Deutscher Bauerntag 2017 im Zeichen des Wahljahres

DBV-Pressemitteilung vom 24.05.17

Wirtschafts- und agrarpolitische Positionen stehen im Mittelpunkt

(DBV) Der Deutsche Bauerntag 2017 (28. und 29. Juni 2017) wird ganz im Zeichen der Politik und des Wahljahres 2017 stehen. Die Positionierungen der Parteien zur Europa-, Wirtschafts- und Agrarpolitik für die nächste Legislaturperiode sind Schwerpunktthema dieses Bauerntages in Berlin, der unter dem Motto „Gemeinsam Zukunft gestalten“ steht. Das Wahljahr 2017 bringt wichtige Weichenstellungen für die Bauernfamilien. In der kommenden Legislaturperiode stehen Entscheidungen an über Europas Zukunft, die Gestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik und die zukünftige Ausrichtung der Tierhaltung in Deutschland. Delegierte und Gäste werden ihre agrarpolitischen Vorstellungen und Positionen mit denen der im Bundestag vertretenden Parteien diskutieren. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel wird zu Beginn des Deutschen Bauerntages eine Ansprache halten.

Anschließend werden in einer Podiumsdiskussion die Positionen der im Bundestag vertretenden Parteien zur Agrar-, Umwelt- und Verbraucherschutzpolitik vorgestellt und erörtert. Gitta Connemann, stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Marlene Mortler, stellvertretende Vorsitzende der CSU-Landesgruppe, Ute Vogt, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion und der Vorsitzenden der Fraktion der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, sowie Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Linken, werden Stellung beziehen. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von der Journalistin Michaela Kolster vom Nachrichtensender Phoenix.

Am zweiten Tag werden EU-Kommissar Günther Oettinger und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt auf dem Deutschen Bauerntag mit der DBV-Mitgliederversammlung erwartet. Zudem findet die Ehrung der Sieger des diesjährigen Berufswettbewerbes der deutschen Landjugend in den fünf grünen Berufen durch DBV-Präsident Rukwied und dem Bundesminister statt. Auch der Ausbildungsbetrieb des Jahres 2017 wird für besonders qualifizierte Ausbildung des landwirtschaftlichen Berufsnachwuchses geehrt.

Sachgerechter Pflanzenschutz braucht mehr als Parolen und Populismus

DBV-Pressemitteilung vom 23.05.17

DBV-Vizepräsident Vogel fordert Innovation und Forschung im Pflanzenschutz

(DBV) „Pauschale Feindbilder und platte Vergiftungsvorwürfe bringen die Diskussion um einen sachgerechten und nachhaltigen Pflanzenschutz nicht weiter“, betonte Wolfgang Vogel, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), am Rande der DBV-Ackerbautagung. Vogel wies die Kritiker darauf hin, dass gesunde Pflanzen nicht allein durch chemischen Pflanzenschutz erhalten werden, sondern durch eine intelligente Kombination von Pflanzenschutzmitteln, Anbauverfahren, Pflanzenzüchtung, Sortenwahl und der richtigen Bestandsführung. „Hierzu brauchen wir Innovation und Forschung und die Entwicklung neuer Pflanzenschutzmittel ebenso wie alternative Verfahren. Mit dem Aufwärmen von uralten, immer widerlegten Vorschlägen und dem Transportieren von Ressentiments werde aber keinem Ackerbauern geholfen“, kritisierte Vogel.

„Der häufig gemachte Vorschlag, auf Pflanzenschutzmittel eine Abgabe zu erheben, widerspricht den Erfahrungen aus anderen Ländern. Dort hatte eine Steuer oder Abgabe auf Pflanzenschutzmittel zwar zur deutlichen Verteuerung der Betriebsmittel und damit der Produktion von Lebensmitteln geführt, die angestrebte Lenkungswirkung und Mengenreduzierung blieb aber aus“, stellte Vogel klar. Wer eine Steuer oder Abgabe auf Pflanzenschutzmittel befürworte, mache den Denkfehler, dass Landwirte Pflanzenschutzmittel unbegründet oder wegen günstiger Preise einsetzen würden. Pflanzenschutzmittel würden aber nach dem Grundsatz „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“ zur Gesunderhaltung der Pflanzen sowie zur Sicherung von Ernten und deren Qualität eingesetzt. Deshalb würde sich eine Verringerung der Wirkstoffe aufgrund staatlicher Lenkung auch kontraproduktiv auf die Umwelt auswirken: Erhöhter Mengenverbrauch an verbleibenden Pflanzenschutzmitteln mit stärkerer Bildung von Resistenzen wären die Folge, stellte Vogel fest.

In der politischen und öffentlichen Diskussion über den Pflanzenschutz werde immer ausgeblendet, dass der Landwirt sachkundig sein muss, wenn er Pflanzenschutzmittel unter bestimmten Anwendungsbestimmungen anwendet, die zuvor von staatlichen Behörden nach einem strengen, langjährigen Prüfungsverfahren auf wissenschaftlicher Grundlage zugelassen wurden. Auch die Landwirtschaft steht zu einem strengen Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln auf wissenschaftlicher Basis zum Schutz von Umwelt, Verbrauchern und Anwendern. Es sei unverantwortliche Angstmacherei, wenn dies verleugnet werde und vom „Vergiften der Gesundheit der Verbraucher und der Lebensgrundlage“ durch den chemischen Pflanzenschutz gesprochen werde. Richtig sei vielmehr, dass die staatlichen Kontrollen den Lebensmitteln aus heimischer Herkunft eine hervorragende Qualität attestierten. Es sei zudem eine unehrliche Diskussion, den Einsatz von „chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln“ zu verdammen, gleichzeitig aber den Einsatz von Schwermetallen als Pflanzenschutzmittel zu befürworten.

Vogel betonte zudem, dass die vielfältigen Aktivitäten der Bauern, einen positiven Beitrag zur Biodiversität wie über das Greening der europäischen Agrarpolitik zu leisten, nicht ignoriert werden dürften. Über freiwillige Agrarumweltprogramme, Vertragsnaturschutz und darüber hinaus gehende Initiativen unter anderem über Blüh- und Pufferstreifen, Brachen, Zwischenfrüchte, Lerchenfenster und Nisthilfen werde die Biodiversität in Agrarlandschaften verbessert“, betonte Vogel.

„Der Ackerbau muss sich weiterentwickeln“

DBV-Pressemitteilung vom 23.05.17
Vogel

DBV-Vizepräsident Vogel eröffnete die 5. Ackerbautagung des DBV

(DBV) „Wir müssen auch im Ackerbau verändern und weiterentwickeln, um leistungs- und wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Die erklärte der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Wolfgang Vogel, auf der 5. Ackerbautagung des DBV. Vogel sprach die neue Düngeverordnung an, die den Pflanzenbau verändere sowie die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, neue Züchtungsmethoden und den Schutz des geistigen Eigentums.

Die neuen Züchtungsmethoden ermöglichten mit hoher Präzision „kleine Bausteine im Erbgut“ gezielt zu verändern ohne dabei Fremdgene einzusetzen. Dies sei keine Gentechnik, die auf deutschen Feldern nicht genutzt werde, sondern eine Möglichkeit, neue Sorten den Anforderungen entsprechend zielorientiert und zeitlich überschaubar zu züchten. „Wir sollten die Chancen erkennen, dabei nicht das Risiko verneinen und in der Bewertung ideologiefrei bleiben“, riet Vogel.

Im Hinblick auf das Problem der nicht fristgerechten Zulassung neuer Pflanzenschutzmittel forderte Vogel die Einrichtung einer Bewertungs- und Zulassungsbehörde in Deutschland, die ergebnisorientiert fachlich und nicht politisch arbeite. „Die Entwicklung und Zulassung neuer Wirkstoffe wird über die Zukunft des Ackerbaus in unserem Land entscheiden. Wir brauchen neue Wirkstoffe, um Wirksamkeit zu erhalten und Resistenzen zu verhindern“, appellierte Vogel. An die Ackerbauern gewandt, betonte er, dass es im Umgang mit dem chemischen Pflanzenschutz nicht automatisch ein „weiter so“ geben könne. Vielmehr sei zur Gesunderhaltung der Pflanzen ein Bündel an ackerbaulichen Maßnahmen zu ergreifen, angefangen bei Fruchtfolgen und Bodenbearbeitung.

Magermilchpulverbestände aus der Intervention marktneutral abbauen

DBV Pressemitteiluing vom 23.05.17

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Milchbauernpräsident Karsten Schmal bei deutsch-französischem Milchgespräch

(DBV) „Für uns Milchbauern haben die Errungenschaften der Europäischen Union eine existenzielle Bedeutung. Der gemeinsame Binnenmarkt, die gemeinsame Agrar- und Handelspolitik sowie die gemeinsame Marktorganisation müssen dementsprechend beibehalten und weiterentwickelt werden.“ Dies betonte Karsten Schmal, Milchbauernpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), bei einem Treffen von Vertretern der deutschen und der französischen Milchwirtschaft. Bei der Agrarpolitik gehe es hierbei insbesondere um die Beibehaltung, aber auch die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Marktorganisation. Mit den französischen Berufskollegen war sich Schmal einig, dass die Europäische Union innerhalb der Gemeinsamen Agrarpolitik weiterhin ein Sicherheitsnetz bereithalten müsse, um Strukturbrüche durch Krisen zu verhindern.

 

Einigkeit bestand zwischen den Vertretern der deutschen und französischen Milchwirtschaft darin, dass die EU-Kommission zeitnah Lösungen für den Abbau der hohen Magermilchpulverbestände in der Öffentlichen Lagerhaltung finden müsse. Andernfalls werden die Bestände den Eiweißmarkt in den kommenden Jahren belasten. Vorstellbar sei die Verteilung von Milchprodukten in Flüchtlingsregionen oder die Aktivierung des Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen innerhalb der EU. Beide Instrumente wurden in der jüngeren Vergangenheit sowohl im Sinne der Milchbauern als auch von notleidenden Personen bereits erfolgreich angewendet.

Weiterhin gefordert bleibe der gesamte Milchsektor bei der Gestaltung der Lieferbeziehungen, wie Schmal unterstrich. Wörtlich: „Molkereien müssen mit ihren Milcherzeugern marktgerechte und moderne Vereinbarungen für Mengen und Preise bereits vor der Erzeugung der Milch treffen. In Deutschland ist dies, anders als zum Beispiel in Frankreich, bislang nicht üblich.“ Der Milchbauernpräsident plädierte in diesem Zusammenhang ferner dafür, bereits etablierte und auch in der Entwicklung befindliche Instrumente anzuwenden, um den weiter zunehmenden Preisschwankungen entgegenwirken zu können. Der Austausch mit der EEX sei auch für die französischen Kollegen hilfreich gewesen, um die notwendige Anwendung von Warenterminbörsen im Milchsektor weiter zu etablieren. Insbesondere die Molkereien seien diesbezüglich in der Pflicht.

Langfristig von großer Bedeutung werden die handelspolitischen Wegmarken sein, welche die Europäische Union derzeit mit Großbritannien sowie Neuseeland aushandelt. „Würde der Milchmarkt zwischen Neuseeland und der Europäischen Union vollständig liberalisiert, hätten wir Milchbauern in der EU starke negative Konsequenzen zu erwarten“, so Schmal. Aus Sicht der Vertreter der deutschen und französischen Milchwirtschaft muss die EU einen wesentlich größeren Fokus auf die Verhandlungen mit Großbritannien legen. Der Austausch von Produkten zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU sollte weiterhin möglichst ungehindert stattfinden können.

An dem milchpolitischen Austausch in Dresden haben Vertreter folgender Verbände teilgenommen:

DBV: Deutscher Bauernverband

DRV: Deutscher Raiffeisenverband

FNCL: Französischer Verband der genossenschaftlichen Milchverarbeiter

FNPL: Französischer Milcherzeugerverband

SLB: Sächsischer Landesbauernverband

 

 

Olaf Scholz besucht Präsident Martin Lüdeke in Curslack

Sehr freundschaftliches und konstruktives Treffen mit dem Ersten Bürgermeister

Präsident Martin Lüdeke und der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg haben sich im August 2016 erstmalig im Hamburger Rathaus persönlich
kennengelernt. Nun hat Olaf Scholz seinen damals angekündigten Gegenbesuch
in die Vier- und Marschlanden in die Tat umgesetzt. Am 27. April haben sich der Erste Bürgermeister und der Erste Bauer Hamburgs zunächst im Betrieb Lüdeke in Cúrslack getroffen. Da vor allem dringende Sachthemen besprochen werden sollten, fand der Besuch auf Wunsch des Bauernverbandes Hamburg bewußt in kleiner Runde ohne großen Presseaufmarsch statt. Olaf Scholz wurde vom Leiter der Agrarabteilung der BWVI Markus Pitz begleitet, die Interessen des BVHH wurden neben Martin Lüdeke durch die Vorstände Jochen Quast und Heinz Cordes sowie Heiko Wörmbke vertreten, dessen Betrieb ebenfalls auf dem Besuchsprogramm stand.

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Heiko Wörmbke, Jochen Quast, Markus Pitz, Heinz Cordes, Olaf Scholz, Martin Lüdeke

Nach der Besichtigung des Hofes Lüdeke konnten auf einem halbstündigen Feld- rundgang bei herrlichstem Sonnenschein die Leistungen der Hamburger Landwirte aber auch deren aktuellen Sorgen vor Ort besprochen und sichtbar gemacht werden.
Schwerpunktthemen waren vor allem Ökostrom, Windenergie, extensive Grünland-bewirtschaftung sowie die für Hamburg charakteristische Flächenstruktur der hiesigen landwirtschaftlichen Flächen. Wie bestellt landet bei Thema „Landwirte sind die besseren Naturschützer“ ein Storch vor den Augen der Beuscher auf einer Wiese und begab sich dort auf Futtersuche.
IMG_9936                            Martin Lüdeke und Olaf Scholz „auf Augenhöhe“

Der Feldrundgang endet auf dem Betrieb von Heike Wörmbke, wo zunächst der neue Rinderstall begutachtet wurde. Abschliessend wurde bei Kaffee und Kuchen ausgiebig über die Hamburger Landwirtschaft gesprochen. Kernthemen waren dabei vor allem die Flächenverfügbarkeit sowie die ständig zunehmenden Ausgleichsmaßnahmen. Es wurde verabredet, dass unter Leitung der Agrarabteilung ein runder Tisch mit allen beteiligten Vertretern zum Thema „Pachtmanagement“ eingerichtet werden soll. Hier sollen Lösungen im Interesse der heimischen Landwirtschaft erarbeitet und umgesetzt werden.
IMG_9934                Heiko Wörmbke, Jochen Quast, Markus Pitz, Heinz Cordes, Olaf Scholz

Abschliessend hat sich Präsident Lüdeke noch einmal deutlich für eine starke Agrarabteilung innerhalb der Hamburger Verwaltung eingesetzt und dafür aus- gesprochen, dass diese weiterhin so erfolgreich in der BWVI angesiedelt bleiben soll.

Nach 2 Stunden wurde dieser konstruktive und sehr freundschaftliche Besuch mit dem Versprechen beendet, dass der Erste Bürgermeister Olaf Scholz und Präsident Martin Lüdeke auch zukünftig einen engen Kontakt pflegen werden. Ein für den BVHH äußerst erfolgreiches Treffen, dass in mehrer Hinsicht auf Augenhöhe erfolgte und uns in wichtigen agrarpolitischen Fragen ein gutes Stück voran gebracht hat.

Hamburg, den 28.April 2017

 

 

 

 

Schweinehaltung ist gesetzeskonform

DBV-Pressemitteilung vom 03.05.17

Rechtsgutachten von Greenpeace für Deutschen Bauernverband nicht nachvollziehbar

 (DBV) Mit großem Unverständnis reagiert der Deutsche Bauernverband (DBV) in einer ersten Bewertung auf das heute von Greenpeace vorgelegte Rechtsgutachten zur Schweinehaltung. Nach dem bisher bekannt gewordenen Inhalt scheinen die juristischen Aussagen wenig belastbar zu sein. Die deutsche Schweinehaltung ist das Ergebnis einer Güterabwägung zwischen Verbraucherschutz, Tierwohl, Tiergesundheit, Arbeitsschutz, Emissionsschutz sowie der Ökonomie. Die Schweinehaltung unterliegt einem dichten Gesetzes- und Regelungsgefüge sowie einem engmaschigen Kontrollsystem durch die zuständigen Veterinärbehörden und durch Eigenkontrollen der Wirtschaft, wie der DBV betont.

Die Tierhaltungsverfahren werden ständig nach aktuellen Erkenntnissen aus Wissenschaft und Praxis weiterentwickelt, so der DBV. Das erfolgt mit ständiger Begleitung von Wissenschaft, Beratung und Veterinären auf Basis der sich ebenfalls weiterentwickelnden gesetzlichen Regelungen. Gerade in der jüngsten Vergangenheit habe die Branche darüber hinaus eigenständig über die breit angelegte Initiative Tierwohl nochmals weitere Impulse gegeben, wie der DBV verdeutlicht.

Eine kontinuierliche Weiterentwicklung erfordert Investitionen in neue, tiergerechtere Ställe, die nur leistbar sind, wenn Vertrauen in rechtliche Rahmenbedingungen besteht, stellt der DBV fest. Die jetzt von Greenpeace vorgeschlagene Normenkontrollklage würde die laufenden und kommenden Anstrengungen für eine Weiterentwicklung der Tierhaltung konterkarieren, weil zusätzliche Rechtsunsicherheit entsteht, mahnt der DBV. Ein solches Vorgehen hält der DBV für unverantwortlich und legt den Schluss nahe, dass es Greenpeace weniger um die Verbesserung als vielmehr um die Abschaffung der Tierhaltung und Verlagerung ins Ausland zu gehen scheint.

Keine Patente auf Pflanzen und Tiere

DBV – Pressemitteilung vom 27.04.17

Bundestag fordert Bundesregierung auf, bei EU aktiv zu werden

Der Deutsche Bauerverband (DBV) begrüßt den heutigen Beschluss des Bundestages (27.04.) zu Biopatenten. Darin wird die Bundesregierung dazu aufgefordert, sich auf EU-Ebene dafür einzusetzen, dass es keine Patente auf Erzeugnisse aus konventioneller Zucht und auf biologische Verfahren geben darf. Die EU soll zudem in ihrem Patentrecht für Pflanzen- und Tierzucht nach wie vor das umfassende Züchterprivileg anwenden. Der Bundestagsausschuss für Landwirtschaft hatte den Beschluss des Bundestages mit dem Antrag „Gartenbau sowie Garten- und Landschaftsbau als innovativen Wirtschaftszweig stärken und zukunftsfest machen“ initiiert.

 

DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken erklärte: „Der Bauernverband lehnt Patente auf Pflanzen und Tiere grundsätzlich ab. Das Sortenschutzrecht bleibt in der Pflanzenzüchtung das Schutzrecht der Wahl für geistiges Eigentum. Durch die Erteilung von Biopatenten wird jedoch der freie Zugang zu genetischen Ressourcen durch den Sortenschutz unterlaufen.“ Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund der neuen Züchtungsmethoden. Biopatente sollten auch in Einzel- oder Ausnahmefällen nicht möglich sein.

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Landwirte laden zum Dialog ein

DBV – Pressemitteilung vom 24.04.2017

Aktionstag „Wir machen Deinen Sommer“ in über 50 Städten

„Unsere Bäuerinnen und Bauern öffnen nicht nur ihre Höfe, sondern suchen in den Städten das Gespräch mit den Verbrauchern. Der heutige bundesweite Aktionstag ist eine Einladung zum Bürgerdialog.“ Dies unterstrich der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, in Berlin zum Auftakt des diesjährigen Aktionstages der deutschen Landwirtschaft, der am 26. April 2017 und am folgenden Wochenende in über 50 Städten stattfindet. Er steht unter dem Motto „Wir machen Deinen Sommer“ und wird mit dem „Angrillen“ verbunden.

„Zu diesem Anlass wollen wir über Genuss und Lebensfreude beim Essen ins Gespräch kommen sowie über die gesellschaftlichen und politischen Anforderungen an unsere tägliche Arbeit informieren“, hob der Bauernpräsident hervor. Die hohen Standards für die Lebensmittelerzeugung, für die Haltung von Nutztieren und für den Umwelt- und Naturschutz verlangten von den Bauernfamilien vollen Einsatz, stetige Weiterentwicklung und Investitionen in Innovationen.

Ein besonderes Anliegen für die Landwirte ist die Tierhaltung. „Hier haben wir vieles auf den Weg gebracht. Die Initiative Tierwohl ist beispielhaft für solche Veränderungen in der Breite der gesamten Schweine- und Geflügelhaltung“, betonte Rukwied. Daneben ist ein Bekenntnis der Politik zu einer von Bauernfamilien getragenen Landwirtschaft von enormer Bedeutung. Eine nationale Nutztierstrategie ist unverzichtbar. Damit müssen wieder verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen geschaffen und gleichzeitig alle Wirtschaftsbeteiligten, Politik und Gesellschaft in die gemeinsame Verantwortung genommen werden“, forderte Rukwied. Die Maßnahmen einer solchen Strategie müssten von möglichst vielen Tierhaltern zu erfüllen sein. Planungssicherheit, Verlässlichkeit und Vertrauen seien notwendig. Zudem müsste sie einen Großteil der Verbraucher mitnehmen, dürfe nicht am Markt vorbeigehen und Raum für wirtschaftsgetragene Entwicklungen wie die Initiative Tierwohl lassen, erklärte Rukwied.

Termine und Orte des Aktionstages in den Bundesländern finden sich unter www.bauernverband.de/bauern-in-der-stadt.

Ruckwied Schmidt

Bauernpräsident Joachim Rukwied und Brandenburger Landwirte geben den Startschuss für den bundesweiten Aktionstag Grillen am 26.04.2017. Mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt grillen sie vor dem Reichstagsgebäude in Berlin. „Wir machen deinen Sommer“ ist das Motto des diesjährigen Aktionstages des Deutschen Bauernverbandes, „Zutaten: Kompetenz, Engagement, Veränderung. Denn Landwirtschaft kommt nicht von ungefähr“. Zum Angrillen kommen bundesweit Bäuerinnen und Bauern in die Städte und laden Bürgerinnen und Bürger zum Dialog über Landwirtschaft und Tierhaltung ein.

 

Quelle: Gero Breloer für Deutscher Bauernverband

 

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„Unser Anspruch: schnell praktikable Verbesserungen erreichen“

DBV – Pressemitteiulung vom 24.04.2017

Rukwied im dlz-Interview zum Positionspapier “Veränderungen gestalten“

Der Deutsche Bauernverband (DBV) will Veränderungen in der Tierhaltung und im Ackerbau initiieren, die die Bauernfamilien mittragen können. „Wir zeigen realitätsbezogene Optionen für eine schrittweise Weiterentwicklung auf. Unser Anspruch ist, möglichst schnell praktikable Verbesserungen bei den offenen Fragen zu erreichen.“ Damit beschrieb Bauernpräsident Joachim Rukwied den Grundgedanken des Positionspapiers „Veränderungen gestalten“ des DBV, das jüngst vom DBV-Verbandsrat verabschiedet wurde. Bereits 2015 hat der Bauernverband auf dem Bauerntag in Erfurt den Veränderungsprozess angestoßen, ihn jetzt vertieft und konkretisiert.

In einem Interview mit der Monatszeitschrift dlz (Mai-Ausgabe) hob Rukwied hervor, dass das Positionspapier auch eine gesellschaftliche Botschaft enthalte. „Wenn die Gesellschaft Veränderungen will, ist unser erster Schritt zuzuhören, der zweite zu verstehen und der dritte die Botschaft ‘wir wollen Veränderungen gestalten‘. Über den letzten Schritt sind wir längst hinaus, wir sind bereits in der Umsetzung“.

Doch die Vergangenheit habe gelehrt, dass die Landwirtschaft Übergangszeiten für Veränderungen benötige. „In der Stringenz und in der zeitlichen Abfolge war manche gesetzliche Regelung überzogen und hat dazu geführt, dass gerade bäuerliche Familienbetriebe ausgestiegen sind, die strukturpolitisch eigentlich gewollt sind. Deshalb fordern wir in den Veränderungsprozessen praxisnahe und praxistaugliche Lösungen“, erklärte der Bauernpräsident. Daran müssten Wissenschaft, Wirtschaft und die Landwirtschaft mit bäuerlichem Sachverstand arbeiten. „Wir fordern seit Jahren, die praxisorientierte Forschung auszubauen. Die Budgets von Bund und Ländern müssen wieder aufgestockt werden“, forderte Rukwied.

Als praktische Beispiele nannte der Bauernpräsident nicht kurative Eingriffe wie die Ferkelkastration. Dabei gingen die Verbände sogar den Weg, die Suche nach neuen Lösungen mit zu erarbeiten. So hätten der Bayerische Bauernverband und der Landesbauernverband Baden-Württemberg ein Projekt zur partiellen Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration unterstützt, um wettbewerbsfähige Lösungen für kleiner strukturierte Sauenhalter zu entwickeln.

Endspurt: Letzte Woche zur Teilnahme an der Online-Befragung zur GAP läuft

DBV-Pressemitteilung vom 24.04.2017

DBV: Landwirte sollten bis zum 2. Mai 2017 mitmachen und mitgestalten

Der Deutsche Bauernverband (DBV) nimmt die letzten Tage zur Teilnahme an der öffentlichen Online-Konsultation der EU-Kommission zur Modernisierung und Vereinfachung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) zum Anlass, Landwirte/innen erneut aufzurufen, sich mit ihrer fachlichen und sachlichen Expertise an der Befragung zu beteiligen. Nur noch eine Woche bis Dienstag, 2. Mai 2017, kann der Fragebogen online ausgefüllt werden. Der Fragebogen steht unter http://bit.ly/2jK50H4.

Die Befragung richtet sich an EU-Bürger, alle europäischen Landwirte, andere Betroffene und landwirtschaftliche Organisationen. Aus Sicht des DBV bietet die Online-Konsultation die Möglichkeit, ganz besonders die Erfahrungen aus der landwirtschaftlichen Praxis in die Debatte um die künftige Ausrichtung der Agrarpolitik einzubringen. Es sind vor allem die Landwirtschaftsbetriebe, die wissen, was eine erfolgreiche und zukunftsfähige GAP leisten muss. Wie wichtig eine solide, verlässliche und starke Gemeinsame EU-Agrarpolitik ist, haben vor allem die vergangenen beiden wirtschaftlichen Krisenjahre gezeigt. Eine starke 1. Säule ist nach Auffassung des DBV „Stabilitätsfaktor und Überlebensanker“ für die Zukunft einer flächendeckenden, bäuerlich-unternehmerischen und wettbewerbsfähigen Landwirtschaft in Deutschland und Europa. In der Online-Konsultation gilt es, diese Tatsache hervorzuheben. Hintergrundinformationen zur Befragung hat der DBV zusammengefasst unter http://www.bauernverband.de/gap-konsultation-2020.

Zahlreiche europäische Nichtregierungsorganisationen nutzen im Zuge der Online-Konsultation die Möglichkeiten des Internets und der Softwareprogrammierung, um EU-Bürger mit einheitlichen und vorformulierten Antworten zur wenig bis kaum reflektierten Teilnahme zu animieren. So sind auf diesem Wege generierte Antworten in einer Größenordnung von mehr als 135.000 Teilnahmen zu erwarten. Der DBV sieht eine solche Vorgehensweise kritisch und fordert die EU-Kommission auf, dies bei der Analyse der Ergebnisse der Befragung zu berücksichtigen. Der Fragebogen zur Konsultation beinhaltet 34 offene und geschlossene Fragen, die sich in aller Detailliertheit mit den wesentlichen Bereichen der GAP auseinandersetzen. Eine fundierte und solide Beantwortung erfordert aus Sicht des DBV Hintergrundwissen und Erfahrung.