Ländliche Räume brauchen Entwicklungsmöglichkeiten
IGW-Forum für mehr unternehmerische Freiräume und weniger Bürokratie
„Entwicklung braucht Entwicklungsmöglichkeiten“, brachte Klaus Fontaine, Vorsitzender des DBV-Fachausschusses „Agrarstruktur- und Regionalpolitik“ und Präsident des Bauernverbandes Saar, die Botschaft Richtung Politik auf den Punkt. Im Rahmen einer Veranstaltung des vom Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) ausgerufenen Zukunftsforums Ländliche Entwicklung stellte Fontaine klar: „Häufig scheitern Unternehmerinitiativen nicht an guten Ideen und Innovationen, sondern einfach an überbordender Bürokratie, angefangen von überzogenen Bauvorschriften bis hin zu nicht mehr nachvollziehbaren Nachweis- und Dokumentationspflichten. Die Politik muss wieder mehr unternehmerische Freiräume schaffen, besonders für die ländlichen Räume ist das überlebensnotwendig.“
Vitale ländliche Räume brauchen erfolgreiche Unternehmen. Deshalb müssen Unternehmensgründungen und die Weiterentwicklung von Betrieben, die nachhaltig Wertschöpfung generieren und vor allem auch attraktive Arbeitsplätze im ländlichen Raum schaffen, gefördert und nicht ausgebremst werden. Das ist das Ergebnis der Forumsveranstaltung „Weichen für Unternehmensgründungen und -weiterentwicklungen in ländlichen Räumen richtig stellen“, die der Deutsche Bauernverband (DBV) zusammen mit anderen Verbänden und Organisationen des ländlichen Raumes am Rande der Internationalen Grünen Woche (IGW) am 21. Januar durchführte. Voraussetzung für eine solche Entwicklung sind unternehmerische Freiräume. Die in dem Forum dargestellten Beispiele von erfolgreichen unternehmerischen Entwicklungen in Handwerk und Landwirtschaft machten deutlich, dass gerade in ländlichen Räumen weiterhin eine zielgerichtete Förderpolitik wichtig ist. Förderimpulse stärken die ländlichen Räume und helfen ihre Zukunftsfähigkeit sicherzustellen. Mit jedem Förder-Euro können in der Landwirtschaft beispielsweise zusätzliche Innovationen für mehr Tierwohl und eine bessere Klima- und Energieeffizienz umgesetzt werden. Diese landwirtschaftliche Investitionsförderung ist genauso wichtig für den ländlichen Raum wie die bei den Landkreisen angesiedelte Wirtschaftsförderung und die Förderung schnellen Internets. Unternehmen in Landwirtschaft, Handwerk und anderen Wirtschaftsbereichen sind mehr denn je auf schnelles Internet angewiesen, insbesondere auch um Fachkräfte in den ländlichen Raum zu holen und zu halten.
Unternehmertum ist wichtig für die Zukunftsfähigkeit ländlicher Regionen. Das habe auch, so Präsident Klaus Fontaine, mit Einstellung und Haltung eines jeden Einzelnen zu tun. Die gesellschaftspolitische Herausforderung bestehe darin, noch mehr Menschen zu unternehmerischem Denken und Handeln zu motivieren und zu ermutigen. „Selbst das Heft des Handelns in die Hand nehmen und auch Stolpersteine überqueren ist die Devise, die erfolgreiches Unternehmertum ausmacht!“