DBV Präsidium: Ökolandbau nachhaltig stärken
Forschungsoffensive und Bevorzugung heimischer Rohstoffe notwendig
Das Präsidium des Deutschen Bauernverbands (DBV) hat sich in seiner Sitzung am 8. Dezember 2015 zu einer nachhaltigen Stärkung des Ökolandbaus bekannt. In einem Positionspapier werden die aktuellen Herausforderungen des Ökolandbaus in der Nachhaltigkeitsdebatte aufgeführt. Danach trägt der Ökolandbau den ökologischen Aspekten in besonderem Maße Rechnung, muss sich aber in seiner Flächeneffizienz verbessern.
Der DBV fordert zur Stärkung des Ökolandbaus eine Forschungsoffensive, stabile gesetzliche Rahmenbedingungen und die Bevorzugung heimischer Rohstoffe seitens der Öko-Verarbeiter und Händler. Es gelte die öffentlich geförderte öko-bezogene Agrarforschung zu verstärken und damit auch die Entwicklung alternativer Technologien in der Landwirtschaft insgesamt zu unterstützen. Die Herausforderungen, denen sich die Agrarforschung stellen muss, betreffen in hohem Maß sowohl die konventionelle als auch die ökologische Landwirtschaft. Genannt werden Arbeitsfelder wie Pflanzengesundheit, Tierwohl, die effiziente Nutzung und der Schutz der natürlichen Ressourcen sowie die Biodiversität. Der Bauernverband fordert deshalb, kurzfristig das Budget des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft auf 60 Mio. Euro deutlich aufzustocken.
„Mit mehr Forschungsmitteln gilt es, neuen Schub in der Öko-Agrarforschung auszulösen. Die Forschungsergebnisse würden in den meisten Fällen der gesamten Landwirtschaft zugutekommen“, bekräftigte DBV-Öko-Beauftragter Heinrich Graf von Bassewitz die Kernforderung zur Agrarforschung. Es sei außerdem wichtig, dass die Marktpartner heimische Öko-Rohstoffe bevorzugen und deren Herkunft offensiv an die Verbraucher kommunizieren würden. Hoffnungsvoll stimme, dass derzeit Verarbeiter für Bio-Schweine Kontrakte mit Abnahmeverpflichtungen von fünf Jahren gewährten, erklärte Bassewitz. Solche Wachstumssignale für langfristige Verlässlichkeit und eine vertikale Integration benötigten Umsteller und Ökolandwirte, um die deutsche Öko-Erzeugung auszubauen und den seit Jahren kontinuierlich wachsenden Ökomarkt mit mehr heimischer Ware zu versorgen.