Der diesjährige Veredlungstag des Deutschen Bauernverbandes (DBV) mit dem Thema „Tierhaltung verändern – Wo sind die verlässlichen Strategien?“ findet am 19. September 2016 in der Steverhalle in Senden in Nordrhein-Westfalen statt. Perspektiven und Entwicklungen des Schweinemarktes und der politischen Rahmenbedingungen diskutieren Praktiker mit Vertretern der Politik. Im Mittelpunkt der Tagung stehen Fragen zu Strategien für eine Weiterentwicklung und Stärkung der deutschen Veredlungsbetriebe. Im Spannungsfeld nationaler Gesetzgebung und der Initiativen von Bundesländern und EU müssen tragfähige Wege und erreichbare Ziele entwickelt werden, die den Tierhaltern eine wirtschaftlich erfolgreiche Betriebsführung ermöglichen. DBV-Präsident Joachim Rukwied wird die Tagung in Senden eröffnen.

Auf dem Veredlungstag werden die Situation und Konsequenzen eines Ausstieges aus der betäubungslosen Ferkelkastration ab 2019 analysiert, zu dem sich die Wirtschaft bekannt hat. Die Teilnehmer des Veredlungstages diskutieren mit Experten auch über die Erfahrungen zur Gruppenhaltung von Sauen im Deckzentrum sowie die Haltung von Schweinen mit langem Ringelschwanz.

Die Teilnahme am DBV-Veredlungstag ist kostenfrei, Beginn ist 9:30 Uhr, Ende 16:30 Uhr. Die verbindliche Anmeldung ist bis zum 9. September 2016 erforderlich unter http://veranstaltungen.bauernverband.net/events/public/Veredlungstag2016.

Pressemeldungen  | 25.08.2016

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Naturschutzkompensation bei der Energiewende flächenschonend umsetzen

Deutsche Stiftung Kulturlandschaft lädt zum Dialogforum nach Münster

Die Deutsche Stiftung Kulturlandschaft veranstaltet am 16. September 2016 in Münster das Dialogforum “Flächenschonung durch Kooperation – Naturschutzkompensation und Energiewende”. Die Energiewende und nicht zuletzt der Netzausbau zählen aktuell zu den größten Herausforderungen in Deutschland. In der öffentlichen und politischen Diskussion steht eher im Vordergrund, wie die Abkehr von der Atomenergie mit erneuerbaren Energien und wie der Ausbau der Hochspannungsnetze gelingen kann. Nicht weniger bedeutend für die Land- und Forstwirtschaft und den Naturschutz ist aber die Frage, wie der naturschutzrechtliche Ausgleich bei Projekten der Energiewende und dem Netzausbau ausgestaltet wird. Davon hängt unter anderem der Verlust an Produktionsflächen für die Landwirte ab.

Kann es gelingen, den Naturschutzausgleich flächenschonend und kooperativ mit der Landwirtschaft umzusetzen? Dieser Kernfrage widmet sich die Deutsche Stiftung Kulturlandschaft mit ihrem diesjährigen Dialogforum. Anerkannte Experten der Landwirtschaft, des Naturschutzes, der Bundesnetzagentur und eines großen Netzbetreibers diskutieren die Möglichkeiten für eine praxistaugliche und konfliktarme Umsetzung der Energiewende und deren Naturschutzkompensation. NRW-Umweltminister Remmel und Vertreter der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft sowie der Kulturlandschaftsstiftungen der Länder bringen ihre Erfahrungen ein.

Das Dialogforum findet auf Gut Havichhorst in Münster statt. Das ausführliche Programm und das Anmeldeformular sind unter www.landschafft.info zu finden.

Pressemeldungen  | 25.08.2016

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Antrittsbesuch von Martin Lüdeke beim Ersten Bürgermeister

Olaf Scholz empfängt Präsident Lüdeke und Geschäftsführer Dr. Bargmann im Hamburger Rathaus

OlafScholz

Der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Olaf Scholz hat Präsident Martin Lüdeke und Geschäftsführer Dr. Carsten Bargmann zu einem Antrittsbesuch eingeladen. Das gemeinsame Treffen fand nun am Mittwoch, den 03.08.16 in kleiner Runde im Hamburger Rathaus statt. In dem fast 1,5 Stunden dauernden Gespräch fand ein intensiver Austausch über die Belange der Hamburger Agrarwirtschaft statt. Neben aktuellen Themen wie der Milchkrise und den geringen Erzeugerpreisen sprachen Lüdeke und Bargmann mit Scholz über die zunehmende Flächen-problematik und die Neuordnung der Pachtverwaltung durch die Stadt Hamburg. Dem Vorschlag Lüdekes, Ausgleichsflächen bzw. Ökopunkte auch in den benachbarten Bundeländern zu suchen, steht Olaf Scholz sehr positiv gegenüber. Gleiches gilt für die alternative Nutzung von landwirtschaftlichen Gebäuden z.B. als Mietwohnungen oder Gewerbehöfe. Dies setzt allerdings voraus, dass die erheblichen bürokratischen Hürden abgebaut werden müssen.

Des Weiteren wurde über politische Themen wie Mindestlohn oder Russlandembargo gesprochen, die insbesondere unseren Hamburger Obst- und Gemüsebauern zu schaffen machen. Präsident Lüdeke betonte noch einmal ausdrücklich, dass der Bauernverband Hamburg e.V. sich gut bei der Agrarabteilung der BWVI vertreten sieht und auch weiterhin eng mit der Abteilung zusammen-arbeiten möchte. Olaf Scholz betonte, dass er die Agrarwirtschaft auch zukünftig in der Wirtschaftsbehörde belassen wird. Er freut sich ausdrücklich darüber, dass der BVHH intensiv für die Stärkung der Hamburger Agrarwirtschaft einsetzt und sich darüber hinaus noch aktiver in aktuelle Themen wie regionale Absatzförderung, Nachhaltigkeitskonzept Gartenbau, Tierwohl oder Lebensmittelverschwendung einbringen wird. Das äußerst informative und konstruktive Treffen endete mit dem Wunsch von Olaf Scholz, Präsident Lüdeke auf seinem Hof in Curslack zu besuchen. Martin Lüdeke nahm den Vorschlag gerne entgegen und freut sich auf den Gegenbesuch des Ersten Bürgermeisters.

Weniger Äpfel und deutlich weniger Birnen in der EU

Pressemeldungen  | 05.08.2016

Mehr als 300 Teilnehmer verfolgten auf dem diesjährigen Prognosfruit-Kongress in Hamburg die Präsentation der Erntedaten für 2016 und hoffen jetzt auf anziehende Preise.
Laut Philippe Binard, dem Geschäftsführer der World Apple and Pear Association, erwarten die EU-Anbauregionen ein Erntevolumen von 12 Mio. Tonnen Äpfel, damit 320.000 Tonnen weniger als im Vorjahr. Frühjahrsfröste dezimieren das Erntevolumen in der Alpenregion und in den Balkanländern. Das übrige Europa profitiert von den bisher optimalen Witterungsbedingungen und prognostiziert ansprechende Qualitäten. Letzteres, so der Marktexperte Helwig Schwartau von der AMI, dürfte den Konsum stimulieren und für mehr Preisstabilität sorgen. Mit einer Apfelproduktion von über 1 Mio. Tonnen darf sich der deutsche Konsument auf ein reichliches Angebot aus regionaler Produktion freuen.
Im Fokus steht aber nicht nur der EU-Binnenmarkt, vielmehr blicken die Vermarkter in die Ferne und erschließen für ihre Produkte zunehmend die Märkte in Asien und Afrika. Mit steigender Tendenz exportiert die EU jährlich über 1,5 Mio. Tonnen Äpfel und versucht langfristig über die „neuen Märkte“ das russische Embargo zu kompensieren. „Deutschland hat hier Nachholbedarf und darf die Entwicklung nicht verschlafen“, so Dr. Christian Weseloh, Geschäftsführer der BVEO, und Dr. Hans-Dieter Stallknecht, Geschäftsführer des BOG.
Diskutiert wurde auf dem Kongress auch über die Bedeutung der sogenannten Clubsorten. Die Anbaumenge und der Kreis der Vermarkter sind begrenzt, zusätzlich gibt es feste Vorgaben bei der Qualität. Dem Produzenten werden auch bei einer allgemein angespannten Marktlage akzeptable Preise ausgezahlt. Die Marktexperten sind sich einig, dass der Marktanteil von „Pink Lady & Co“, der in Deutschland schon bei 10 Prozent liegt, weiter steigen dürfte.
Durch die wechselhafte Witterung im Frühjahr 2016 sinkt die diesjährige EU-Birnenernte auf 2,2 Mio. Tonnen und damit auf den niedrigsten Stand seit 2012. Die Produzenten erhoffen sich einen Ausgleich für das nicht kostendeckende Preisniveau der letzten Jahre.
Zum Abschluss des Prognosfruit-Kongresses informierten Vertreter der Industrie über den Markt für Mostäpfel. Durch das reichliche Angebot, unter anderem in Polen, dürften die Preise unter Druck geraten. Ein Problem stellt der seit Jahren rückläufige Konsum für Apfelsaft dar. Die Vermarkter und Produzenten blicken aber optimistisch in die kommende Saison. Das Fundament dafür ist in Form einer guten Qualität vorhanden.
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Nutz- und Haustiere erhalten weniger Antibiotika

Pressemeldungen  | 04.08.2016

DBV: Anhaltender Erfolg bei der Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes

Die Auswertungen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zeigen, dass die Tierärzte in Deutschland deutlich weniger Antibiotika einsetzen. Demnach sind die Abgabemengen an Antibiotika an die Tierärzte 2015 um 51 Prozent gegenüber 2011 gesunken. Allein im Vergleich zu 2014 wurden innerhalb eines Jahres die Abgabemengen an Antibiotika um 32 Prozent, also um 401 Tonnen, verringert. Damit setzt sich die angestrebte Strategie der Minimierung und Optimierung beim Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung erfolgreich fort, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) feststellte. Die Tierärzte hatten zur Behandlung von Nutz- und Haustieren 2015 insgesamt noch 837 Tonnen Antibiotika bezogen.
Wie das Bundesamt weiter mitteilte, haben die Tierärzte zur Behandlung von Nutz- und Haustieren 2015 aber auch mehr Wirkstoffe erhalten, denen eine besondere Bedeutung für die Therapie beim Menschen zugeschrieben wird. Der Anteil dieser sogenannten Reserveantibiotika am gesamten Antibiotikabezug der Tierärzte stieg von 1,3 Prozent in 2014 auf 2,3 Prozent in 2015.
Bei der Auswertung der Abgabemengen an die Tierärzte kann nicht unterschieden werden, ob die Antibiotika zur Heilung von Nutz- oder Haustieren verschrieben wurden Dem BVL zufolge lassen sich die gemeldeten Wirkstoffmengen nicht einzelnen Tierarten zuordnen, da die Mehrzahl der Wirkstoffe für die Anwendung bei verschiedenen Tierarten zugelassen ist.
Der DBV kritisierte, dass es zum Vergleich und der Abschätzung der Resistenzgefährdung keine verlässlichen Antibiotikadaten im humanmedizinischen Bereich gibt. Eine vollständige Transparenz sei notwendig, um die nationale Strategie zur Eindämmung von Antibiotika-Resistenzen (sogenannte DART-Strategie) zum Erfolg zu führen.
Der DBV begrüßt ausdrücklich alle Maßnahmen, die wirksam dabei helfen, die Eindämmung von gegen Antibiotika resistenten Keimen effizient zu erreichen. Deshalb bewertet der Bauernverband die Tatsache auch kritisch, dass das Arzneimittelgesetz hohe Auflagen nur den Nutztierhaltern auferlegt, nicht aber den Haltern von Haustieren und den Humanmedizinern, obwohl das Arzneimittelgesetz die Zulassung und der Verkehr aller Arzneimittel regeln soll. Wenn nicht jetzt der verantwortungsbewusste und damit geringere Einsatz von Antibiotika in allen Bereichen der Medizin gefordert und gefördert wird, verliere die seit Jahren geforderte Strategie gegen resistente Keime an Glaubwürdigkeit, betont der DBV.

Senatsempfang in Hamburg war Auftakt von Prognosfruit 2016

Pressemeldungen  | 04.08.2016
Am 3. August 2016 war das Hamburger Rathaus mit einem Senatsempfang durch die zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, Frau Katharina Fegebank, der offizielle Auftaktveranstaltungsort für den 40. Prognosfruitkongress vom 3. bis 5. August 2016.
Bürgermeisterin Fegebank begrüßte die Teilnehmer des Prognosfruitkongresses im Festsaal des Hamburger Rathauses und stellte die Wichtigkeit der Obsterzeugung für die Verbraucher in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Stolz sei sie und die Stadt Hamburg, dass Hamburg als Ausrichtungsstandort gewählt wurde und damit Gastgeber der 40. Ausgabe des bewährten Kongressformates sei. Hamburg sei gerne Gastgeber und habe mit dem Alten Land auch das größte deutsche Apfelanbaugebiet quasi vor der Haustür.

Im Namen der Organisatoren, die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e:V., die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft GmbH und den Bundesausschuss Obst und Gemüse, dankte der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, Werner Schwarz der Bürgermeisterin Fegebank für die Ausrichtung des Senatsempfangs für die Prognosfruitteilnehmer. „Dies ist mit Sicherheit“, so Schwarz, „das richtige und feierliche Auftaktambiente, bevor dann morgen die eigentliche Kongressarbeit beginnt.“ Vizepräsident Schwarz wies auch darauf hin, dass der Prognosfruitkongress in der EU eine lange Tradition habe und sich bis heute als Arbeitsplattform, aber auch als gesellschaftliches Ereignis bewährt hat. Der Prognosfruitkongress liefert jährlich die ersten Schätzzahlen für die Ernte von Äpfeln und Birnen in der Europäischen Union. Dabei gehen die Wurzeln des Kongresses auf Deutschland mit der Ernteschätzung nach der sogenannten Bavendorfer Methode zurück. Deshalb fanden die ersten Kongresse auch in Deutschland statt, bevor dann der Kongress zunächst in wechselnden EU-Mitgliedstaaten und später dann auch über die EU hinaus, ausgetragen wurde. In Deutschland fanden Prognosfruitkongresse, ausgehend von Bavendorf, in den 70iger Jahren in Ravensburg und in Stuttgart, 1987 in Stade, 1991 in Friedrichshafen, 2003 in Köln und nun 2016 in Hamburg statt.

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Ernte 2016: Enttäuschende Erträge, rückläufige Preise

Pressemeldungen  | 03.08.2016

2. DBV-Erntebericht: Unbeständige Witterung behindert den Fortgang der Erntearbeiten

Die deutschen Bauern sind über den geringen Erntefortschritt in den vergangenen Tagen und Wochen sehr besorgt. Häufige Niederschläge verhindern eine kontinuierliche Fortsetzung der Ernte des reifen Getreides deutschlandweit. Zwar konnte die Ernte der Wintergerste bis auf einige Restflächen beendet werden und auch der Winterraps ist zu drei Viertel der Anbaufläche geerntet. Die Ernte von Winterweizen und Roggen gestaltet sich wegen der unbeständigen Witterungsbedingungen in diesem Jahr jedoch schwierig. Um das Getreide möglichst trocken und ohne weitere Ertrags- und Qualitätsverluste einbringen zu können, warten die Landwirte dringend auf längere sonnige Abschnitte. Dies geht aus dem zweiten Erntebericht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hervor, der sich auf Meldungen aus den 18 Landesbauern-verbänden über die tatsächlich geernteten Flächen und Mengen stützt.

Die bisherigen Ergebnisse der Getreide- und Winterrapsernte fallen im Vergleich zum Vorjahr enttäuschend aus. Zuvor war die Wasserversorgung in diesem Jahr in weiten Teilen Deutschlands ausreichend – im Westen und Südwesten Deutschlands sogar übermäßig, im Nordosten dagegen zu gering. Im Großen und Ganzen präsentierten sich die Feldbestände daher zunächst in einem vielversprechenden Zustand. Allerdings fehlte den Getreidekulturen bei den hohen Niederschlagsmengen in der ertragsbildenden Phase die notwendige Sonneneinstrahlung. In der Folge bildeten sich überwiegend kleine, leichte Körner, sodass die Ertragserwartungen nicht erfüllt werden und die Hektarerträge nahezu flächendeckend hinter das Vorjahresergebnis zurückfallen.

Die Getreideernte beginnt mit der Ernte der Wintergerste. Mittlerweile konnten hier die Erntearbeiten auch in den Küstenregionen annähernd abgeschlossen werden, sodass nur noch Restflächen in Höhenlagen zu beernten sind. Die sich anfänglich abzeichnenden Ertragsminderungen gegenüber dem Vorjahr bestätigten sich im weiteren Ernteverlauf. Verbreitet liegen die Ertragsminderungen im Bereich von 10 bis 20 Prozent, regional bis zu 35 Prozent im Vergleich zu 2015. Auf dem Vorjahresniveau liegende Erträge oder gar Ertragssteigerungen bleiben die Ausnahme. Im Bundesdurchschnitt liegen die Erträge der Wintergerste bei 6,7 Tonnen je Hektar (Vorjahr: 7,7 Tonnen je Hektar). Dies entspricht einer Ertragsminderung von knapp 13 Prozent. Durch die gegenüber dem letzten Jahr leichte Ausweitung der Anbaufläche auf 1,28 Millionen Hektar (+ 23.600 Hektar) beläuft sich die diesjährige Wintergerstenernte auf 8,6 Millionen Tonnen. Das Vorjahresergebnis von 9,6 Millionen Tonnen wird somit um gut 10 Prozent verfehlt, die langjährige Durchschnittsernte (2011 bis 2015) von 8,26 Millionen Tonnen wird aufgrund der überdurchschnittlichen Anbaufläche jedoch übertroffen.

Winterweizen ist die wichtigste in Deutschland angebaute Getreideart und steht zur Ernte 2016 auf einer Fläche von 3,14 Millionen Hektar (- 2,0 Prozent gegenüber Vorjahr). Aufgrund der unbeständigen Witterungsbedingungen ist die Weizenernte in einzelnen Regionen Deutschlands maximal erst zu einem Drittel abgeschlossen. Vielerorts hat die Weizenernte erst begonnen, weswegen Aussagen über die zu erzielenden Erträge noch mit großen Unsicherheiten behaftet sind. Es zeichnet sich jedoch ab, dass die Erträge bei Winterweizen ähnlich wie bei der Wintergerste verbreitet um 10 bis 20 Prozent unter dem Vorjahr liegen. Um die Qualität des Winterweizens erhalten zu können, hoffen die Landwirte darauf, die Erntearbeiten bei trockener Witterung wieder zügig aufnehmen zu können.

Die bedeutendsten Anbauregionen für Roggen sind die Bundesländer Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Von insgesamt gut 575.000 Hektar Roggen entfallen auf diese drei Bundesländer immerhin knapp 366.000 Hektar. Allerdings wurde der Roggen in diesen Regionen vielfach erst zu 20 Prozent bis maximal zu gut einem Drittel der Anbaufläche gedroschen. Erste Ergebnisse aus diesen Regionen lassen derzeit einen durchschnittlichen Roggenertrag erwarten. Der Roggenertrag lag im Bundesdurchschnitt der vergangenen fünf Jahre bei 5,5 Tonnen pro Hektar.

Die wichtigste in Deutschland angebaute Ölpflanze ist Winterraps. Zur Ernte 2016 wurde Winterraps auf einer Fläche von 1,33 Millionen Hektar und damit auf knapp 50.000 Hektar mehr als im vergangenen Jahr angebaut. Diese Fläche konnte noch nicht vollständig geerntet werden, derzeit bewegt sich der Erntefortschritt im Bereich von mehr als drei Viertel der Anbaufläche. Der häufige Befall mit Pilzkrankheiten und der hohe Schädlingsdruck reduzieren die Erträge deutlich. Hinzu kommen im wichtigsten Rapsanbaugebiet Mecklenburg-Vorpommern Auswinterungsschäden und eine sich anschließende Trockenheit. Dort ebenso wie in Schleswig-Holstein gehen die Hektarerträge daher um bis zu 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Im Durchschnitt des Bundesgebietes zeichnet sich ein Rapsertrag von 3,4 Tonnen pro Hektar ab. Im Vergleich zum fünfjährigen Durchschnitt entspricht dies einer Ertragsminderung um knapp 11 Prozent, in Relation zum Vorjahr von rund 13 Prozent. Die deutsche Rapsernte wird daher mit 4,5 Millionen Tonnen etwa 500.000 Tonnen niedriger ausfallen als im letzten Jahr.

Die deutschen Ackerbaubetriebe produzieren und vermarkten ihre Erzeugnisse in internationalisierten Getreidemärkten, die sich zudem durch intensive Handelsbewegungen auszeichnen. Dadurch wird die Preisbildung auf dem heimischen Markt stark von den Weltmärkten, aber nur wenig vom hierzulande bestehenden Angebot beeinflusst. Maßgeblich sind die Ernten in der gesamten Europäischen Union sowie in Russland, der Ukraine und den Vereinigten Staaten. Eine Weltweizenernte auf dem Rekordniveau von 738 Millionen Tonnen und hohe Lagerbestände führen zu einer äußerst komfortablen Versorgungssituation und folglich zu Preisdruck. Die Erzeugerpreise zur Ernte betragen verbreitet 105 Euro bis maximal 130 Euro pro Tonne Wintergerste (Vorjahr: 150 Euro pro Tonne) und 130 Euro bis 150 Euro pro Tonne Winterweizen (Vorjahr: 157 Euro bis 165 Euro pro Tonne). In Verbindung mit den deutlich geringeren Erntemengen führt dies zu einer zusehends angespannten wirtschaftlichen Lage der Betriebe. Hinzu kommen die Sorgen der Landwirte um mögliche Qualitätseinbußen bei dem noch zu erntenden Winterweizen.

Eine abschließende Bilanz der Ernte 2016 wird der Deutsche Bauernverband am 19. August vorlegen.