DBV-Generalsekretärin Frau Sabet zu Besuch beim Bauernverband Hamburg

Frau Sabet besuchte den Bauernverband Hamburg, um sich ein Bild von der vielfältigen Kandwirtschaft der hansestadt zu machen. Im Austausch mit den Vorstanden des Verbands erhielt Sie Einblicke in die regionalen Strukturen, die direkte Vermarktung, den Obstbau sowie aktuelle Herausforderungen der Betriebe und war in direkter Diskussion mit den Mitgliedern.

Landwirtschat in Hamburg, Foto: S. Meyer

Martin Lüdeke, Präsident des Bauernverbands Hamburg, stellte die vielfältigen Produktionsbereiche vor und betonte die enge Verbindung zwischen Erzeugung und direkter Vermarktung an die Verbraucherinnen und Verbraucher. Besonders hob er das erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeitsprojekt „Fairbrauchertouren“ hervor, mit dem der Verband den Konsumenten Einblicke in die moderne Landwirtschaft ermöglicht und zugleich die regionale Absatzstärkung unterstützt.

Im Mittelpunkt des Austauschs standen die besonderen agrarstrukturellen Rahmenbedingungen Hamburgs. Als Stadtstaat mit hohem Siedlungsdruck und vielfältigen Nutzungsansprüchen an den ländlichen Raum befindet sich die Landwirtschaft hier in einem besonderen Spannungsfeld. Frau Sabet informierte sich über die Situation der landwirtschaftlichen Betriebe, deren Bedeutung für Versorgung, Kulturlandschaft, Klima- und Umweltschutz sowie die Herausforderungen, die sich aus den begrenzten Flächen und wachsenden Ansprüchen ergeben. Martin Lüdeke stellte das Projekt „Hamburger Naturfleisch GbR“ vor, in der über 40 Mitglieder gemeinsam eine neue Vermarktung und Schlachtung in Bergedorf umsetzen.

Foto: S. Meyer

Foto: S. Meyer

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war der Mindestlohn und seine Auswirkungen auf landwirtschaftliche Arbeitsprozesse und Wirtschaftlichkeit. Dabei wurden insbesondere die besonderen Strukturen arbeitsintensiver Betriebe, etwa im Gemüse- und Obstbau, thematisiert. Die Vertreter des Landesbauernverbands machten deutlich, welche praktischen Herausforderungen sich aus der aktuellen Gesetzeslage ergeben und welche Maßnahmen nötig wären, um Planungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.

Auch der Bereich Pflanzenschutz wurde intensiv diskutiert. Die Gesprächspartner betonten die Bedeutung eines differenzierten, wissenschaftsbasierten Umgangs mit Pflanzenschutzmitteln, insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender Extremwetterereignisse sowie wachsender Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeit und Biodiversität. Frau Sabet zeigte großes Interesse an den innovativen Ansätzen, die Hamburger Betriebe bereits heute verfolgen.

Bei Hamburger Schietwetter in der Apfel und Kirschanlage von henrik Schacht. Foto: S. Meyer

v.l.: Christian Maack, Jochen Quast, Karsten Klopp, Martin Lüdeke, Stefanie Sabet, Karsten Palm, Jens Stechmann, Jakob Wörmbke, Matthias Steffens, Heinz Cordes, Jannis Schröder, Foto: S. Meyer

Nach dem gemeinsamen Mittagessen besuchte Frau Sabet die Esteburg. Die Fahrt durch das Alte Land, eines der größten geschlossenen Obstanbaugebiete Nordeuropas vermittelten auch bei Hamburger Schietwetter einen Einblick in die Obstbaustrukturen und deren wirtschaftliche Bedeutung für die Region. Besonders beeindruckt zeigte sie sich von der Vielfalt moderner Anbauverfahren, der Bedeutung des Obstbaus für den Export sowie den besonderen Herausforderungen, denen die Erzeuger aufgrund von Witterung, Marktbedingungen und gesetzlichen Vorgaben gegenüberstehen.

FOTO: S. Meyer

Abgerundet wurde der Besuch durch einen Vortrag in der Esteburg – Obstbauzentrum Jork, wo aktuelle Forschungs- und Beratungsprojekte vorgestellt wurden. Karsten Klopp, Karsten Palm und Jens Stechmann erläuterten praxisnahe Entwicklungen rund um Sortenwahl, Pflanzenschutzstrategien, innovative Anbausysteme und Maßnahmen zur klimawandelgerechten Bewirtschaftung.

Der Landesbauernverband Hamburg dankte Frau Sabet für den offenen Austausch und ihr großes Interesse an den Belangen der Landwirtschaft.