Rukwied: „ Die Landwirtschaft ist mit der Pferdehaltung eng verbunden“
Parlamentarischer Abend der Reiterlichen Vereinigung und des Bauernverbandes
„Die Pferdehaltung ist für die Landwirtschaft und den ländliche Raum nach wie vor ein bedeutender Wirtschaftsfaktor: 30.000 landwirtschaftliche Betriebe halten und züchten Pferde. In der Nähe der Ballungsgebiete haben viele Landwirte mit der Pensionspferdehaltung eine Möglichkeit zur Diversifikation ihrer Betriebe genutzt und ein attraktives Angebot für den Pferdesport geschaffen. Damit werden etwa 700 Mio. Euro erwirtschaftet.“ Dies hob der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf dem gemeinsamen Parlamentarischen Abend der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Berlin hervor.
Für die Landwirte erweitert die Pferdehaltung die Möglichkeiten, ihren Betrieb weiterzuentwickeln und zusätzliche Einkommensmöglichkeiten zu realisieren. Nach einer Untersuchung verdienten in Deutschland mehr als 300.000 Menschen ihren Lebensunterhalt direkt oder indirekt mit der Haltung von rund einer Million Pferde und Ponys.
Der Reitsport sei in Deutschland längst ein beliebter Breitensport mit rund 1,7 Millionen Menschen, die ihre Freizeit mit dem Reiten, Voltigieren oder Kutschenfahren gestalten. „Sport nimmt eine wichtige gesundheitspolitische Aufgabe in unserer Gesellschaft ein. Doch mit der kommunalen Pferdesteuer wird erstmals die Ausübung einer Sportart in Deutschland besteuert. Dies lehnen wir, die Reiterliche Vereinigung, der Deutsche Olympische Sportbund, der Bauernverband und auch der Bund der Steuerzahler Deutschlands entschieden ab“, erklärte der Bauernpräsident. „Die kommunale Pferdesteuer ist keine Reichensteuer, sondern eine Bankrotterklärung der Gemeinden und Städte, die sie erheben.“ Viele Landwirte hätten mit der Pensionspferdehaltung ihre Betriebe mit teils erheblichen Investitionen umgestellt. Liquiditätsprobleme könnten entstehen, da der Betrieb oder das Gestüt, auf dem der Stall steht, die Pferdesteuer für den Eigentümer des Tieres erst einmal auslegen müsse. Bei größeren Pferdebetrieben fielen durchaus vier- bis fünfstellige Steuerbeträge als Vorauszahlungen an, erläuterte Rukwied.