Einkommen der Milchviehhalter nicht ausreichend zur Finanzierung steigender Ansprüche

DBV-Vizepräsident Schmal zur Eröffnung des 11. Berliner Milchforums

Einkommen der Milchviehhalter nicht ausreichend zur Finanzierung steigender Ansprüche


Pressemitteilung

Anlässlich der Eröffnung des 11. Berliner Milchforums erläutert DBV-Vizepräsident und – Milchpräsident Karsten Schmal die schwierige wirtschaftliche Situation der Betriebe sowie die Stimmungslage unter den Milchviehhaltern: „Ein ständiges Drehen an den Produktionsanforderungen und das gleichzeitige Drücken der Preise passen nicht länger zusammen. Klar ist, dass Erzeugerpreise von 33 Ct/kg beim Großteil der Betriebe nicht ausreichen, um die Umsetzung von höheren Tierwohl- und Umweltschutzanforderungen zu erfüllen. Unsere Molkereien sind gefordert, die Erzeugerpreise zeitnah und spürbar anzuheben. Die positive Entwicklung am Markt für Milchprodukte gibt dies her.“

Zum aktuellen Stand der Umsetzung der Milch-Strategie 2030 erklärt Schmal weiter: „Wir haben uns als Milchbranche vor etwas mehr als einem Jahr ambitionierte Ziele gesetzt, deren Umsetzung wir trotz des Corona-Geschehens vorantreiben konnten. Die gemeinsame Kommunikationsplattform der Branche geht noch im Frühjahr 2021 an den Start. Auch bei der Standardsetzung aus der Branche heraus liefern wir: Das Konzept zur Auslobung von QM-Milch auf Milchprodukten wird im Sommer stehen und kann Anfang 2022 im Markt zur Umsetzung kommen. Gleichzeitig wird am Zusatzmodul ‚QM Tierwohl‘ gearbeitet. Grundüberlegung dieses Moduls ist: Wenn durch höhere Tierwohl- und Tiergesundheitsstandards höhere Kosten in der Kette anfallen, müssen diese auch finanziell entlohnt werden. Auch dieses Konzept wird im Sommer stehen und kann Anfang des kommenden Jahres an den Start gehen. In den kommenden Wochen müssen die Unternehmen des Lebensmittelhandels die Karten auf den Tisch legen, wie viel Sie tatsächlich für ein Mehr an Tierwohl zu zahlen bereit sind.“ Die Initiativen der Branche zeigten aus Sicht des DBV-Vizepräsidenten, dass Landwirte eine hohe Bereitschaft zur Weiterentwicklung der Tierhaltung zeigen, wenn gleichzeitig eine verlässliche Finanzierung der damit verbundenen Mehrkosten durch Staat oder Marktpartner gewährleistet würde.

Das 11. Berliner Milchforum wird heute eröffnet und findet erstmals in digitaler Form statt. Die Veranstaltung wird gemeinsam vom Deutschen Bauernverband und dem Milchindustrie-Verband in Kooperation mit dem Deutschen Raiffeisenverband und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft ausgerichtet. Auch als digitale Plattform bestätigt sich das Berliner Milchforum mit 400 Teilnehmern als das „große Klassentreffen“ der Branche, mit dem der Austausch über aktuelle Herausforderungen gefördert wird.

Handel und Landwirtschaft etablieren erstmals Koordinationszentrale

Fairer Interessenausgleich im Sinne marktwirtschaftlicher Lösungen

2. März 2021
Pressemeldung

Die führenden Wirtschaftsverbände der Landwirtschaft und des Handels haben sich auf eine neue Vorgehensweise in der Zusammenarbeit geeinigt. Der Handelsverband Deutschland e.V. (HDE), der Deutsche Bauernverband e.V. (DBV), und der Deutsche Raiffeisenverband e.V. (DRV) verständigen sich in einer gemeinsamen Erklärung auf die grundlegende Verbesserung der Zusammenarbeit in der Lieferkette. Mit der Einrichtung einer „Zentrale Koordination Handel Landwirtschaft“ (Koordinationszentrale) gehen die Marktpartner neue Wege, um Konflikte gemeinsam zu erörtern und auf neutraler Ebene zu lösen.
„Diese gemeinsame Vorgehensweise kennzeichnet einen Neuanfang nach den immer wieder auftretenden Eskalationen zwischen Landwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel“, sagt Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverband Deutschland (HDE).
Die Markt- und Preisvolatilitäten und die Diskussion über Produktionsauflagen haben eine Vielzahl von Konflikten erkennen lassen, die die Zusammenarbeit in der Kette zwischen Erzeugern, Verarbeitern und dem Handel zunehmend erschwerten. Vor diesem Hintergrund erklären Handel und Landwirtschaft die Optimierung der Lieferkette als primäres Ziel. Gemeinsam erreichte Effizienzgewinne und höhere Wertschöpfung sollen allen Teilnehmern der Kette, insbesondere den Landwirten, zugutekommen. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) erklärt dazu: „Unsere landwirtschaftlichen Betriebe benötigen dringend eine Perspektive für bessere Marktbedingungen und für eine angemessene Honorierung von hohen Standards bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen.“
Die Koordinationszentrale wird die Interessen der Marktbeteiligten über alle Stufen der Lieferkette hinweg angemessen berücksichtigen unter Einbeziehung der gesellschaftlich relevanten Themen und Verbraucherinteressen. „Die von den Landwirten getragenen genossenschaftlichen Unternehmen können in ihrer Eigenschaft als Verarbeiter und Vermarkter den Wettbewerbsdruck ohne besser abgestimmte Standards in der Lieferkette nicht alleine ausgleichen“, führt dazu Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) aus.
Die Zusammenarbeit der Beteiligten in der Koordinationszentrale orientiert sich an der unternehmerischen Selbstbestimmung im Rahmen der europäischen Marktordnungen und den Grundprinzipien der sozialen Marktwirtschaft. Alle Handlungen unterliegen der nationalen sowie der europäischen Rechtssetzung, mit besonderer Beachtung des Wettbewerbsrechts.

Im Fokus stehen zunächst die Frischeartikel im Lebensmittelhandel, die im Wesentlichen die Produktgruppen Milch, Fleisch, Eier und Geflügel sowie Obst und Gemüse umfassen. Perspektivisch werden weitere Bereiche hinzukommen.
Bestehende wirtschaftsgetragene Standards wie das QS-Prüfsystem, QM-Milch und KAT, die ITW und andere werden bei auftretenden Konfliktthemen hinzugezogen. Die Behandlung und Lösung solcher Themen erfolgen wo immer möglich, in den Gremien dieser Standards zur Qualitätssicherung, zur Rückverfolgbarkeit und zum Tierwohl.
Standards werden diskriminierungsfrei entwickelt und umgesetzt. Themen für eine denkbare weitere Standardsetzung ergeben sich aus der abgestimmten Priorisierung aktueller und zukünftig erwartbarer Brennpunkte und Konflikte. Exemplarisch seien hier Themen wie Herkunfts- und Haltungskennzeichnung und Regionalisierung, Nachhaltigkeit und Klimawandel sowie Fondslösung zu Verfahren zur Honorierung zusätzlicher Standards genannt. Die Anschlussfähigkeit der Ergebnisse aus den aktuell laufenden Agrargesprächen des BVLH wird sichergestellt.
Bezogen auf die Zusammenarbeit in der Lieferkette wird die Koordinationszentrale für einen besseren Dialog und Klarheit sorgen, zeigen sich die Präsidenten überzeugt. Es geht darum, eine Verhärtung der Fronten zu vermeiden, aktiv Beiträge zur Befriedung zu leisten, sowie Lösungen zur Beilegung bestehender bzw. erkennbarer Konflikte zwischen den Marktbeteiligten in der Lieferkette anzubieten. Es wird eine Ombudsstelle eingerichtet.
Darüber hinaus vereinbaren die Marktpartner einen gemeinsamen Lebensmittelkodex zu entwickeln, der die Voraussetzungen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Lieferkette definiert. Dieser legt verbindliche Verhaltensregeln sowie klare Prozesse zur Streitbeilegung fest. Der Kodex ist freiwillig und wird für die Marktbeteiligten verbindlich, die sich diesem Kodex anschließen. Die Mitwirkung steht allen Marktbeteiligten offen.
Gründer und Träger der Koordinationszentrale sind der Handelsverband Deutschland e. V. (HDE)., der Deutsche Bauernverband e. V. (DBV) sowie der Deutsche Raiffeisenverband e. V. (DRV). Weitere Verbände/Organisationen werden hinzugezogen und eingebunden.
In den Gesprächen mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner wurde der Vorstoß der Wirtschaftsverbände insbesondere auch mit Blick auf die UTP-Regeln positiv aufgenommen, erklärte Josef Sanktjohanser.
Die Koordinationszentrale wird aus der Wirtschaft heraus organisiert, agiert neutral und versteht sich dabei als Dialogpartner für alle Wirtschaftsbeteiligten in der Kette. „Handel und Landwirtschaft haben mit dem genossenschaftlichen Prinzip der freiwilligen Selbstverpflichtung große Marktbedeutung erlangt und daher lässt es sich erfolgversprechend auf die Lieferkette übertragen“, zeigt sich Markus Mosa, Vize-Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE) überzeugt. Gedankliches Vorbild und konzeptionelle Grundlage stellen die QS Qualität und Sicherheit GmbH (QS) und auch die Tierwohl-Initiative (ITW) dar, deren Organisationsmuster auf der freiwilligen Selbstverpflichtung in der Lebensmittelkette basiert. Hier ist es gelungen, unternehmensübergreifend und unter Einbeziehung aller Beteiligten in der Kette, flankiert durch eine schlagkräftige Organisation, wirksame Konzepte umzusetzen und im Prozess erkennbare Konflikte zwischen den Beteiligten in der Sache konstruktiv zu lösen.
Die Präsidenten/Vizepräsidenten der Träger bilden den Vorstand. Er initiiert und entscheidet über die Grundlagen der Arbeit der Koordinationszentrale und die Grundzüge des Lebensmittelkodex. Die beteiligten Initiatoren und Akteure leisten die Aufbauarbeit der Koordinationszentrale und sorgen für ihr zukünftiges Wirken.
Ein Lenkungskreis, der sich aus zu benennenden Vertretern des Lebensmitteleinzelhandels und der Landwirtschaft zusammensetzt, erarbeitet Vorschläge zu den Regeln, Maßnahmen und Aktivitäten und bildet das operative Führungsgremium. Bei der Besetzung des

Lenkungskreises werden Vertreter der Ernährungswirtschaft der oben genannten Branchen Fleisch- und Milch, Eier und Geflügel sowie Obst und Gemüse (BVLH, VDF, BVDF, MIV, ZDG, BVEO und weitere) berücksichtigt. Besondere Beachtung findet die fachgerechte Einbringung der Interessen der Landwirtschaft. Themenbezogen werden Arbeitsgruppen eingerichtet, die dem Lenkungskreis zuarbeiten.
Für die zukünftige Leitung der Koordinationszentrale konnte Herr Dr. Hermann-Josef Nienhoff gewonnen werden. Die Präsidenten bezeichnen die Berufung von Herrn Dr. Nienhoff, der als langjähriger QS-Geschäftsführer in der Land- und Ernährungswirtschaft einen ausgezeichneten Ruf genießt, als erste Wahl.

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Kanzlerin trifft Landwirtschaftsverbände Rukwied:

Wir erleben eine langjährige Fehlentwicklung

Anlässlich eines informellen Austauschs zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Landwirtschaftsverbänden fordert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, die Bundesregierung auf, die Landwirtschaftspolitik in Deutschland grundsätzlich zu verändern: „Wir erleben eine langjährige Fehlentwicklung. Es braucht jetzt eine Umkehr. Die Verbotspolitik der Bundesregierung gefährdet unsere Landwirtschaft. Verbotspolitik mit pauschalen Auflagen schadet dem Naturschutz. Die geplanten Einschnitte durch das Insektenschutzpaket gehen einseitig zu Lasten der Bauern. Dafür braucht es einen Ausgleich. Unsere Bauern wollen den Weg der Kooperation gehen. Das haben wir in einigen Bundesländern schon erfolgreich umgesetzt. Das sollte die Bundespolitik nicht kaputtmachen.“

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Insektenschutz-Paket zerstört die Kooperation zwischen Naturschutz und Landwirtschaft

Rukwied: Ein schlechter Tag für den Insektenschutz

Anlässlich der bevorstehenden Entscheidung zum Insektenschutzgesetz warnt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, noch einmal eindringlich vor den gravierenden Folgen für die Landwirtschaft. „Das geplante Paket aus Insektenschutzgesetz und geänderter Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung hilft dem Insektenschutz nicht, belastet aber die Landwirtschaft massiv“, kritisiert Rukwied im Vorfeld der anstehenden Kabinettsentscheidung das Vorhaben der Bundesregierung. „Das wird ein schlechter Tag für den Insektenschutz und für die Gemeinsamkeit von Landwirtschaft und Naturschutz. Pauschale Auflagen und Verbote helfen nicht, zerstören Fördermöglichkeiten und erfolgreiche bereits bestehende Lösungen in den Bundesländern.“ Insektenschutz sei ein wichtiges und auch von der Landwirtschaft unterstütztes Ziel, der Berufsstand entwickele selbst bereits erfolgreich praxistaugliche und wirtschaftlich tragfähige Maßnahmen für die Förderung der Biodiversität in der Agrarlandschaft, erklärt Rukwied. Die Verlässlichkeit des Naturschutzes stehe auf dem Spiel. Für die Bauern geht es um das Einhalten von politischen Zusagen, um echte Kooperationsangebote anstelle von leeren Versprechungen und Naturschutz mit dem Gesetzbuch. Mit den geplanten Auflagen einer Unterschutzstellung von artenreichem Grünland und Streuobstwiesen, einem pauschalen Gewässerabstand von 10 Metern sowie dem Verbot der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten wird das geplante Ziel des Insektenschutzes verfehlt, das Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Naturschutz auf Dauer mutwillig zerrüttet und zudem den Landwirten ohne jeglichen Ausgleich massive zusätzliche kostenträchtige Auflagen zugemutet. „Dieses Gesetzespaket widerspricht allen vollmundigen Bekundungen des Bundesumweltministeriums, die Landwirte sollten mit Naturschutz Geld verdienen können“, betont Rukwied. „Das BMU erweist dem Naturschutz auf Dauer einen Bärendienst, wenn es rein aus wahltaktischen Gründen die erfolgreichen freiwilligen Aktivitäten der Landwirte und die von mehreren Landesregierungen gestarteten Initiativen zur Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz opfert. Das ist verantwortungslose Symbolpolitik und darf nicht Gesetzeskraft erlangen“, so Rukwied. Stattdessen sollten die Initiativen beispielsweise der Länder Niedersachsen und Baden-Württemberg als Vorbild für den Dialog und die Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz genutzt werden.

Nach wie vor fehlt für die Umsetzung des Aktionsprogramms Insektenschutz eine fundierte Folgenabschätzung hinsichtlich der Anzahl betroffener Betriebe und Flächen und in Bezug auf die Folgen für den Anbau von Wein, Obst, Gemüse, Getreide, Zuchtpflanzen und anderer Kulturen in Deutschland. Derzeit ist davon auszugehen, dass mit dem Aktionsprogramm Insektenschutz die Erzeugung auf mindestens 1,2 Mio. Hektar landwirtschaftlicher Flächen aus ideologischen Gründen und ohne zu erwartenden Nutzen für den Naturschutz mit Auflagen eingeschränkt wird.

Demo des DBV gegen das geplante Insektenschutzgesetz vor dem Bundeskanzleramt

In einer kurzfristig organisierten Aktion trafen sich führende Vertreter des DBV sowie Präsidenten der Landes-Bauernverbände am Donnerstag, den 04. Februar 2021 zu einer Demonstration gegen das geplante Insektenschutzgesetz vor dem Bundeskanzleramt in Berlin. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner kam persönlich zu den Demonstranten und bedankte sich ausdrücklich für deren Unterstützung.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner im Gespräch mit den Demonstranten des DBV
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11. BERLINER MILCHFORUM

4./5. März 2021 | Berlin | virtuell Live-Übertragung aus dem Haus der Land- und Ernährungswirtschaft

Milchwirtschaft zwischenMarktrealität und Verbraucherwunsch

Sehr geehrte Interessierte,

zehn Jahre führten wir das Berliner Milchforum in dem gewohnten Rahmen einer Präsenzveranstaltung mit begleitender Fachausstellung durch. Im Jahr 2020 blieb die Welt stehen. Auch wenn die Corona-Pandemie 2021 das globale Geschehen beherrscht, wollen wir das Forum beibehalten und Sie virtuell begrüßen.

Die Pandemie hat gezeigt, wie systemrelevant die Milchbranche ist. Die Verbraucher haben in der Pandemie auf die Milch gesetzt, obwohl der Ruf in der Vergangenheit nicht der beste war. Auch die Themen Nachhaltigkeit, Tierwohl, Ethik sowie die Erreichung der gesteckten Klimaziele haben an Fahrt aufgenommen, die die Milchwirtschaft tangieren. Innovation, Kommunikation und Perspektiven sind gefragt, um einen Beitrag zur Aufklärung zu leisten.

Die zunehmenden grundsätzlichen Herausforderungen und zusätzliche Anforderungen der Gesellschaft sowie des Handels an die Produktion und die Verarbeitung von Milch gilt es zu bewältigen.

Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Landwirtschaft und Handel werden in diesem Jahr in zwei Podiumsdiskussionen die Themen „Image der Milch – Was kann die Branche besser machen?“ sowie „Milch und Co: Wer bestimmt die Regeln?“ erörtern. Am zweiten Tag werden u.a. die Schwerpunkte Markt, Aussichten, Bio-Entwicklung und Kommunikation zu diskutieren sein. Dazu werden kompetente Redner vortragen und sich der Diskussion stellen.

Die virtuelle Veranstaltung wird vom Deutschen Bauernverband und dem Milchindustrie-Verband in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Raiffeisenverband und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft ausgerichtet. Seien Sie uns herzlich willkommen und diskutieren Sie unter dem Motto „Milchwirtschaft zwischen Marktrealität und Verbraucherwunsch“ mit.

Bernhard KrüskenEckhard Heuser
Generalsekretär DBV e.V.Hauptgeschäftsführer MIV e.V.


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DBV im Gespräch mit Spitzenvertretern der deutschen Molkereiwirtschaft

Pressemitteilung
14.01.2021
Marktlage, Produktionsstandards und Branchenkommunikation im Fokus

(DBV) Im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche trafen sich am heutigen Donnerstag die Spitzenvertreter der deutschen Molkereiwirtschaft mit Vertretern des Deutschen Bauernverbandes zu einem Meinungsaustausch. Auf der Agenda des Gesprächs stand die aktuelle Lage am Milchmarkt sowie die damit einhergehende angespannte wirtschaftliche Situation auf vielen Milchviehbetrieben. Außerdem wurde die weitere Entwicklung und Honorierung von Produktionsstandards sowie der anstehende Start der Branchenkommunikation erörtert.


Die Teilnehmer des Gesprächs waren sich einig, dass ein Wertewandel im Lebensmittelhandel notwendig ist, wenn aus den jüngsten öffentlichen Bekenntnissen zum partnerschaftlichen Umgang in der Lebensmittelkette tatsächlich eine Förderung der heimischen Landwirtschaft resultieren soll. In diesem Zusammenhang muss unter anderem die Weiterentwicklung von Produktionsstandards auf Augenhöhe mit allen Partnern der Lebensmittelkette verhandelt werden. Hierbei ist sicherzustellen, dass höhere Produktionskosten für die Umsetzung steigender Anforderungen den Milcherzeugern auch verlässlich und langfristig finanziert werden. Dies soll bei den laufenden Verhandlungen zur Etablierung von „QM Tierwohl“ und einer „Initiative Tierwohl Rindfleisch“ in den kommenden Wochen verstärkt Beachtung finden. Der Zugang zu diesen Tierwohlprogrammen ist allen interessierten Rinderhaltern grundsätzlich zu ermöglichen, um das Ziel einer hohen Marktdurchdringung zu erreichen, wenn die entsprechende Nachfrage des Verbrauchers dies erlaubt.

Die notwendigen organisatorischen Punkte zur Etablierung der nationalen Branchenkommunikation des Milchsektors werden derzeit abgearbeitet. Noch im 1. Quartal 2021 sollen die Kommunikationsaktivitäten aufgenommen werden.

AutorDeutscher BauernverbandRückfragen anDBV-PressestelleTelefon030-31904-240AnschriftClaire-Waldoff-Str. 7, 10117 BerlinCopyrightDBVE-Mailpresse@bauernverband.netHomepagewww.bauernverband.deTwitter@Bauern_VerbandFacebook@DieDeutschenBauern

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Stellungnahme von Präsident Martin Lüdeke zur Änderung der Hamburger Dünge-Verordnung

Sehr geehrter Herr Senator Kerstan,

der Hamburger Senat möchte am Dienstag, den 12. Januar 2021 die Änderung der Hamburger Dünge-VO verabschieden. Dazu nehmen wir wie folgt Stellung:

Für den BVHH Bauernverband Hamburg e.V. ist der Schutz unserer Umwelt und die Gewährleistung einer einwandfreien Trinkwasserqualität eine Selbstverständlichkeit. Dies belegen eindrucksvoll die guten Messwerte nahezu aller Hamburger Brunnen. Dieser Erfolg beruht vor allem auf dem professionellen Düngungsmanagement der hiesigen Landwirte, unterstützt durch die langjährige Zusammenarbeit mit „Hamburg Wasser“.

Auf der großen Bauerndemo 2019 auf dem Gänsemarkt fand die bundesweit sehr kontrovers geführte Diskussion über die neuerliche Verschärfung der Düngungsregeln mitten in der Hamburger Innenstadt einen ihrer Höhepunkte. Die Problematik um die Nitratmessstellen/-Werte, die 20 % Unterdüngung in Roten Gebiete u.v.a.m. wurde den anwesenden Umweltminister/Innen der Bundesländer eindrucksvoll und lautstark deutlich gemacht. Der BVHH hat daraufhin einen sehr hartnäckigen und intensiven Dialog mit der Hamburger Politik und Verwaltung geführt. Das Ergebnis dieses konstruktiven Prozesses findet nunmehr ihren Abschluss in der neuerlichen Hamburger Düngeverordnung.

Mit der länderspezifischen Binnendifferenzierung setzt Hamburg nunmehr die Bundesdüngeverordnung in Länderrecht um. Im Ergebnis reduzieren sich die roten Gebiete
(= Nitrat belastete Gebiete) ganz erheblich auf jetzt nur noch ca. 0,5 % der Hamburger Nutzfläche. Auf eine Phosphatkulisse kann gänzlich verzichtet werden. Das sind gute Nachrichten für die Hamburger Bauern!

Der Bauernverband Hamburg e.V. erkennt die Änderung der Hamburgischen Dünge-Verordnung grundsätzlich an. Mit der Umsetzung der obligaten Binnendifferenzierung am 12. Januar 2021 kommt der Senat der Kernforderung des BVHH nach einer zügigen Umsetzung nach. Dies begrüßen wir sehr.

Der BVHH fordert im Sinne des Grundwasserschutzes, alle Ursachen, die zu den belastenden Messergebnissen in den verbleibenden „roten Gebieten“ beigetragen haben, vorbehaltlos und umfassend zu analysieren. Für die zukünftige Sicherung des sehr guten Hamburger Trinkwassers erbittet der Hamburger Bauernverband eine Ausweitung der erfolgreichen Wasserschutzgebietsberatung auf ganz Hamburg.

Der BVHH bedankt sich für den konstruktiven und zielorientierten Dialog mit den Fachabteilungen der BUKEA. Wir sind überzeugt davon, dass wir die Herausforderungen zwischen den Anforderungen einer modernen Landwirtschaft und den Notwendigkeiten des Natur- und Umweltschutzes mit dem jetzt eingeschlagenen Weg gemeinsam meistern werden.

Beste Grüße

     (Präsident)

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Agrarpolitische Spitzenrunde zum Jahresauftakt am 14. Januar 2021, live ab 18:00!

Der traditionelle, agrarpolitische Jahresauftakt des Deutschen Bauernverbandes ist in diesem Jahr ein echtes Highlight. Anlässlich der „Internationalen Grünen Woche digital“ ist es, zum Start ins Superwahljahr 2021, gelungen, die erste Gesprächsrunde mit den Spitzen der im Bundestag vertretenen Parteien und Fraktionen zusammenzustellen. Sie werden in einer digitalen Talkrunde einen ersten Ausblick auf die Bundestagswahl und die damit verbundenen agrarpolitischen Weichenstellungen geben. Wie soll es weitergehen mit der deutschen Landwirtschaft und mit welchen Ideen kann eine tragfähige Balance zwischen Ökologie und Ökonomie geschaffen werden? Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied werden mit kurzen Statements das agrarpolitische Jahr einleiten.

Die folgenden Politiker diskutieren in der digitalen Gesprächsrunde:

Ralph Brinkhaus, MdB, Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag

Dr. Matthias Miersch, MdB, Stv. Vorsitzender der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag

Stephan Protschka, MdB, Agrarpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag

Christian Lindner, MdB, Parteivorsitzender der FDP und Vorsitzender der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag

Dr. Dietmar Bartsch, MdB, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Deutschen Bundestag

Robert Habeck, Parteivorsitzender Bündnis 90/Die Grünen

Zeit: Donnerstag, 14.01.2021 um 18:00 Uhr

Ort/Ausstrahlung:

Twitter live: https://twitter.com/Bauern_Verband

Facebook live: https://www.facebook.com/DieDeutschenBauern

Youtube: https://www.youtube.com/user/DieDeutschenBauern

Homepage: www.bauernverband.de

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Jetzt bewerben! Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zeichnet Engagement für den Insektenschutz in der Landwirtschaft aus.

Jetzt mitmachen und bis zu
5.000 Euro gewinnen!
Sie engagieren sich für Insektenschutz in der Landwirt –
schaft? Dann bewerben Sie sich bis 28. Februar 2021
für den Bundeswettbewerb „Land.Vielfalt.Leben.“.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
zeichnet Landwirtinnen und Landwirte aus, die
sich alleine oder zusammen mit anderen Akteuren aus
ihrer Region mit viel Herzblut und guten Ideen für eine
insektenfreundliche Landwirtschaft einsetzen.
Zeigen Sie uns, was Sie tun, um Insekten zu schützen!
Zum Beispiel, indem Sie …
 blühende P anzen über die ganze Saison wachsen
lassen wie Wildblumenstreifen, Untersaaten oder
Zwischenfrüchte;
 Nahrungsangebote, Nistmöglichkeiten und Lebensräume
für Insekten bieten wie Hecken, Totholz,
Tümpel oder Brache;
 Lebensräume wie Übergänge zum Wald, Säume oder
Fließgewässer schützen;
 für mehr Insektenschutz neue Technologien oder
Anbaumethoden nutzen;
 auf einen Mix unterschiedlicher Maßnahmen setzen
und mit anderen Aktiven aus der Region zusammenarbeiten.
Insektenschutz lohnt sich!
Rund die Hälfte der Fläche in Deutschland wird landwirt –
schaftlich genutzt. Damit trägt die Landwirtschaft eine
hohe Verantwortung für den Erhalt der biologischen
Vielfalt – von der sie gleichzeitig auch pro tiert. Viele
Insekten sind wertvolle Unterstützer auf Feldern, Obstplantagen
oder im Gemüseanbau. Sie vertilgen Schädlinge,
bestäuben Pflanzen und helfen dabei, den Boden
fruchtbarer zu machen.
Insekten reagieren aber oft sensibel auf die Art und
Weise, wie landwirtschaftliche Flächen bewirtschaftet
werden. Viele Landwirtinnen und Landwirte setzen
sich bereits seit Jahren aktiv für die Erhaltung der bio –
logischen Vielfalt ein. Dieses Engagement würdigt das
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
mit dem Bundeswettbewerb „Land.Vielfalt.Leben.“.
Die Auszeichnung von besonders erfolgreichen, praxisbewährten
sowie zukunftsweisenden Maßnahmen
soll andere Betriebe und Akteure anregen, sich ebenfalls
für den Insektenschutz zu engagieren.
Auch andere Projekte sind willkommen. Die Auswahl
der Preisträgerinnen und Preisträger trifft eine unabhängige
Jury, der Vertreterinnen und Vertreter aus der
Wissenschaft, der Landwirtschaft und des Naturschutzes
angehören. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen!
Wer kann teilnehmen?
Bewerbungen sind in zwei Kategorien möglich :

  1. Einzelbetriebe
    Hierzu gehören Landwirtinnen und Landwirte im Neben- und
    Haupterwerb aller Produktionsrichtungen und
    Produktionsweisen.
  2. Kooperationen
    Regionale Zusammenschlüsse oder Netzwerke, zu denen
    mindestens ein landwirtschaftlicher Betrieb gehört. Mögliche
    Partner sind beispielsweise andere landwirtschaftliche
    Betriebe, aber auch Vereine, Verbände, Kommunen, Imkereien,
    Bürger innen und Bürger, Naturschutzinitiativen,
    Jagdpächterinnen und -pächter.
    Pro Kategorie werden drei Preise vergeben.
    Interessiert?
    Bewerben Sie sich jetzt.
    Die Teilnahmeunterlagen und
    weitere Informationen  finden Sie
    auf www.land-vielfalt-leben.de.
    BMEL_

Haben Sie Blühstreifen oder Hecken angelegt, in denen Insekten Futter und Unterschlupf finden? Integrieren Sie blühende Zwischenfrüchte oder Untersaaten in Ihre Fruchtfolge? Oder haben Sie eine andere Maßnahme umgesetzt, um Insekten in Agrarlandschaften besser zu schützen? Dann bewerben Sie sich als Einzelbetrieb oder als Kooperation beim Bundeswettbewerb insektenfreundliche Landwirtschaft „Land.Vielfalt.Leben.“.
Viele Landwirtinnen und Landwirte setzen sich bereits seit Jahren aktiv für den Erhalt der biologischen Vielfalt und für den Insektenschutz ein. Dieses Engagement würdigt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit diesem Bundeswettbewerb. Die Auszeichnung von besonders erfolgreichen, praxisbewährten sowie zukunftsweisenden Maßnahmen soll den Erfahrungsaustausch fördern und andere Betriebe und Akteure anregen, ebenfalls etwas für den Insektenschutz zu tun.
Rund die Hälfte der Fläche in Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt. Damit trägt die Landwirtschaft eine hohe Verantwortung für den Erhalt der biologischen Vielfalt von der sie gleichzeitig auch profitiert.
Bewerbungsschluss ist der 28. Februar 2021. Die Auszeichnung erfolgt in zwei Kategorien. Pro Kategorie werden drei Gewinner gekürt und Preisgelder zwischen 2.500 und 5.000 Euro vergeben. Eine vom Bundeslandwirtschaftsministerium eingesetzte, unabhängige Jury wählt unter allen Bewerbungen, die insgesamt sechs Gewinner aus.
Die genauen Teilnahmebedingungen und die Bewerbungsunterlagen für den Bundeswettbewerb finden Sie auf der Website www.land–vielfalt–leben.de.



„Der Rückgang der Insekten
geht uns alle an. Insektenschutz
braucht krea tive und
vielseitige Lösungen, auch
in der Landwirtschaft. Mit
dem Bundeswettbewerb
‚Land.Vielfalt.Leben.‘ wollen
wir den Erfahrungsaustausch
fördern – und all jenen eine
Bühne bieten, die sich mit vielen
guten Ideen für den Schutz
von Insekten engagieren.“
Julia Klöckner
Bundesministerin für Ernährung
und Landwirtschaft


Naturschutzmanagement – Von Bauern für Bauern

Der Deutsche Bauernverband (DBV) als Interessenverband von über 90 % der Landwirte in Deutschland engagiert sich mit dem Verbundprojekt „Lebendige Agrarlandschaften – Landwirte gestalten Vielfalt!“ für den Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt in intensiven Agrarlandschaften. Dafür werden in kooperativer Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz Lösungen erarbeitet, die in die Produktionsabläufe heutiger Landwirtschaftsbetriebe integriert werden können.

Im DBV-Dachprojekt „Naturschutzmanagement – Von Bauern für Bauern“ werden modellhaft berufsständisch getragene, regionale Plattformen initiiert, um sie mit bestehenden Beratungsstrukturen zu verzahnen, sie sinnvoll zu ergänzen und die Akzeptanz von Naturschutzmaßnahmen zu verbessern. Landwirte und Winzer wirken innerhalb dieser Plattform als Türöffner für ihre Kollegen, überwinden Vorbehalte und Vorurteile gegenüber Naturschutzmaßnahmen und intensivieren den Dialog zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung und nicht zuletzt aus der Praxis zeigen, dass Empfehlungen und Hinweise innerhalb des Berufsstandes entscheidend für die eigene Betriebsführung sind. Dieses Vertrauen hilft, den Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt stärker ins Bewusstsein zu rücken, Maßnahmen umzusetzen und sich an Naturschutzprogrammen zu beteiligen.

Durch die enge Kommunikation mit dem DBV wird die bundesweite Übertragung, Ausweitung und Vernetzung regionaler Plattformen vorangetrieben.

Mit der „Plattform Landwirtschaft & Naturschutz für Biodiversität“ werden der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz nachhaltig verbessert.

Landwirtschaft und Naturschutz arbeiten Hand in Hand am Erhalt und der Förderung der biologischen Vielfalt und sichern damit die Grundvoraussetzungen für wichtige Ökosystemleistungen. Dabei übernehmen Landwirte und Winzer, die bereits Erfahrungen mit Naturschutzmaßnahmen haben, die aktive Rolle als „Botschafter für den Naturschutz“. Sie werben bei Berufskollegen für die Integration von Naturschutzmaßnahmen in betriebliche Abläufe und sind Teil der Plattform zur Information über und zum Management von Naturschutzmaßnahmen, die bestehende Beratungsstrukturen unterstützt.

Landwirte und Winzer geben persönliche Erfahrungen weiter und fungieren als niedrigschwellige, erste Anlaufstelle für Fragen zum produktionsintegrierten Naturschutz. Als Türöffner bauen sie Brücken zu spezialisierten Naturschutzberatern vor Ort. Diese innovative Botschafterfunktion der Landwirte und Winzer, unterstützt durch ein Experten-Netzwerk für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen, lässt eine größere Bereitschaft im Berufsstand zur Teilnahme an entsprechenden Aktivitäten erkennen. Ziel ist, mehr Berufskollegen für die aktive Teilnahme an Naturschutzprojekten und -programmen zu mobilisieren.
Die Plattformen bringen Akteure einer Region aus Landwirtschaft und Naturschutz zusammen und geben Vertretern aus Verbänden, Stiftungen, Landwirtschaftskammern, Ministerien, Kommunen, Beratung, Verwaltung und Unternehmen Möglichkeiten zum Austausch und zur Kooperation. Die Verbesserung der biologischen Vielfalt ist das gemeinsame Ziel von Landnutzern und Naturschützern, welches nur in enger Zusammenarbeit aller Beteiligten erreicht werden kann.
Das Projekt ist Teil des vom DBV koordinierten Verbundprojekts „Lebendige Agrarlandschaften – Landwirte gestalten Vielfalt!“, das im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Landwirtschaftliche Rentenbank gefördert wird.
In die Konzeptionierung flossen Ergebnisse mehrerer Veranstaltungen mit Landwirten und Winzern ein, die die Anforderungen an eine Naturschutzberatung und Hemmnisse für die breite Akzeptanz von Naturschutzmaßnahmen auf landwirtschaftlichen Flächen thematisierten und entsprechende Lösungsmöglichkeiten erarbeiteten. So wurden die Eigeninitiative und gegenseitige Hilfe innerhalb des Berufsstandes als sehr effektiv hinsichtlich der Steigerung der Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen hervorgehoben. Im direkten Austausch mit Landwirten und Winzern wurden Netzwerke mit Fachleuten für Naturschutzmaßnahmen, der Austausch mit Berufskollegen und Konzepte für die Verstetigung erfolgreicher Projekte nach deren Förderperiode gefordert.
Die Schaffung einer Anlaufstelle zur Koordination und Organisation der Plattform bedingt eine enge regionale Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren wie Berufsverbänden, Offizialberatung, Kulturlandschaftsstiftungen, Ministerien, Naturschutz, Industrieverbänden und Interessensverbänden (z. B. Imker, Jäger). Zwei regionale Plattformen wurden in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt initiiert. Der Berufsstand in Rheinland-Pfalz ist von zwei Bauernverbänden geprägt, die bereits mit Naturschutz-Projekten in intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaften aktiv sind. Darüber hinaus agieren sowohl die Stiftung Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz als auch die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz mit besonderer Kompetenz im Bereich des Biotop- und Artenschutzes in Kooperation mit Landwirten. Der DBV begleitet und unterstützt die Etablierung der Plattformen sowohl fachlich als auch strukturell. Aufgrund der bestehenden Kontakte zu den Landwirten und Winzern, die an „Lebendige Agrarlandschaften“ teilnehmen, ist die Ansprache potentieller „Botschafter für den Naturschutz“ in ganz Rheinland-Pfalz sehr vielversprechend. Auch die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt führt gemeinsam mit Landwirten, die bspw. im Zuge der Maßnahmenübertragung oder durch andere Projekte mit Naturschutzmaßnahmen vertraut sind, öffentlichkeitswirksame Aktivitäten durch (u.a. Info-Schilder, Arbeitsblätter) und organisiert Fachbeiträge bei Veranstaltungen auf Betrieben (u.a. Feldtag, Hoffest).
Die jeweilige Plattform-Koordination übernimmt die Organisation von Veranstaltungen zur Information von Landwirten und Winzern bzw. unterstützt äquivalente lokale Aktionen. Sie bündelt Informationen über regionale Naturschutz-Projekte in der Landwirtschaft und koordiniert den Austausch innerhalb des Netzwerkes. Landwirte und Winzer, die als Botschafter aktiv werden möchten, werden fachlich auf die Aufgabe vorbereitet und in der Organisation unterstützt. Ideen für gemeinsame regionale Initiativen können gesammelt, Lösungsansätze für bekannte Schwierigkeiten und Hemmnisse erarbeitet, erprobt und verbreitet werden.

Bezug zur biologischen Vielfalt:

Landwirte und Winzer, die aktiv Naturschutzmaßnahmen auf ihren landwirtschaftlichen Flächen umsetzen und damit zum Erhalt und zur Förderung der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft beitragen, übernehmen Verantwortung und tragen die Idee und das Engagement für den produktionsintegrierten Naturschutz in den Berufsstand. Als „Botschafter für den Naturschutz“ informieren sie ihre Kollegen auf Fachveranstaltungen und helfen dabei, bestehende Hemmnisse und Vorbehalte zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zu überwinden. Der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz werden verbessert, so dass sie Hand in Hand am Erhalt und der Förderung der Biodiversität arbeiten und für die Landwirtschaft praktikable und gleichermaßen ökologisch wertvolle Naturschutzmaßnahmen, die in unterschiedlichen Programmen und Projekten entwickelt und erprobt wurden, auf noch mehr landwirtschaftlichen Betrieben etabliert werden können.

Hier kommen Sie zur Stimmabgabe:

https://www.undekade-biologischevielfalt.de/projekte/projekt-des-monats-waehlen/projekt-details/wahl2/Wettbewerb/3320/

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