Bauernverband und Jagdverband rufen zu verstärkter Wildschweinjagd auf

Empfehlung zur Abstimmung zwischen Landwirten und Jägern in der Maisernte

Die Afrikanische Schweinepest ist nur noch 300 Kilometer von Deutschland entfernt, bedroht sind Haus- und Wildschweine. Das Ansteckungsrisiko im Seuchenfall lässt sich bereits jetzt durch effektive Jagd senken. Die anstehende Maisernte bietet eine gute Möglichkeit dazu.

(DBV/DJV) Ab Mitte September beginnt die Maisernte: Für Jäger eine gute Möglichkeit, die Schwarzwildbestände in der Feldflur und somit im Seuchenfall das Ansteckungsrisiko der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu reduzieren. Denn Wildschweine lieben Mais und verbringen ab August viel Zeit in den Feldern. Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deutsche Jagdverband (DJV) appellieren an Jäger, über die gesamte Jagdsaison jede Gelegenheit zu nutzen, Schwarzwild zu bejagen. Die ASP-Ausbreitung findet derzeit hauptsächlich über verunreinigte Lebensmittel statt. Auch infizierte Wild- und Hausschweine übertragen das Virus. Über Tschechien ist die Tierseuche inzwischen bis auf 300 Kilometer an Deutschland herangerückt. Für Menschen ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich.

Für eine erfolgreiche Bejagung sollten sich Jäger und Landwirte frühzeitig über Erntezeiten abstimmen, um Vorbereitungen und Sicherheitsmaßnahmen treffen zu können, raten DBV und DJV. Bereits jetzt, zur Milchreife des Maises, sollten Landwirte Bejagungsschneisen einhächseln, um eine Bejagung überhaupt erst zu ermöglichen. Effektiver ist das Anlegen von Bejagungsschneisen schon während des Einsäens im Frühjahr. So wird eine Jagd über mehrere Monate hinweg möglich – das sorgt auch für weniger Wildschäden.

Jäger und Landwirte sind aufgerufen, ungeklärte Todesfälle bei Wildschweinen unverzüglich dem zuständigen Veterinäramt zu melden, da das Virus hochansteckend und für Schweine immer tödlich ist. DBV und DJV fordern aufgrund der aktuellen Situation Bund und Länder auf, eine effektive und flächendeckende Schwarzwildbejagung in Deutschland sicherzustellen. Dazu gehört insbesondere, die Jagdruhe in Schutzgebieten aufzuheben. Zudem sollten Behörden bundesweit dem Vorbild einiger Bundesländer und Kommunen folgen und künftig keine Gebühren mehr für die Trichinenuntersuchung von Frischlingen erheben.

 Symptome für die Afrikanische Schweinepest – Hinweise des Friedrich-Loeffler-Instituts

Bei Schwarzwild führt die Infektion zu sehr schweren, aber unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und Atemproblemen. Durchfall und Blutungsneigung (Nasenbluten, blutiger Durchfall, Hautblutungen) können ebenfalls auftreten. Erkrankte Tiere zeigen mitunter eine verringerte Fluchtbereitschaft („Liegenbleiben in der Suhle“) oder andere Auffälligkeiten wie Bewegungsunlust und Desorientiertheit. Die Erkrankung betrifft alle Altersklassen und Geschlechter gleichermaßen und führt in nahezu allen Fällen zum Tod des Tieres etwa innerhalb einer Woche.

Beim Aufbrechen der Stücke sollte auf vergrößerte, „blutige“ Lymphknoten, eine vergrößerte Milz und feine, punkt- oder flächenförmige Blutungen in den Organen, der Haut oder Unterhaut geachtet werden. Die Lunge und die Atemwege sind häufig mit Schaum gefüllt.

Weitere Informationen zur Afrikanischen Schweinepest (Dossier):

http://www.jagdverband.de/node/4777

http://www.jagdverband.de/node/5636

Sauenhalter brauchen Planungssicherheit

DBV-Pressemitteilung vom 06.09.17

Bauernverband fordert praxistaugliche Regelung für den Kastenstand

(DBV) „Die Sauenhalter brauchen in Sachen Kastenstand dringend und zeitnah eine praxisgerechte Lösung.“ Das betonte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, nachdem der Agrarausschuss des Bundesrates in seiner jüngsten Sitzung beschlossen hat, den von Niedersachsen eingebrachten Entschließungsantrag zur Kastenstandhaltung von Sauen nicht bei der nächsten Bundesratssitzung am 22. September zur Abstimmung zu bringen. „Wir haben kein Verständnis für die niedersächsische Initiative, die mit einem unzureichenden und unausgereiften Vorschlag in den Bundesrat geht, obwohl parallel eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe einen in wesentlichen Punkten abweichenden Eckpunktekatalog erarbeitet hat. Wahlkampftaktik hat an dieser Stelle nichts zu suchen“, so Krüsken.

Unabhängig davon besteht aus Sicht des DBV allerdings auch beim Bund-Länder-Eckpunktekatalog Nachbesserungsbedarf. Das betrifft zuallererst die nicht ausreichenden Übergangsfristen, die absehbar einen erheblichen Strukturwandel insbesondere bei den kleineren Betrieben verursachen werden. Auch die vorgeschlagene maximale Fixierungszeit und die Regelung zur Kastenstandbreite dürften unter Praxisbedingungen das Risiko für schwere Verletzungen der Tiere massiv erhöhen. In diesem Zusammenhang fordert der DBV, dass auch die Landwirtschaft in die Bund-Länder-Gespräche eingebunden wird, um praxisgerechte Lösungen im Sinne des Tierschutzes zu finden. Planungssicherheit, Verlässlichkeit und Vertrauen müssten sowohl für die Landwirte als auch für die Veterinärverwaltungen wiederhergestellt werden.

DBV: Kein Schweinefleisch von der Reise mitbringen!

DBV-Pressemitteilung vom 18.08.17

Gravierende Konsequenzen bei Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest

(DBV) Der Deutsche Bauernverband (DBV) appelliert erneut an die zurückkehrenden Sommerurlauber und an LKW-Fahrer aus osteuropäischen Ländern mit ihrem Reisegepäck kein Schweinefleisch und keine Wurstwaren nach Deutschland einzuführen. Nach wie vor nimmt im Baltikum und in Polen die hoch ansteckende Afrikanische Schweinepest unter Wildschweinen zu, teilweise wurden auch Hausschweinebestände infiziert. In der Tschechischen Republik und Rumänien wurde die Schweinepest vermutlich über kontaminierte, weggeworfene Wurstbrote auf Wild- bzw. Hausschweine übertragen. Gegen das von Wildschweinen und über Lebensmittel verbreitete Virus gibt es keinen wirksamen Impfstoff, so dass bei einem Ausbruch der Schweinepest in einem Schweinebestand die Tiere des Betriebes und des Umfeldes getötet werden müssen, erklärt der DBV. Für Menschen ist das Virus ungefährlich.

Aktuell sieht sich das Friedrich-Löffler-Institut jetzt veranlasst, Empfehlungen für Maßnahmen bei einem möglichen Ausbruch bei Wildschweinen in Deutschland zu geben. So muss bei einem Nachweis des Virus ein „gefährdeter Bezirk“ von vorzugsweise 15 km Mindestradius um den Abschuss- oder Fundort gebildet werden und eine in etwa doppelt so große „Pufferzone“. In beiden Zonen sind eine Vielzahl an Maßnahmen der Tierseuchenbekämpfung zu ergreifen, um eine weitere Verbreitung möglichst zu verhindern. Im „gefährdeten Bezirk“ gehören dazu ein Verbot der Freilandhaltung von Hausschweinen, ein Verbot der Verbringung von Gras, Heu und Stroh aus dem Gebiet in Hausschweinbestände sowie eine Leinenpflicht für Hunde. In der „Pufferzone“ ist die Wildschweinpopulation („möglichst über 80 bis 90 Prozent“) zu töten, die Biosicherheit aller Schweinebestände mit Auslauf und Freilandhaltung zu überprüfen und Biosicherheitsmaßnahmen bei der Jagdausübung zu ergreifen.

Die landwirtschaftlichen Betriebe mit Schweinehaltung sind hochgradig alarmiert und treffen Vorsorge für eine höhere Biosicherheit in ihren Ställen, erklärt der DBV. Jeder direkte oder indirekte Kontakt von Hausschweinen zu Wildschweinen müsse verhindert werden.

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Schweinehaltung ist gesetzeskonform

DBV-Pressemitteilung vom 03.05.17

Rechtsgutachten von Greenpeace für Deutschen Bauernverband nicht nachvollziehbar

 (DBV) Mit großem Unverständnis reagiert der Deutsche Bauernverband (DBV) in einer ersten Bewertung auf das heute von Greenpeace vorgelegte Rechtsgutachten zur Schweinehaltung. Nach dem bisher bekannt gewordenen Inhalt scheinen die juristischen Aussagen wenig belastbar zu sein. Die deutsche Schweinehaltung ist das Ergebnis einer Güterabwägung zwischen Verbraucherschutz, Tierwohl, Tiergesundheit, Arbeitsschutz, Emissionsschutz sowie der Ökonomie. Die Schweinehaltung unterliegt einem dichten Gesetzes- und Regelungsgefüge sowie einem engmaschigen Kontrollsystem durch die zuständigen Veterinärbehörden und durch Eigenkontrollen der Wirtschaft, wie der DBV betont.

Die Tierhaltungsverfahren werden ständig nach aktuellen Erkenntnissen aus Wissenschaft und Praxis weiterentwickelt, so der DBV. Das erfolgt mit ständiger Begleitung von Wissenschaft, Beratung und Veterinären auf Basis der sich ebenfalls weiterentwickelnden gesetzlichen Regelungen. Gerade in der jüngsten Vergangenheit habe die Branche darüber hinaus eigenständig über die breit angelegte Initiative Tierwohl nochmals weitere Impulse gegeben, wie der DBV verdeutlicht.

Eine kontinuierliche Weiterentwicklung erfordert Investitionen in neue, tiergerechtere Ställe, die nur leistbar sind, wenn Vertrauen in rechtliche Rahmenbedingungen besteht, stellt der DBV fest. Die jetzt von Greenpeace vorgeschlagene Normenkontrollklage würde die laufenden und kommenden Anstrengungen für eine Weiterentwicklung der Tierhaltung konterkarieren, weil zusätzliche Rechtsunsicherheit entsteht, mahnt der DBV. Ein solches Vorgehen hält der DBV für unverantwortlich und legt den Schluss nahe, dass es Greenpeace weniger um die Verbesserung als vielmehr um die Abschaffung der Tierhaltung und Verlagerung ins Ausland zu gehen scheint.

Faktische Verschärfung der Cross Compliance-Sanktionsregelungen muss unterbleiben

Kurzmitteilung

Faktische Verschärfung der Cross Compliance-Sanktionsregelungen muss unterbleiben

DBV: EU-Kommission muss zum bisherigen Umgang mit geringfügigen Verstößen zurückkehren

Der Deutsche Bauernverband (DBV) reagiert mit großem Unverständnis auf Änderungen des Kontroll- und Sanktionssystems bei Cross Compliance im Rahmen der EU-Flächenzahlungen. So wurden die Landwirte Ende 2015 durch die Agrarministerien des Bundes und der Länder über striktere Sanktionierungen von Cross Compliance-Verstößen in Wiederholungsfällen auch bei vorangegangenen geringfügigen Verstößen informiert. Bund und Länder berufen sich hierbei auf eine veränderte Auslegung der EU-Kommission, wonach auch im Rahmen des so genannten Frühwarnsystems nachverfolgt werden muss, dass in Zukunft kein erneuter Verstoß bei den gleichen Cross Compliance-Anforderungen festgestellt wird. Bei erneutem Verstoß soll der im Rahmen des Frühwarnsystems zunächst nicht sanktionierte Verstoß nachträglich sanktioniert werden und die Regelungen für Wiederholungsverstöße zur Anwendung gebracht werden. Diese Auslegung ist jedoch nach Auffassung des DBV völlig unverhältnismäßig und widerspricht auch den einschlägigen EU-Rechtstexten.

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Wo liegt die Perspektive der Schweinehaltung in Deutschland?

Kurzmitteilung

Wo liegt die Perspektive der Schweinehaltung in Deutschland?

DBV-Veredlungstag am 9. September 2015 im bayerischen Essenbach bei Landshut

Wo liegt die Perspektive der Schweinehaltung in Deutschland? Diese Frage stellt der Deutsche Bauernverband (DBV) beim diesjährigen Veredlungstag am 9. September 2015 im bayerischen Essenbach bei Landshut. Dabei geht es nicht nur um eine ökonomische Betrachtung. Es geht gleichermaßen darum, wie sich der Blick der Gesellschaft auf das Thema „Tierhaltung und Ethik“ verändert hat. Bauernpräsident Joachim Rukwied wird Landwirte wie Vertreter von Politik, Wissenschaft und Agrarwirtschaft zu einer konstruktiven Debatte über die Zukunft der Branche am Standort Deutschland einladen. Über die Strategie des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) für mehr Tierwohl wird Gert Lindemann, der auch Vorsitzender des dafür gegründeten Kompetenzkreises ist, Rede und Antwort stehen. Neben dem Tierwohl werden aktuelle Themen der Tiergesundheit und der Vermarktung diskutiert werden.
Anmeldungen zum DBV-Veredlungstag 2015 sind HIER bis zum 4. September 2015 möglich. Ebenso erhalten Sie dort weitere Informationen und das detaillierte Programm. Die Teilnahme ist kostenfrei.

„Den Ferkeln beim Wachstum zusehen“

Kurzmitteilung

„Den Ferkeln beim Wachstum zusehen“

Weitere Webcam im Schweinestall

Mit der Aussage „Schweinestall-Tagebuch: Heute kommen die Neuen“ warb das „Schweine-TV“ des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern zu Beginn des Monats Februar. Wenige Wochen zuvor hatten die Landwirte Michael und Andreas Kühling aus Zemmin eine Webcam in ihrem Schweinemaststall installiert. Internetnutzer können das Leben und Heranwachsen der 25 Tiere in den kommenden drei Monaten in ihrer Bucht auf Spaltenboden rund um die Uhr live auf der Internetseite www.bauernverband-mv.de verfolgen. Ein Begleittext beschreibt die Haltungsformen, die verschiedenen Entwicklungsphasen der Schweinemast und liefert interessante Zusatzinformationen. Wer weiß schon, dass Schweine bis zu 80 Prozent eines Tages schlafen.

Sachgerechte Entscheidung über Tierarzneimitteleinsatz notwendig

Kurzmitteilung

Sachgerechte Entscheidung über Tierarzneimitteleinsatz notwendig

DBV im Gespräch mit deutschen Europaabgeordneten

Für sachgerechte Lösungen zur Verringerung von Antibiotikaresistenzen hat in Brüssel das Mitglied des Deutschen Bauernverbandes (DBV) im QS-Koordinierungsbeirat Antibiotikamonitoring, Gerhard Stadler, geworben. Gemeinsam mit dem Bundesverband praktizierender Tierärzte trafen sich die Vertreter des DBV mit führenden Agrar- und Umweltpolitikern des Europaparlamentes zu einem Arbeitsgespräch.

Landwirte setzen Antibiotika verantwortungsvoll ein

Kurzmitteilung

Landwirte setzen Antibiotika verantwortungsvoll ein

„Die Zeit“ veröffentlicht fragwürdigen und einseitigen Bericht

Die Landwirtschaft nimmt die Problematik resistenter Keime, die es gleichermaßen in der Nutztierhaltung wie in der Humanmedizin gibt, sehr ernst und hat in den vergangenen drei Jahren das Antibiotika-Monitoring im Rahmen des QS-Systems für die Nutztierhaltung auf den Weg gebracht. Ziel ist es, den Antibiotikaeinsatz und die Entwicklung von Resistenzen zu minimieren. Das betonte Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), angesichts eines heute veröffentlichten Artikels in der Wochenzeitung „Die Zeit“. Dass die Landwirtschaft damit auf dem richtigen Weg ist, bestätigen laut Krüsken die Zahlen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), die eine sinkende Gesamteinsatzmenge von Antibiotika für die Nutztier- und Heimtierhaltung dokumentieren. Krüsken weiter: „Mit diesem transparenten Monitoringsystem, das so nur für die Nutztierhaltung umgesetzt wird, wird der Antibiotikaeinsatz weiter reduziert werden können. Dies muss uns letztlich aber auch in der Humanmedizin gelingen, wo wir steigenden Antibiotikaeinsatz registrieren.“

Wirtschaft bringt Tierwohl voran

Kurzmitteilung

Wirtschaft bringt Tierwohl voran

Veredlungstag des Bauernverbandes: Initiative Tierwohl startet am 1. Januar 2015

Mit der Initiative Tierwohl ist es erstmals gelungen, im gemeinsamen Schulterschluss mit der gesamten Produktionskette Fleisch die Weichen für noch mehr Tierwohl in deutschen Nutztierställen zu stellen. Entscheidend ist dabei, dass alle Partner der Kette – angefangen von den Nutztierhaltern, über die Schlachtbranche bis hin zum Lebensmitteleinzelhandel und zum Verbraucher – die damit verbundene Verantwortung für die jeweilige Stufe übernehmen. Das betonte Johannes Röring, Vorsitzender des Fachausschusses Schweinefleisch des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes beim Veredlungstag des DBV in Cloppenburg. Veredlungspräsident Röring vor über 400 Gästen wörtlich: „Dieses stufenübergreifende Verantwortungsbewusstsein ist die entscheidende Voraussetzung dafür, dass diese freiwillige Initiative der Wirtschaft am 1. Januar 2015 starten wird.“
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