DBV zum UN-Klimakonferenzgipfel in Bonn
(DBV) „Die Landwirtschaft kann heute über effiziente und klimaschonende Nahrungsmittelerzeugung, CO2-Speicherung im Boden und die Erzeugung von Bioenergie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz liefern. Eine produktiv ausgerichtete Landwirtschaft ist Teil der Lösung bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Diese Rolle muss auch bei der anstehenden Klimakonferenz in Bonn berücksichtigt und gestärkt werden.“ So die Forderung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) vor der am 6. November in Bonn beginnenden 23. UN-Klimakonferenz. „Deutschland als Co-Ausrichter der Klimakonferenz kann zeigen, wie eine nachhaltig effiziente Lebensmittelproduktion in Einklang mit der Bereitstellung von Bioenergie funktionieren kann. Die Landwirtschaft in Deutschland ist sich ihrer Verantwortung bewusst, aber Klimaschutz ist eine globale Herausforderung, der sich einzelne Staaten nicht entziehen dürfen“, erklärte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. „Beim Klimagipfel sollte nicht vergessen werden, dass es die Bauern sind, die mit den Folgen des Klimawandels umgehen und für unsere Ernährung sorgen müssen“, mahnte Krüsken.
Der Treibhausgasausstoß der Landwirtschaft habe sich von 1990 bis 2015 um gut 16 Prozent verringert, gleichzeitig konnten die Erträge auf den Feldern und in den Ställen durch eine verbesserte, klimaeffizientere Produktion verbessert werden. So stiegen die Raps- und Weizenerträge um 23 bzw. 29 Prozent (Durchschnitt 2013 bis 2015 gegenüber 1990 bis 1992). Die Milchleistung je Kuh nahm um knapp ein Drittel zu (Durchschnitt 2012 bis 2014 gegenüber 1991 bis 1993). „Während die deutsche Landwirtschaft mit immer weniger Treibhausgasen immer mehr Lebensmittel erzeugt, hilft sie zusätzlich anderen Wirtschaftsbereichen mit der Bioenergie beim Klimaschutz. Ohne Biokraftstoffe hätten die Emissionen durch den Verkehr im Jahr 2016 um 7,3 Mio. t CO2 höher gelegen und damit den Emissionswert von 1990 nicht nur leicht, sondern deutlich übertroffen,“ betonte Krüsken.
Weltweit Klimaschutz in und mit der Landwirtschaft voranzubringen – ohne die im Pariser Klimaabkommen verankerte Priorität der Ernährungssicherung zu gefährden – sei nur möglich, wenn in effizientere Produktionsmethoden investiert und die Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft an den Klimawandel gestärkt werde. „Wir spüren in der Landwirtschaft heute bereits die Auswirkungen des Klimawandels. Schädlinge aus anderen Klimazonen wie die Kirschessigfliege finden den Weg zu uns, können überwintern und bedrohen ganze Ernten. Wetterextreme erschweren das Wirtschaften und fordern die Züchtung neuer Sorten heraus“, erklärte Krüsken. 2017 hatten besonders die Obstbauern und Winzer in Deutschland massive Frostschäden. Deshalb seien auch Beratung, Forschung sowie Vorsorge- und Versicherungslösungen notwendig, um die Landwirtschaft für die Herausforderungen des Klimawandels fit zu machen, so der DBV-Generalsekretär.