Hamburger Dialog „Landwirtschaft und Naturschutz“ 17 Leitprojekte für Hamburgs Natur

Gemeinsame Perspektiven für Hamburgs Natur (Juni 2024)

Das Dialogformat findet seit gut zweieinhalb Jahren zwischen Vertreter:innen der Umweltbehörde, der Landwirtschafts- und Naturschutzverbände sowie der Landwirtschaftskammer statt. Ziel ist die Entwicklung von nachhaltigen Lösungsansätzen für die häufig konkurrierenden Interessen von Landwirtschaft und Naturschutz, um den Herausforderungen des Klimawandels und dem fortschreitenden Verlust der biologischen Vielfalt zu begegnen.

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Foto:S.Meyer
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Afrikanische Schweinepest

Informationen zur ASP und Infoblätter für Saisonarbeitskräfte

Hier finden Sie wichtige Informationen zur Afrikanischen Schweinepest sowie Infoblätter in verschiedenen Sprachen.

ASP-Infoblatt für Saisonarbeitskräfte

Um ausländische Mitarbeiter bzw. Saisonkräfte über die Gefahren der ASP und die erforderlichen Vorsichts- und Hygienemaßahmen zu informieren, hat der DBV zusammen mit dem Gesamtverband der Deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände sein ASP-Infoblatt überarbeitet. Die eingefügten Piktogramme sollen zum einen die Aufmerksamkeit für den Inhalt des Schreibens wecken, zum anderen die wichtigsten Verhaltensregeln auf den ersten Blick erkenntlich machen.

Das ASP-Informationsblatt steht in den Sprachen Deutsch, Bulgarisch, Kroatisch, Polnisch, Rumänisch, Ungarisch, Ukrainisch im Bereich Downloads zur Verfügung.

Was ist das für ein Virus?

  • Für Menschen ist dieses Virus grundsätzlich ungefährlich. Schweinefleisch kann weiter verzehrt werden.
  • Die Afrikanische Schweinepest ist ein hochansteckendes Virus, das für Haus- und Wildschweine gefährlich ist. Der Krankheitsverlauf ist für die meisten Schweine tödlich. Eine Impfung gegen das Virus gibt es bislang nicht.
  • Die Haltbarkeit des Erregers ist überdurchschnittlich lang. In manchen Fleischprodukten kann er sich bis zu über einem Jahr halten (Salami 30 Tage, Parmaschinken 399 Tage, Gefrierfleisch sogar bis zu 6 Jahren).

Was bedeutet es, wenn in Deutschland ein Wildschwein mit ASP gefunden wird?

Fall 1: Ausbruch beim Wildschwein

Laut Schweinepest-Verordnung wird das Gebiet um den Fundort zum „gefährdeten Gebiet“ deklariert. Dieses hat einen Radius von ca. 15 km. Zusätzlich gibt es eine „Pufferzone“ mit einem Radius von weiteren mindestens 15 km (geographiebezogen). Ab diesem Zeitpunkt ist es ist grundsätzlich verboten, Hausschweine aus dem „gefährdeten Gebiet“ auszuliefern. Ein Transport zu einem anderen Betrieb oder zur Schlachtung ist nur unter sehr strengen Auflagen der Behörden trotzdem möglich: u.a. werden alle zu transportierenden Schweine virologisch und klinisch (bestandsbetreuender Tierarzt bzw. amtlich beauftragter Tierarzt) untersucht und die Tiere müssen mindestens 30 Tage oder ab Geburt in diesem Betrieb sein. Es werden also nur nachweislich „ASP-freie“ Tiere aus diesen Gebieten transportiert. Eine Aufhebung der Restriktionszonen ist frühestens 6 Monate nach dem letzten Fall möglich.

Fall 2: Ausbruch beim Hausschwein

Bei einem Ausbruch im Hausschweinbereich werden ein „Sperrbezirk“ und ein „Beobachtungsgebiet“ eingerichtet. Der „Sperrbezirk“ direkt um den Hof hat einen Radius von mindestens 3 km, das „Beobachtungsgebiet“ mind. 7 km (insgesamt mind. 10 km). In dem betroffenen Betrieb (Seuchenbetrieb) werden alle Schweine getötet und unter strengen Auflagen beseitigt. Betriebe, die direkten Tierkontakt mit dem betroffenen Betrieb hatten, werden untersucht und ggf. dort ebenfalls alle Tiere getötet. Unbefugten ist der Zutritt zu den betroffenen Betrieben verboten. Die Betriebe müssen dekontaminiert (gereinigt, desinfiziert, entwest) werden. Im Sperrbezirk darf grundsätzlich kein Schwein in die Betriebe oder aus den Betrieben heraus transportiert werden. Das bedeutet, auch Nachbarbetriebe sind betroffen. Auch diese dürfen erst 30 bis 40 Tage nach der Reinigung des betroffenen Betriebes und einer klinischen Untersuchung sämtlicher Schweine wieder ausliefern. Sowohl Hausschweinebestände als auch Wildschweine innerhalb dieser Gebiete werden intensiv untersucht. Darüber hinaus werden umfangreiche Untersuchungen zur Art der Einschleppung des Erregers durchgeführt. Ein betroffener Betrieb darf frühestens 40 bis 45 Tage nach Reinigung und Desinfektion wieder einstallen.

Gibt es eine Versicherung gegen die Folgen der Afrikanischen Schweinepest?

Die Tierseuchenkasse ersetzt den Wert, der im Zuge der Tierseuchenbekämpfung getöteten Tiere. Tierhalter haben die Möglichkeit einer Ertragsschadenversicherung, die Schäden ersetzt, falls der Betrieb in „Restriktionszonen“ liegt. Alle anderen Schäden, insbesondere die des Preisverfalls werden nicht erstattet.

Sind Exporte gefährdet?

Ab dem ersten Nachweis der ASP bei einem Wildschwein in Deutschland – es muss noch nicht einmal ein Hausschwein betroffen sein – ist der Export in „Drittländer“ (außerhalb der EU) nicht mehr möglich, da Deutschland die Bedingungen der meisten Veterinärzertifikate nicht mehr erfüllt. Dieser Export ist wichtig, da dorthin vor allem die Teile vom Schwein gehen, die der deutsche Verbraucher nicht verzehrt, wie Pfötchen, Fette oder Specke. Der Handel im EU-Binnenmarkt ist dagegen für alle Mitgliedstaaten gleich geregelt und unter bestimmten Voraussetzungen weiter möglich. Der Handel von Tieren und Fleisch außerhalb der Restriktionszone ist uneingeschränkt möglich. Für die Restriktionszonen gelten hohe Auflagen, um sicherzustellen, dass nur ASP-freie Tiere in den innergemeinschaftlichen Verkehr gelangen.

Was hat der DBV präventiv getan?

Der DBV hat frühzeitig vor den Risiken des Virus gewarnt. Dabei hat der DBV auf die Verbreitung des Virus durch den Menschen hingewiesen und hat Informationsschreiben in mehreren Sprachen für osteuropäische LKW-Fahrer oder Erntehelfer herausgegeben, vor allem mit der Information, keine Wurstwaren mit nach Deutschland zu bringen und hier unachtsam wegzuwerfen. Um im Seuchenfall eine Verbreitung des Virus zu verringern, wurde eine deutliche Reduktion der Wildschweine in Deutschland gefordert. Obendrein wurden die deutschen Bauern aufgefordert, die Bio-Sicherheit auf ihren Höfen zu überprüfen, d.h. durch gutes Hygienemanagement das Risiko des Einschleppens des Virus in den Stall zu minimieren.

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Bauernpräsident Rukwied wiedergewählt

Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes wählt neuen Vorstand, Foto: Andreas Franke für DBV

Die Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hat den amtierenden Präsidenten Joachim Rukwied mit überzeugender Mehrheit wiedergewählt. Rukwied erhielt in Cottbus in geheimer Wahl 409 der abgegebenen Delegiertenstimmen der ordentlichen und assoziierten Mitglieder. Das entspricht 87,5 Prozent der Stimmen. Damit ist Rukwied für weitere vier Jahre als DBV-Präsident wiedergewählt.

Der 62-jährige Joachim Rukwied betreibt einen Ackerbaubetrieb mit Gemüse- und Weinbau in der Nähe von Heilbronn. Seit 2012 ist er Präsident des Deutschen Bauernverbandes und seit 2006 Präsident des Landesbauernverbandes Baden-Württemberg. In den Jahren 2017 bis 2020 vertrat er zudem rund 60 europäische Bauernverbände als Präsident des europäischen Bauernverbandes Copa.

Ebenfalls mit großer Mehrheit hat die Mitgliederversammlung die DBV-Vizepräsidenten Günther Felßner aus Bayern (75,8 Prozent der abgegebenen Delegiertenstimmen), Dr. Holger Hennies aus Niedersachsen (84,9 Prozent) und Karsten Schmal aus Hessen (92,6 Prozent) wiedergewählt. Auch der neu gewählte DBV-Vizepräsident Torsten Krawczyk aus Sachsen erhielt großen Zuspruch (96,8 Prozent). Susanne Schulze Bockeloh wird weiterhin als kooptiertes Mitglied dem Vorstand angehören.

Torsten Krawczyk aus Sachsen wurde am 31.01.1975 geboren. Der Landwirt aus Großweitzschen ist Diplom-Ingenieur für Agrarwirtschaft. Zusammen mit seinem Bruder leitet er als Geschäftsführer das Familienunternehmen Landgut Westewitz GbR, das sich auf Schweinehaltung mit eigener Schlachtung, Direktvermarktung und Biogasanlage spezialisiert hat. Krawczyk war seit 2015 Vizepräsident des Sächsischen Landesbauernverbandes und zudem Vorsitzender des Regionalbauernverbandes Döbeln-Oschatz. Seit September 2019 steht er dem Landesverband als Präsident vor.

Detlef Kurreck, der seit 2020 Vize-Präsident des Deutschen Bauernverbandes und seit 2016 Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern war, ist nicht mehr zur Wahl angetreten. Seit 2020 ist er zudem Vorstandsvorsitzender der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen. Kurreck war auch Vorsitzender des DBV-Fachausschusses Getreide.

Präsident und Vizepräsidenten des DBV werden in der Mitgliederversammlung des Verbandes, von den 482 Delegierten für vier Jahre gewählt und bilden gemeinsam mit dem Generalsekretär den Vorstand. Um gewählt zu werden, ist in geheimer Wahl die Mehrheit der abgegebenen Stimmen der Mitgliederversammlung notwendig.

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Sommerausflug 17. Juli 2024 – Ludwigslust

Liebe Mitglieder,

auch in diesem Jahr starten wir wieder einen  Sommerausflug mit drei vielfältigen Betrieben – es geht nach Ludwigslust !

Start ab Brennerhof :

Betriebsbesichtigung Agp Lübesse – Landwirtschaftsbetrieb mit Tierhaltung in Lübesse

Mittagessen „Alter Dragoner“  in Ludwigslust

Agrarprodukte Göhlen – Ludwigslust-Biogasanlage

Steesower Agrar in Karstädt – Mutterkühe

Kaffee und Kuchen im Ludwigsluster Schloßkaffee

Im Anschluss geht es mit dem Bus zurück zum Brennerhof

Anmeldung per Mail bis zum 12.07.2024 !! an: info@bauernverband-hamburg.de    oder    Telefon  040 784689

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Geschäftsbericht 2023/24

Bilanz der agrarpolitischen und berufsständischen Arbeit

Foto: SimonSkafar/ iStock

Der Deutsche Bauernverband veröffentlicht jährlich zum Deutschen Bauerntag seinen Geschäftsbericht. Darin bilanziert er seine agrarpolitische und berufsständische Arbeit und vertieft in einem Schwerpunkt Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft steht. Seit dem Jahr 2021 veröffentlicht der DBV seinen Geschäftsbericht als interaktiven Online-Bericht.

 

https://geschaeftsbericht.bauernverband.de/

 

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Bauerntag 2024 – Grundsatzrede von DBV-Präsident Joachim Rukwied

Rukwied: Wettbewerbsfähigkeit wieder in den Mittelpunkt stellen

FOTO: DBV

In seiner Grundsatzrede zum Auftakt des Deutschen Bauerntages 2024 in Cottbus kritisiert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, die fehlende Fokussierung auf Wettbewerbsfähigkeit in der Politik der Bundesregierung und betont, dass endlich Perspektiven für die Landwirtschaft geschaffen werden müssen: „Mit unseren Bauernprotesten haben wir Türen aufgestoßen und deutlich gemacht, dass Wettbewerbsfähigkeit bei allen Gesetzesvorhaben zwingend mitgedacht werden muss. Während auf EU-Ebene ein Umdenken erkennbar ist, scheint die Bundesregierung noch immer nicht verstanden zu haben, dass der Wirtschafts- und Landwirtschaftsstandort Deutschland nur dann zukunftsfähig ist, wenn er auch wettbewerbsfähig ist. Unsere Landwirtinnen und Landwirte brauchen dringend Entlastungen – insbesondere steuerliche Entlastungen und einen echten Bürokratieabbau. Den Ankündigungen im Zuge der Proteste müssen jetzt Taten folgen. Alles andere wäre ein Wortbruch und würde das Vertrauen in die Politik weiter erodieren lassen.“

Insbesondere bei den Tierhaltern seien die Zukunftsängste aktuell groß, betont Rukwied weiter. „Mit der jetzigen Form der Novellierung des Tierschutzgesetzes wird vielen Tierhaltern das Licht ausgeknipst. Der vorgelegte Gesetzentwurf enthält praxisferne Regelungen und Verbote, die dringend nachgebessert werden müssen. Vor allem die Vorgaben im Bereich der Schweinehaltung führen nicht zu mehr Tierschutz, sondern vielmehr zu Tierleid und einem enormen Aufwand an zusätzlicher Bürokratie. Unsere Tierhalter sind bereit, ihre Ställe umzubauen und Weiterentwicklungen im Bereich des Tierwohls umzusetzen. Dafür brauchen sie aber praktikable Regelungen im europäischen Gleichklang und keine nationalen Alleingänge, mit denen die Verdrängung der Tierhaltung aus Deutschland forciert werden soll.“

Dennoch sei die Bereitschaft der Branche hoch, noch mehr gesellschaftliche Leistungen anzubieten. „Wir Landwirtinnen und Landwirte können noch mehr Klima-, Natur- und Artenschutzmaßnahmen umsetzen. Dieses Potenzial kann aber nur mit produktionsintegrierten und kooperativen Konzepten ausgeschöpft werden“, betont der Bauernpräsident. „Zudem belasten vorgeschlagene Programme wie das sogenannte ‚Zukunftsprogramm Pflanzenschutz‘. Pauschale Verbote und eine fehlende Innovations- und Technikorientierung führen nicht zu mehr Umweltschutz, sondern zum Ende des Anbaus vieler Kulturen in Deutschland und zur Verlagerung der Erzeugung ins Ausland. Das ist vollkommen inakzeptabel. Eine stabile heimische Versorgung mit Nahrungsmitteln ist der Garant für politische und gesellschaftliche Stabilität. Diese gilt es gerade vor dem Hintergrund geopolitischer Bedrohungen sowie zunehmender Risiken durch den Klimawandel zu erhalten“, fordert Rukwied.  

Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen wir als Gesellschaft stehen, brauche es eine Politik, die Vertrauen schafft und Bürgerinnen sowie Bürger mitnimmt, so der Bauernpräsident. Entscheidend für die Landwirtschaft und die ländlichen Räume sei, dass endlich eine wissenschaftsbasierte und ideologiefreie Politik in den Fokus gerückt werde.

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Erntesituation bei Hamburger Landwirten herausfordernd

(Foto:S.Meyer) MArtin Lüdeke zeigt Silage  für seine Rinder

Martin Lüdeke führt aus:“Die Situation in Hamburg ist herausfordernd. Der anhaltende Regen und die hohe Luftfeuchtigkeit können tatsächlich zu Problemen bei der Getreideernte führen.  Krankheitsdruck und Verzögerungen sind ernstzunehmende Faktoren auch im Obst- und Gemüsebau. Getreide wird hier oben im Norden in ca. 10 Tagen zur Ernte anstehen. Wintergerste ist zu großen Teilen schon gedroschen. Die großen Mengen Regen, und laut Siebenschläfer auch  Regen für die kommenden 6 Wochen, werden nicht nur für die Getreideernte zum Problem. Die meisten Grünlandflächen werden für die Pferdehaltung genutzt, hier hochwertige Qualität für Futterheu zu produzieren wird durch den Regen stark erschwert. Die feuchte Grassilage, wie sie an Rinder verfüttert wird, ist selbst bei bester Hygiene nicht für die Verfütterung an Pferde geignet.“

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Getreideernte 2024: Knappe Durchschnittsernte erwartet – Rukwied: große Herausforderungen durch Witterungsbedingungen

Foto:DBV

Der Deutsche Bauernverband geht in seiner Prognose von einer Getreideernte in Höhe von knapp 42 Millionen Tonnen aus. Damit liegen die Erwartungen leicht unter dem Vorjahresergebnis (42,2 Millionen Tonnen). „Wir erwarten eine knapp durchschnittliche Ernte mit heterogenen Erträgen. Die Witterungsbedingungen stellen uns Landwirte in diesem Jahr vor große Herausforderungen“, so der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied. Die vielen Niederschläge der vergangenen Monate hatten in vielen Regionen Deutschlands Überschwemmungen, Hochwasser und Staunässe zur Folge. In Kombination mit steigenden Temperaturen lässt das vor allem das Risiko für Pilzbefall in vielen Beständen stark steigen.

„Die Landwirtschaft bekommt die Auswirkungen des Klimawandels auch in diesem Jahr wieder deutlich zu spüren. Extremwetterereignisse stellen eine große Herausforderung dar. Die Niederschlagsmengen im vergangenen Herbst haben bereits für eine verspätete Aussaat bei vielen Kulturen gesorgt. Die unbeständige Witterung mit Unwettercharakter macht uns Sorge“, so Rukwied. Er verweist darauf, dass eine weitere deutliche Reduzierung in der Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln und Wirkstoffen den Anbau von Getreide in Deutschland bedrohen. „Es ist daher dringend notwendig, dass uns Landwirten eine breite Palette von Wirkstoffen zur Verfügung steht, um einen Wechsel in der Anwendung vollziehen und so ein gutes Resistenzmanagement durchführen zu können.“

Die Gesamtgetreideanbaufläche liegt in diesem Jahr bei nur 5,98 Millionen Hektar und ist somit leicht gesunken. Auffällig ist der Zuwachs der Anbaufläche von Sommergetreide. Die Anbaufläche von Sommerweizen hat sich gegenüber dem Vorjahr von 30.500 Hektar auf voraussichtlich 99.600 Hektar mehr als verdreifacht. Die Sommergerste hat um 13 Prozent auf 363.300 Hektar zugelegt. Diese Zunahme der Flächen für Sommergetreide ist vor allem auf die anhaltenden Niederschläge im Herbst, welche eine Aussaat von Wintergetreide verhindert haben, zurückzuführen. In manchen Regionen waren Nach- und Neusaaten erforderlich. Dies hauptsächlich zu Lasten der Winterweizenfläche, bei der ein Rückgang um 8 Prozent zu verzeichnen ist. Daher liegt die Anbaufläche der bedeutendsten Getreideart in Deutschland nur bei knapp 2,6 Millionen Hektar. Danach folgt die Wintergerste mit etwas über 1,3 Millionen Hektar.

Beim Winterraps hat die Fläche ebenso wie beim Winterweizen leicht abgenommen. Sie liegt nun bei 1,1 Millionen Hektar und somit knapp 6 Prozent unter dem Vorjahr. Einige Regionen hatten massive Probleme mit dem Befall durch den Rapserdfloh und befürchten daher Ertragseinbußen und einen weiteren Rückgang der Anbauflächen fürs kommende Anbaujahr.

Gerade für Kulturen wie Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben sind die Monate Juli und August entscheidend. Neben sonnigen Perioden für die Ernte sind auch gelegentliche Niederschläge wünschenswert. Aufgrund der feucht-warmen Witterung ist der Befallsdruck mit Kraut- und Knollenfäule bei den Kartoffeln extrem hoch. Wegen kaum vorhandener Pflanzenschutzmittel drohen hier Ernteausfälle.

Mais und Grünland spielen eine wichtige Rolle für die tierhaltenden Betriebe hinsichtlich der Versorgung mit eigenem Grundfutter.

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