„Die ländlichen Regionen brauchen stärkere und gezielte Unterstützung“
Stellvertretender DBV-Generalsekretär zeigt Problemlösungen auf
„Damit die ländlichen Regionen in Deutschland auch in Zukunft für die Menschen lebenswert und für die Wirtschaft attraktiv bleiben, müssen Bund, Länder und Kommunen konsequenter und gemeinsam die Aufgaben angehen, die durch den demografischen Wandel entstehen.“ Dies erklärte der stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Udo Hemmerling, auf der Tagung des Bundeslandwirtschaftsministeriums „Leben und arbeiten in ländlichen Regionen“ in Berlin. Die Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft sei eine Säule der Wirtschaftskraft der ländlichen Regionen. „Deshalb steht die Förderung der Landwirtschaft nicht im Gegensatz zur Strukturförderung“, erklärte Hemmerling.
Mut und Entschlossenheit seien vor Ort gefordert, um kreativ auch neue Wege zur Lösung der Probleme einzuschlagen wie bei der Ärzteversorgung, für ein ausreichendes Bildungsangebot oder für die Breitbandversorgung, betonte Hemmerling. Zwar seien Wirtschaftskraft und Entwicklungen der ländlichen Regionen in Deutschland sehr unterschiedlich. „Doch die Ziele sind überall gleich: Junge Familien, gut ausgebildete Fachkräfte und junge Unternehmerinnen und Unternehmer müssen das Land und seine Angebote attraktiv finden, um dauerhaft dort zu arbeiten, zu wohnen, zu investieren. Die Umbrüche des Internet-Zeitalters und der Umstieg auf eine Industrie 4.0 bedeutet mehr als nur Breitbandausbau. Ganze Wertschöpfungsketten werden sich revolutionieren“, skizzierte Hemmerling.
Die ländlichen Regionen seien dabei stärker und gezielter zu unterstützen. „Bei der Weiterentwicklung der Förderpolitik für den ländlichen Raum ist eine starke wettbewerbsorientierte Agrarstrukturförderung unbedingt zu erhalten“, betonte Hemmerling. Beispielsweise könne die bewährte Investitionsförderung um Elemente der Innovationsförderung ergänzt werden. Bereits heute sei aber die bestehende Gemeinschaftsaufgabe unterfinanziert. Der DBV fordert deswegen eine Aufstockung der Bundesmittel mit mindestens 200 Millionen Euro. „Zusätzliche Maßnahmen für die ländliche Entwicklung in einer weiterentwickelten Gemeinschaftsaufgabe verlangen zusätzliche finanzielle Mittel“, stellte Hemmerling klar. Eine flächendeckende Breitbandversorgung wie auch die Sicherung der gesetzlich verankerten Daseinsvorsorge erforderten Milliardenbeträge, die „mit den derzeit bescheidenen Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe nicht ansatzweise gemeistert werden können“.