Rukwied sieht ähnliche Wettbewerbsbedingungen für deutsche und französische Landwirte
Bauernpräsident will gemeinsam Herausforderungen angehen
Der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, sieht keine gravierenden Unterschiede in den Marktbedingungen französischer und deutscher Bauern. „Wir haben ähnliche Wettbewerbsbedingungen“, sagte Joachim Rukwied der Deutschen Presseagentur (dpa) am Montag (27.07.2015) mit Blick auf die Proteste Elsässer Bauern an der Grenze zu Deutschland. Die Kostenstrukturen seien in Deutschland wie Frankreich ähnlich: Französische Landwirte hätten unter anderem Vorteile durch die stärkere steuerliche Begünstigung von Agrardiesel oder bei den Pachtpreisen, aber auch bei Dienstleistungen. Deutsche Bauern hätten bisher Vorteile bei Saisonarbeitskräften.
In der abendlichen Nachrichtensendung „Aktuell“ des Hörfunksenders SWR 2 zeigte Rukwied Verständnis für die Anliegen der französischen Bauern: „Es gibt keinen Unterschied zu der schwierigen Situation der deutschen Bauern.“ Auch der Handel mit Agrargütern und Lebensmitteln sei ziemlich ausgeglichen. Deshalb sei es nicht zielführend, einseitig den Handel zu blockieren. Die massiven Preissenkungen in den Märkten für Milch, Schweinefleisch sowie Obst und Gemüse würden deutschen wie französischen Landwirten gleichermaßen Probleme bereiten. Die Ursachen für den anhaltenden Preisdruck lägen beim Russlandembargo, beim schwächelnden Export und bei der Konzentration des Lebensmitteleinzelhandels.
Rukwied verwies auf sein kürzlich geführtes Gespräch mit den französischen Bauernpräsidenten Xavier Beulin, in dem vereinbart wurde, gemeinsam die Herausforderungen in den Märkten aufzugreifen sowie gegen kostentreibende politische Auflagen und die Marktkonzentration anzugehen.