Bauernpräsident Rukwied wiedergewählt

Mitgliederversammlung beim Deutschen Bauerntag wählt neuen Vorstand

Die Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hat den amtierendenRede Rukwied Präsidenten Joachim Rukwied mit überzeugender Mehrheit wiedergewählt. Rukwied erhielt in Hannover in geheimer Wahl 521 der 587 abgegebenen Delegiertenstimmen der ordentlichen und assoziierten Mitglieder. Das entspricht 88,76 Prozent der Stimmen. Damit ist Rukwied für weitere vieRukwied als Rednerr Jahre DBV-Präsident.

Der 54-jährige Joachim Rukwied betreibt einen Ackerbaubetrieb mit Gemüse- und Weinbau in der Nähe von Heilbronn. Seit 2012 ist er Präsident des Deutschen Bauernverbandes und seit 2006 Präsident des Landesbauernverbandes Baden-Württemberg.

Ebenfalls mit großer Mehrheit hat die Mitgliederversammlung die DBV-Vizepräsidenten Werner Schwarz aus Schleswig-Holstein (95,71 Prozent der abgegebenen Delegiertenstimmen), Walter Heidl aus Bayern (92,75 Prozent) und Werner Hilse aus Niedersachsen (83,57 Prozent) wiedergewählt. Als neuen DBV-Vizepräsidenten wählten die Delegierten Wolfgang Vogel aus Sachsen (75,49 Prozent).

Vorstand DBV

Wolfgang Vogel wurde 1952 in Altenburg, Thüringen, geboren. Nach landwirtschaftlicher Berufsausbildung mit Abitur und anschließendem Studium an der Humboldt-Universität Berlin wurde der diplomierte Agraringenieur Vorsitzender der LPG Pflanzenproduktion Beiersdorf, Geschäftsführer der Bauernland GmbH Beiersdorf und schließlich Vorstandsvorsitzender des Mittelsächsischen Getreideerzeuger- und Absatzvereins. Seit 2007 ist der verheiratete zweifache Vater Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes.

Udo Folgart aus Brandenburg, der seit 2006 Vizepräsident des DBV war und von 2003 bis März 2016 Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, trat nicht mehr zur Wiederwahl an. Folgart hat als „Milchbauernpräsident“ die Milchpolitik des DBV aktiv gestaltet und begleitet. Ebenso war er im Vorstand für die Angelegenheiten der neuen Bundesländer verantwortlich. Seit 2004 ist der Geschäftsführer der Agro-Glien GmbH im Landkreis Havelland Mitglied des Landtags Brandenburg. DBV-Präsident Rukwied dankte Udo Folgart für seinen langjährigen unermüdlichen Einsatz für die deutschen Bauern.

Präsident und Vizepräsidenten des DBV werden in der Mitgliederversammlung des Verbandes, die im Rahmen des Deutschen Bauerntages stattfand, von den knapp 600 Delegierten für 4 Jahre gewählt. Um gewählt zu werden, ist in geheimer Wahl die Mehrheit der abgegebenen Stimmen der Mitgliederversammlung notwendig.

Pressemeldungen  | 29.06.2016

„Wer die Zukunft des Landes sichern will, muss die Bauern stärken“

Rukwied hält Grundsatzrede auf dem Deutschen Bauerntag

Rede Rukwied„Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Mit der desolaten Lage auf den Agrarmärkten, der aktuellen politischen Krise der Europäischen Union und mit der medialen und gesellschaftlichen Diskussion über Landwirtschaft müssen und werden unsere Bauernfamilien umgehen. Sie erwarten jedoch von Politik und Gesellschaft eine faire und sachgerechte Diskussionskultur und auch die notwendigen Rahmenbedingungen, um ihnen als Unternehmer die Chance zu geben, sich im Wettbewerb behaupten zu können.“ Dies betonte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, in seiner Grundsatzrede vor den rund 600 Delegierten und zahlreichen Gästen aus Politik, Agrarwirtschaft und Gesellschaft auf dem Deutschen Bauerntag 2016 in Hannover. Der Deutsche Bauerntag, der nach 19 Jahren erstmals wieder in Niedersachsen stattfindet (29. und 30. Juni 2016), steht unter dem Leitthema „Zukunft sichern, Bauern stärken“.

Trotz der aktuellen Herausforderungen habe die deutsche Landwirtschaft eine Zukunftsperspektive. Nach wie vor seien Deutschland und die Europäische Union der Kernmarkt für die heimische Landwirtschaft. „Wir bieten unseren Verbrauchern ein vielfältiges Angebot qualitativ hochwertiger Lebensmittel. Nur kommt derzeit vom Ladenpreis zu wenig bei unseren Bauern an. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Deutschland bei Lebensmitteln nach wie vor Nettoimportland ist“, so der Bauernpräsident. Die aktuelle Marktkrise habe politische und konjunkturelle Ursachen, deren Auswirkungen sich durch Ungleichgewichte in der Wertschöpfungskette zulasten der Landwirtschaft verstärkten. Die derzeitige Situation zeige, dass man die Schlussfolgerungen aus der Milchmarktkrise 2008/09 noch nicht ausreichend umgesetzt habe. Für Strukturverbesserungen in der Vermarktung, für eine bessere Bündelung des Angebotes, für die Bildung von Branchenorganisationen oder die marktgerechte Gestaltung der Lieferbeziehungen zwischen Milchbauern und Molkereien liegen heute Vorschläge auf dem Tisch. „Diese müssen jetzt aufgegriffen und umgesetzt werden, gerade auch von unseren genossenschaftlichen Unternehmen“, forderte Rukwied.

„Wir wissen als Unternehmer, dass zu den Chancen auch die Risiken offener Märkte gehören. Aktuell wird bei den Verhandlungen zu vielen Handelsabkommen deutlich, dass die Märkte weiter liberalisiert werden. Deshalb dürfe die Politik den Bauernfamilien keine falschen Versprechungen machen oder vermeintlich leichte und einfache Lösungen vorgaukeln. Zu den Wahrheiten gehört, dass es seit den 1990iger Jahren politischer Wille ist, die Agrarmärkte zu öffnen und staatliche Marktsteuerung zu beenden“, betonte Rukwied. „Die Marktkrise kann aber nur ohne Strukturbrüche in der deutschen Landwirtschaft überwunden werden, wenn Bundesregierung und EU-Kommission ihre Ankündigungen für Unterstützungsprogramme endlich konkretisieren und verwirklichen“, forderte Rukwied

Rukwied rief dazu auf, nicht nur die aktuellen Probleme an den Märkten im Blick zu haben, sondern langfristig zu denken und zu handeln. „Den Märkten müssen wir uns stellen. Die langfristig größte Herausforderung liegt aber in der gesellschaftlichen Diskussion um die zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaft in Deutschland. Hier müssen wir klare Positionen beziehen, aber ohne die Dialogfähigkeit zu verlieren“, so Rukwied. „Zuspitzung, Kampagnen und falsche Vereinfachungen sind nicht Sache des Berufsstandes. Wir stehen zu einer offenen, sachgerechten und fairen Debatte, fordern dies aber auch bei allen Gesprächspartnern ein“, stellte der Bauernpräsident klar. Die deutschen Landwirte seien gut ausgebildet und würden ihre Betriebe mit Engagement, unternehmerischer Verantwortung und hohen Investitionen entwickeln.

Pressemeldungen  | 29.06.2016

 

Minister Meyer diskutiert mit dem DBV-Präsidium

Konstruktiver Dialog auf dem Bauerntag in Hannover

Nds LM MeyerDie aktuellen agrarpolitischen Themen und die Herausforderungen der derzeitigen preisbedingten Krise der Landwirtschaft standen im Mittelpunkt eines Meinungsaustausches des Präsidiums des Deutschen Bauernverbandes (DBV) mit dem Landwirtschaftsminister des Landes Niedersachsen, Christian Meyer, anlässlich des Deutschen Bauerntages in Hannover. Die Diskussion fand in einer konstruktiven und offenen Atmosphäre statt. Der zu den Grünen gehörende Agrarminister, der mehrfach medienwirksam die Agrarwende und eine Reduzierung der Tierhaltung gefordert hatte, erzeugte am Tag des DBV-Präsidiums in einer großen bundesweit verbreiteten Tageszeitung mit verständnisvollen Aussagen über die moderne Landwirtschaft Aufmerksamkeit. So zollte er der Tierhaltung in Deutschland mit dem autorisierten Zitat „Die große Mehrheit der Tierhalter hält sich an Recht und Ordnung“ Respekt und Anerkennung.

Im DBV-Präsidium stießen seine neuerlichen, überraschenden Wertungen jedoch vor dem Hintergrund seiner praktischen Politik auf einige Zweifel. Übereinstimmung bestand dagegen in der Einschätzung, dass die Landwirtschaft zur Krisenbewältigung und zur Verhinderung zunehmendem Strukturwandels dringend auf sofort wirksame Unterstützungsmaßnahmen angewiesen ist. Über die Wege und geeigneten Instrumente dafür gab es unterschiedliche Einschätzungen, insbesondere zu den Maßnahmen für den Milchmarkt. Lebhaft diskutiert wurde die Entwicklung der Tierhaltung. Die Vertreter der Landesbauernverbände machten deutlich, dass die Nutztierhaltung in bäuerlicher Hand durch eine Entwicklung am Markt vorbei und ohne praxistaugliche Lösungen ins Abseits gestellt wird. Teilweise Übereinstimmungen gab es bei der Bewertung der Düngeverordnung, so bei der Notwendigkeit einer bedarfsgerechten Düngung und bei ebenfalls noch erforderlichen Erleichterungen für kleinere und Grünlandbetriebe. Meyers Aussage zu den offenen Agrarmärkten, wonach es richtig sei, landwirtschaftliche Produkte zu exportieren und zu importieren und die Betrieb in ihrer Wettbewerbsfähigkeit darauf einzustellen, fand gleichfalls Zustimmung im DBV-Präsidium.

Pressemeldungen  | 29.06.2016

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Ehrenpräsident Norbert Schindler erhält Andreas-Hermes-Medaille in Gold

Rukwied: „Begnadeter Netzwerker mit pfälzischer Bodenhaftung“

MedailleEhrenpräsident Norbert Schindler wurde im Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Hannover von DBV-Präsident Joachim Rukwied die Andreas-Hermes-Medaille in Gold verliehen. Diese höchste Auszeichnung des Verbandes erhielt Norbert Schindler „in Anerkennung seiner langjährigen besonderen Verdienste für den Berufsstand und für sein agrarpolitisches Engagement im Deutschen Bundestag“, wie es in der Urkunde heißt. Schindler, 1949 in Grünstadt geboren, war 25 Jahre lang Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinlandpfalz-Süd. Von 1994 bis 2015 war der zweifache Vater Vizepräsident des DBV. Seit 1994 ist Schindler Mitglied des Deutschen Bundestages. In dieser Funktion sei Schindler stets ein unverzichtbares Scharnier zwischen Bauernverband und Parlament gewesen, wie Bauernpräsident Rukwied in seiner Laudatio betonte. Als „begnadeter Netzwerker mit pfälzischer Bodenhaftung“ habe Norbert Schindler den „kurzen Draht“ zu politischen Freunden und Kontrahenten zugleich gepflegt. Seine vielfältigen politischen und wirtschaftlichen Kontakte habe er stets in den Dienst der Landwirtschaft gestellt, wie DBV-Präsident Rukwied in seinem Dank für die außerordentliche Leistung Schindlers für den Berufsstand anerkennend hervorhob. Neben den Sonderkulturen und den Biokraftstoffen war vor allem die Steuerpolitik sein politischer Schwerpunkt auch in der Verbandsarbeit. Ehrenpräsident Schindler habe es, wie Rukwied weiter betonte, nicht nur in diesen Bereichen beispielhaft verstanden, an den entscheidenden Stellschrauben zu drehen und damit zu vielen verbandspolitischen Meilensteinen und Erfolgen beizutragen.

Den mittlerweile an seinen Sohn übertragenen landwirtschaftlichen Gemischtbetrieb mit Ackerbau – Getreide und Zuckerrüben – sowie Weinbau mit Flaschenwein- und Fassweinvermarktung in Bobenheim am Berg hat der Landwirtschaftsmeister stetig weiterentwickelt. Angefangen von der Pfälzischen Landjugend und dem Bobenheimer Gemeinderat bekleidete Norbert Schindler viele politische und berufsständische Ämter. Seit 2005 ist Norbert Schindler zudem Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Überdies trägt Ehrenpräsident Schindler den Ehrentitel des Ökonomierates. Diesen Ehrentitel für verdiente Persönlichkeiten der Landwirtschaft gebe es, so Rukwied, neben Rheinland-Pfalz heute nur noch im Saarland und in Österreich.

Pressemeldungen  | 28.06.2016

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DBV-Präsidium fordert Aktionsplan für die heimische Landwirtschaft

Politik, Lebensmittelhandel und Marktpartner sind zur Bewältigung der Krise gefordert

Angesichts der anhaltenden und tiefgehenden Krise auf den Agrarmärkten fordert das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) anlässlich des Deutschen Bauerntages 2016 in Hannover einen Aktionsplan für die heimische Landwirtschaft, der von Marktpartnern und Lebensmitteleinzelhandel umgesetzt und vom Staat mit kurz- und mittelfristig wirksamen Unterstützungsmaßnahmen flankiert werden muss. „Politik, Gesellschaft und Marktpartner sind gefordert, einen Beitrag zum Erhalt einer bäuerlich geprägten Landwirtschaft zu leisten und Strukturbrüche zu verhindern“, heißt es wörtlich in der einstimmig verabschiedeten Erklärung.

Die deutsche Landwirtschaft und insbesondere die Milcherzeugung und die Veredelung stehen seit mehr als einem Jahr unter einem dramatischen wirtschaftlichen Druck. „Für die deutschen Bauern hat diese Situation existenzbedrohende Folgen“, unterstreicht das DBV-Präsidium, das die Ursachen im Wesentlichen in den internationalen politischen und wirtschaftlichen Krisen sieht, die besonders auf die Landwirtschaft durchschlagen. Die daraus entstehenden wirtschaftlichen Lasten könnten nicht alleine von den Landwirten geschultert werden. Der Aktionsplan umfasst Vorschläge und Forderungen an die Politik, den Lebensmittelhandel und speziell für den Milchmarkt an Milchwirtschaft und Molkereien. Ein Positionspapier zur Neugestaltung der Lieferbeziehungen zwischen Milchbauern und Molkereien ergänzt den Aktionsplan.

Das DBV-Präsidium hält an seinen Forderungen an EU-Kommission, Bundes- und Landesregierungen nach kurzfristig wirksamen Unterstützungsmaßnahmen für die deutsche Landwirtschaft fest, die dem Ausmaß der Krise angemessen sind. „Die hierfür angekündigten 100 Millionen Euro sind dafür bei Weitem nicht ausreichend“, heißt es in der Erklärung. Gefordert werden Maßnahmen, die möglichst schnell umzusetzen sind. Das betrifft den Bundeszuschuss zur Landwirtschaftlichen Unfallversicherung, steuerliche Freibeträge zur Tilgung von Liquiditätshilfen, Entlastung bei der Agrardieselbesteuerung und die Ausweitung der steuerlichen Risikovorsorgemöglichkeiten, aber auch Liquiditätshilfe- und Bürgschaftsprogramme.

Alle Möglichkeiten zur Unterstützung der Erschließung neuer Absatz- und Exportmärkte seien in der jetzigen Krise zu nutzen. Kritisch bewertet das DBV-Präsidium die Nachfragemacht des Lebensmitteleinzelhandels. Der missbräuchlichen Ausnutzung durch den Lebensmitteleinzelhandel müssten wirksame kartell- und wettbewerbsrechtliche Grenzen gesetzt werden. Im Rahmen der Fusionskontrolle seien weitere Übernahmen durch die vier größten Konzerne des Lebensmitteleinzelhandels zu untersagen.

Speziell zum Milchmarkt fordert das DBV-Präsidium von Lebensmitteleinzelhandel und Molkereien „sofortige Nachverhandlungen, um zu einer Erholung der Preise beizutragen“. Die Strukturen des Milchsektors hätten trotz der Erfahrungen aus der Milchpreiskrise 2008/09 immer noch Schwächen, die gemeinsam aufgearbeitet werden müssten. Der internationale Vergleich zeige, dass im deutschen Molkereisektor noch große Wertschöpfungspotenziale ungenutzt blieben. Dies gelte vor allem in Bezug auf Markenbasis, Wertschöpfung in heimischen Märkten und in Drittländern sowie bei der Bündelung des Angebotes. Nach Überzeugung des DBV-Präsidiums beständen zahlreiche Möglichkeiten für eine stärkere Zusammenarbeit im genossenschaftlichen Molkereisektor, die es zu nutzen gelte. Mit Nachdruck fordert das DBV-Präsidium marktorientierte Vereinbarungen bei der Ausgestaltung der Lieferbeziehungen zwischen Landwirten und ihren Molkereien. Eine auf Absatzmärkte und Wertschöpfung ausgerichtete Abstimmung von Anlieferungsmengen und Erzeugerpreisen sei dringend angezeigt.

Pressemeldungen  | 28.06.2016

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Statement von DBV-Präsident Rukwied zum Votum für den Austritt Großbritanniens aus EU

„Europa ist nicht nur unser Markt, sondern politische Verpflichtung und Verantwortung zugleich. Deshalb sehen die deutschen Bauernfamilien das britische Votum für den Brexit mit allergrößter Sorge um die Stabilität und Einigungskraft der Gemeinschaft“, kommentiert der Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV), Joachim Rukwied das Ergebnis der Volksabstimmung über einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Es sei mehr als bedauerlich, dass die europäische Idee durch populistische Kampagnen in so großem Maß Schaden nehmen konnte. „Auch wenn in erster Linie die britische Bevölkerung, darunter auch die britischen Landwirte, die wirtschaftlich Leidtragenden sein werden, so bleibt doch der politische und gesellschaftliche Schaden bei der gesamten EU“, stellt Rukwied fest. Für Deutschland ist Großbritannien auch bei Agrarprodukten und Lebensmitteln ein wichtiger Handelspartner. Beide Länder verbinden auch in Fragen der Agrarpolitik gleichgerichtete Vorstellungen. Das Votum der britischen Bevölkerung sei allerdings kein Betriebsunfall, sondern Ausdruck eines in vielen Ländern schon länger vorhandenen Verdrusses über die Europäische Union. „Es bleibt zu hoffen, dass die politisch Verantwortlichen in den europäischen Hauptstädten wie in Brüssel die Botschaft verstanden haben und die europäische Idee nicht bürokratisch verwalten, sondern im Sinne der Menschen in Europa gestalten“, so Rukwied.

Pressemeldungen  | 24.06.2016

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„Großbritannien ist ein wichtiger Markt für deutsche Agrarprodukte“

DBV befürchtet wirtschaftliche Belastungen eines möglichen „Brexit“

Ein Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union hätte nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) deutlich negative Folgen auch für die deutsche Land- und Agrarwirtschaft. Die Exporte der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft in das Vereinigte Königreich beliefen sich 2015 auf ca. 4,8 Mrd. Euro, das entspricht einem Anteil an den gesamten deutschen Exporten von knapp 6 Prozent. Der Agrarhandel vom Vereinigten Königreich nach Deutschland lag bei ca. 1,4 Mrd. Euro. Im Saldo zwischen Export und Import ist das Vereinigte Königreich für Deutschland das Land mit dem größten Nettoagrarexport von 3,4 Mrd. Euro, hebt der DBV hervor. Wichtigste deutsche Ernährungsgüter im Export auf die britischen Inseln sind Fleischwaren, Backwaren, Milchprodukte sowie Obst und Gemüse.

Mit einem „Brexit“ würden der deutschen Land- und Agrarwirtschaft nach Einschätzung des DBV neue Exporthürden drohen. Die Verhandlungen über die Trennung von der EU könnten mehrere Jahre dauern und eine große Verunsicherung im Agrarhandel nach sich ziehen. In der EU-Agrarpolitik (GAP) drohen nach 2020 weitere finanzielle Einschnitte, wenn mit dem Vereinigten Königreich ein bedeutender Nettozahler zum EU-Haushalt ausscheiden würde. Insgesamt würde die deutsche Landwirtschaft erhebliche Nachteile erleiden.

Pressemeldungen  | 20.06.2016

Deutscher Bauerntag 2016: Hohe Erwartungen an Politik und Marktpartner

Dt Bauerntag

DBV diskutiert Krisenhilfe und Zukunftsperspektiven

„Der diesjährige Deutsche Bauerntag in Hannover setzt ein klares Signal an Politik und Marktpartner: Die heimische Landwirtschaft muss in ihrer Weiterentwicklung gestärkt werden, um eine nachhaltige Zukunftsperspektive zu sichern und die Leistungen erbringen zu können, die Verbraucher, Märkte und Gesellschaft schätzen und nachfragen.“ Dies erklärte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, vor Journalisten im Vorfeld des Deutschen Bauerntages 2016, der mit dem Motto „Zukunft sichern, Bauern stärken“ am 29. und 30. Juni 2016 in Hannover stattfinden wird.

Zum Deutschen Bauerntag und zur DBV-Mitgliederversammlung werden rund 600 Delegierte aus den 18 Landesbauernverbänden und zahlreiche Gäste aus Politik, Agrarwirtschaft, Agrarforschung und Medien in der niedersächsischen Landeshauptstadt erwartet. Die stimmberechtigten Delegierten werden ihrerseits in den Kreis- und Landesverbänden von den Mitgliedern entsandt; sie wählen Präsident und Vorstand des DBV. Der amtierende Präsident des DBV, Joachim Rukwied, tritt zur Wiederwahl an. Rund 90 Prozent der 300.000 Bäuerinnen und Bauern sind Mitglied in den Kreis- und Landesbauernverbänden. Der Deutsche Bauerntag findet jährlich in einem anderen Bundesland statt.

„Die deutschen Bauernfamilien erwarten von der Politik wirksame und sofort umsetzbare Maßnahmen aus dem von der Bundesregierung angekündigten Programm zur Unterstützung in der anhaltenden Preiskrise“, betonte Krüsken. Damit seien die Erwartungen an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und EU-Agrarkommissar Phil Hogan groß, die am 30. Juni zu den Delegierten sprechen werden. Bereits am Vortag wird das DBV-Präsidium mit dem niedersächsischen Landwirtschaftsminister Meyer diskutieren. In vier Foren werden die Delegierten zusätzlich mit namhaften Experten die Perspektiven und Entwicklungen in der Tierhaltung, im Milchmarkt, beim Umwelt- und Naturschutz sowie zur Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2020 diskutieren. Zum Abschluss des Deutschen Bauerntages 2016 wird eine Kundgebung mit 3.000 Bäuerinnen und Bauern aus Niedersachsen und den umliegenden Bundesländern stattfinden. Der DBV-Präsident, Bundesminister Christian Schmidt und vor allem junge Landwirte aus den Regionen Deutschlands werden während dieser Kundgebung sprechen.

„Mit rund 633.000 unmittelbar in der Landwirtschaft Erwerbstätigen, einem Produktionswert von 53 Milliarden Euro in 2015 und jährlich fast 11 Milliarden Euro Investitionsvolumen ist die heimische Landwirtschaft bedeutender Teil der deutschen Wirtschaft und des Mittelstandes. Zusammen mit der gleichfalls mittelständischen Ernährungswirtschaft stellt die Branche 11 Prozent aller Erwerbstätigen, die die Ernährung der Bevölkerung sicherstellen. Auf dem Land ist die Branche wichtiger Arbeitgeber“, stellte Krüsken fest. Deshalb sei es von gesellschaftlich und politisch großem Interesse, eine nachhaltig wirtschaftende, wettbewerbsfähige und leistungsfähige heimische Landwirtschaft zu erhalten und zu stärken.

Pressemeldungen  | 20.06.2016

Debatte um Pflanzenschutz auf fachlicher Basis weiterführen

DBV zur Halbzeitbewertung des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz

„Mit dem Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutz (NAP) zum nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist der richtige Weg eingeschlagen, um die Qualität pflanzlicher Produkte zu sichern und den Integrierten Pflanzenschutz weiterzuentwickeln.“ Dies betonte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, im Vorfeld des Workshops des Bundeslandwirtschaftsministeriums zur Halbzeitbewertung des Aktionsplans.

Der Aktionsplan unterstütze die Bestrebungen, mögliche Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln für Anwender, Verbraucher und Umwelt zu reduzieren und die Aufwandhöhe auf das notwendige Maß zu beschränken. „Die Landwirtschaft wird sich für eine Weiterentwicklung des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz einsetzen, erwartet aber, dass diese auf Basis von Fakten erfolgt“, hob Krüsken angesichts der emotionalen Debatte über Glyphosat hervor. Nachholbedarf bestehe beim NAP vor allem darin, den Nutzen des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln für die Qualität von Lebensmitteln und der Sicherung von Ernten herauszustellen.

Der DBV habe sich von Anfang an konstruktiv in die Diskussion zum Aktionsplan eingebracht, der sich die Umweltverbände leider entzogen hätten. „Dies ist im Sinne der Sache unverständlich. Wir fragen uns schon, warum man dieser notwendigen Debatte aus dem Weg geht“, so Krüsken. Positiv bewertete er das Projekt „Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenschutz“, in dem innovative Verfahren angewendet und als beispielgebend in der Landwirtschaft kommuniziert werden. Darüber hinaus habe sich erfreulicherweise beim Thema Puffer- und Randstreifen ein breites Bündnis für die Nutzung des Greening gebildet.

Aktuell mache sich besonders bei Ackerkulturen mit geringerem Anbauvolumen das Fehlen von Wirkstoffen und ganzer Wirkstoffgruppen dramatisch bemerkbar. Von dem Ziel des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz, in 80 Prozent aller relevanten Anwendungsgebiete mindestens drei Wirkstoffe zur Verfügung zu haben, sei man derzeit noch weit entfernt. Dazu seien dringend zusätzliche Anstrengungen notwendig. Das von Teilen der Politik und einigen Nichtregierungsorganisationen Infragestellen des Zulassungsverfahrens sei angesichts der weltweit vorbildlichen Standards in seiner pauschalen Art verantwortungslos und schüre ungerechtfertigte Ängste in der Gesellschaft.

DBV Pressemeldungen  | 14.06.2016

Landwirtschaftskammerpräsident und -vizepräsidentin für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt

LWK Hamburg

Pressemitteilung der Landwirtschaftskammer Hamburg

In der konstituierenden Sitzung der Vertreterversammlung der Landwirtschaftskammer am 15.Juni 2016, hat, im 25. Jahr nach der Gründung der Landwirtschaftskammer Hamburg, die Vertreterversammlung für die 6. Legislaturperiode den Kammervorstand gewählt und aus dem Kreis des Vorstandes den Präsidenten und die Vizepräsidentin.

LWK Hamburgkomp 160616

Foto: Dr. Frank Schoppa

Von links: Stefan Eggers, Claudia Eggers, Heiko Wörmbke, Geschäftsführer Hans-Peter Pohl, Kai Sanmann, Präsident Andreas Kröger, Joachim Timm, Bodo Voigt, Hans-Jörg Gerken, Vizepräsidentin Insa Harms, Heinz Behrmann, Manfred Piepereit, Karin Scheewe, Elke Ecks, Holger Eggers, Anja Siemers, Dagmar Kohlepp.

 

 

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