Einkommen der Milchviehhalter nicht ausreichend zur Finanzierung steigender Ansprüche

DBV-Vizepräsident Schmal zur Eröffnung des 11. Berliner Milchforums

Einkommen der Milchviehhalter nicht ausreichend zur Finanzierung steigender Ansprüche


Pressemitteilung

Anlässlich der Eröffnung des 11. Berliner Milchforums erläutert DBV-Vizepräsident und – Milchpräsident Karsten Schmal die schwierige wirtschaftliche Situation der Betriebe sowie die Stimmungslage unter den Milchviehhaltern: „Ein ständiges Drehen an den Produktionsanforderungen und das gleichzeitige Drücken der Preise passen nicht länger zusammen. Klar ist, dass Erzeugerpreise von 33 Ct/kg beim Großteil der Betriebe nicht ausreichen, um die Umsetzung von höheren Tierwohl- und Umweltschutzanforderungen zu erfüllen. Unsere Molkereien sind gefordert, die Erzeugerpreise zeitnah und spürbar anzuheben. Die positive Entwicklung am Markt für Milchprodukte gibt dies her.“

Zum aktuellen Stand der Umsetzung der Milch-Strategie 2030 erklärt Schmal weiter: „Wir haben uns als Milchbranche vor etwas mehr als einem Jahr ambitionierte Ziele gesetzt, deren Umsetzung wir trotz des Corona-Geschehens vorantreiben konnten. Die gemeinsame Kommunikationsplattform der Branche geht noch im Frühjahr 2021 an den Start. Auch bei der Standardsetzung aus der Branche heraus liefern wir: Das Konzept zur Auslobung von QM-Milch auf Milchprodukten wird im Sommer stehen und kann Anfang 2022 im Markt zur Umsetzung kommen. Gleichzeitig wird am Zusatzmodul ‚QM Tierwohl‘ gearbeitet. Grundüberlegung dieses Moduls ist: Wenn durch höhere Tierwohl- und Tiergesundheitsstandards höhere Kosten in der Kette anfallen, müssen diese auch finanziell entlohnt werden. Auch dieses Konzept wird im Sommer stehen und kann Anfang des kommenden Jahres an den Start gehen. In den kommenden Wochen müssen die Unternehmen des Lebensmittelhandels die Karten auf den Tisch legen, wie viel Sie tatsächlich für ein Mehr an Tierwohl zu zahlen bereit sind.“ Die Initiativen der Branche zeigten aus Sicht des DBV-Vizepräsidenten, dass Landwirte eine hohe Bereitschaft zur Weiterentwicklung der Tierhaltung zeigen, wenn gleichzeitig eine verlässliche Finanzierung der damit verbundenen Mehrkosten durch Staat oder Marktpartner gewährleistet würde.

Das 11. Berliner Milchforum wird heute eröffnet und findet erstmals in digitaler Form statt. Die Veranstaltung wird gemeinsam vom Deutschen Bauernverband und dem Milchindustrie-Verband in Kooperation mit dem Deutschen Raiffeisenverband und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft ausgerichtet. Auch als digitale Plattform bestätigt sich das Berliner Milchforum mit 400 Teilnehmern als das „große Klassentreffen“ der Branche, mit dem der Austausch über aktuelle Herausforderungen gefördert wird.

11. BERLINER MILCHFORUM

4./5. März 2021 | Berlin | virtuell Live-Übertragung aus dem Haus der Land- und Ernährungswirtschaft

Milchwirtschaft zwischenMarktrealität und Verbraucherwunsch

Sehr geehrte Interessierte,

zehn Jahre führten wir das Berliner Milchforum in dem gewohnten Rahmen einer Präsenzveranstaltung mit begleitender Fachausstellung durch. Im Jahr 2020 blieb die Welt stehen. Auch wenn die Corona-Pandemie 2021 das globale Geschehen beherrscht, wollen wir das Forum beibehalten und Sie virtuell begrüßen.

Die Pandemie hat gezeigt, wie systemrelevant die Milchbranche ist. Die Verbraucher haben in der Pandemie auf die Milch gesetzt, obwohl der Ruf in der Vergangenheit nicht der beste war. Auch die Themen Nachhaltigkeit, Tierwohl, Ethik sowie die Erreichung der gesteckten Klimaziele haben an Fahrt aufgenommen, die die Milchwirtschaft tangieren. Innovation, Kommunikation und Perspektiven sind gefragt, um einen Beitrag zur Aufklärung zu leisten.

Die zunehmenden grundsätzlichen Herausforderungen und zusätzliche Anforderungen der Gesellschaft sowie des Handels an die Produktion und die Verarbeitung von Milch gilt es zu bewältigen.

Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Landwirtschaft und Handel werden in diesem Jahr in zwei Podiumsdiskussionen die Themen „Image der Milch – Was kann die Branche besser machen?“ sowie „Milch und Co: Wer bestimmt die Regeln?“ erörtern. Am zweiten Tag werden u.a. die Schwerpunkte Markt, Aussichten, Bio-Entwicklung und Kommunikation zu diskutieren sein. Dazu werden kompetente Redner vortragen und sich der Diskussion stellen.

Die virtuelle Veranstaltung wird vom Deutschen Bauernverband und dem Milchindustrie-Verband in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Raiffeisenverband und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft ausgerichtet. Seien Sie uns herzlich willkommen und diskutieren Sie unter dem Motto „Milchwirtschaft zwischen Marktrealität und Verbraucherwunsch“ mit.

Bernhard KrüskenEckhard Heuser
Generalsekretär DBV e.V.Hauptgeschäftsführer MIV e.V.


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