DBV-Umweltbeauftragter Hartelt auf UN-Klimakonferenz
(DBV) „Produktivitäts- und Effizienzsteigerung sind die ersten Schritte, um den Klimaschutz in der Landwirtschaft zu verbessern. Die deutsche Landwirtschaft hat hierbei einen erfolgversprechenden Weg eingeschlagen, ist vorangekommen und befindet sich im weltweiten Maßstab in einer Spitzenposition beim Klimaschutz. Jetzt gilt es bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens auch weltweit der Landwirtschaft zu einem Schub bei Produktivität und Effizienz zu verhelfen und damit die Themen Klimaschutz und Ressourceneffizienz sowie die Beendigung des Hungers unter einen Hut zu bringen“, erklärte auf der UN-Klimakonferenz in Bonn Eberhard Hartelt, Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Präsidiumsmitglied im DBV.
Hartelt appellierte auf der Klimakonferenz im Rahmen einer Veranstaltung des Weltbauernverbandes WFO an die an der Konferenz teilnehmenden Regierungen, Landwirte beim Klimaschutz nicht alleine zu lassen: „Was wir Bauern weltweit benötigen, sind Investitionen in Forschung, Beratung und Finanzierungslösungen, um uns gegen den Klimawandel zu wappnen. Den Bauern muss ferner die Möglichkeit zur Vorsorge und Versicherung gegen zunehmende Wetterextreme gegeben werden.“
Mit Blick auf die Tierhaltung verwies Hartelt auf deren wichtige Rolle für die Nutzung von für den Menschen nicht verwertbaren Ressourcen. „Die Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen FAO hat erst kürzlich in einer Studie bestätigt, dass 86 Prozent des Tierfutters nicht für die menschliche Ernährung verwendet werden können. Dazu zählen beispielsweise Gras, Erntereste oder Reststoffe aus der Lebensmittelverarbeitung. Hilfreich ist die Feststellung der FAO, dass die Tierhaltung dadurch direkt zur Ernährungssicherung beiträgt und damit weit verbreitete Meinungen widerlegt. Durch die Nutzung von weltweit zwei Milliarden Hektar Grünland als Nahrungsgrundlage von Wiederkäuern wird außerdem das Klima geschützt, indem kohlenstoffreiche Graslandböden erhalten werden. Ein Umstand, den wir auf der Klimakonferenz nicht vergessen dürfen, wenn wir über Emissionen aus der Landwirtschaft reden“, so der Umweltbeauftragte des DBV.