Mehr Information über Inhaltsstoffe von Lebensmitteln
DBV: Endlich Transparenz für Allergiker und über Imitate
Die Kennzeichnung von Lebensmitteln wird verbessert. Nach einer dreijährigen Übergangszeit tritt die EU-Verordnung zur Lebensmittelinformation am 13. Dezember in Kraft und ermöglicht mehr Transparenz bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) erklärte. So ist beispielsweise zusätzlich eine lesbare Produktbeschreibung auf der Verpackung vorgeschrieben. Hierfür werden bestimmte Mindestschriftgrößen vorgegeben.
Auch für Allergiker wird sich die Transparenz verbessern. Sie können in Zukunft erkennen, ob ein Lebensmittel allergene Substanzen beinhaltet. Im Zutatenverzeichnis wird durch Fettdruck, Großbuchstaben oder Unterstreichung auf solche Stoffe hingewiesen. Bei unverpackter (loser) Ware ist eine mündliche Information ausreichend. Basis dafür muss allerdings eine schriftliche Dokumentation (z.B. eine Kladde oder Allergiker-Speisekarte) sein. In der Verkaufsstätte muss es an gut sichtbarer Stelle einen deutlichen Hinweis geben, wie Kunden die Allergeninformation erhalten können. Diese Regelung schützt die Verbraucher und kommt der Forderung der Lebensmittelunternehmen nach Vermeidung überflüssiger Bürokratie nach. Im persönlichen Kundengespräch, wie in den Verkaufsstätten der landwirtschaftlichen Direktvermarktungsbetriebe üblich, wird individuell auf die Wünsche und Sorgen der Kunden eingegangen.
Mit der Kennzeichnung von Imitaten wird eine langjährige Forderung des DBV erfüllt. Bereits im Jahr 2009 startete der Bauernverband eine Unterschriftenaktion gegen nicht deklarierte Imitate bei Lebensmitteln und überreichte im Januar 2010 der damaligen Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner 40.000 Unterschriften gegen Imitate bei Lebensmitteln. Denn Landwirte und Verbraucher bildeten eine Allianz gegen zum Verwechseln ähnlich aussehende künstliche Ersatzprodukte statt der Original-Lebensmittel wie zum Beispiel Imitatkäse und Imitatschinken auf Pizza. Qualitativ hochwertige Lebensmittel, die die deutschen Landwirte erzeugen, dürften nicht durch billige Plagiate in Misskredit gebracht werden. Besonders auch angesichts niedriger Milchpreise ist nicht nachvollziehbar, wenn wertvolle Milch aus der deutschen Produktion in Speiseeis, Backwaren oder Pizzakäse durch minderwertige Zutaten ausgetauscht wird. Gleiches gilt bei der Herstellung von Wurst- und Fleischwaren durch Imitate.