DBV-Pressemitteilung vom 06.09.17
Bauernverband fordert praxistaugliche Regelung für den Kastenstand
(DBV) „Die Sauenhalter brauchen in Sachen Kastenstand dringend und zeitnah eine praxisgerechte Lösung.“ Das betonte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, nachdem der Agrarausschuss des Bundesrates in seiner jüngsten Sitzung beschlossen hat, den von Niedersachsen eingebrachten Entschließungsantrag zur Kastenstandhaltung von Sauen nicht bei der nächsten Bundesratssitzung am 22. September zur Abstimmung zu bringen. „Wir haben kein Verständnis für die niedersächsische Initiative, die mit einem unzureichenden und unausgereiften Vorschlag in den Bundesrat geht, obwohl parallel eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe einen in wesentlichen Punkten abweichenden Eckpunktekatalog erarbeitet hat. Wahlkampftaktik hat an dieser Stelle nichts zu suchen“, so Krüsken.
Unabhängig davon besteht aus Sicht des DBV allerdings auch beim Bund-Länder-Eckpunktekatalog Nachbesserungsbedarf. Das betrifft zuallererst die nicht ausreichenden Übergangsfristen, die absehbar einen erheblichen Strukturwandel insbesondere bei den kleineren Betrieben verursachen werden. Auch die vorgeschlagene maximale Fixierungszeit und die Regelung zur Kastenstandbreite dürften unter Praxisbedingungen das Risiko für schwere Verletzungen der Tiere massiv erhöhen. In diesem Zusammenhang fordert der DBV, dass auch die Landwirtschaft in die Bund-Länder-Gespräche eingebunden wird, um praxisgerechte Lösungen im Sinne des Tierschutzes zu finden. Planungssicherheit, Verlässlichkeit und Vertrauen müssten sowohl für die Landwirte als auch für die Veterinärverwaltungen wiederhergestellt werden.