Gelungener Sommerausflug des Bauernverbandes Hamburg

Die Sommerausflüge des Bauernverbandes Hamburg stehen für viele Mitglieder mittlerweile als fester Termin in ihrem Jahreskalender und auch in diesem Jahr war der moderne Reisebus mit gut gelaunten Teilnehmern wieder gut besetzt. Gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Hamburg lud der BVHH zu einer Reise in das wunderschöne Schleswig-Holstein ein. Bei schönstem Sommerwetter begann der Ausflug am Dienstag, den 18. Juni 2019 am Brennerhof mit der Begrüßung durch Präsident Martin Lüdeke und Carola Bühler von der LWK Hamburg. In bester Stimmung ging es dann Richtung Kiel, wo wir um 10:00 die erste Station, das Gut Rosenkranz in Schinkel erreichten.

Hier wurden wir sehr herzlich vom Eigentümer Ernst-Friedemann Freiherr von Münchhausen begrüßt, der uns dann persönlich über das Gut und die anliegenden Felder führte. Auf über 400 ha baut das Gut Rosenkranz Gerste, Weizen, Ackerbohnen und Dinkel nach Bioland-Kriterien an. Auf der Feldrundfahrt konnten wir uns von der hervorragenden Qualität der Feldbestände überzeugen. Hier wird biologische Landwirtschaft mit Leidenschaft, hoher Professionalität und ohne verbohrte Ideologie betrieben – beeindruckend.

Weiter ging es zum Milchhof der Gebrüder Gravert GbR in Lindau. Sehr offen und freundlich zeigte uns Timo Gravert die Entwicklung des Betriebes, vom alten, stickigen Kuhstall hin zum modernen, luftigen Stall mit zwei Melkrobotern und luftigen Liegeboxen für die Tiere. Die eigene Biogasanlage versorgt etliche Haushalte im Dorf und trägt maßgeblich zu Einkommensdiversifizierung des Familienbetriebes bei. Die Begeisterung für den Beruf des Landwirts war bei Timo Gravert deutlich zu spüren. Da die Brüder Hand in Hand arbeiten, die Eltern als Altenteiler auch noch gerne mit aushelfen, ist ein Urlaub mit der Familie trotz der vielen Arbeit ein bis zweimal im Jahr möglich.



Zum Mittagessen kehrten wir in den rustikalen Gasthof Dibberns in Osdorf ein, wo uns ein leckeres Buffet mit verschiedenen Schnitzelvariationen und diversen Beilagen gereicht wurde. Das Essen war köstlich und die Stimmung bei Tisch ausgezeichnet. Alle waren so sehr in ihre Gespräche vertieft, dass kaum jemand es merkte, wie schnell die Zeit verging. Reiseleiter Dr. Carsten Bargmann hatte einige Mühe, die gesellige Runde zum Aufbruch zu bewegen. Mit dem Versprechen auf ein hervorragendes Kaffeetrinken bei der nächsten Station gelang es ihm dann doch, die gut gelaunte Reisgesellschaft zur Weiterfahrt zu bewegen.

Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir unser letztes Ziel, den Himbeerhof Gut Steinwehr, der direkt am Nord-Ostsee-Kanal liegt. Bereits bei der Anreise war zu sehen, dass die Erdbeerernte im vollen Gang war. Angebaut werden aber auch Süßkirschen, Himbeeren und andere Beerenfrüchte. Der Verkauf erfolgt vor allem über die Direktvermarktung und Selbstpflücke. Das große Hofcafe sowie der angeschlossene Regionalmarkt runden das Angebot sehr erfolgreich ab. Nach der Rundfahrt über die Felder wurden wir in zwei festlichen Pagodenzelten bei duftendem Kaffee und frisch gebackenen Erdbeerkuchen noch einmal richtig verwöhnt.

Dank unseres netten Busfahrers (und seines modernen Navis) konnten wir auf der Rückfahrt so manchen größeren Stau umfahren und trafen bestens gelaunt um 18:00 wieder in Hamburg ein. Alle Teilnehmer waren sich einig: „Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei“!

Unser Dankeschön gilt unserem Sponsor, der LVM – Versicherung, insbesondere unserem Ansprechpartner vor Ort, der LVM-Agentur Thomas Oelrich. Ohne deren Unterstützung wäre dieser gelungene Ausflug nicht möglich gewesen. Vielen Dank dafür.

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„4ter Hamburger Bauerntag war ein voller Erfolg!“

Zahlreiche Mitglieder und Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Verbänden folgten der Einladung des Bauernverbandes Hamburg und erlebten am  07. Juni einen kurzweiligen und unterhaltsamen Bauerntag. Dieser fand zum mittlerweile vierten Male bei herrlichstem Sommerwetter statt. Erstmalig direkt auf einem landwirtschaftlichen Betrieb, dem Milchhof Steffens in Hamburg-Neuengamme. Und dies aus gutem Grund: Matthias und Meike Steffens haben im letzten halben Jahr einen der modernsten Kuhställe Hamburgs gebaut. Bis auf wenige Restarbeiten konnte der Bau rechtzeitig zum Bauerntag fertiggestellt werden.

Auf der Führung durch die beeindruckende Neuanlage wurde auch Laien deutlich, dass sich die Kühe „sau“- besser gesagt „kuh“-wohl in ihrem neuen Stall fühlen. „Das Wohl meiner Tiere steht bei mir an erster Stelle“, erklärte Matthias Steffens während der Besichtigung. Die Kühen liegen  auf Stroh, in dem Offenstall können sie selbst entscheiden, ob sie auf die Weide wollen oder lieber im Stall stehen bzw. liegen. „Wir haben eine hohe Verant-wortung gegenüber unseren Tieren, sie sollen ein gutes Leben auf unserem Hof verbringen“, führt Steffens weiter aus. „Letztendlich danken Sie uns dies mit Ihrer Gesundheit und guten Milchleistung“.

Pünktlich um 14:00 eröffnete Präsident Martin Lüdeke den 4. Hamburger Bauerntag und begrüßte die etwa 250 Mitglieder und Gäste in dem prachtvoll angerichteten Festzelt. In seiner kurzweiligen Ansprache kam der Hamburger Bauernpräsident schnell auf die aktuellen politischen Ereignisse zu sprechen, verglich das desaströse Abschneiden der Altparteien SPD und CDU bei den Europawahlen mit dem Schicksal des DBV. Er mahnte an, dass wir notwendige Änderungen gestalten und selbst aktiv voranschreiten müssen. Themen wie der Klimawandel, Umweltschutz oder Tierwohl müssen auch seitens des BVHH offensiv und positiv kommuniziert werden. Mit einem Schmunzeln teilte Martin Lüdeke aktuelle Familien-interna mit: Die Friday for Future – Bewegung hat nun auch seine Familie erreicht, dann aus Protest gegen den vielen Plastikmüll weigert sich seine Tochter seid kurzem, Haarshampoo aus einer Plastikflasche zu verwenden. Zum Glück hatte Martin Lüdeke noch ein Stück Kernseife im Keller gefunden, so dass dieses Problem erst einmal gelöst werden konnte. Aus der kleinen Anekdote sollten wir verstehen, dass auch die Vertreter der Bauern nicht darum herumkommen werden, sich aktuellen Themen und den Wünschen der Gesellschaft stellen müssen. Dazu sind wir bereit, verlangen dafür aber auch, dass die Mehraufwendungen dafür entsprechend bezahlt und die Arbeit der Bauern wertgeschätzt werden.

Matthias Steffens berichtete in seiner Begtüßung noch einmal über den Bau des mordernen Kuhstalls und lud alle Gäste für den kommenden Sonntag zu einem Tag der offenen Tür auf dem Gelände ein (Anmerkung: Tatsächlich kamen an dem Sonntag über 2.000 Besucher zu dem Hoffest – eine großartige Anerkennung für die Leistung der Familie Steffens).

Die anschließenden Grußworte der Ersten Vorsitzenden der Hamburger Landfrauen Susanne Becker und des Präsidenten der LWK Hamburg, Herr Andreas Kröger fielen sehr herzlich und wohlwollend aus.

Es folgte ein interessanter Vortrag von Herrn Philipp Maschmann , der für die verschiedenen Finanzierungsmodelle durch die Volksbank eG, VBS warb.

Um 15:30 musste Moderator und Geschäftsführer Dr. Carsten Bargmann den Bauerntag für einen Moment unterbrechen, da der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Herr Dr. Peter Tschentscher eingetroffen war. Der Bürgermeister zeigte sich bei der anschließenden Betriebsführung begeistert von dem neuen Stall und er bestand darauf, das Melken live mitzuerleben.

Live miterleben durften die Gäste dann eine beeindruckende Rede des Bürgermeisters, der sich erstaunlich kompetent auf dem Gebiet der Landwirtschaft zeigte. Mehrfach betonte er die hervorragende Arbeit des BVHH sowie seines Präsidenten Lüdeke, der sich immer wieder bestimmt und mit deutlichen Worten beim Senat und in der Verwaltung für die Belange der Hamburger Bauern einsetzt. Beeindruckt zeigte sich Tschentscher auch von der durch die BWVI geförderten Homepage „Ackern für Hamburg“. Dies sei genau der richtige Weg, der dringend weiterverfolgt und vertieft werden muss. Ausdrücklich bedankte er sich für das Positionspapiers des BVHH zur zukünftigen Ausrichtung der Hamburger Agrarförderung. Tschentscher sprach ein eindeutiges Bekenntnis zur Hamburger Agrarwirtschaft aus und sagte zu, dass das Agrarpolitische Konzept fortgeschrieben wird. Dabei werden viele Anregungen des BVHH mit aufgenommen werden.

Die Gäste bedankten sich mit langanhaltendem Applaus für die hervorragende und frei gesprochene Rede des Ersten Bürgermeisters. Dies war für viele ein überraschend positives Highlight des Tages.

Es folgte ein äußerst interessanter Vortrag von Hergen Rowehl, Geschäfts-führer des Landeskontrollverband Schleswig-Holstein e.V. mit dem Thema „Tierwohl … heute selbstverständlich“. Dabei veranschaulichte Hergen Rowehl, dass mit Ausnahme weniger schwarzer Schafe das Thema Tierwohl bei den norddeutschen Tierhaltern oberste Priorität hat. Nach wissenschaftlichen Kriterien ließ sich dabei kein Unterschied im Wohlbefinden der Tiere zwischen ökologischer und konventioneller Tierhaltung feststellen.

Als sehr warmherzig empfanden die Gäste die abschließenden Grußworte sowie den ausgesprochenen Segen durch Pastorin Doris Spinger, die mit ihrer positiven und wohlwollenden Ausstrahlung zusätzlich zur guten Stimmung beitrug.

Bei einem köstlichen und abwechslungsreichen Buffet sowie dem anschließenden lockeren Beisammensein fanden noch viele interessante Gespräche bis spät in den Abend statt. Alle waren sich darüber einig, dass dieser „4te Hambuger Bauerntag“ äußerst gelungen war. Ein abschließender Dank gilt noch einmal den Sponsoren, ohne die solch eine Veranstaltung nicht umgesetzt werden kann.

Landwirtschaft braucht Artenvielfalt

DBV-Präsidiumserklärung zum Deutschen Bauerntag

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Im Rahmen des Deutschen Bauerntags 2019 verabschiedet das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) eine Resolution zur Artenvielfalt in der Agrarlandschaft. Mit dieser Erklärung unterstreicht der Deutsche Bauernverband den hohen Stellenwert der Biodiversität für die Branche: „Landwirtschaft braucht und liefert Artenvielfalt“ heißt es in der Erklärung. Um noch weitere Fortschritte in diesem Bereich zu erzielen, setzt die Landwirtschaft auf folgende Initiativen:

Bei der Förderung von Biodiversität in der Agrarlandschaft setzt der DBV darauf,

  • praxistaugliche Maßnahmen im Rahmen von Modellprojekten zu entwickeln, die Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen,
  • Klima-, Natur- und Umweltschutz sowie Biodiversitätsmanagement in die Aus- und Weiterbildung noch stärker zu integrieren,
  • Beratungsangebote für die Verbandsmitglieder anzubieten,
  • Agrarumweltmaßnahmen sinnvoll über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) zu finanzieren,
  • eine nationale Initiative Artenvielfalt zu etablieren. Die deutsche Landwirtschaft lädt alle Akteure der Lebensmittelkette, den Handel, die Verarbeitung, die Wirtschaft sowie die Verbraucher ein, dies auf den Weg zu bringen und die Biodiversität in der Agrarlandschaft kooperativ mit den Landwirten zu fördern.