Bund und Länder müssen Düngeverordnung jetzt zügig verabschieden

Pressemitteilung des DBV vom 07.11.16

DBV zur Klage der EU-Kommission

 

(DBV) Die Klage der EU-Kommission zur Nitratrichtlinie vor dem EuGH verdeutlicht mit Nachdruck, dass Bund und Länder die Novelle der Düngeverordnung jetzt zügig zum Abschluss bringen müssen. Dies erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV) zur Einreichung der Klage, die die EU-Kommission bereits im April als nächste Stufe im Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland angekündigt hatte.

 

Der DBV weist darauf hin, dass die Klage auf der alten Düngeverordnung basiert und die weitreichenden Einschnitte in die Düngung durch die Novelle der Düngeverordnung nicht berücksichtigt wurden. Der Verband forderte die Bundesländer auf, im anstehenden Bundesratsverfahren keine weiteren Veränderungen vorzunehmen, um den Prozess der Verabschiedung nicht zu verzögern. Die Klageeinreichung vor dem EuGH dürfe nicht dazu missbraucht werden, bei der laufenden Novelle der Düngeverordnung noch schärfere Regelungen draufzusatteln oder den Grundsatz aufzugeben, dass die Düngung am Bedarf der Kulturen orientiert werden muss, erklärt der DBV.

 

Der aktuelle Nitratbericht 2016 weist nach Aussagen des Umweltbundesamtes bei einer bundesweiten Betrachtung für Deutschland keine Verschlechterung der Gewässerqualität aus. Es gebe zwar regionale Unterschiede, aber bundesweit halten hiernach im Zeitraum 2012/2014 genauso wie im Zeitraum 2008/2011 rund 82 % der Messstellen des bundesweit repräsentativen EUA-Nitratmessnetzes den strengen Trinkwassergrenzwert von 50 mg Nitrat pro Liter ein.

Keine Patente für konventionell gezüchtete Pflanzen und Tiere

DBV – Pressemitteilung vom 04.11.16

DBV begrüßt Klarstellung der EU-Kommission

(DBV) Der Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßt die Auffassung der EU-Kommission, dass Produkte, die im Wesentlichen durch biologische Züchtungsverfahren entstanden sind, nicht patentiert werden dürfen. Dies zeigt, dass die Entscheidungen des Europäischen Patentamts der letzten Jahre nicht im Einklang mit der Absicht stehen, Biopatente restriktiv zu erteilen.

Der DBV lehnt grundsätzlich Patente auf Pflanzen und Tiere ab. Der Verband bekräftigt aus Anlass dieser Aussagen der EU-Kommission, dass das Verbot der Patentierbarkeit konsequenterweise auch die verarbeiteten Erzeugnisse umfassen müsse. „Patente auf Pflanzen führen zu Rechtsunsicherheit und hohen Kosten für die Züchter und damit zu weniger neuen und guten Sorten, auf die unsere Bauern angewiesen sind“, erklärte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. Es bestehe ein breiter gesellschaftlicher Konsens, Pflanzen und Tiere aus konventioneller Züchtung von der Anwendbarkeit der Biopatentrichtlinie auszunehmen. Da die Auffassung der EU-Kommission jedoch nicht rechtlich bindend ist, ist eine Klarstellung in der Biopatentrichtlinie aus Sicht des DBV notwendig.

 

 

„Landwirte übernehmen Verantwortung für ihre Nutztiere“

DBV -. Pressemitteilung 04.11.16

Rukwied betont Verantwortung der Verbraucher zur Weiterentwicklung der Tierhaltung

(DBV) „Bei der Haltung unserer Nutztiere gehen die Landwirte neue Wege, um Herausforderungen zu meistern und Probleme zu lösen. Die Tierhalter haben die Haltungsbedingungen in der Vergangenheit stets im Sinne des Tierwohls weiter-entwickelt und werden dies auch weiter tun. Doch dieser Weg benötigt Zeit: für die Entwicklung und wissenschaftliche Beurteilung neuer Verfahren, für die praktische Umsetzung in der Breite der landwirtschaftlichen Tierhaltung und nicht zuletzt dafür, im Markt Akzeptanz und Honorierung zu finden.“ Dies erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, in einer Podiumsdiskussion auf einer Tagung mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft der BayWa AG in München, die Vorstandsvorsitzender Klaus Josef Lutz moderierte.

Über die Entwicklung der Nutztierhaltung werde ein breiter Dialog mit Wissenschaft, Praxis und Wirtschaft geführt. „Wir haben auch gut und konstruktiv mit dem Wissenschaftlichen Beirat des Bundeslandwirtschaftsministeriums über sein Gutachten zur zukünftigen Ausrichtung der Nutztierhaltung diskutiert, auch wenn wir (noch) nicht in allen Punkten einig geworden sind“, hob Rukwied hervor. „Was diese Diskussion aber nicht weiterbringt, sind Parolen, Polarisierungen und Schuldzuweisungen“, stellte der Bauernpräsident klar. Für den landwirtschaftlichen Unternehmer stelle sich immer wieder die Frage, wie die wirtschaftliche Realität und die gesellschaftlichen Erwartungen in Übereinstimmung gebracht werden können. Dieser gesellschaftliche und politische Dialogprozess zur Tierhaltung sei nicht leicht zu führen, da Tierhalter, Vermarkter und Verarbeiter auf der einen, Verbraucher und Gesellschaft auf der anderen Seite unterschiedliche Sichtweisen hätten. Unabhängig von der medialen Diskussion sei unübersehbar, dass sich gesellschaftliche Maßstäbe verschoben hätten. „Dies nehmen wir sehr ernst“, unterstrich Rukwied. Notwendig sei aber eine sachliche Auseinandersetzung über die Zukunft der Tierhaltung und die Anforderungen der Märkte. „Wir müssen gemeinsam Wege finden, den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden und dies in eine Nachfrage umzuwandeln, welche die tatsächlichen Aufwendungen der Tierhalter auch entsprechend honoriert. Solange die gesellschaftlichen Erwartungen an die heimische Tierhaltung und das Kaufverhalten der Verbraucher nicht übereinstimmen, befinden wir uns in einem unauflösbaren Dilemma.

Denn der ökonomische Druck auf die Betriebe nehme zu. Agrarmärkte und Wettbewerb seien internationaler geworden. Nachhaltigkeit und Tierwohl seien zwar medial gefragt, würden aber wirtschaftlich wenig honoriert. Die Konzentration in den vor- und nachgelagerten Bereichen setze die landwirtschaftlichen Betriebe zusätzlich unter Druck. Die Landwirte wollten und könnten sich mit diesen Widersprüchen aber nicht abfinden. Sie übernähmen Verantwortung für Mensch und Tier. Dazu gehöre ein Leitbild „Nutztierhaltung“, so wie es der DBV verabschiedet habe.

Milchbranche weiterhin vor großen strukturellen Herausforderungen

DBV-Pressemitteilung vom 02.11.16

Karsten Schmal: Deutsche Molkereien zukunftsfähig ausrichten

(DBV) Der Milchbauernpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, ruft die deutschen Molkereien dazu auf, trotz der sich abzeichnenden Trendwende am Milchmarkt, die dringend notwendigen strukturellen Veränderungen im Milchsektor anzugehen. Die Trinkmilchabschlüsse mit Gültigkeit ab dem 1. November 2016 seien zwar gleichbedeutend mit einer beachtlichen Preiserholung in Höhe von umgerechnet 15 Cent/kg, jedoch liegen auch diese Abschlüsse spürbar unter dem derzeitigen Preisniveau für andere Milchprodukte. Die andauernde Krise im Milchsektor hat den Handlungsbedarf in Deutschland somit nochmals offengelegt.

Dabei sei klar, dass es kein Patentrezept für jede Molkerei geben kann. Vielmehr sollte jedes Unternehmen individuell nach Lösungen suchen, um sich langfristig erfolgreich dem internationalen Wettbewerb stellen zu können, so Schmal. In den vergangenen zwei Jahren habe der Milchpreis für die Bauern in Deutschland durchgehend und im Schnitt mehr als drei Cent je Liter Milch unter dem französischen gelegen. Schmal hierzu: „Es kann nicht der Anspruch der deutschen Molkereien sein, so deutlich unseren Mitbewerbern hinterherzuhinken. Unsere Molkereistrukturen sind nicht befriedigend. Letztlich sind es unsere Milchbauern, die diesen Umstand durch niedrige Erzeugerpreise ausbügeln müssen.“ Die Punkte, an denen die Molkereien ansetzen sollten, seien zahlreich und zum Beispiel in den Bereichen Verhandlungsmacht, Finanzkraft, Investitionsfähigkeit, Innovationstätigkeit sowie im Zugang zu attraktiven Märkten zu suchen.

Der Deutsche Bauernverband habe in den vergangenen Monaten intensiv daran mitgearbeitet, um in diesen Bereichen die brachliegenden Potenziale zu heben. Die Krise müsse dementsprechend als Chance für Veränderungen angesehen werden. „Wir begrüßen die Initiative von fünf großen Genossenschaftsmolkereien, um in den Bereichen Absatz- und Innovationsförderung sowie Risikoabsicherung gemeinsame strukturelle Verbesserungen zu erzielen“ betonte Schmal. Der DBV werde dieses Ansinnen auch künftig konstruktiv begleiten, um in zunehmend globalisierten Milchmärkten mit weiterhin stark schwankenden Milchpreisen nicht nochmals unvorbereitet vor dem nächsten Preistal zu stehen. Die europäischen und nationalen Gesetzgeber sollten diese Prozesse aktiv mitgestalten.

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Bundeskabinett verabschiedet Gesetzentwurf zu GVO-Anbauverboten

DBV-Pressemitteilung vom 02.11.16

DBV: Komplizierte Regelungen schaffen „GVO-Flickenteppich“

(DBV) Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht bei der heute vom Bundeskabinett verabschiedeten Änderung des Gentechnikgesetzes die Gefahr, dass mit der sogenannten „Opt-out-Regelung“ in Deutschland ein Flickenteppich beim Anbau von GVO-Pflanzen entsteht. Das überaus komplizierte Verfahren gibt einzelnen Bundesländern die Möglichkeit zum Verbot des Anbaus gentechnisch veränderter Organismen. Dieses Szenario ist nach Einschätzung des DBV weder für die „ohne Gentechnik“-Produktionskette noch für diejenigen sinnvoll und praktikabel, die „mit Gentechnik“ arbeiten. Abgesehen davon wird eines der Grundprinzipien des gemeinsamen EU-Binnenmarktes in Frage gestellt. Im EU-Binnenmarkt müssten alle Marktteilnehmer unter den gleichen Voraussetzungen wirtschaften können, bekräftigt der DBV.

Der Bauernverband ist davon überzeugt, dass nur eine einheitliche bundesweite Regelung die nötige Rechtssicherheit gewährleisten kann. Gleichzeitig sollte die gesellschaftliche Debatte rund um gentechnisch veränderte Organismen nicht ignoriert werden. So bestehe durch unterschiedliche Anwendung der „Opt-out-Regelung“ die Gefahr, dass der gesellschaftliche Diskurs um die Technologie unnötig stark polarisiert wird, betont der DBV.

Der DBV begrüßt hingegen, dass nach dem Gesetzentwurf mit gentechnisch veränderte Organismen grundsätzlich auch in Deutschland geforscht werden könne. Doch aufgrund der politisch und gesellschaftlich geführten Debatte sei unverkennbar, dass Freisetzungsforschung in Deutschland nicht stattfindet.

 

 

An- und „EinSichten“ zur Tierhaltung in deutschen Ställen

Pressemittelung i.m.a. e.V. vom 21.10.2016

Verbraucher können sich selbst überzeugen, wie es ums Tierwohl bestellt ist

(Berlin, 21. Oktober 2016) Wie leben Schweine, Rinder und Hühner in den Ställen Deutschlands? Diese Frage beschäftigt Verbraucher zunehmend. Es gibt Antworten jenseits von Fernsehbildern und anderen Medienberichten. Die wichtigste lautet: Machen Sie sich ihr eigenes Bild. Denn viele Landwirte in Deutschland gewähren schon längst „EinSichten in die Tierhaltung“. Für sie ist das gleichnamige Projekt vom i.m.a e.V. die beste Visitenkarte für Tierwohl. 85 Prozent der Bundesbürger wünschen sich, dass Landwirte verantwortungsvoll mit ihren Tieren umgehen – so das Ergebnis einer repräsentativen Emnid-Studie, in Auftrag gegeben vom gemeinnützigen i.m.a – information.medien.agrar e.V. Angesichts der aktuellen Berichterstattungen
über die Situationen in manchen Ställen dürfte diese Quote von 2012 inzwischen sogar höher sein. Am anderen Ende der Umfrageskala steht die Frage nach der Produktion preiswerter Lebensmittel: Gerade mal für 32 Prozent der Bevölkerung war dies von Bedeutung.  „Moderne Tierhaltung ist kein Widerspruch zum Tierwohl, sondern fördert es sogar häufig zusätzlich“, erklärt Patrik Simon, der Geschäftsführer vom i.m.a e.V. „Zu dieser Einsicht gelangen Verbraucher, wenn sie sich selbst ein Bild von der Tierhaltung bei unseren Landwirten machen. Dafür müssen sie nicht in Ställe einbrechen, denn die Landwirte unserer bundesweiten Initiative „EinSichten in die Tierhaltung“ gewähren über Fenster, Podeste und Kameras sowie durch Führungen und in Info-Zentren freiwillig Einblicke und erläutern ihre Arbeit – anhand von bereitgestellten
Verbraucher-Informationen und auch persönlich, wenn es ihre Zeit erlaubt.“

So gut und richtig Initiativen sind, die auf die Förderung des Tierwohls abzielen, so wichtig ist es auch, sich von der Umsetzung überzeugen zu können, meint Patrik Simon. „Bei den Tierhaltern vom „EinSichten“-Projekt ist das möglich. Viele sind auch ohne Förderungen oder Zertifizierungen sehr engagiert, laden Kita-Gruppen und Schulklassen auf ihre Höfe ein, zeigen Verbrauchern und Reportern ihre Höfe und erklären ihnen, wie die Einrichtung und Arbeit in ihren modernen Ställen zum Tierwohl beiträgt.“

Wer sich jenseits aller medialen Aufregungen einen eigenen Eindruck von der Situation in deutschen Ställen machen möchte, findet auf der Internet-Seite www.einsichten-tierhaltung.de Informationen zum Projekt sowie Material zur Tierhaltung. Über den i.m.a e.V. erhalten Interessierte auch Hinweise auf Betriebe, die sich am Projekt „EinSichten in die Tierhaltung“ beteiligen.

Über den i.m.a e.V.:
Als gemeinnütziger Verein informieren wir über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen, die in der Landwirtschaft tätig sind, und über die Bedeutung der Landwirtschaft für die Gesellschaft. Weil immer mehr Menschen immer seltener Gelegenheit haben, sich selbst ein reales Bild von der Landwirtschaft zu machen, kommt es insbesondere darauf an, bereits Kindern und Jugendlichen durch die Bereitstellung von Lehrmaterialien und mit Hilfe von Pädagogen Einblicke in die heutige Welt der Landwirtschaft zu vermitteln. Die i.m.a-Arbeit wird von den deutschen Bäuerinnen und Bauern getragen und von der landwirtschaftlichen Rentenbank finanziell gefördert.

Koalitionskompromiss zur Gewinnglättung muss nachgebessert werden

Pressemitteilung DBV vom 27.10.2016
Entlastungswirkungen stark eingeschränkt

(DBV) „So sinnvoll das geplante Unterstützungspaket für die Landwirtschaft ist, so wenig hilfreich ist der Kompromiss bei der Ausgestaltung der steuerlichen Regelung zur Gewinnglättung“, stellt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, fest. Die jetzt vorliegenden Details aus dem Gesetzentwurf zu Milchmarktsondermaßnahmen verdeutlichten, dass gerade die infolge der angespannten Marktsituation derzeit mit Verlusten wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebe keine nachhaltigen steuerlichen Entlastungen erwarten können. Dies resultiert unter anderem aus der auf Drängen der SPD vorgenommenen Festlegung fester Betrachtungszeiträume für die dreijährige Gewinnglättung (2014 bis 2016, 2017 bis 2019, 2020 bis 2022 und 2023 bis 2025).

„Vom politischen Versprechen einer Entlastung zur besseren Risikovorsorge ist in diesem Punkt nicht mehr viel übrig geblieben“, resümiert Rukwied. Der DBV halte daher den jetzt getroffenen Kompromiss von CDU/CSU und SPD zur Einführung steuerlicher Hilfen für die Landwirtschaft in Form einer tariflichen dreijährigen Gewinnglättung für nicht ausreichend. Spürbare Effekte von dieser nunmehr geänderten und zudem noch befristeten Glättungsregelung im Sinne einer nachhaltigen Risikovorsorge seien kaum zu erwarten. „Wir brauchen variable Betrachtungszeiträume und eine unbefristete Regelung“ fordert der Bauernpräsident. Weiterhin ungelöst bliebe auch das Erfordernis, alle Betriebsformen, also auch die juristischen Personen, die Landwirtschaft betreiben, gleichwertig in die vorgesehenen Entlastungen mit einzubeziehen.

 

Herausforderungen an ehrenamtliche Jagdvorsteher steigen

Pressemitteilung der BAGJE vom 27.10.2016
Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE) im Amt bestätigt

„Die ehrenamtlichen Jagdvorsteher der Jagdgenossenschaften sind mittlerweile an vielen Fronten gefordert. Hierbei wollen wir sie bestmöglich unterstützen.“ Dies bekräftigte der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE), Jürgen Hammerschmidt, anlässlich der Mitgliederversammlung am 24. und 25. Oktober in Oranienburg. Die durch Umsetzung von EU-Recht entstandene Umsatzsteuerpflicht der Jagdverpachtung und die Möglichkeiten der Jagdgenossenschaften, hierauf zu reagieren, stellen nach Auffassung der Teilnehmer zurzeit einen Schwerpunkt in der Mitgliederberatung dar. Hier bedarf es dringend einer Verwaltungsvereinfachung hinsichtlich der Steuererklärung, zumal die meisten Jagdgenossenschaften als Kleinunternehmer im Ergebnis gar nicht steuerpflichtig sind.

Intensiv diskutierten die Anwesenden auch über die Zunahme der Wolfpopulation in Deutschland und bekräftigten die im vergangenen Jahr beschlossene Position. Die BAGJE sieht mit großer Sorge, dass der unregulierte Auftritt des Wolfes Probleme für Gesellschaft und Kulturlandschaft schafft und insbesondere Nutztiere und heimische Wildbestände bedroht. Im Rahmen des traditionellen Jahresempfangs sprach die Staatssekretärin des brandenburgischen Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume, Frau Dr. Carolin Schilde, der BAGJE ihre Unterstützung zu diesem Thema aus und bekräftigte, dass Prävention, Ausgleich und Regulierung einen Dreiklang bilden müssten.

Neben der Verabschiedung einer neuen Satzung fanden auch Wahlen statt. Jürgen Hammerschmidt aus Brandenburg, der die BAGJE seit 2012 leitet, wurde ebenso wiedergewählt wie sein Stellvertreter Hans-Heinrich Ehlen aus Niedersachen und die weiteren Vorstandsmitglieder Clemens Freiherr von Oer (Westfalen-Lippe), Heribert Metternich (Rheinland-Nassau) und Albert Robold (Bayern).

 

Über die BAGJE

Die im Jahr 2000 gegründete Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE) vertritt die Rechte und politischen Interessen der Jagdrechtsinhaber – als Grundeigentümer im ländlichen Raum – auf Bundesebene. Ihre Aufgabe sieht die BAGJE insbesondere darin, für den Fortbestand des bewährten Jagdrechtssystems mit all seinen Möglichkeiten für eine zeitgemäße und nachhaltige Jagd und seiner Bindung an das Grundeigentum einzustehen. Ausschlaggebend für den Fortbestand dieses bewährten Jagdrechts ist die Akzeptanz durch die Bevölkerung und die Politik. Deswegen macht die BAGJE die Anliegen der Mitglieder transparent und koordiniert deren Aktivitäten in der Öffentlichkeit.

 

 

Bundesausschuss Obst und Gemüse erarbeitet „Wahlprüfsteine“

Konkrete Forderungen und Vorschläge für Obst- und Gemüsebaubetriebe

(DBV) Am 25. Oktober 2016 erarbeiteten die Mitglieder des Bundesausschusses Obst und Gemüse (BOG) beim Deutschen Bauernverband (DBV) Positionen zur 2017 anstehenden Bundestagswahl. In den „Wahlprüfsteinen“ für die Bundestagswahl 2017 wird empfohlen, den Dialog mit der Gesellschaft zur Verbesserung der Akzeptanz des Obst- und Gemüsebaus zu intensivieren. Die Politik soll dies unterstützen. Forschung und Entwicklung gelte es seitens der Politik angemessen zu begleiten und die Wertschätzung der Erzeugnisse des Obst- und Gemüsebaus zu verbessern. Politische Unterstützung fordert der Bundesausschuss Obst und Gemüse bei der Regionalvermarktung wie auch bei der Qualitätspolitik, ebenso bei den Handelsvereinbarungen und beim Export.

In den „Wahlprüfsteinen“ wird von den Parteien auch eine bessere Begleitung bei der Digitalisierung gefordert. Für die Entwicklung der Obst- und Gemüsebaubetriebe sei es dringend erforderlich, dass Umwelt- und Sicherheitsstandards „mit Augenmaß“ beschlossen würden, die Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln verbessert und die Düngung praxisgerecht ausgestaltet würde. Der Bundesausschuss fordert, die Rahmenbedingungen für Arbeitskräfte im Obst- und Gemüsebereich abzusichern, die nationale Förderpolitik zu verbessern und die EU-Agrarpolitik langfristig beizubehalten, um den Betrieben Planungssicherheit zu ermöglichen. Begleitend wird eine Energie- und Steuerpolitik zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe, eine Förderung von Mehrgefahrenversicherungen und eine betriebsindividuelle Risikovorsorge durch eine steuerlich wirksame Gewinnglättung vorgeschlagen.

Lieferbeziehungen von Milchbauern und Molkereien marktorientierter gestalten

Milchbauernpräsident Schmal: „Milchwirtschaft muss neue Lösungen schaffen“

„Die anhaltende Krise im Milchmarkt mit ruinösen Erzeugerpreisen verlangt von Molkereien wie Milchbauern neue marktorientierte Wege zur Gestaltung der Lieferbeziehungen. Die Verantwortung für das Management von Anlieferung, Vermarktung und Volatilität liegt in den Händen der Marktakteure.“ Dies erklärte der Milchbauernpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, auf dem Symposium des DBV zur Preisgestaltung und zu Lieferbeziehungen.

Politische oder allgemeinverbindliche Regelungen zu Vertragsbestandteilen oder Anlieferungsmengen seien ungeeignet, um der individuellen Situation von Molkereien und Milchbauern gerecht zu werden. „Angesichts der zweiten tiefgreifenden Milchmarktkrise seit 2009 und dem Ende der staatlichen Milchquote sind wir verpflichtet, neue Maßnahmen zu entwickeln, mit denen das Risiko zunehmend stark schwankender Preise für Milchbauern verringert wird. Das Preisrisiko liegt heute komplett bei den Landwirten“, betonte Schmal.

Das Ziel des Bauernverbandes sei es, dass auf dem zunehmend globalisierten Milchmarkt nicht mehr die Mengen verwaltet werden, sondern den Marktschwankungen mit einer modernen Gestaltung der Lieferbeziehungen erfolgreich begegnet wird. Die Möglichkeit dazu sollte als Chance für eine vielseitige, leistungsfähige Milcherzeugung in Deutschland betrachtet werden, erklärte Schmal.

Es gebe bereits Beispiele einzelner Molkereien, wie über entsprechende Anreize die Produktionsmengen verändert und Preissignale gesetzt werden könnten. Je nach individueller wirtschaftlicher Lage der Molkerei könnten Anreize für eine geringere oder eine erhöhte Anlieferung sinnvoll sein.

Schmal pochte darauf, dass sich die Milchbranche dem Thema stellt und Lösungen auf den Weg bringt, nicht zuletzt um zukünftigen Preiskrisen vorzubeugen. „Die Planungssicherheit bei Preisen und Mengen muss für beide Seiten, Milcherzeuger und Molkereien, verbessert werden“, erklärte Schmal. Verschiedene Preismodelle wie befristete Festpreisvereinbarungen, Bonuszahlungen oder auch eine verwertungsbezogene Preisstaffel seien zu diskutieren, in den Unternehmen individuell zu entscheiden und umzusetzen. „Diese Instrumente müssen genauso wie Warenterminbörsen als Chance begriffen werden, die Preisrisiken für die Milchbauern stärker abzusichern“, betonte der Milchbauernpräsident. Schmal stellte ebenfalls klar, dass Andienungs- und Abnahmepflichten allein unter den Beteiligten und in den Genossenschaften zu regeln sind. Beides sei in einer genossenschaftlichen Molkerei untrennbar miteinander verbunden. Kündigungsfristen müssten sachgerecht gestaltet werden, um den Milcherzeugern einerseits Reaktionsmöglichkeiten zu geben, anderseits die wirtschaftliche Stabilität der Genossenschaften nicht zu gefährden.

Pressemeldungen  | 20.10.2016

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