Olaf Scholz besucht Präsident Martin Lüdeke in Curslack

Sehr freundschaftliches und konstruktives Treffen mit dem Ersten Bürgermeister

Präsident Martin Lüdeke und der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg haben sich im August 2016 erstmalig im Hamburger Rathaus persönlich
kennengelernt. Nun hat Olaf Scholz seinen damals angekündigten Gegenbesuch
in die Vier- und Marschlanden in die Tat umgesetzt. Am 27. April haben sich der Erste Bürgermeister und der Erste Bauer Hamburgs zunächst im Betrieb Lüdeke in Cúrslack getroffen. Da vor allem dringende Sachthemen besprochen werden sollten, fand der Besuch auf Wunsch des Bauernverbandes Hamburg bewußt in kleiner Runde ohne großen Presseaufmarsch statt. Olaf Scholz wurde vom Leiter der Agrarabteilung der BWVI Markus Pitz begleitet, die Interessen des BVHH wurden neben Martin Lüdeke durch die Vorstände Jochen Quast und Heinz Cordes sowie Heiko Wörmbke vertreten, dessen Betrieb ebenfalls auf dem Besuchsprogramm stand.

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Heiko Wörmbke, Jochen Quast, Markus Pitz, Heinz Cordes, Olaf Scholz, Martin Lüdeke

Nach der Besichtigung des Hofes Lüdeke konnten auf einem halbstündigen Feld- rundgang bei herrlichstem Sonnenschein die Leistungen der Hamburger Landwirte aber auch deren aktuellen Sorgen vor Ort besprochen und sichtbar gemacht werden.
Schwerpunktthemen waren vor allem Ökostrom, Windenergie, extensive Grünland-bewirtschaftung sowie die für Hamburg charakteristische Flächenstruktur der hiesigen landwirtschaftlichen Flächen. Wie bestellt landet bei Thema „Landwirte sind die besseren Naturschützer“ ein Storch vor den Augen der Beuscher auf einer Wiese und begab sich dort auf Futtersuche.
IMG_9936                            Martin Lüdeke und Olaf Scholz „auf Augenhöhe“

Der Feldrundgang endet auf dem Betrieb von Heike Wörmbke, wo zunächst der neue Rinderstall begutachtet wurde. Abschliessend wurde bei Kaffee und Kuchen ausgiebig über die Hamburger Landwirtschaft gesprochen. Kernthemen waren dabei vor allem die Flächenverfügbarkeit sowie die ständig zunehmenden Ausgleichsmaßnahmen. Es wurde verabredet, dass unter Leitung der Agrarabteilung ein runder Tisch mit allen beteiligten Vertretern zum Thema „Pachtmanagement“ eingerichtet werden soll. Hier sollen Lösungen im Interesse der heimischen Landwirtschaft erarbeitet und umgesetzt werden.
IMG_9934                Heiko Wörmbke, Jochen Quast, Markus Pitz, Heinz Cordes, Olaf Scholz

Abschliessend hat sich Präsident Lüdeke noch einmal deutlich für eine starke Agrarabteilung innerhalb der Hamburger Verwaltung eingesetzt und dafür aus- gesprochen, dass diese weiterhin so erfolgreich in der BWVI angesiedelt bleiben soll.

Nach 2 Stunden wurde dieser konstruktive und sehr freundschaftliche Besuch mit dem Versprechen beendet, dass der Erste Bürgermeister Olaf Scholz und Präsident Martin Lüdeke auch zukünftig einen engen Kontakt pflegen werden. Ein für den BVHH äußerst erfolgreiches Treffen, dass in mehrer Hinsicht auf Augenhöhe erfolgte und uns in wichtigen agrarpolitischen Fragen ein gutes Stück voran gebracht hat.

Hamburg, den 28.April 2017

 

 

 

 

„Unser Anspruch: schnell praktikable Verbesserungen erreichen“

DBV – Pressemitteiulung vom 24.04.2017

Rukwied im dlz-Interview zum Positionspapier “Veränderungen gestalten“

Der Deutsche Bauernverband (DBV) will Veränderungen in der Tierhaltung und im Ackerbau initiieren, die die Bauernfamilien mittragen können. „Wir zeigen realitätsbezogene Optionen für eine schrittweise Weiterentwicklung auf. Unser Anspruch ist, möglichst schnell praktikable Verbesserungen bei den offenen Fragen zu erreichen.“ Damit beschrieb Bauernpräsident Joachim Rukwied den Grundgedanken des Positionspapiers „Veränderungen gestalten“ des DBV, das jüngst vom DBV-Verbandsrat verabschiedet wurde. Bereits 2015 hat der Bauernverband auf dem Bauerntag in Erfurt den Veränderungsprozess angestoßen, ihn jetzt vertieft und konkretisiert.

In einem Interview mit der Monatszeitschrift dlz (Mai-Ausgabe) hob Rukwied hervor, dass das Positionspapier auch eine gesellschaftliche Botschaft enthalte. „Wenn die Gesellschaft Veränderungen will, ist unser erster Schritt zuzuhören, der zweite zu verstehen und der dritte die Botschaft ‘wir wollen Veränderungen gestalten‘. Über den letzten Schritt sind wir längst hinaus, wir sind bereits in der Umsetzung“.

Doch die Vergangenheit habe gelehrt, dass die Landwirtschaft Übergangszeiten für Veränderungen benötige. „In der Stringenz und in der zeitlichen Abfolge war manche gesetzliche Regelung überzogen und hat dazu geführt, dass gerade bäuerliche Familienbetriebe ausgestiegen sind, die strukturpolitisch eigentlich gewollt sind. Deshalb fordern wir in den Veränderungsprozessen praxisnahe und praxistaugliche Lösungen“, erklärte der Bauernpräsident. Daran müssten Wissenschaft, Wirtschaft und die Landwirtschaft mit bäuerlichem Sachverstand arbeiten. „Wir fordern seit Jahren, die praxisorientierte Forschung auszubauen. Die Budgets von Bund und Ländern müssen wieder aufgestockt werden“, forderte Rukwied.

Als praktische Beispiele nannte der Bauernpräsident nicht kurative Eingriffe wie die Ferkelkastration. Dabei gingen die Verbände sogar den Weg, die Suche nach neuen Lösungen mit zu erarbeiten. So hätten der Bayerische Bauernverband und der Landesbauernverband Baden-Württemberg ein Projekt zur partiellen Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration unterstützt, um wettbewerbsfähige Lösungen für kleiner strukturierte Sauenhalter zu entwickeln.

„Brücken schlagen zu dem, was wir tun“

DBV-Pressemitteilung vom 21.04.17

DBV-Vizepräsident Schwarz im dbk-Interview zur Öffentlichkeitsarbeit

„Echte Kritik nehmen wir ernst. Persönlich verletzender Kritik aber, die wir in manchem Shitstorm bis auf die Ebene von Bauernfamilien herunter erleben, stellen wir uns klar entgegen.“ Dies betonte der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Werner Schwarz, in einem Interview mit der Deutschen Bauernkorrespondenz, dbk. Er wies Vorwürfe entschieden zurück, wonach Landwirtschaft und Bauernverband im Hinblick auf Tierhaltung und Umweltschutz im Ackerbau nicht mehr kritikfähig seien und es an selbstkritischer Reflexion mangele.

Bauernfamilien wie Berufsstand seien zur Entwicklung der Landwirtschaft im steten Dialog mit Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Dabei gebe es auch die notwendige Selbstreflexion auf die eigenen Handlungen im Stall und auf den Feldern. „Wir arbeiten daran, dass unsere Landwirtschaft zukunftsfähig bleibt“, betonte Schwarz, der auf seinem Betrieb in Schleswig-Holstein selbst Schweine hält und im DBV auch den Fachausschüssen Öffentlichkeitsarbeit und Bildung vorsteht. Doch spüre man auch die Grenzen wie jüngst in der Initiative Tierwohl, als die Tierschutzverbände ihre bis dahin konstruktive Zusammenarbeit beendeten. Deshalb stelle er sich die Frage, ob es dabei noch um die Sache ging oder „die Nähe zur Landwirtschaft, der Kompromiss, zu gefährlich“ für die Tierschutzorganisationen geworden wäre. Denn bei allen Investitionen und Innovationen der Landwirte gehöre auch „zur Wahrheit, dass alles, was wir tun ein Kompromiss“ sei. Denn Natur, Markt und Verbraucher seien nicht statisch, sodass die Landwirtschaft viele Anforderungen „unter einen Hut“ bringen müsse. So müssten die Milchviehhalter entscheiden, ob ein für das Tierwohl vorteilhafter Außenklimastall wichtiger sei als die Emissionsminderung. „Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen und deshalb sind Kompromisse notwendig“, hob Schwarz hervor.

Die Bauernfamilie würden hohes Ansehen in der Bevölkerung genießen, wie die jüngste Emnid-Umfrage nachgewiesen habe. Andererseits werde die moderne Landwirtschaft weitaus kritischer gesehen. „Wir müssen die Brücke schlagen, zu dem was wir tun“, zeigte Schwarz für die Öffentlichkeitsarbeit der Branche auf. Dies hätten bisher Tier- und Umweltschutzorganisationen „mit großem Erfolg für ihre eigenen Ziele“ gemacht. Da immer weniger Bürger aber die Landwirtschaft aus eigenen Anschauungen kennen würden, müssten die Bauernfamilien die Wissenslücke füllen und Vertrauen aufbauen, und zwar „mit Fakten und Gefühl“. „Wir müssen Kopf und Bauch bedienen. Gerade Landwirtschaft kann das, mit allen Sinnen“, hob Schwarz hervor.

Bauernverband verabschiedet Forderungen zur Bundestagswahl 2017

DBV Pressemitteilung 16.03.17

Rukwied: Weiterentwicklung braucht Unterstützung der Politik und Verlässlichkeit

(DBV) „Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Verbrauchern sowie Bereitschaft zu Veränderung und Weiterentwicklung sind Kernpunkte unseres Leitbildes. Damit Weiterentwicklung leistbar ist, brauchen die Landwirte jedoch die Unterstützung der Politik – und vor allem Verlässlichkeit und einen fairen Dialog auf Augenhöhe.“ Das betonte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, anlässlich des gestern vom DBV-Präsidium verabschiedeten Forderungskatalogs zur Bundestagswahl 2017. „Für eine erfolgreiche EU-Agrarpolitik nach 2020 brauchen wir auch weiterhin das bewährte Modell mit zwei starken Säulen“, präzisierte Rukwied das erste von insgesamt 10 Kernanliegen des DBV. Überdies sei eine moderne und vielfältige Landwirtschaft in Deutschland auf eine „Substanz fördernde statt belastende“ Steuer-, Sozial- und Eigentumspolitik angewiesen, wie Rukwied weiter verdeutlichte. Entscheidend sei auch, wie es im DBV-Papier heißt, die Markt- und Wettbewerbsposition der Landwirte zu stärken und Lebensmittel mehr wertzuschätzen.

Zudem fordert DBV-Präsident Rukwied, die „Nutztierhaltung am Standort Deutschland mit einer nachhaltigen und wissensbasierten Nutztierstrategie in die Zukunft zu führen“. Unverzichtbar sei für die notwendigen Investitionen und Innovationen ein Sonder-Investitionsprogramm. Überdies gelte es in der Wahlperiode 2017 bis 2021, die „ländlichen Räume gezielt zu fördern“, die „Potenziale der Land- und Forstwirtschaft für Klimaschutz und erneuerbare Energien zu heben“ und vor allem auch „umweltpolitische Herausforderungen der Landwirtschaft mit Augenmaß“ anzugehen.

Weitere Kernanliegen des DBV sind laut Bauernpräsident Rukwied die Förderung von Bildung und Innovation sowie eine konzertierte Branchenstrategie zur Digitalisierung der Landwirtschaft.

Das vollständige DBV-Papier „Bundestagswahl 2017 – Wahlperiode 2017 bis 2021 – Kernanliegen des Deutschen Bauernverbandes für eine moderne und vielfältige Landwirtschaft in Deutschland“ steht online unter

www.bauernverband.de/wahlpruefsteine2017

Bundesrat verabschiedet Änderung des Bundesfernstraßenmautgesetzes

DBV – Pressemitteilung vom 10.02.17

Praktikable Regelungen für die Land- und Forstwirtschaft gefunden

(DBV) Nach der heute vom Bundesrat verabschiedeten Novellierung des Bundesfernstraßen­mautgesetzes werden landwirtschaftliche Fahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von maximal 40 km/h über die bestehenden Ausnahmetatbestände hinaus von der Mautpflicht ausgenommen. Mit der Gesetzesnovellierung gilt die Mautpflicht ab Mitte 2018 für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse auf allen Bundes­straßen. Bislang besteht die Mautpflicht für derartige Fahrzeuge nur auf rund 12.800 km Bundesautobahnen sowie rund 2.300 km autobahnähnlichen Bundesstraßen. Damit folgt der Bundesrat dem Beschluss des Deutschen Bundestages und damit einer Initiative der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion, die der Deutsche Bauernverband (DBV), der Bundesverband Lohnunternehmen (BLU) und der Bundesverband der Maschinenringe (BMR) gemeinsam angestoßen hatten. Die Verbände konnten in ihrer Argumentation überzeugen, zwischen gewerblichen Güterkraftverkehrsunternehmen und Unternehmen in der Land- und Forstwirtschaft zu unterscheiden.

Zu den land- oder forstwirtschaftlichen Zugmaschinen (lof-Fahrzeuge), die bislang von der Mautpflicht befreit sind, gehören Ackerschlepper mit der Schlüsselnummer 891000 bzw. 871000 und die Geräteträger mit der Schlüsselnummer 892000 bzw. 872000 von der Mautpflicht befreit, auch wenn ihre bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit mehr als 40 km/h beträgt, sofern sie für eigene Zwecke unterwegs sind und keinen gewerblichen Güterverkehr betreiben. Mit der jetzt beschlossenen Novellierung des Bundesfernstraßenmautgesetzes werden nun auch lof-Fahrzeuge bei gewerblichen bzw. geschäftsmäßigen Beförderungen von der Maut befreit, allerdings – um nicht in den Wettbewerb mit dem Güterverkehr zu treten – bis zu einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h. Der zusätzliche Ausnahmentatbestand lautet im Gesetz „landwirtschaftliche Fahrzeuge im geschäftsmäßigen Güterverkehr mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von maximal 40 km/h“. In der Begründung dazu wird darauf verwiesen, dass land- und forstwirtschaftliche Betriebe hauptsächlich Land- und Forstwirtschaft betreiben und der Transport von Gütern nur eine untergeordnete Tätigkeit darstellt. Bei dieser untergeordneten Tätigkeit falle der mit der Mauterhebung verbundene bürokratische Aufwand dann auch verhältnismäßig stärker ins Gewicht als bei gewerblichen Güterkraftverkehrsunternehmen. Mit der Neuregelung werde unverhältnismäßige Bürokratie verhindert.

Rukwied sieht gute Marktchancen für Obst und Gemüse aus Deutschland

DBV – Pressemitteilung 08.02.2017

Bundesminister Schmidt eröffnet Fruit Logistica 2017

(DBV) „Obst und Gemüse aus Deutschland zeichnen sich durch höchste Qualität, Frische und Geschmack aus sowie durch eine nachhaltige Produktion bei guter Klimabilanz. Damit können wir verbrauchernah die Wünsche unserer Kunden erfüllen und zeitnah die Märkte bestücken.“ Dies erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, aus Anlass der Eröffnung der Fruit Logistica 2017 am 8. Februar. In diesem Jahr findet die Fruit Logistica zum 25. Mal statt; Deutschland ist im Jubiläumsjahr Partnerland.

Die deutschen Erzeugerorganisationen unter dem Dach der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen (BVEO) sind seit dem Start der internationalen Handelsmesse 1993 eine feste Größe auf der Fruit Logistica. Ihr diesjähriger Auftritt steht unter der Verbraucherkampagne „Deutschland – Mein Garten“. Ziel dieser Kampagne ist es, die Verbraucher über die vielen Qualitäts-, Frische- und Umweltvorteile von Obst und Gemüse aus Deutschland zu informieren. Weitere wichtige Themen sind aus deutscher Sicht auch das Mindestlohngesetz und die Auswirkungen auf die deutsche Erzeugung, der Klimawandel und die Herausforderungen im Anbau und in der Produktions-steuerung sowie die Rahmenbedingungen der Agrarpolitik ebenso wie die Digitalisierung und der auch bei frischen Erzeugnissen fortschreitende Onlinehandel.

Gemeinsam mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt eröffneten der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes, Manfred Nüssel, und DBV-Präsident Rukwied in der Lounge der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen auf dem Berliner Messergelände die Fruit Logistica. Anschließend besuchten DBV-Präsident Rukwied, DRV-Präsident Nüssel und ZVG-Präsident Mertz in der Halle 20 die deutschen Erzeugerorganisationen. Fast alle deutschen Erzeugerorganisationen sind auf dem Gemeinschaftsstand der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen vertreten und geben somit den breiten Überblick über das deutsche Angebot von frischem Obst und Gemüse.

 

Die Fruit Logistica ist vom 8. bis 10. Februar 2017 die Plattform für das weltweite Angebot von Obst und Gemüse mit über 3.000 Ausstellern aus mehr als 80 Ländern und erwarteten 70.000 Besuchern.

DBV fordert sofortigen Stopp der Reim-Kampagne des Bundesumweltministeriums

DBV – Pressemitteilung 08.02.2017

Kampagne diffamiert und verschwendet öffentliche Gelder

(DBV) „Die vom Bundesumweltministerium (BMUB) gestartete Werbekampagne zu den neuen Bauernregeln muss umgehend gestoppt werden. Es ist inakzeptabel, wenn Bundesministerien ganze Berufsgruppen pauschal diffamieren oder ausgrenzen.“ Mit dieser klaren Forderung bezieht der erweiterte Verbandsrat des Deutschen Bauernverbandes (DBV) unter dem Vorsitz von DBV-Präsident Joachim Rukwied Stellung zu der Reimkampagne des SPD-geführten Ministeriums, auf die Landwirte im gesamten Bundesgebiet mit Bestürzung und großer Verärgerung reagiert hatten.

Der Anspruch auf seriöse Regierungsarbeit gebietet das sofortige Aussetzen der Kampagne. Dem DBV-Verbandsrat geht es bei dieser Grundsatzkritik auch um die leichtfertige Verschwendung von öffentlichen Mitteln, aber vor allem um das in der Kampagne zum Ausdruck kommende Rollenverständnis des Bundesumweltministeriums in der politischen Auseinandersetzung. „Ministerien müssen in ihrer Kommunikation anderen Ansprüchen genügen als Aktivisten oder Nichtregierungsorganisationen“, betont DBV-Präsident Rukwied.

Seit vergangener Woche verbreitet das Bundesumweltministerium über die Sozialen Netzwerke und Plakate in mehr als 70 Städten elf „Neue Bauernregeln“. 1,6 Millionen Euro will das Ministerium dafür aufbringen. Im erweiterten Verbandsrat des DBV sind die Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der 18 Landesbauernverbände vertreten.

Rukwied: Landwirtschaft stellt sich neuen Herausforderungen

DBV-Pressemitteilung 18.01.17

Positionspapier „Veränderung gestalten“ vorgestellt

(DBV) „Landwirtschaft entwickelt und verändert sich. Veränderungsbereitschaft und Weiterentwicklung sind fester Bestandteil unseres Leitbildes. Das bezieht sich nicht nur auf die Nutzung des technischen und züchterischen Fortschritts, sondern auch auf gewandelte Anforderungen von Gesellschaft und Verbrauchern.“ Dies betonte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, anlässlich der Pressekonferenz zur Eröffnung der Internationalen Grünen Woche 2017 in Berlin. Rukwied stellte das Positionspapier des DBV mit dem Titel „Veränderung gestalten“ vor, in dem die Leistungen der Landwirtschaft und eine Agenda für anstehende Veränderungen, die der Berufsstand angehen will, dargestellt werden. „Seit dem Bauerntag 2015 haben wir uns intensiv mit Herausforderungen und Lösungen befasst. Das ist das Ergebnis dieser Diskussion“, beschreibt Rukwied den Werdegang des Papiers. „Wir Landwirte wollen diese Veränderungen angehen. Dafür müssen an einigen Stellen noch die Voraussetzungen geschaffen werden; auch das ist in dem Papier klar benannt.“

Zu den genannten Veränderungen gehört eine zukunftsfähige Nutztierhaltung, die höhere Tierwohlstandards im Markt umsetzt. Elementare Voraussetzung dafür sei die Verbesserung der Tiergesundheit. Mit Monitoringsystemen wurden bereits Erfolge bei der Verringerung des Einsatzes von Antibiotika erzielt. Jetzt gelte es, dies fortzusetzen. Die so genannten nicht-kurativen Eingriffe sollen verringert, die Tötung männlicher Eintagsküken beendet werden, erläuterte Rukwied konkrete Maßnahmen. Der kooperative Umwelt- und Naturschutz solle weiter ausgebaut und gefördert werden. Pflanzenschutzmittel seien noch effizienter einzusetzen, Nährstoffüberschüsse über Optimierung der Düngung weiter zu reduzieren. In den betroffenen Regionen seien Kooperationen mit den Landwirten vor Ort das Mittel der Wahl. Die Möglichkeiten der überbetrieblichen Verwertung, der technischen Aufbereitung und der vorhandenen zusätzlichen Lagerkapazitäten für Wirtschaftsdünger müssen dazu genutzt werden, unterstreicht das Positionspapier. Es gelte, die Marktchancen für freiwillige Kennzeichnung landwirtschaftlicher Erzeugnisse nach Herkunft, Region und Art der Erzeugung stärker zu nutzen und zu entwickeln.

„Die Entwicklung und Veränderung der Landwirtschaft fordert unsere Bauern unternehmerisch, verlangt aber auch die Unterstützung von Verbrauchern und Politik“, betonte Rukwied die gemeinsame Verantwortung. Dazu zähle ein klares Bekenntnis zur Landwirtschaft in Deutschland und zu ihrer Bedeutung für die ländlichen Räume, eine Ausrichtung der Agrarpolitik auf Nachhaltigkeit und unternehmerische Eigenverantwortung und nicht zuletzt Marktorientierung sowie der Erhalt einer vielfältigen, regional verankerten und unternehmerisch geprägten Landwirtschaft.

Das Positionspapier ist unter www.bauernverband.de/veraenderung-gestalten-2017 einsehbar.

Strafsteuer auf Fleisch nützt dem Klima nicht

DBV-Pressemitteilung vom 05.01.17

Rukwied: Vorschlag des Umweltbundesamtes ist Effekthascherei

(DBV) „Mit irreführenden Zahlen und einem Tunnelblick auf die Landwirtschaft leistet man keinen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz.“ So kommentiert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, den jüngsten Vorstoß des Umweltbundesamtes (UBA), das eine höhere Mehrwertsteuer für Milch und Fleisch gefordert hatte. „Eine Strafsteuer auf Lebensmittel, wie vom Umweltbundesamt gefordert, hat keinen positiven Nutzen für das Klima, sondern verteuert vor allem den täglichen Einkauf für die Verbraucher.“ Als Begründung hatte das UBA die Treibhausgas-Emissionen genannt, die bei der Rindfleischerzeugung anfallen. „Hier werden elementare Zusammenhänge ausgeblendet: Ohne Rinderhaltung ist kein Grünlanderhalt möglich, Rindfleisch ist außerdem ein Koppelprodukt.“

Auf die Landwirtschaft entfallen sieben Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen, während Energie, Industrie und Verkehr für mehr als 90 Prozent verantwortlich sind. „Es ist völlig unverständlich, wie man dann die landwirtschaftliche Tierhaltung in die erste Reihe der Klimasünder stellen kann“, so Rukwied zu den Äußerungen von UBA-Präsidentin Maria Krautzberger gegenüber den Medien. Rukwied verweist dabei auf den erheblichen Beitrag für den Klimaschutz, den die Landwirtschaft in Form von Effizienzgewinnen und nachwachsenden Rohstoffen für energetische und stoffliche Nutzung bereits leistet. „Wir haben in der Landwirtschaft seit 1990 unsere Treibhausgasemissionen bereits um 15 Prozent reduziert und gleichzeitig mit geringerem Aufwand höhere Erträge und Leistungen erzielt. Außerdem vermeiden Land- und Forstwirtschaft für den Verkehrs- und Energiesektor durch die Bereitstellung von Bioenergie Treibhausgasemissionen in Höhe von rund 59 Millionen Tonnen CO2,“ erläutert der Bauernpräsident. „Wir würden es sehr begrüßen, wenn man anstelle von Effekthaschereien auf Kosten der Landwirte die wirklichen Probleme beim Klimaschutz angehen würde“, so seine Empfehlung. Der Vorschlag des UBA sei sogar kontraproduktiv für den Klimaschutz, weil nur mit der Rinderhaltung das für den Naturschutz und den Klimaschutz so wichtige Grünland genutzt werden kann.

Düngeverordnung zügig verabschieden

DBV-Pressemitteilung vom 03.01.17

Bauernverband weist pauschale Vorwürfe von Bundesumweltministerin Hendricks zurück

(DBV) Der Nitratbericht 2016 zeigt, dass es in Deutschland keinen generellen Trend einer Verschlechterung der Gewässerqualität gibt. Das betont der Deutsche Bauernverband (DBV). Vielmehr zeige der Bericht, dass rund 82 Prozent der Grundwassermessstellen im Messnetz der europäischen Umweltagentur den Nitrat-Schwellenwert von 50 mg/l einhalten. Gleichzeitig nahmen an einem Drittel der Messstellen des Nitratbelastungsmessnetzes die Nitratkonzentrationen im Grundwasser ab, während die Anzahl an Messstellen mit zunehmenden Trends deutlich geringer ausfällt, erklärt der DBV weiter.

Ungeachtet der bereits erzielten Verbesserungen hält es der DBV für dringend geboten, die Novelle der Düngeverordnung nun zügig auf den Weg zu bringen. Die Regelung liege seit Mitte 2016 verabschiedungsreif auf dem Tisch und beinhalte sämtliche Instrumente, um die bestehenden Herausforderungen angehen zu können. Daher seien die pauschalen Vorwürfe von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks nicht nachvollziehbar, weil auch das Bundesumweltministerium zur Verzögerung des Gesetzgebungsverfahrens beigetragen habe. Jede weitere Verschärfung von Seiten der Länder verzögere den Zeitplan und berge Rechts- und Planungsunsicherheiten für landwirtschaftliche Betriebe, mahnte der DBV.

Der Nitratbericht 2016 enthält erstmals Daten aus dem neu aufgestellten repräsentativen Messnetz. Im neuen Nitratbelastungsmessnetz werden im Gegensatz zum alten Belastungsmessnetz nicht mehr an rund 50 Prozent der Messstellen die Schwellenwerte überschritten, sondern nur noch an gut einem Viertel. Dies trägt dazu bei, die Diskussion um die Gewässerqualität zu versachlichen und den Gewässerzustand nicht schlechter darzustellen als er ist, verdeutlicht der DBV. Die Ergebnisse zeige die Anstrengungen der Landwirte, sparsam und effizient mit den eingesetzten Düngemitteln umzugehen. In Regionen mit noch vorhandenen Überschreitungen der Nitratkonzentration setzt sich die Landwirtschaft dafür ein, so der DBV, gemeinsam mit der Wasserwirtschaft an Lösungen und Verbesserungen zu arbeiten.

Ferner weist der DBV darauf hin, dass sich bei Oberflächengewässern eine positive Entwicklung der Gewässerqualität zeigt. 93 Prozent der Messstellen in Flüssen weisen einen abnehmenden Trend der Nitratkonzentration auf, ebenso die meisten deutschen Seen. Auch die Phosphorkonzentration in den Flüssen ist nahezu überall deutlich rückläufig, genauso wie im Großteil der deutschen Seen. An allen Flüssen und Seen wurde im Zeitraum 2011 bis 2014 das Qualitätsziel der EU-Nitratrichtlinie eingehalten