DBV kritisiert Entscheidung des Bundesrat-Agrarausschusses zur Ferkelkastration
Mit Unverständnis und Kritik reagiert der Deutschen Bauernverband (DBV) auf die ablehnende Entscheidung im Ausschuss für Agrarpolitik und Verbraucherschutz des Deutschen Bundesrats zur Fristverlängerung in Sachen Ferkelkastration. „Mit dem Votum, das sich auch gegen den Weg der Lokalanästhesie richtet, wurde eine Chance im Sinne des praktischen Tierschutzes verpasst. Der Einstieg in den Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration kann so nicht gelingen“, erklärt DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. „Mit diesem Votum betreiben die Bundesländer Absatzförderung für Ferkel aus dem europäischen Ausland und stellen ein weiteres Mal die Weichen für ein Auslaufen der Sauenhaltung in Deutschland.“
Der DBV stelle den Ausstieg aus der betäubungslosen Kastration nicht in Frage, besteht aber auf Lösungen, die die deutschen Betriebe im europäischen Wettbewerb nicht noch weiter schwächen. Dazu zählt vor allem die Methode der Lokalanästhesie durch den Landwirt. Immer mehr Ferkelerzeuger geben in Deutschland ihre Betriebe auf. Mittlerweile ist der rechnerische Selbstversorgungsgrad bei Ferkeln in Deutschland unter 80 Prozent gesunken. Bereits jetzt werden rund 11 Millionen Ferkel aus Dänemark und den Niederlanden importiert. Der Deutsche Bauernverband fordert die Bundesländer auf, alles Notwendige zu tun, um den Strukturbruch bei deutschen Ferkelerzeugern zu verhindern und weitere Verfahren im Sinne eines praktikablen Tierschutzes zu ermöglichen.
DBV-Pressemeldung 04.09.2018