Bassewitz: Produktionsintegrierter Naturschutz statt Flächenstilllegung
DBV-Perspektivforum auf der BioFach
“Wir brauchen mehr produktionsintegrierte Maßnahmen im Naturschutz, die die Artenvielfalt fördern, ohne Flächen stilllegen zu müssen“. Dies forderte der Ökobeauftragte des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Heinrich Graf von Bassewitz, auf dem DBV-Perspektivforum „Bio plus – mehr Biodiversität im Ökolandbau“ auf der BioFach in Nürnberg. Bassewitz forderte die Politik auf, von Überlegungen über Flächenstilllegungen Abstand zu nehmen. Er selbst nimmt mit seinem Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern am Projekt „Landwirtschaft für die Artenvielfalt“ teil, das der ökologische Anbauverband Biopark und der WWF gemeinsam durchführen. Ein angewendetes Punktebewertungssystem ermöglicht es, betriebsindividuell effiziente Maßnahmen für Landwirtschaft und Naturschutz auszuwählen.
Die Ergebnisse des Projektes zeigten, wie Landwirtschaft und Naturschutz kooperieren können, ohne dass Wirtschaftlichkeit und Artenvielfalt vernachlässigt werden. „Die Population des Braunkehlchens zum Beispiel schützen wir auf meinem Betrieb erfolgreich, indem ein Grünlandstreifen zwei Monate nicht gemäht wird“, erklärte von Bassewitz. Die am Projekt teilnehmenden Landwirte erhalten vom Lebensmittelhändler EDEKA eine besondere Honorierung für vermarktetes Fleisch der Nutztiere. Im März wird das erste Bio-Rindfleisch aus dem Projekt an der Ladentheke erhältlich sein.