Landwirtschaftliche Unternehmensergebnisse: Stabil bis zur Dürre

Rukwied: Schauen mit Sorge auf das laufende Wirtschaftsjahr

(DBV) Die deutsche Landwirtschaft verzeichnet für das zurückliegende Wirtschaftsjahr 2017/18 stabile Ergebnisse. „Trotz der Frostschäden im vergangenen Jahr sind die Unternehmensergebnisse stabil. Das ist erfreulich, aber wir schauen mit Sorge auf das laufende Wirtschaftsjahr, wenn die gestiegenen Kosten und vor allem die Dürre zu Buche schlagen“, sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied.

Deutschlands Bauern haben inzwischen etwa 8.000 Anträge auf Dürrehilfen gestellt, allein in Niedersachsen sind es über 4.000. In einigen Bundesländern sind die Antragsfristen verlängert worden oder noch nicht abgeschlossen. „Dass trotz der hohen Hürden so viele Anträge gestellt werden, zeigt, dass die Hilfe nötig ist. Aber langfristig ist das keine Lösung. Wir brauchen eine Stärkung des Risikomanagements der Betriebe“, so Rukwied.

Das Wirtschaftsjahr 2017/18 endete am 30. Juni 2018. Im Durchschnitt der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe verbesserten sich die Unternehmensergebnisse 2017/18 um ein Fünftel auf 65.200 Euro je Betrieb bzw. 45.700 Euro je Familienarbeitskraft (FAK).

Bei den auf Milchviehhaltung spezialisierten Betrieben stieg das Unternehmensergebnis je Arbeitskraft von 35.900 Euro/FAK in 2016/17 auf 60.200 Euro/FAK an. Für die Ackerbaubetriebe ist eine wirtschaftliche Stagnation festzustellen. Die Unternehmensergebnisse lagen mit 36.100 Euro/FAK um 1 Prozent niedriger als im Vorjahr. In der Schweinehaltung waren die Ergebnisse deutlich niedriger, vor allem wegen rückläufiger Erzeugerpreise. Bei den Veredlungsbetrieben sind die Unternehmensergebnisse von 63.600 Euro/FAK auf 41.600 Euro/FAK zurückgegangen. Bei den Weinbaubetrieben waren die Unternehmensergebnisse mit 39.600 Euro/FAK stabil. Im ökologischen Landbau wurden Unternehmensergebnisse von 57.000 Euro je Familienarbeitskraft erzielt, das sind 6.300 Euro mehr als im Vorjahr.

Die Investitionstätigkeit der Betriebe war im Wirtschaftsjahr 2017/18 eher verhalten. Die Bruttoinvestition lag mit 51.300 Euro je Betrieb nur um 3 Prozent über dem Vorjahr. Die Nettoinvestitionen (nach Berücksichtigung der Abschreibungen) lagen bei 6.900 Euro je Betrieb.

Grundlage der Berechnung sind 11.900 Buchführungsabschlüsse von landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben mit durchschnittlich 90 Hektar.

Der aktuelle Situationsbericht ist online abrufbar unter www.bauernverband.de/situationsbericht-2018/19.

 

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Grüne Berufe weiterhin gefragt

Ergebnisse der BiBB-Erhebungen zum 30.09.2018 vorgelegt

 (DBV) Entgegen dem demographischen Trend sind die Zahlen in den Ausbildungsberufen der Landwirtschaft („Grüne Berufe“) weitgehend stabil. Im laufenden Ausbildungsjahr 2018/2019 wurden bislang bundesweit insgesamt 13.465 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das waren lediglich 237 Neuverträge (1,7%) weniger als im Vorjahr. Davon entfielen 10.882 Neuverträge (minus 1,3%) auf Westdeutschland und 2,583 Neuverträge (minus 3,7%) auf Ostdeutschland. Das geht aus der kürzlich veröffentlichten jährlichen Zwischenerhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (Stichtag 30.09.) hervor.

Der Ausbildungsberuf Landwirt/in hat sich mit bundesweit 4.068 Neuverträgen (minus 3,6 %) leicht rückläufig entwickelt. Zahlenmäßig vorn bleibt der Beruf Gärtner/In mit 5.309 Neuverträgen (plus 0,7 %). Steigende Ausbildungszahlen verzeichnen auch die Berufe Pferdewirt/In mit 788 Neuverträgen (plus 3,8 %) und der 2013 neu geschaffene Beruf Pflanzentechnologe/-technologin mit 49 Neuverträgen (plus 6,5 %). Rückläufige Ausbildungszahlen verzeichnen aktuell die Berufe Tierwirt/in mit 353 Neuverträgen (minus 3,6 %), Winzer/in mit 317 Neuverträgen (minus 3,8 %) und Hauswirtschafter/in (landwirtschaftlicher Bereich) mit nur noch 66 Neuverträgen (minus 16,4 %). Im Ländervergleich sind die Ausbildungszahlen in Bayern mit 2.268 Neuverträgen (+ 4,2%) und Nordrhein-Westfalen mit 2.509 Neuverträgen (+ 4,1%) am deutlichsten gestiegen. Überdurchschnittliche Rückgänge verzeichneten Sachsen mit 645 Neuverträgen (- 11,2%), Rheinland-Pfalz mit 649 Neuverträgen (-11,3%), Baden-Württemberg mit 1.448 Neuverträgen (- 7,6%) und Brandenburg mit 448 Neuverträgen (- 6,9%).

Die Gesamtzahl neu abgeschlossener Neuverträge über alle Wirtschaftsbereiche stieg bundesweit auf 531.414 (+ 1,6%), davon 455.448 (+ 1,5%) in Westdeutschland und 75.966 (+ 1,8%) in Ostdeutschland. Davon entfallen 309.831 (+ 1,8%) auf den IHK-Bereich, 145.308 (+ 1,1%) auf das Handwerk, 46.245 (+ 2,5%) auf die freien Berufe, 14.448 (+ 1,4%) auf den öffentlichen Dienst und 1.992 (- 5,5%) auf den Bereich der Hauswirtschaft.

Auf dem Ausbildungsstellenmarkt wurden bundesweit insgesamt 78.618 (- 2%) unversorgte Bewerber bei gleichzeitig 57.657 (+ 17.7%) nicht besetzten Ausbildungsplätzen registriert. Auch im Agrarbereich sind nach aktueller Informationslage aus den Bundesländern immer noch Ausbildungsplätze unbesetzt.

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Ackerbaustrategie

Auf dem Acker wachsen unsere Lebensmittel, Futtermittel und Rohstoffe für Bioenergie. Die Bevölkerung hat hohe Ansprüche an die Qualität, die Vielfalt und Menge dieser Ackerfrüchte. Deshalb braucht es einen hocheffizienten, leistungsfähigen und nachhaltigen Ackerbau. Ein zukunftsfähiger Acker- und Pflanzenbau ist – unabhängig von der Produktionsausrichtung als konventionelle oder ökologische Landwirtschaft – auf eine nachhaltige Entwicklung ausgerichtet.

Die deutsche Landwirtschaft hat sich mit ihrer Ackerbaustrategie auf eine Roadmap und einen Instrumentenkasten für die Zukunft des Ackerbaus in Deutschland verständigt: im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, zur Sicherung einer Ernährung mit gesunden Nahrungsmitteln und Schonung von Wasser, Boden, Luft und Biodiversität. Das sind im Übrigen auch die Entwicklungsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, ebenso wie die Verminderung des Verbrauchs landwirtschaftlicher Flächen für gesamtgesellschaftliche Belange sowie eine lebensfähige Gestaltung des ländlichen Raumes.

Für die Umsetzung der Strategie braucht es erhebliche Anstrengungen der Landwirtschaft. Gleichzeitig bedarf es der Unterstützung durch Politik und Gesellschaft und einer Intensivierung von Forschung und Beratung. Zielkonflikte bedürfen einer wissenschaftlich fundierten Abwägung und praxistauglicher Lösungen. Mit den acht Kernzielen und 18 Ansätzen und Maßnahmen der Ackerbaustrategie stehen bei der nachhaltigen Ausrichtung der Betriebe der Erhalt ihrer Wirtschaftlichkeit, Ressourcenschonung und gesellschaftliche Akzeptanz gleichermaßen im Fokus. Je klarer diese Bereiche in ihren Zielen beschrieben sind, je präziser die Handlungsnotwendigkeiten identifiziert und Maßnahmen formuliert sind, desto höher sind die Chancen, den kontinuierlichen Prozess der nachhaltigen Entwicklung des Ackerbaus weiter voranzutreiben. Dies zu leisten, ist Ziel der Ackerbaustrategie der deutschen Landwirtschaft.

8 Kernziele der Ackerbaustrategie:

  • Die Versorgung mit hochwertigen Nahrungs- und Futtermitteln sowie nachwachsenden Rohstoffen sichern
  • Die Ackerbausysteme unter Beachtung der Fruchtfolge und der Sortenwahl so gestalten, dass Krankheiten und Schädlinge eingedämmt und Risiken des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln weiter reduziert werden
  • Die Fruchtbarkeit der Böden und die Bodenstruktur erhalten und verbessern
  • Den Bedarf der Kulturpflanzen an Nährstoffen decken und die Effizienz der Düngung weiter verbessern.
  • Sich an Klimaveränderungen erfolgreich anpassen, die eigenen Treibhausgasemissionen reduzieren und einen Beitrag zur Vermeidung von Klimagasen durch den Anbau und die Verwendung nachwachsender Rohstoffe und Bioenergie leisten
  • Die Vielfalt der Kulturlandschaft und die Biodiversität fördern
  • Die Wettbewerbsfähigkeit des Ackerbaus erhalten und verbessern sowie den Ackerbau besser gegenüber Vermarktungsrisiken absichern.
  • Weiterhin einen Beitrag zum Zusammenleben im ländlichen Raum leisten.

 

Link zur Pressemitteilung des ZDL >>

 

Link zum Video der Pressekonferenz >>

 

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Japan – auf geht’s in die Ferne

Bewerbungsfrist bis 9. Dezember 2018

Die Schorlemer Stiftung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) bietet 2019 fünf Jung-GärtnerInnen und Jung-LandwirtInnen durch ein Praktikum in Japan die Möglichkeit, die japanische Kultur, Sprache und Betriebe kennenzulernen. Die Praktikumsdauer variiert nach Bereich zwischen sieben und zwölf Monaten und ist im Gemüsebau, in der Zier- und Topfpflanzenproduktion sowie Landwirtschaft (ohne Tierhaltung) oder im Garten- und Landschaftsbau möglich.

DBV-Pressemitteilung vom 08.11.18

 

Sprachlich fit gemacht werden die Praktikanten vorab durch einen Intensivkurs. Interesse an der Kultur und dem Land sollte auf jeden Fall vorhanden sein. Das Praktikum wird vom Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziell unterstützt.

 

Bei Interesse, melden Sie sich bei Lisa Sbitnew von der Schorlemer Stiftung unter 030-31904311 oder l.sbitnew@bauernverband.net.

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Agrarverbände begrüßen Änderungen bei der Maut

Verkehrsausschuss des Bundestages macht den Weg frei für Vereinfachungen

Auf Vorschlag der Regierungskoalition wird es künftig in beiden Gesetzen die „40er Linie“ geben, wonach sowohl entgeltliche als auch unentgeltliche Beförderungen von lof Erzeugnissen und lof Bedarfsgütern mit lof Fahrzeugen bis 40 km/h bauartbedingter Höchstgeschwindigkeit (bbH) möglich sind, ohne dass eine Maut anfällt oder eine Erlaubnispflicht nach GüKG besteht. Etwaige Kontrollen konzentrieren sich auf augenscheinliche Fakten und bedeuten damit eine erhebliche Vereinfachung. Über 40 km/h bbH sind frei von der Mautpflicht bzw. von der GüKG-Erlaubnispflicht wie bisher lof Transporte für eigene Zwecke, im Rahmen der Nachbarschaftshilfe und im Rahmen von Maschinenringen.

Eine zwischenzeitlich von der Bundesregierung vorgeschlagene Anhebung der generellen Mautfreiheit auf 60 km/h bbH war allerdings auf massivem Druck des Transportgewerbes hin nicht konsensfähig. Die Agrarverbände hatten auf zusätzliche erhebliche Vereinfachungen hingewiesen und vermeintliche Wettbewerbsverzerrungen zum Transportgewerbe zurückgewiesen. Positiv werten die Verbände weiter, dass die vom Bundesamt für Güterverkehr kritisierten Leerfahrten bei lof Transporten nicht unter die Mautpflicht fallen. Mit dem heutigen Votum des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages ist eine wesentliche Voraussetzung geschaffen worden, dass es ab dem 1. Januar 2019 zu wesentlichen Vereinfachungen im lof Transportbereich kommen wird, die bislang umstritten waren bzw. für die keine Rechtssicherheit bestand.
Der Deutsche Bauernverband, der Bundesverband Maschinenringe (BMR) und der Bundesverband Lohnunternehmen (BLU) begrüßen den Beschluss des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages, das Güterkraftverkehrsgesetz (GüKG) und das Bundesfernstraßenmautgesetz (BFStrMG) bei der Straßennutzung von land- oder forstwirtschaftlichen (lof) Fahrzeugen erheblich zu vereinfachen.
DBV-Pressemitteilung vom 18.10.2018
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Bauernverband begrüßt Vorstoß zur Regulierung des Wolfes

Uneingeschränkte Ausbreitung des Wolfes beendet Weidetierhaltung

Die Bundesratsinitiative der Länder Sachsen, Brandenburg und Niedersachsen zur Regulierung des Wolfes und zum Schutz der Weidetierhaltung ist aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes ein richtiger und längst überfälliger Schritt. „Wir müssen endlich anerkennen, dass eine uneingeschränkte Ausbreitung des Wolfes perspektivisch das Aus für die Weidehaltung von Schafen, Ziegen, Pferden und Rindern bedeutet“, so der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken. Die Einschätzung der Länder Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen, wonach der Herdenschutz Grenzen hat und es folglich auch wolfsfreie Gebiete geben muss, folge den Realitäten und bisherigen Erfahrungen. Bundeseinheitliche Vorgaben für Entschädigung, Bestandsregulierung und Entnahme seien sinnvoll und notwendig. Unterstützung des Deutschen Bauernverbandes findet auch der Vorstoß, die vorhandenen EU-rechtlichen Spielräume der FFH-Richtlinie zur Entnahme von Wölfen im Bundesnaturschutzgesetz auszuschöpfen und Erfahrungen anderer Mitgliedsstaaten beim Thema Regulierung von Wolfsbeständen zu prüfen. Der DBV erwartet von den anstehenden Beratungen in den Ausschüssen, dass die Länder die Last beim Umgang mit dem Wolf nicht bei den Tierhaltern abladen. Herdenschutz ohne Regulierung des Wolfes ist zum Scheitern verurteilt.

DBV-Pressemitteilung vom 19.10.2018

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Rede des Präsidenten Martin Lüdeke zum Erntedank am 06.10.18 in der St.Petri Kirche, Hamburg

Sehr geehrte Frau Bischöfin Fehrs,
Sehr geehrter Herr Pastor Diercks,
Sehr geehrter Herr Staatsrat Sevecke,
Sehr geehrte Frau Becker,
Verehrte Festgemeinde,
Liebe Landfrauen, liebe Bauern und Gärtner,
Sehr geehrte Damen und Herren,

Herzlichen Dank an den Hamburger Landfrauenverband für die Organisation zur Übergabe der Erntekrone an die Stadt Hamburg. Mein besonderer Dank geht an die Curslacker Landfrauen, die in diesem Jahr die Erntekrone gebunden haben und die Tradition bewahren.

Das Erntedankfest erinnert uns an die Abhängigkeit der Menschen von der Natur. In diesem Jahr besonders, denn die Dürre sorgt in vielen Landwirtsfamilien für teilweise existenzbedrohliche Zustände. Eine Getreideernte, die um 1/3 kleiner ausgefallen ist und Grünlanderträge von 50% werden dazu führen, dass Berufskollegen nicht alle Tiere ausreichend ernähren können. Wo kein Futterzukauf möglich ist, müssen Tiere geschlachtet werden. Und dennoch sollten wir dankbar sein, für das, was uns gut Gelungen ist und noch mehr dafür, dass die Dürre bisher in Hamburg eine Ausnahme ist und das wir noch oft auch reiche Ernten einfahren dürfen.

Nachdenklich werden wir, wenn Güter knapp werden, wenn nicht alles zu jeder Zeit verfügbar ist. Dennoch sind die Regale im Supermarkt auch nach langer Phase der Trockenheit und Hitze gut gefüllt und die Preise gleichbleibend niedrig. Wenn heutzutage im Supermarkt geerntet wird und wenn wie immer alles da ist, geht die Demut für die Gaben der Schöpfung verloren. Dies trägt in hohem Maße dazu bei, dass die Wertschätzung nicht nur für die Lebensmittel, sondern auch für die Erzeuger und Erzeugerinnen immer geringer wird.

18 Millionen Tonnen Lebensmittelabfall produzieren wir in Deutschland jedes Jahr. Achtlos werfen wir wertvolle Lebensmittel in den Müll, den größten Anteil daran haben alle als Verbraucherinnen und Verbraucher. Mehr Wertschätzung für Lebensmittel und damit auch für die Erzeuger und Erzeugerinnen fordern anlässlich des Erntedank 2018 in ihrer gemeinsamen Erklärung der deutschen Landfrauen der evangelische Dienst und der Deutsche Bauernverband.

Die deutsche Landwirtschaft erzeugt qualitativ hochwertige, sichere und gesunde Nahrungsmittel. Das ist für alle selbstverständlich! Die Standards für Qualität, Sicherheit, Umwelt- und Tierschutz sind im weltweiten Vergleich auf sehr hohem Niveau festgesetzt. Diese Leistungen haben ihren Preis. Durch verstärkten Einkauf regionaler und saisonaler Produkte können Verbraucherinnen und Verbraucher heimische Bauernfamilien unterstützen und auch in Krisenzeiten deren Existenz sichern.

Wir brauchen informierte Verbraucherinnen und Verbraucher, die bewusst einkaufen und über hauswirtschaftliche Kompetenzen verfügen. Denn durch planvolles Einkaufen, gutes Lagern sowie Freude und Ideenreichtum beim Kochen können viele Tonnen Lebensmittelabfälle vermieden werden. Dabei steigt auch die Wertschätzung für die Lebensmittel und die Erzeugerinnen und Erzeuger. Mit unseren Einkaufsverhalten bestimmen wir welche Produktionsformen wir unterstützen wollen und ob die bäuerliche Landwirtschaft in Deutschland eine Zukunft hat. Dazu zählt die Bereitschaft, für Lebensmittel wieder mehr Geld auszugeben.

Bäuerinnen und Bauern wissen, dass die Erträge trotz technischer Unterstützung nicht planbar sind. Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher dieses Wissen teilen, den hohen persönlichen Einsatz und das finanzielle Risiko bei der Produktion kennen, werden auch sie dankbar für die Ernte sein. Sie werden sich mitfreuen, wenn sie gut ist und klagen wie in diesem Jahr, wenn es zu Ausfällen gekommen ist. Unsere Landwirtsfamilien bestellen derweil weiter ihre Äcker, in der Hoffnung auf eine bessere Ernte in 2019.

Das Erntedankfest ist für Christen von großer Bedeutung, auch in diesem Jahr mit Trockenheit. Da kann das fröhliche Danken unter Umständen schwerfallen. Dennoch Danke für eine kleine Ernte, sie ist auch eine Ernte.

Danke!

Martin Lüdeke

(Präsident des BVHH)

 

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DBV begrüßt Beschluss des Bundesrates zur Risikoausgleichsrücklage

(DBV) „Mit seinem heutigen Beschluss zur Einführung einer Risikoausgleichsrücklage hat der Bundesrat eine langjährige Forderung des Deutschen Bauernverbandes zur Stärkung des eigenverantwortlichen Risikomanagements landwirtschaftlicher Betriebe aufgegriffen“, betont der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied. Damit soll es den Betrieben ermöglicht werden, durch eine steuerliche Rücklage die Auswirkungen von extremen Wetterereignissen und Marktkrisen stärker eigenverantwortlich zu bewältigen. „Jetzt ist die Bundesregierung gefordert, diesen Beschluss aufzugreifen und den Betrieben ein einfaches Verfahren zu ermöglichen“, so Rukwied.

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Forderungen des Deutschen Bauernverbandes zur Agrarministerkonferenz

Krüsken: nationale Sonderwege befördern Sauenhaltung ins Aus

(DBV) Anlässlich der Agrarministerkonferenz im nordrhein-westfälischen Bad Sassendorf weist der Deutsche Bauernverband (DBV) auf die dramatische Situation der Schweinehalter in Deutschland hin. „Auslöser dieser besorgniserregenden Entwicklung sind nationale gesetzliche Sonderwege bei Haltungsanforderungen, mangelnde Investitionssicherheit, Blockaden beim Bau- und Genehmigungsrecht, ein scharfer innereuropäischer Wettbewerb und nicht zuletzt die Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest. Allein diese hausgemachten, von der Politik verordneten Regelungen haben die Sprengkraft, den Betriebszweig Ferkelerzeugung in Deutschland vollends ins Aus zu befördern“, sagt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken. Ein entscheidender Faktor ist aus Sicht des DBV der Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration: „Wir wollen den Ausstieg, aber wir brauchen für alle Betriebe praktikable Lösungswege, um im europäischen Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben. Deshalb ist es zwingend notwendig, zusätzlich die Lokalanästhesie durch den Landwirt möglich zu machen. Bis das geschehen ist muss die Ausstiegsfrist verlängert werden“, so Krüsken.

In Dänemark, einem wichtigen Wettbewerber in der Ferkelaufzucht, ist die Lokalanästhesie schon zugelassen. Bereits jetzt werden über 11 Millionen Ferkel pro Jahr aus Dänemark und den Niederlanden importiert. Der DBV geht davon aus, dass sich dieser Trend verstetigt. Der Strukturwandel in der deutschen Sauenhaltung, maßgeblich angetrieben von verschärften gesetzlichen Anforderungen, schreitet deutlich voran. Seit 2005 ist die Zahl der sauenhaltenden Betriebe um 75 Prozent zurückgegangen. Von damals knapp 34.000 Betrieben sind nur noch rund 8.100 Betriebe im Jahr 2018 übrig geblieben.

Große Sorge macht den Schweinehaltern in Deutschland auch der drohende Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest. Das Virus ist inzwischen neben Osteuropa auch in Belgien nachgewiesen worden. Obwohl das Virus für den Menschen und andere Tiere völlig ungefährlich ist, befürchtet der Deutsche Bauernverband, dass ein Ausbruch dramatische wirtschaftliche Folgen für die Betriebe haben wird. „Das Virus steht vor unserer Tür. Schweinehalter und Veterinärbehörden sind in Alarmbereitschaft und bereiten sich auf dieses Szenario vor. Wir appellieren an Bund und Länder, in die zur Seuchenbekämpfung im Wildschweinebestand erforderliche technische und organisatorische Infrastruktur zu investieren“, erklärt DBV-Generalsekretär Krüsken.

Zur Agrarministerkonferenz haben rund 1.000 Landwirte und Schweinehalter angekündigt, ihren Unmut sichtbar zu machen.

Hintergrund:

Laut einer Studie der Interessengemeinschaft der deutschen Schweinehalter (ISN) aus August 2018 denken mehr als die Hälfte der deutschen Ferkelerzeuger ans Aufgeben. Als Gründe werden in erster Linie gesetzliche Auflagen und mangelnde Planungssicherheit genannt. Die Landwirte beklagen, dass über wichtige Zukunftsfragen zur Haltung von Ferkeln und Sauen nicht entschieden werde. 52,1 Prozent der 645 befragten Sauenhalter wollen in den kommenden zehn Jahren aus der Ferkelerzeugung aussteigen. Bei jedem sechsten befragten Betrieb ist der Ausstieg sogar schon in den kommenden 24 Monaten geplant. Besonders drastisch ist das Ergebnis bei den kleinen Betrieben mit bis zu 150 Sauen. Hier wollen 84,6 Prozent aufgeben. Die Sauenhaltung in Zukunft ausbauen wollen dagegen nur 12 Prozent der Betriebe.

Das Forderungspapier finden Sie unter folgendem Link www.bauernverband.de/forderungen-sauenhaltung-amk-2018. 

DBV-Pressemitteilung vom 27.09.18

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Bundesweiter Aktionstag des DBV – Hamburg macht mit!

Bauernverband Hamburg organisiert „Speed-Dating“ in der Hamburger Innenstadt

Der Deutsche Bauernverband hat am Dienstag, den 11.09.2018 zu einem bundesweiten Aktionstag aufgerufen. Unter der Thema „Wir ernten…“ organisierten diverse Kreis- und Landesverbände von München bis Flensburg verschiedenste Aktionen, mit denen auf positive Weise auf die Landwirtschaft und den Wert unserer Produkte aufmerksam gemacht werden sollte.

Der Bauernverband Hamburg hat sich dabei etwas ganz Besonderes einfallen lassen: In der Hamburger Innenstand wurde ein Wochenmarktstand mit frisch geerntetem Gemüse aus den Vier- und Marschlanden und Obst aus dem Alten Land präsentiert. Viele Passanten zeigten sich so begeistert von der Qualität der hiesigen Produkte, dass sie diese gleich kaufen und mitnehmen wollten. Leider war dies nicht gestattet, gerne nahmen die sehr interessierten Standbesucher aber die Tipps unserer Vorstände Mathias Peters, Matthias Steffens, Silke Ladiges sowie von Tietje Beckedorf und unseres Geschäftsführers Dr. Carsten Bargmann auf und erfuhren beim Probieren frisch geernteter Pflaumen und Äpfel sehr viel über die Anbauweise, die Art der Zubereitung und vor allem darüber, wo sie die Erzeugnisse kaufen konnten.

Vor dem Wochenmarktstand konnten interessierte Passanten bei einem „Speeddating“ Fragen an „ihren Bauern“ loswerden. Dabei mussten sie sich die Fragen schon genau überlegen, denn jeder Teilnehmer hatte nur 5 Minuten Zeit für sein Interview. Nach zögerlichem Beginn fanden immer mehr Verbraucher den Mut, an dem Speeddating teilzunehmen. Und so mussten Mathias Peters und Matthias Steffens im Wechsel viele Fragen zu den Produkten, zur Arbeit der Landwirte oder zu den Wetterbedingungen beantworten. Überrascht hat uns alle, dass erstaunlich wenig Fragen zu kritischen Themen wie Pflanzenschutz, Insektensterben oder der Dürrehilfe gestellt worden sind. Eher spürten wir ein großes Vertrauen der Verbraucher in die hiesige Landwirtschaft und in die Sicherheit und Qualität der vielen Erzeugnisse. In vielen Gesprächen wurde immer wieder beklagt, dass es zu wenig Produkte aus regionalem Anbau in den Lebensmittelgeschäften gibt. „Daran sollten Sie unbedingt etwas ändern“, so der Wunsch vieler Besucher. Die erfolgreiche Aktion war ein beeindruckender Beleg dafür, dass der Bauernverband Hamburg intensiv daran arbeitet.

Die Aktion wurde von einem Team des NDR begleitet. Ausgestrahlt wurden die Beiträge im Hamburg Journal und im Radio auf NDR 90.3.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Hamburger-Bauernverband-laedt-zum-Speed-Dating,hamj71932.html

Hamburg, den 11.09.2018

 

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