Naturschutzkompensation bei der Energiewende flächenschonend umsetzen

Deutsche Stiftung Kulturlandschaft lädt zum Dialogforum nach Münster

Die Deutsche Stiftung Kulturlandschaft veranstaltet am 16. September 2016 in Münster das Dialogforum “Flächenschonung durch Kooperation – Naturschutzkompensation und Energiewende”. Die Energiewende und nicht zuletzt der Netzausbau zählen aktuell zu den größten Herausforderungen in Deutschland. In der öffentlichen und politischen Diskussion steht eher im Vordergrund, wie die Abkehr von der Atomenergie mit erneuerbaren Energien und wie der Ausbau der Hochspannungsnetze gelingen kann. Nicht weniger bedeutend für die Land- und Forstwirtschaft und den Naturschutz ist aber die Frage, wie der naturschutzrechtliche Ausgleich bei Projekten der Energiewende und dem Netzausbau ausgestaltet wird. Davon hängt unter anderem der Verlust an Produktionsflächen für die Landwirte ab.

Kann es gelingen, den Naturschutzausgleich flächenschonend und kooperativ mit der Landwirtschaft umzusetzen? Dieser Kernfrage widmet sich die Deutsche Stiftung Kulturlandschaft mit ihrem diesjährigen Dialogforum. Anerkannte Experten der Landwirtschaft, des Naturschutzes, der Bundesnetzagentur und eines großen Netzbetreibers diskutieren die Möglichkeiten für eine praxistaugliche und konfliktarme Umsetzung der Energiewende und deren Naturschutzkompensation. NRW-Umweltminister Remmel und Vertreter der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft sowie der Kulturlandschaftsstiftungen der Länder bringen ihre Erfahrungen ein.

Das Dialogforum findet auf Gut Havichhorst in Münster statt. Das ausführliche Programm und das Anmeldeformular sind unter www.landschafft.info zu finden.

Pressemeldungen  | 25.08.2016

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Antrittsbesuch von Martin Lüdeke beim Ersten Bürgermeister

Olaf Scholz empfängt Präsident Lüdeke und Geschäftsführer Dr. Bargmann im Hamburger Rathaus

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Der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Olaf Scholz hat Präsident Martin Lüdeke und Geschäftsführer Dr. Carsten Bargmann zu einem Antrittsbesuch eingeladen. Das gemeinsame Treffen fand nun am Mittwoch, den 03.08.16 in kleiner Runde im Hamburger Rathaus statt. In dem fast 1,5 Stunden dauernden Gespräch fand ein intensiver Austausch über die Belange der Hamburger Agrarwirtschaft statt. Neben aktuellen Themen wie der Milchkrise und den geringen Erzeugerpreisen sprachen Lüdeke und Bargmann mit Scholz über die zunehmende Flächen-problematik und die Neuordnung der Pachtverwaltung durch die Stadt Hamburg. Dem Vorschlag Lüdekes, Ausgleichsflächen bzw. Ökopunkte auch in den benachbarten Bundeländern zu suchen, steht Olaf Scholz sehr positiv gegenüber. Gleiches gilt für die alternative Nutzung von landwirtschaftlichen Gebäuden z.B. als Mietwohnungen oder Gewerbehöfe. Dies setzt allerdings voraus, dass die erheblichen bürokratischen Hürden abgebaut werden müssen.

Des Weiteren wurde über politische Themen wie Mindestlohn oder Russlandembargo gesprochen, die insbesondere unseren Hamburger Obst- und Gemüsebauern zu schaffen machen. Präsident Lüdeke betonte noch einmal ausdrücklich, dass der Bauernverband Hamburg e.V. sich gut bei der Agrarabteilung der BWVI vertreten sieht und auch weiterhin eng mit der Abteilung zusammen-arbeiten möchte. Olaf Scholz betonte, dass er die Agrarwirtschaft auch zukünftig in der Wirtschaftsbehörde belassen wird. Er freut sich ausdrücklich darüber, dass der BVHH intensiv für die Stärkung der Hamburger Agrarwirtschaft einsetzt und sich darüber hinaus noch aktiver in aktuelle Themen wie regionale Absatzförderung, Nachhaltigkeitskonzept Gartenbau, Tierwohl oder Lebensmittelverschwendung einbringen wird. Das äußerst informative und konstruktive Treffen endete mit dem Wunsch von Olaf Scholz, Präsident Lüdeke auf seinem Hof in Curslack zu besuchen. Martin Lüdeke nahm den Vorschlag gerne entgegen und freut sich auf den Gegenbesuch des Ersten Bürgermeisters.

Weniger Äpfel und deutlich weniger Birnen in der EU

Pressemeldungen  | 05.08.2016

Mehr als 300 Teilnehmer verfolgten auf dem diesjährigen Prognosfruit-Kongress in Hamburg die Präsentation der Erntedaten für 2016 und hoffen jetzt auf anziehende Preise.
Laut Philippe Binard, dem Geschäftsführer der World Apple and Pear Association, erwarten die EU-Anbauregionen ein Erntevolumen von 12 Mio. Tonnen Äpfel, damit 320.000 Tonnen weniger als im Vorjahr. Frühjahrsfröste dezimieren das Erntevolumen in der Alpenregion und in den Balkanländern. Das übrige Europa profitiert von den bisher optimalen Witterungsbedingungen und prognostiziert ansprechende Qualitäten. Letzteres, so der Marktexperte Helwig Schwartau von der AMI, dürfte den Konsum stimulieren und für mehr Preisstabilität sorgen. Mit einer Apfelproduktion von über 1 Mio. Tonnen darf sich der deutsche Konsument auf ein reichliches Angebot aus regionaler Produktion freuen.
Im Fokus steht aber nicht nur der EU-Binnenmarkt, vielmehr blicken die Vermarkter in die Ferne und erschließen für ihre Produkte zunehmend die Märkte in Asien und Afrika. Mit steigender Tendenz exportiert die EU jährlich über 1,5 Mio. Tonnen Äpfel und versucht langfristig über die „neuen Märkte“ das russische Embargo zu kompensieren. „Deutschland hat hier Nachholbedarf und darf die Entwicklung nicht verschlafen“, so Dr. Christian Weseloh, Geschäftsführer der BVEO, und Dr. Hans-Dieter Stallknecht, Geschäftsführer des BOG.
Diskutiert wurde auf dem Kongress auch über die Bedeutung der sogenannten Clubsorten. Die Anbaumenge und der Kreis der Vermarkter sind begrenzt, zusätzlich gibt es feste Vorgaben bei der Qualität. Dem Produzenten werden auch bei einer allgemein angespannten Marktlage akzeptable Preise ausgezahlt. Die Marktexperten sind sich einig, dass der Marktanteil von „Pink Lady & Co“, der in Deutschland schon bei 10 Prozent liegt, weiter steigen dürfte.
Durch die wechselhafte Witterung im Frühjahr 2016 sinkt die diesjährige EU-Birnenernte auf 2,2 Mio. Tonnen und damit auf den niedrigsten Stand seit 2012. Die Produzenten erhoffen sich einen Ausgleich für das nicht kostendeckende Preisniveau der letzten Jahre.
Zum Abschluss des Prognosfruit-Kongresses informierten Vertreter der Industrie über den Markt für Mostäpfel. Durch das reichliche Angebot, unter anderem in Polen, dürften die Preise unter Druck geraten. Ein Problem stellt der seit Jahren rückläufige Konsum für Apfelsaft dar. Die Vermarkter und Produzenten blicken aber optimistisch in die kommende Saison. Das Fundament dafür ist in Form einer guten Qualität vorhanden.
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Nutz- und Haustiere erhalten weniger Antibiotika

Pressemeldungen  | 04.08.2016

DBV: Anhaltender Erfolg bei der Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes

Die Auswertungen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zeigen, dass die Tierärzte in Deutschland deutlich weniger Antibiotika einsetzen. Demnach sind die Abgabemengen an Antibiotika an die Tierärzte 2015 um 51 Prozent gegenüber 2011 gesunken. Allein im Vergleich zu 2014 wurden innerhalb eines Jahres die Abgabemengen an Antibiotika um 32 Prozent, also um 401 Tonnen, verringert. Damit setzt sich die angestrebte Strategie der Minimierung und Optimierung beim Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung erfolgreich fort, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) feststellte. Die Tierärzte hatten zur Behandlung von Nutz- und Haustieren 2015 insgesamt noch 837 Tonnen Antibiotika bezogen.
Wie das Bundesamt weiter mitteilte, haben die Tierärzte zur Behandlung von Nutz- und Haustieren 2015 aber auch mehr Wirkstoffe erhalten, denen eine besondere Bedeutung für die Therapie beim Menschen zugeschrieben wird. Der Anteil dieser sogenannten Reserveantibiotika am gesamten Antibiotikabezug der Tierärzte stieg von 1,3 Prozent in 2014 auf 2,3 Prozent in 2015.
Bei der Auswertung der Abgabemengen an die Tierärzte kann nicht unterschieden werden, ob die Antibiotika zur Heilung von Nutz- oder Haustieren verschrieben wurden Dem BVL zufolge lassen sich die gemeldeten Wirkstoffmengen nicht einzelnen Tierarten zuordnen, da die Mehrzahl der Wirkstoffe für die Anwendung bei verschiedenen Tierarten zugelassen ist.
Der DBV kritisierte, dass es zum Vergleich und der Abschätzung der Resistenzgefährdung keine verlässlichen Antibiotikadaten im humanmedizinischen Bereich gibt. Eine vollständige Transparenz sei notwendig, um die nationale Strategie zur Eindämmung von Antibiotika-Resistenzen (sogenannte DART-Strategie) zum Erfolg zu führen.
Der DBV begrüßt ausdrücklich alle Maßnahmen, die wirksam dabei helfen, die Eindämmung von gegen Antibiotika resistenten Keimen effizient zu erreichen. Deshalb bewertet der Bauernverband die Tatsache auch kritisch, dass das Arzneimittelgesetz hohe Auflagen nur den Nutztierhaltern auferlegt, nicht aber den Haltern von Haustieren und den Humanmedizinern, obwohl das Arzneimittelgesetz die Zulassung und der Verkehr aller Arzneimittel regeln soll. Wenn nicht jetzt der verantwortungsbewusste und damit geringere Einsatz von Antibiotika in allen Bereichen der Medizin gefordert und gefördert wird, verliere die seit Jahren geforderte Strategie gegen resistente Keime an Glaubwürdigkeit, betont der DBV.

Senatsempfang in Hamburg war Auftakt von Prognosfruit 2016

Pressemeldungen  | 04.08.2016
Am 3. August 2016 war das Hamburger Rathaus mit einem Senatsempfang durch die zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, Frau Katharina Fegebank, der offizielle Auftaktveranstaltungsort für den 40. Prognosfruitkongress vom 3. bis 5. August 2016.
Bürgermeisterin Fegebank begrüßte die Teilnehmer des Prognosfruitkongresses im Festsaal des Hamburger Rathauses und stellte die Wichtigkeit der Obsterzeugung für die Verbraucher in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Stolz sei sie und die Stadt Hamburg, dass Hamburg als Ausrichtungsstandort gewählt wurde und damit Gastgeber der 40. Ausgabe des bewährten Kongressformates sei. Hamburg sei gerne Gastgeber und habe mit dem Alten Land auch das größte deutsche Apfelanbaugebiet quasi vor der Haustür.

Im Namen der Organisatoren, die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e:V., die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft GmbH und den Bundesausschuss Obst und Gemüse, dankte der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, Werner Schwarz der Bürgermeisterin Fegebank für die Ausrichtung des Senatsempfangs für die Prognosfruitteilnehmer. „Dies ist mit Sicherheit“, so Schwarz, „das richtige und feierliche Auftaktambiente, bevor dann morgen die eigentliche Kongressarbeit beginnt.“ Vizepräsident Schwarz wies auch darauf hin, dass der Prognosfruitkongress in der EU eine lange Tradition habe und sich bis heute als Arbeitsplattform, aber auch als gesellschaftliches Ereignis bewährt hat. Der Prognosfruitkongress liefert jährlich die ersten Schätzzahlen für die Ernte von Äpfeln und Birnen in der Europäischen Union. Dabei gehen die Wurzeln des Kongresses auf Deutschland mit der Ernteschätzung nach der sogenannten Bavendorfer Methode zurück. Deshalb fanden die ersten Kongresse auch in Deutschland statt, bevor dann der Kongress zunächst in wechselnden EU-Mitgliedstaaten und später dann auch über die EU hinaus, ausgetragen wurde. In Deutschland fanden Prognosfruitkongresse, ausgehend von Bavendorf, in den 70iger Jahren in Ravensburg und in Stuttgart, 1987 in Stade, 1991 in Friedrichshafen, 2003 in Köln und nun 2016 in Hamburg statt.

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Ernte 2016: Enttäuschende Erträge, rückläufige Preise

Pressemeldungen  | 03.08.2016

2. DBV-Erntebericht: Unbeständige Witterung behindert den Fortgang der Erntearbeiten

Die deutschen Bauern sind über den geringen Erntefortschritt in den vergangenen Tagen und Wochen sehr besorgt. Häufige Niederschläge verhindern eine kontinuierliche Fortsetzung der Ernte des reifen Getreides deutschlandweit. Zwar konnte die Ernte der Wintergerste bis auf einige Restflächen beendet werden und auch der Winterraps ist zu drei Viertel der Anbaufläche geerntet. Die Ernte von Winterweizen und Roggen gestaltet sich wegen der unbeständigen Witterungsbedingungen in diesem Jahr jedoch schwierig. Um das Getreide möglichst trocken und ohne weitere Ertrags- und Qualitätsverluste einbringen zu können, warten die Landwirte dringend auf längere sonnige Abschnitte. Dies geht aus dem zweiten Erntebericht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hervor, der sich auf Meldungen aus den 18 Landesbauern-verbänden über die tatsächlich geernteten Flächen und Mengen stützt.

Die bisherigen Ergebnisse der Getreide- und Winterrapsernte fallen im Vergleich zum Vorjahr enttäuschend aus. Zuvor war die Wasserversorgung in diesem Jahr in weiten Teilen Deutschlands ausreichend – im Westen und Südwesten Deutschlands sogar übermäßig, im Nordosten dagegen zu gering. Im Großen und Ganzen präsentierten sich die Feldbestände daher zunächst in einem vielversprechenden Zustand. Allerdings fehlte den Getreidekulturen bei den hohen Niederschlagsmengen in der ertragsbildenden Phase die notwendige Sonneneinstrahlung. In der Folge bildeten sich überwiegend kleine, leichte Körner, sodass die Ertragserwartungen nicht erfüllt werden und die Hektarerträge nahezu flächendeckend hinter das Vorjahresergebnis zurückfallen.

Die Getreideernte beginnt mit der Ernte der Wintergerste. Mittlerweile konnten hier die Erntearbeiten auch in den Küstenregionen annähernd abgeschlossen werden, sodass nur noch Restflächen in Höhenlagen zu beernten sind. Die sich anfänglich abzeichnenden Ertragsminderungen gegenüber dem Vorjahr bestätigten sich im weiteren Ernteverlauf. Verbreitet liegen die Ertragsminderungen im Bereich von 10 bis 20 Prozent, regional bis zu 35 Prozent im Vergleich zu 2015. Auf dem Vorjahresniveau liegende Erträge oder gar Ertragssteigerungen bleiben die Ausnahme. Im Bundesdurchschnitt liegen die Erträge der Wintergerste bei 6,7 Tonnen je Hektar (Vorjahr: 7,7 Tonnen je Hektar). Dies entspricht einer Ertragsminderung von knapp 13 Prozent. Durch die gegenüber dem letzten Jahr leichte Ausweitung der Anbaufläche auf 1,28 Millionen Hektar (+ 23.600 Hektar) beläuft sich die diesjährige Wintergerstenernte auf 8,6 Millionen Tonnen. Das Vorjahresergebnis von 9,6 Millionen Tonnen wird somit um gut 10 Prozent verfehlt, die langjährige Durchschnittsernte (2011 bis 2015) von 8,26 Millionen Tonnen wird aufgrund der überdurchschnittlichen Anbaufläche jedoch übertroffen.

Winterweizen ist die wichtigste in Deutschland angebaute Getreideart und steht zur Ernte 2016 auf einer Fläche von 3,14 Millionen Hektar (- 2,0 Prozent gegenüber Vorjahr). Aufgrund der unbeständigen Witterungsbedingungen ist die Weizenernte in einzelnen Regionen Deutschlands maximal erst zu einem Drittel abgeschlossen. Vielerorts hat die Weizenernte erst begonnen, weswegen Aussagen über die zu erzielenden Erträge noch mit großen Unsicherheiten behaftet sind. Es zeichnet sich jedoch ab, dass die Erträge bei Winterweizen ähnlich wie bei der Wintergerste verbreitet um 10 bis 20 Prozent unter dem Vorjahr liegen. Um die Qualität des Winterweizens erhalten zu können, hoffen die Landwirte darauf, die Erntearbeiten bei trockener Witterung wieder zügig aufnehmen zu können.

Die bedeutendsten Anbauregionen für Roggen sind die Bundesländer Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Von insgesamt gut 575.000 Hektar Roggen entfallen auf diese drei Bundesländer immerhin knapp 366.000 Hektar. Allerdings wurde der Roggen in diesen Regionen vielfach erst zu 20 Prozent bis maximal zu gut einem Drittel der Anbaufläche gedroschen. Erste Ergebnisse aus diesen Regionen lassen derzeit einen durchschnittlichen Roggenertrag erwarten. Der Roggenertrag lag im Bundesdurchschnitt der vergangenen fünf Jahre bei 5,5 Tonnen pro Hektar.

Die wichtigste in Deutschland angebaute Ölpflanze ist Winterraps. Zur Ernte 2016 wurde Winterraps auf einer Fläche von 1,33 Millionen Hektar und damit auf knapp 50.000 Hektar mehr als im vergangenen Jahr angebaut. Diese Fläche konnte noch nicht vollständig geerntet werden, derzeit bewegt sich der Erntefortschritt im Bereich von mehr als drei Viertel der Anbaufläche. Der häufige Befall mit Pilzkrankheiten und der hohe Schädlingsdruck reduzieren die Erträge deutlich. Hinzu kommen im wichtigsten Rapsanbaugebiet Mecklenburg-Vorpommern Auswinterungsschäden und eine sich anschließende Trockenheit. Dort ebenso wie in Schleswig-Holstein gehen die Hektarerträge daher um bis zu 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Im Durchschnitt des Bundesgebietes zeichnet sich ein Rapsertrag von 3,4 Tonnen pro Hektar ab. Im Vergleich zum fünfjährigen Durchschnitt entspricht dies einer Ertragsminderung um knapp 11 Prozent, in Relation zum Vorjahr von rund 13 Prozent. Die deutsche Rapsernte wird daher mit 4,5 Millionen Tonnen etwa 500.000 Tonnen niedriger ausfallen als im letzten Jahr.

Die deutschen Ackerbaubetriebe produzieren und vermarkten ihre Erzeugnisse in internationalisierten Getreidemärkten, die sich zudem durch intensive Handelsbewegungen auszeichnen. Dadurch wird die Preisbildung auf dem heimischen Markt stark von den Weltmärkten, aber nur wenig vom hierzulande bestehenden Angebot beeinflusst. Maßgeblich sind die Ernten in der gesamten Europäischen Union sowie in Russland, der Ukraine und den Vereinigten Staaten. Eine Weltweizenernte auf dem Rekordniveau von 738 Millionen Tonnen und hohe Lagerbestände führen zu einer äußerst komfortablen Versorgungssituation und folglich zu Preisdruck. Die Erzeugerpreise zur Ernte betragen verbreitet 105 Euro bis maximal 130 Euro pro Tonne Wintergerste (Vorjahr: 150 Euro pro Tonne) und 130 Euro bis 150 Euro pro Tonne Winterweizen (Vorjahr: 157 Euro bis 165 Euro pro Tonne). In Verbindung mit den deutlich geringeren Erntemengen führt dies zu einer zusehends angespannten wirtschaftlichen Lage der Betriebe. Hinzu kommen die Sorgen der Landwirte um mögliche Qualitätseinbußen bei dem noch zu erntenden Winterweizen.

Eine abschließende Bilanz der Ernte 2016 wird der Deutsche Bauernverband am 19. August vorlegen.

Rukwied: Europäisches Unterstützungspaket muss schnell und effektiv wirken

Agrarminister beraten zweites Entlastungspaket

„Ein europäisches Hilfspaket, das den Landwirten in der Krise effektiv helfen soll, darf nicht an selbstgestellten bürokratischen Hürden scheitern“, stellte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, mit Blick auf die anstehenden Verhandlungen im Europäischen Agrarministerrat am 18. Juli 2016 klar. „Die Verknüpfung von solchen Unterstützungsmaßnahmen mit der Vorgabe einzelbetrieblicher Mengenreduktion wird dazu führen, dass Landwirte von der Maßnahme keinen Gebrauch machen können. Die beihilferechtlich vorgegebene Überprüfung einer solchen Auflage führt dazu, dass die Maßnahmen erst zu einem Zeitpunkt wirken, bei dem der befürchtete Strukturbruch bereits eingetreten ist“, betonte Rukwied. Solche Überlegungen seien daher mehr als kontraproduktiv, würden sie doch den Landwirten zusätzliche Mindereinnahmen abverlangen. Wenn solche Unterstützungsmaßnahmen Sinn haben sollten, dann müssten sie anders ausgestaltet werden, forderte der Bauernpräsident.

Der DBV forderte auch die Agrarminister der Bundesländer auf, sich auf ihrer Sonderkonferenz am 15. Juli 2016 in Brüssel für ein weiteres EU-Hilfspaket und dessen kurzfristige Umsetzung für die Landwirtschaft einzusetzen. Eine zusätzliche Unterstützung durch die Europäische Union, mit der die angekündigten nationalen Maßnahmen ergänzt werden, sei angesichts der lang anhaltenden, tiefgreifenden Krise notwendig, um einen auch politisch ausgelösten Strukturbruch zu verhindern. Die bisher im Vorfeld bekannt gewordenen Positionierungen lassen darauf schließen, dass ausschließlich die EU, die Bundesregierung sowie die Marktakteure in die Verantwortung genommen werden sollen. Der DBV fordert die Bundesländer auf, den Beispielen von Hessen und Bayern zu folgen und so ihren Teil zur Stärkung der Milcherzeuger beizutragen.

DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken hatte im Vorfeld der Konferenz von Bund und Ländern in Brüssel und des EU-Agrarrates gefordert, dass „die ins Auge gefassten Maßnahmen dem tatsächlichen Ausmaß der Krise gerecht werden“. In einem Schreiben an den Staatsekretär im Bundeslandwirtschaftsministeriums, Dr. Robert Kloos, warnte Krüsken zugleich, „falsche Hoffnungen mit der Diskussion über eine Rückkehr zu staatlichen Mengensteuerungen in international offenen Märkten“ zu schüren. Der DBV bleibe bei seiner Auffassung, dass einzelstaatliche wie auch EU-weite Mengensteuerungen in den zunehmend globalisierten Milchmärkten wenig erfolgreich wären, dafür aber ungewollte Nebeneffekte in Form von Marktverzerrungen sowie Mitnahmeeffekte erzeugten.

Pressemeldungen  | 13.07.2016

Grüne Berufe weiterhin gut aufgestellt

Agrarverbände intensivieren gemeinsame bildungspolitische Koordinierung

Das Interesse an einer Ausbildung in den „Grünen Berufen“ hat sich im vergangenen Jahr positiv entwickelt. Die Anzahl an Ausbildungsverträgen ist um 3,1 Prozent auf 13.569 gestiegen. Die positive Entwicklung sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Agrarwirtschaft Qualität und Attraktivität der beruflichen Aus- und Fortbildung kontinuierlich weiterentwickeln und an veränderte Rahmenbedingungen und Ansprüche anpassen muss. Dies betonten die Vertreter der für agrarische Berufsbildung zuständigen Fach- und Berufsverbände bei ihrer gemeinsamen Sitzung im niedersächsischen Friesoythe, die unter Vorsitz von Gerhard Eimer, dem Vorsitzenden des Bundesverbandes Landwirtschaftlicher Fachbildung (vlf) stattfand. Gastgeber der diesjährigen Sitzung war die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierzüchter (ADT), die konkrete Einblicke in geflügelhaltende Betriebe ermöglichte.

Übereinstimmend sprachen die Agrarverbände sich dafür aus, die gemeinsame bildungspolitische Abstimmung nicht nur innerhalb des Berufsstandes, sondern auch unter den Sozialpartnern zu intensiveren und zu verstetigen. Zunehmender Abstimmungsbedarf bestehe nicht nur hinsichtlich bestimmter Grundsatzfragen der Aus- und Fortbildung, sondern auch zur Einbindung von Flüchtlingen, behinderten Menschen, Quereinsteigern und anderen speziellen Zielgruppen in die Land- und Agrarwirtschaft. Mit dem Vertreter des Bundeslandwirtschaftsministeriums bestand Einigkeit, bewährte agrarspezifische Regelungsstandards im Bereich der Berufsbildung beizubehalten, um eine bedarfsgerechte Qualität und Umsetzbarkeit der Agrarbildung in der Praxis zu gewährleisten.

Welche Auswirkungen der weiter fortschreitende Trend zur akademischen Ausbildung innerhalb der beruflichen Qualifizierung für die Praxis haben wird, steht auf der Agenda der nächsten Sitzung der Agrarverbände.

Pressemeldungen  | 13.07.2016

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DBV sieht sich durch Beschluss im Fall Kaiser´s Tengelmann bestätigt

Düsseldorfer Gericht hält Ministererlaubnis für rechtswidrig

„Die Landwirtschaft sieht sich durch die heutige Entscheidung des Düsseldorfer Kartellsenats in ihrer Kritik an der Ministererlaubnis zur Übernahme von Kaiser’s Tengelmann durch Edeka bestätigt“, erklärte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Das Oberlandesgericht Düsseldorf hatte am Vormittag die Ministererlaubnis zur Übernahme der Supermarktkette Kaiser´s Tengelmann durch Edeka vorläufig suspendiert. Der DBV hatte die Ausnahmegenehmigung von Minister Sigmar Gabriel kritisiert, da die Übernahme die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel und dessen Marktmacht verstärke und die Wettbewerbssituation für die Landwirtschaft, die Verarbeiter und Vermarkter einseitig verschlechtere.

Der Bauernverband hatte ebenfalls bemängelt, dass es dadurch – wie aktuell schon sichtbar – zu immer stärkeren Wertschöpfungsverlusten in der Landwirtschaft kommen würde. „Wir sehen unverändert die Bundesregierung und den Gesetzgeber in der Verantwortung, die kartell- und wettbewerbsrechtlichen Rahmenbedingungen im Bereich der Lebensmittellieferkette nachzubessern“, so Rukwied. Neben einer wirksamen Fusionskontrolle müssten auch gerichtsfeste Instrumente zur Sicherung fairer Wettbewerbsbedingungen geschaffen und klarere Grenzen zwischen harten Verhandlungen und der missbräuchlichen Ausnutzung von Nachfragemacht gezogen werden. Die anstehende Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) müsse dazu genutzt werden.

Pressemeldungen  | 12.07.2016

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ErlebnisBauernhof beim MoPo Kindertag am 09. und 10. Juli in Hamburg

Pressemitteilung
ErlebnisBauernhof beim MoPo Kindertag am 09. und 10. Juli in Hamburg
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· Moderne Landwirtschaft zum Anfassen und Entdecken im Citypark Planten un Blomen
· Neueste Landmaschinen, Schweine und Kuh Mobil und vieles mehr
· AgrarScouts aus dem Norden informieren über die Arbeit in der Landwirtschaft

Berlin/Hamburg/Rendsburg 04.07.2016. Das Forum Moderne Landwirtschaft, die Bauernverbände Hamburg und Schleswig-Holstein und die i.m.a präsentieren den ErlebnisBauernhof am 09. und 10. Juli im Citypark Planten un Blomen in Hamburg. Er öffnet jeweils um 10 Uhr und findet im Rahmen des MoPo Kindertags statt. Ziel ist es, den direkten Dialog zwischen Landwirten und Verbrauchern zu ermöglichen.
Wie werden unsere Lebensmittel erzeugt? Welche innovativen Technologien kommen auf landwirtschaftlichen Betrieben heute zum Einsatz? Wie sieht moderne Tierhaltung aus? Besucher bekommen Antworten auf über 600 Quadratmetern. Dabei können sie verschiedene Produktionsbereiche der modernen Landwirtschaft entdecken: Ein Trecker mit GPS und sensorgesteuertem Düngerstreuer zeigt, wie effizient und präzise Felder gedüngt werden. Durch spezielle Virtual-Reality-Brillen erleben Besucher die moderne Landwirtschaft im 360-Grad-Modus. Beim i.m.a Wissenshof werden Getreidesortenerklärt, Besucher können aus Getreidekörnern Mehl mahlen und aus Sahne Butter schütteln. Beim BauernhofQuiz gibt es wertvolle Bildbände des Fotografen H. Dietrich Habbe und Eintrittskartenfür die landwirtschaftliche Messe NORLA zu gewinnen.

„Unser ErlebnisBauernhof ist kein romantisches Idyll. Wir wollen auf ihm ein authentisches Bild moderner Landwirtschaft vermitteln. Das ist seine große Stärke“, sagt Lea Fließ, Geschäftsführerin vom Forum Moderne Landwirtschaft.

Werner Schwarz, Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein macht deutlich: „Glaubwürdigkeit, Transparenz, Echtheit und Ehrlichkeit: Das sind die Säulen unserer Öffentlichkeitsarbeit. Der ErlebnisBauernhof bietet eine gute Möglichkeit, diesem Anspruch gerecht zu werden und mit Verbrauchern ins Gespräch zu kommen. So können wir manches Vorurteil über Landwirtschaft ausräumen.“

„Im städtischen Raum haben viele Menschen keinen unmittelbaren Kontakt mehr mit der Landwirtschaft – deswegen ist es von großem Wert, mit dem ErlebnisBauernhof mitten in Hamburg präsent sein zu können“, erklärt auch Martin Lüdeke, Präsident des Bauernverbandes Hamburg.

Zentrales Anliegen des ErlebnisBauernhofes ist der Dialog. Für alle Fragen stehen den Besuchern AgrarScouts aus dem ganzen Norden Rede und Antwort. Agrarscouts sind Landwirte und Menschen aus dem Umfeld der Landwirtschaft, die mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung authentische Einblicke in die moderne Landwirtschaft geben.

Über den ErlebnisBauernhof
Der ErlebnisBauernhof ist eine gemeinsame Initiative des Deutschen Bauernverbandes, des Vereins information.medien.agrar und des Forum Moderne Landwirtschaft, das den ErlebnisBauernhof federführend koordiniert. Die Idee hinter dem Format ist, den Dialog zwischen Bürgern und der Landwirtschaft zu stärken, insbesondere im urbanen Raum – mit großem Erfolg: Der ErlebnisBauernhof findet jedes Jahr bundesweit mehrmals statt. Stationen in 2016: neben Hamburg unter anderem Hannover, Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg und Bonn.

Über das Forum Moderne Landwirtschaft e.V. (FORUM)
Im FORUM haben sich Verbände, Organisationen und Unternehmen der Agrarbranche, der vor- und nachgelagerten Bereiche sowie Landwirte zusammengeschlossen. Ihr gemeinsames Anliegen ist es, über die moderne Landwirtschaft zu informieren und den Dialog zwischen Gesellschaft und Landwirtschaft zu stärken.

Hinweis: Bitte richten Sie Interviewanfragen, Anfragen für individuelle Führungen über den Erlebnis-Bauernhof und andere Wünsche vorab an folgenden Kontakt:

Kontakt:
Forum Moderne Landwirtschaft e.V.
Dr. Hans-Christian Mennenga
Pressesprecher
Tel.: 030 814 5555 60