Feierliche Eröffnung der Apfelsaison 2025 im Alten Land

Hamburg, 29. August 2025 – Mit einem symbolischen Apfelpflücken und prominenten Gästen aus Politik und Landwirtschaft wurde heute auf dem Obsthof Oliver Blohm in Hamburg die Apfelsaison 2025 feierlich eröffnet. Die Veranstaltung markiert den Start der Erntezeit in einer der bedeutendsten Obstbauregionen Europas: dem Alten Land.

Das Alte Land – Herzstück des deutschen Apfelanbaus

Das Alte Land ist das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas und erstreckt sich über Teile Hamburgs und Niedersachsens.

  • Rund 500 Obstbaubetriebe bewirtschaften eine Fläche von 10.000 Hektar
  • Jeder dritte Apfel, der in Deutschland gegessen wird, stammt aus dem Alten Land
  • Etwa 90 % der Anbaufläche ist dem Apfel gewidmet
  • In diesem Herbst werden die rund 500 Familienbetriebe an der Niederelbe voraussichtlich etwa 320.000 Tonnen Äpfel ernten – das sind 28 Prozent mehr als im Vorjahr.
  • Deutschlandweit werden insgesamt eine Million Tonnen Äpfel erwartet. Dies entspricht einer Steigerung von 14,7 Prozent zum Vorjahr. Europaweit wird mit einer Ernte von 10,5 Millionen Tonnen Äpfel gerechnet, was in etwa der Vorjahresmenge entspricht.

 

Stimmen aus Politik und Landwirtschaft

Die Eröffnung wurde begleitet von Grußworten der Zweiten Bürgermeisterin und Senatorin für Umwelt, Klima, Energie und Agrar, Katharina Fegebank, sowie der Bundestagsabgeordneten aus Niedersachsen, Vanessa Zobel.

Obstbauer Oliver Blohm betonte:

„Die Apfelsaison steht für mehr als nur Ernte – sie ist ein Symbol für regionale Wertschöpfung, nachhaltige Landwirtschaft und den Erhalt unserer Kulturlandschaft.“

v.l.: Zweite Bürgermeisterin und Senatorin der BUKEA Katharina Fegebank, Vanessa Zobel MdB CDU/CSU, Altländer Blütenkönigin Ella Weilert, Obstbauer Oliver Blohm, Landrat Kai Seefried, h.: Vorstandsmitglied in der Fachgruppe Obstbau im Bauernverband Hamburg Ulrich Harms Foto: S.Meyer

Christian Maack, Obstbauer und Vorstandsmitglied im Bauernverband Hamburg, ergänzte:

„Ich glaube nicht, dass wir in Deutschland durch Abwanderung der Produktion von Obst ins Ausland irgendeinen positiven Beitrag in Sachen Klimaschutz, Artenvielfalt oder gesunder Ernährung erreichen würden.“

Claus Schliecker, Vorsitzender der Fachgruppe Obstbau im Landvolk Niedersachsen, brachte zum Ausdruck:

„Wir gehen schonend mit Boden, Wasser, Klima und Luft um und sind uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Trotzdem haben wir unseren wirtschaftlichen Erfolg nicht allein in unseren Händen. Wir brauchen auskömmliche, faire Erzeugerpreise, um unsere Betriebe zukunftsfähig aufzustellen und in neue, bessere und schonende Technik zu investieren.“

Katharina Fegebank unterstrich die Bedeutung des Obstbaus für die Region:

„Beim Pflanzenschutz wollen wir konstruktive Wege gehen und gemeinsam Lösungen finden. Hamburg und Niedersachsen müssen gemeinsam den Wirtschaftsraum gestalten – nur so sichern wir langfristig die Zukunft unserer landwirtschaftlichen Betriebe.“

Vanessa Zobel sprach über ihre persönliche Verbindung zum Apfel:

„Ich bin mit Butterstulle und Apfel in der Brotdose groß geworden – und halte das auch bei meinen Kindern so. In die Brotdose gehört es knackig frisch und heimisch.“

Sie betonte zudem die Notwendigkeit, sich weiterhin für eine Ausnahmeregelung beim Mindestlohn für Saisonarbeitskräfte auf Bundesebene einzusetzen. Der 2026 auf 13,90 Euro pro Stunde steigen wird, was einer Steigerung seit der Einführung 2015 um 63,5 Prozent entspricht.

v.l.: Ulrich Harms, Christian Maack, Altländer Blütenkönigin Ella Weilert, Heinz Cordes, Jannis Schröder, Jochen Quast, Sybille Meyer, Katharina Fegbank, Claus Schliecker, Kristine Anschütz Foto: privat

Vielfalt und Qualität der Apfelsorten

Die Apfelsaison dauert bis in den Spätherbst und bietet eine beeindruckende Sortenvielfalt:

  • Klassiker wie Elstar, Red Jonaprince, Boskoop, Gala und Braeburn
  • Bei Elstar werden 89.000 t erwartet, bei der immer beliebter werdenden Sorte Wellant sind es bereits 18.000 t

Die Äpfel werden von Hand gepflückt, sorgfältig sortiert und unter kontrollierten Bedingungen gelagert – mit reduziertem Sauerstoffgehalt und erhöhtem CO₂-Anteil, um ihre Frische lange zu erhalten.

Austausch und Ausblick

Neben der offiziellen Eröffnung bot die Veranstaltung Gelegenheit zum Austausch zwischen Erzeugern, Handel, Politik und Medien. Die Apfelsaison ist nicht nur ein wirtschaftlicher Motor, sondern auch ein kulturelles Ereignis, das die Region verbindet und stärkt.

Es werden Spitzenqualitäten erwartet – knackig, frisch und aromatisch. Im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt hat der Kunde die Wahl. Mit der Entscheidung zu heimischem Obst spiegelt er Wertschätzung gegenüber den Familienbetrieben und der Qualität aus Deutschland wider, statt zu Überseeprodukten zu greifen.

Besuch von Bundestagsabgeordneten der Grünen auf Hamburger Landwirtschaftsbetrieben

Am 11.07.25 besuchten die Sprecherin der Grünen Hamburg für Umwelt, Landwirtschaft und Tierschutz Frau Lisa Maria Otte  und Frau Melanie Nerlich zwei exemplarische landwirtschaftliche Betriebe in Hamburg: den Betrieb von Carsten Jacobsen sowie den Hof Stender Gartenbau. Eingeladen hatte der Bauernverband Hamburg und der Wirtschafts- und Gartenbauverband Nord um den Dialog zwischen Politik und Praxis zu stärken und aktuelle Herausforderungen der Branche direkt vor Ort zu diskutieren.

Im Mittelpunkt des Besuchs standen Themen wie nachhaltige Produktion, regionale Vermarktung, Fachkräftemangel und die Auswirkungen agrarpolitischer Entscheidungen auf die tägliche Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte. Die Gespräche verliefen offen und konstruktiv – mit dem gemeinsamen Ziel, die Zukunft der Hamburger Landwirtschaft ökologisch wie ökonomisch tragfähig zu gestalten.

Foto: S. Meyer

Betriebsübersicht

🔹 Betrieb Carsten Jacobsen – Landwirtschaft mit Verantwortung Der familiengeführte Betrieb von Carsten Jacobsen liegt am Stadtrand von Hamburg und bewirtschaftet rund 120 Hektar Fläche. Der Schwerpunkt liegt auf dem Anbau von Getreide und der Haltung von Rindern. Besonders hervorzuheben ist die Integration moderner Technik zur ressourcenschonenden Bewirtschaftung und die enge Zusammenarbeit mit regionalen Vermarktungspartnern. Der Betrieb engagiert sich zudem in der Ausbildung junger Landwirte und ist aktives Mitglied im Bauernverband Hamburg.

🔹 Hof Stender Gartenbau – Vielfalt unter Glas und im Freiland Der Hof Stender Gartenbau ist ein traditionsreicher Gartenbaubetrieb mit Spezialisierung auf Blumen- und Kräuterproduktion. Auf mehreren Hektar Freiland sowie in modernen Gewächshäusern werden Stauden und aromatische Kräuter für den regionalen Markt angebaut. Der Betrieb setzt auf nachhaltige Bewässerungssysteme, biologische Schädlingsbekämpfung und kurze Lieferketten. Besonders geschätzt wird die enge Bindung zu lokalen Floristen,den Hamburger Blumengroßmarkt und Wochenmärkten. Erkennen kann der Verbraucher die Pflanzen und Kräuter am Vierländer Frische LOGO auf den Töpfen aufgedruckt.

Foto: S. Meyer

Stimme des Bauernverbandes Hamburg „Wir freuen uns über das Interesse der Politik an der praktischen Landwirtschaft in Hamburg. Der direkte Austausch ist essenziell, um realistische und zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln“, betonte Martin Lüdeke, Präsident des Bauernverbandes Hamburg.

Foto: S. Meyer

Mentoring-Programm: Dritte Bewerbungsphase für „Kompass“ startet

Foto:DBV

Junge Frauen in der Landwirtschaft gesucht: Mentoring-Programm „Kompass“ startet in die dritte Runde

Die Bewerbungsphase für das erfolgreiche Mentoring-Programm „Kompass“, einer Initiative des Fachausschusses Unternehmerinnen des Deutschen Bauerverbandes, geht in die dritte Runde.

„Auf geht’s! Bewerbt euch! Das Kompass-Mentoring-Programm zeigt die Vielfalt der Frauen in der Landwirtschaft, auch als nächste Generation von Betriebsleiterinnen. Genau diese Vielfalt brauchen wir im Verband, weshalb wir mit dem Programm in die nächste Runde gehen“, sagt Susanne Schulze Bockeloh, Vizepräsidentin und Vorsitzende des Unternehmerinnen-Fachausschusses im Deutschen Bauernverband (DBV). Das Bewerbungsverfahren für das Kompass-Mentoring-Programm ist am 1. September wieder gestartet. Bis zum 15. Oktober können sich interessierte Frauen aus der Landwirtschaft bewerben. „Das Kompass-Programm bietet den Teilnehmerinnen einen intensiven Einblick in die Verbandsarbeit, stärkt die Frauen bei Diskussionen zu landwirtschaftlichen Themen und ermöglicht die Vernetzung mit landwirtschaftlichen Unternehmerinnen aus dem ganzen Bundesgebiet“, so Schulze Bockeloh.

Das Programm besteht aus zwei Teilen: Mentoring und Weiterbildungstrainings. Ein Jahr lang werden die Teilnehmerinnen von einer Mentorin aus der Landwirtschaft begleitet. Gemeinsam mit der Mentorin können Themen wie Hofübernahme, Vereinbarkeit von Familie / Hof und Ehrenamt, aber auch mögliche Zukunftspläne in der Landwirtschaft (Diversifizierung / Finanzierung / Weiterbildung) besprochen werden. Der zweite Teil des Programms besteht aus vier Trainings, die über ein Jahr verteilt in Zusammenarbeit mit der Andreas Hermes Akademie durchgeführt werden. Hier stehen die Themen Zeitmanagement, Persönlichkeitsentwicklung, Medienarbeit (Social Media / Kameratraining) und vor allem Kommunikation und Netzwerken im Vordergrund. Die Trainings, in denen Mentorinnen und Mentees zusammenarbeiten, verknüpfen die Entwicklung persönlicher Methodenkompetenz mit gegenseitigem Empowerment und Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmerinnen werden auch an Fachausschusssitzungen und Parlamentarischen Abenden des Bauernverbandes teilnehmen und sich so ein überregionales Netzwerk aufbauen. Außerdem profitieren sie von dem bereits bestehenden Unternehmerinnennetzwerk mit über 200 Unternehmerinnen.

Für den neuen Durchgang suchen wir 10 Mentees, die aktiv in der Landwirtschaft sind, sich persönlich weiterentwickeln und Teil eines umfassenden Netzwerks in der Agrarbranche werden möchten. Die Bewerbungsfrist läuft vom 1. September bis zum 15. Oktober 2025. Das Programm startet im Februar 2026 in Berlin. Weitere Informationen zum Programm finden Sie auf der Website Deutscher Bauernverband e.V. – Kompass – Das Mentoring-Programm für Frauen in der Landwirtschaft. Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie Theresa Kärtner unter kompass@bauernverband.net.

Der DBV-Fachausschuss Unternehmerinnen wurde 2022 gegründet und besteht aus Unternehmerinnen aus allen Landesbauernverbänden. Die Vorsitzende des Fachausschusses wird als Vizepräsidentin in den DBV-Vorstand kooptiert. Seit 2022 ist Susanne Schulze Bockeloh Vorsitzende und Vizepräsidentin des DBVs. Der Fachausschuss setzt sich aus drei Pfeilern zusammen: Agrarpolitik, Netzwerk und Stärkung der Frauen in der Landwirtschaft und im Verband.

Stefanie Sabet neue Generalsekretärin beim Deutschen Bauernverband

Stefanie Sabet neue Generalsekretärin im DBV, Foto: Gero Breloer für DBV

Rukwied: profilierte Persönlichkeit mit fundierter Erfahrung in der Agrar- und Ernährungspolitik

Stefanie Sabet übernimmt am 1. September 2025 als Generalsekretärin die Geschäftsleitung des Deutschen Bauernverbandes: „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und darauf, gemeinsam mit den Landesbauernverbänden und unserem Präsidenten die Interessen der deutschen Landwirtschaft kraftvoll zu vertreten. Die landwirtschaftlichen Betriebe müssen ertragreich wirtschaften und investieren können. Nur dann können sie sich den großen Herausforderungen von Versorgungssicherheit, Klimawandel, Umbau der Tierhaltung und auch dem Generationenübergang erfolgreich stellen. Ich bin überzeugt, dass wir als Verband die starke Stimme für die Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland bleiben und unbürokratische Lösungen aufzeigen werden“, so die neue Generalsekretärin.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, freut sich auf die Zusammenarbeit mit der neuen Generalsekretärin: „Mit Stefanie Sabet gewinnen wir eine profilierte Persönlichkeit mit fundierter Erfahrung in der Agrar- und Ernährungspolitik. Sie bringt nicht nur ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen der Branche mit, sondern auch die kommunikative Stärke, um unsere Anliegen in Politik, Medien und Gesellschaft wirkungsvoll zu vertreten.“

Die Diplomvolkswirtin gehörte seit 2017 der Geschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie an und war dort verantwortlich für Europapolitik und Nachhaltigkeit. Zudem leitete Stefanie Sabet seit 2018 die Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss. Sie tritt die Nachfolge von Bernhard Krüsken an, der zu diesem Zeitpunkt nach zwölf erfolgreichen Jahren ausscheidet.

Krüsken hatte 2013 das Amt übernommen und den Verband seither maßgeblich geprägt. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, würdigt seine langjährige Tätigkeit und hebt seine Verdienste für die Landwirtschaft hervor: „Wir danken Bernhard Krüsken für sein großartiges Engagement für uns deutsche Bauernfamilien und unsere Unternehmen. Was er über viele Jahre geleistet hat, war herausragend.“