Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau

Neue Broschüren zu Pferdehaltung und Körperschutz

Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) hat ihre Broschüren zu den Themen „Pferdehaltung“ und „Körperschutz“ neu aufgelegt. Sie sind für Versicherte kostenfrei erhältlich und können im Internet heruntergeladen werden.

Die Pferdehaltung gehört zu den Unfallschwerpunkten in der Landwirtschaft. So verzeichnet die SVLFG nach aktuellster Statistik in diesem Bereich jährlich knapp 2.500 meldepflichtige Unfälle, vier davon mit Todesfolge. Aufgrund des hohen Unfallrisikos und der Schwere der Unfälle hat die Information der Versicherten hier eine besonders hohe Bedeutung.

Für den Körperschutz ist Persönliche Schutzausrüstung (PSA) immer dort zu tragen, wo technische und organisatorische Maßnahmen nicht möglich sind oder deren Wirkung nicht ausreicht, die Sicherheit und Gesundheit zu wahren. Hierfür sind Kenntnisse über die jeweils geeignete PSA unbedingt erforderlich.

Beide Broschüre können im Internet unter www.svlfg.de > Service > Broschüren > Prävention abgerufen werden.

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Unternehmersein in ländlichen Räumen

DBV-Pressemitteilung 03.02.17

Herausforderung für Handwerker und Landwirte

(DBV) Landwirtschaft und Handwerk sind im ländlichen Raum tief verwurzelt, sichern Arbeits- und Ausbildungsplätze und leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit Nahrungsmitteln aus der Region. Sie stehen für transparentes Handeln und Tun sowie für Heimat und Genuss ihrer erzeugten hochwertigen Lebensmittel. Unternehmer aber, die die Wirtschaftskraft und Vitalität ländlicher Räume stärken helfen, brauchen unternehmerische Freiräume. Häufig aber scheitern Unternehmerinitiativen nicht an guten Ideen und Innovationen, sondern einfach an überbordender Bürokratie, von überzogenen Bauvorschriften angefangen bis hin zu nicht mehr nachvollziehbaren Nachweis-, Dokumentations- und Kennzeichnungspflichten. Hier ist die Politik gefordert, Unternehmen, die die Vitalität und Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume sicherstellen, in ihrem unternehmerischen Handeln zu unterstützen. Anstatt immer mehr Kennzeichnungsvorschriften ist der mündige Verbraucher gefragt. Gleichzeitig wird von diesem mündigen Verbraucher eine höhere Wertschätzung der Lebensmittel verlangt.

Das sind Ergebnisse einer Podiumsdiskussion, die der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) auf der diesjährigen Internationalen Grünen Woche auf dem Erlebnisbauernhof veranstalteten. Teilnehmer der Diskussion waren der Präsident des Deutschen Fleischer-Verbandes und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Lebensmittelhandwerk, Herbert Dohrmann, der Präsident des Deutschen Konditorenbundes und Beauftragter des ZDH-Präsidiums für ländliche Räume, Gerhard Schenk, der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd und Umweltbeauftragte des Deutschen Bauernverbandes, Eberhard Hartelt, und der Stellvertretende Generalsekretär des DBV, Gerald Dohme.

Die Vertreter von Handwerk und Bauernverband betonten aber auch die Bedeutung von funktionstüchtigen Infrastrukturen im ländlichen Raum. Eine hinreichende Versorgung mit Kindergärten, Schulen, medizinischen Dienstleistungen und ganz besonders mit schnellem Internet sei eine wesentliche Voraussetzung für die Bleibeperspektiven von Menschen im ländlichen Raum. Schnelles Internet sei immer mehr auch Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen und eine nachhaltige Sicherung der Fachkräfteversorgung.

Angesichts der vielen gemeinsamen Herausforderungen vereinbaren ZDH und DBV künftig noch enger zusammenzuarbeiten – eine Zusammenarbeit, die bis in die Regionen ausstrahlen soll.

Ein Foto zum Download finden Sie unter www.bauernverband.de/unternehmersein-laendliche-raeume.

 

 

 

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Europäische Kommission startet öffentliche Konsultation zur Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik

Pressemitteilung Europäische Kommission
Brüssel, 2. Februar 2017

Durch die Modernisierung und Vereinfachung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), eines der am längsten bestehenden Politikbereiche der Europäischen Union, kann den sozialen, politischen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen besser begegnet werden. Heute hat die Europäische Kommission den Startschuss für die erste Phase der Modernisierung und Vereinfachung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gegeben und eine dreimonatige öffentliche Konsultation eingeleitet. Die Kommission wird die eingegangenen Beiträge nutzen, um die Prioritäten der künftigen Agrarpolitik festzulegen. Mit einer modernisierten und vereinfachten Gemeinsamen Agrarpolitik könnte den wichtigsten Herausforderungen für die Landwirtschaft und die ländlichen
Gebiete begegnet werden und gleichzeitig ein Beitrag zu den politischen Prioritäten der Kommission (vor allem Wachstum und Beschäftigung), zu nachhaltiger Entwicklung, zu einem ergebnisorientierten Haushalt sowie zu Vereinfachung und Subsidiarität geleistet werden.
In seiner Ankündigung des Konsultationsverfahrens erklärte der für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zuständige EU-Kommissar Phil Hogan: „Heute leiten wir die nächsten Schritte zur Modernisierung und Vereinfachung der Gemeinsamen Agrarpolitik des 21. Jahrhunderts ein. Im Rahmen dieser öffentlichen Konsultation bitten wir alle Interessenträger und alle, die sich für die Zukunft des Nahrungsmittelsektors und der Landwirtschaft in Europa interessieren, daran mitzuwirken, eine Politik für alle Menschen in Europa zu gestalten. Die Ergebnisse dieser öffentlichen Konsultation
fließen direkt in den Fahrplan für die künftige Gemeinsame Agrarpolitik ein, den Präsident Juncker im Dezember angekündigt hat. Die Gemeinsame Agrarpolitik bringt bereits jetzt jedem europäischen Bürger großen Nutzen im Bereich der Ernährungssicherheit, der Lebensfähigkeit ländlicher Gebiete, der ländlichen Umwelt und des Beitrags zur Bewältigung der durch den Klimawandel bedingten Herausforderungen. Ich bin überzeugt, dass der Fahrplan für die Zukunft zu einer noch
leistungsfähigeren Gemeinsamen Agrarpolitik führen wird. Doch dazu müssen wir die Agrarpolitik weiter verbessern, ihr neue Impulse verleihen und – natürlich – ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.“
Die öffentliche Konsultation wird 12 Wochen dauern und Landwirten, Bürgern, Organisationen und allen anderen Interessierten die Möglichkeit geben, ihre Meinung zur Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik zu äußern. Die Kommission wird bis Ende 2017 eine Mitteilung erstellen, in die die Beiträge aus der Konsultation einfließen werden und die – gestützt auf verlässliche Informationen – Schlussfolgerungen
zur derzeitigen Leistung der Gemeinsamen Agrarpolitik sowie mögliche politische Optionen für die Zukunft enthalten wird. Die Ergebnisse der öffentlichen Konsultation werden im Internet veröffentlicht und im Juli 2017 von Kommissar Hogan auf einer Konferenz in Brüssel vorgestellt.

Hintergrund
Die Gemeinsame Agrarpolitik, die im Jahr 1962 ins Leben gerufen wurde, ist einer der am längsten bestehenden Politikbereiche der EU und hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt, um den sich verändernden Herausforderungen der Agrarmärkte zu begegnen. Auch wenn die jüngste Reform erst 2013 durchgeführt wurde, hat es seither einige grundlegende Entwicklungen gegeben, auf die die Gemeinsame Agrarpolitik wirksamer reagieren muss, wie z. B. die zunehmende Unsicherheit auf den
Märkten und fallende Preise sowie neue internationale Verpflichtungen in Bezug auf den Klimawandel und die nachhaltige Entwicklung. Angesichts dieser und anderer Herausforderungen muss die Gemeinsame Agrarpolitik modernisiert und
vereinfacht werden, um den Verwaltungsaufwand weiter zu verringern. Darüber hinaus gilt es, für mehr Kohärenz mit anderen Politikbereichen der EU zu sorgen, um einen optimalen Beitrag zu den 10 politischen Prioritäten der Kommission, den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung und das Pariser Klimaschutzübereinkommen zu leisten.
Weitere Informationen
Links zur Konsultation

https://ec.europa.eu/agriculture/consultations/cap-modernising/2017_de

 

DBV-Konjunkturbarometer: Stimmungslage und Investitionsbereitschaft etwas besser

DBV-Pressemitteilung 18.01.17

Wirtschaftliche Situation aber weiterhin völlig unbefriedigend

(DBV) Die Stimmung der deutschen Landwirte über ihre wirtschaftliche Lage hat sich weiter verbessert, aber nicht durchgreifend erholt. Dies zeigt das neueste Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV), dessen Daten im Dezember 2016 erhoben wurden. Die Investitionsbereitschaft bleibt trotz leichter Belebung auf niedrigem Niveau.

Aktuell ist der Konjunkturindex gegenüber der vorangegangenen Erhebung aus September von 13,1 Punkte auf 21,0 Punkte im Dezember angestiegen. Von Ende 2010 bis Mitte 2014 lag dieser Wert zwischen 30 und 35 Punkten, in der Spitze sogar bei 37 Punkten. Der Indexwert fasst die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung zusammen.

Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen liegt bei 3,6 Milliarden Euro. Das sind zwar 0,3 Milliarden Euro mehr als ein Jahr zuvor, aber 1,1 bzw. 2,7 Milliarden weniger als vor entsprechend 2 bzw. 3 Jahren. Damit bleibt die Investitionstätigkeit der deutschen Landwirte auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Nur 29 Prozent der Landwirte wollen in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr waren es 28 Prozent, vor zwei Jahren 34 Prozent und vor drei Jahren noch 40 Prozent. Die relativ geringere Investitionstätigkeit der deutschen Landwirtschaft hat aus Sicht des DBV auch enorme Konsequenzen für die Wirtschaftskraft ländlicher Räume. Ohne Investitionen in eine leistungsfähige Landwirtschaft gehen auch viele Arbeitsplätze in den der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen verloren.

Innerhalb des aktuell geplanten Investitionsvolumens von 3,6 Milliarden Euro entfallen auf den Bereich Ställe und Stalltechnik 1,9 Milliarden Euro (gegenüber Vorjahr plus 0,2 Milliarden Euro). Mit nur 0,8 Milliarden Euro fallen die vorgesehenen Maschineninvestitionen ähnlich niedrig aus wie schon vor einem Jahr. Dagegen haben die beabsichtigten Investitionen in die erneuerbaren Energien Biogas, Fotovoltaik und Windkraft mit 0,8 Milliarden Euro deutlich angezogen.

Mit der etwas freundlicheren Einschätzung der aktuellen und künftigen wirtschaftlichen Lage geht keine nachhaltige Entspannung der Liquiditätssituation auf den Betrieben einher. 21 Prozent der Landwirte gaben im Dezember an, dass die Liquiditätslage in ihren Betrieben angespannt oder sehr angespannt ist. Im September waren es entsprechend 22 Prozent. Unter den Futterbaubetrieben ist der Anteil der Betriebe mit Liquiditätsengpässen besonders hoch (27 Prozent).

Mit dem Wert von 2,88 (auf der Notenskala von 1 bis 5) wird die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung im Durchschnitt der Betriebe etwas positiver beurteilt als die aktuelle wirtschaftliche Lage (3,23). Gegenüber September fällt die Einschätzung sowohl der aktuellen wirtschaftlichen Situation als auch der Zukunftserwartungen positiver aus. Allerdings sind die Entwicklungen in den einzelnen Betriebsformen uneinheitlich.

Futterbaubetriebe schätzen ihre aktuelle wirtschaftliche Situation gegenüber September 2016 zwar besser ein, im Vergleich aller Betriebsformen schneidet ihre Lageeinschätzung aber am schlechtesten ab. Anders sieht es bei den Zukunftserwartungen für die nächsten 2 bis 3 Jahre aus. Die nochmals gestiegene Zuversicht liegt über der aller anderen Betriebsformen.

Ackerbaubetriebe beurteilen sowohl die aktuelle wirtschaftliche Lage als auch die Zukunftserwartungen nur geringfügig positiver als noch im September. Veredlungsbetriebe sehen eine etwas verbesserte wirtschaftliche Situation in ihren Betrieben. Ihre Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten zwei bis drei Jahren sind deutlich gestiegen.

Die Preissituation auf den Agrar- und Betriebsmittelmärkten ist der mit Abstand wichtigste Einflussfaktor für die Beurteilung der Situation auf den Betrieben. Die Erzeugerpreise für Milch, Rinder und Getreide werden im Dezember spürbar besser beurteilt als noch im September. Dagegen nimmt die Entwicklung der Schweine-, Düngemittel- und Energiepreise negativen Einfluss auf die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Der negativste Einfluss geht allerdings weiterhin von den Pachtpreisen aus. Etwas positiver als noch im September 2016 wird der Einfluss der Agrarpolitik beurteilt.

Das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar wird vierteljährlich im Auftrag des DBV, des VDMA Fachverbandes Landtechnik und der Landwirtschaftlichen Rentenbank in einer repräsentativen Umfrage ermittelt. Zur aktuellen Runde im Dezember 2016 befragte dazu das Marktforschungsinstitut Produkt + Markt rund 2.100 Landwirte und Lohnunternehmer in ganz Deutschland.

Das Konjunkturbarometer Agrar Dezember 2016 finden Sie unter www.bauernverband.de/KonjunkturbarometerAgrar-Dezember2016.

Rukwied: Landwirtschaft stellt sich neuen Herausforderungen

DBV-Pressemitteilung 18.01.17

Positionspapier „Veränderung gestalten“ vorgestellt

(DBV) „Landwirtschaft entwickelt und verändert sich. Veränderungsbereitschaft und Weiterentwicklung sind fester Bestandteil unseres Leitbildes. Das bezieht sich nicht nur auf die Nutzung des technischen und züchterischen Fortschritts, sondern auch auf gewandelte Anforderungen von Gesellschaft und Verbrauchern.“ Dies betonte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, anlässlich der Pressekonferenz zur Eröffnung der Internationalen Grünen Woche 2017 in Berlin. Rukwied stellte das Positionspapier des DBV mit dem Titel „Veränderung gestalten“ vor, in dem die Leistungen der Landwirtschaft und eine Agenda für anstehende Veränderungen, die der Berufsstand angehen will, dargestellt werden. „Seit dem Bauerntag 2015 haben wir uns intensiv mit Herausforderungen und Lösungen befasst. Das ist das Ergebnis dieser Diskussion“, beschreibt Rukwied den Werdegang des Papiers. „Wir Landwirte wollen diese Veränderungen angehen. Dafür müssen an einigen Stellen noch die Voraussetzungen geschaffen werden; auch das ist in dem Papier klar benannt.“

Zu den genannten Veränderungen gehört eine zukunftsfähige Nutztierhaltung, die höhere Tierwohlstandards im Markt umsetzt. Elementare Voraussetzung dafür sei die Verbesserung der Tiergesundheit. Mit Monitoringsystemen wurden bereits Erfolge bei der Verringerung des Einsatzes von Antibiotika erzielt. Jetzt gelte es, dies fortzusetzen. Die so genannten nicht-kurativen Eingriffe sollen verringert, die Tötung männlicher Eintagsküken beendet werden, erläuterte Rukwied konkrete Maßnahmen. Der kooperative Umwelt- und Naturschutz solle weiter ausgebaut und gefördert werden. Pflanzenschutzmittel seien noch effizienter einzusetzen, Nährstoffüberschüsse über Optimierung der Düngung weiter zu reduzieren. In den betroffenen Regionen seien Kooperationen mit den Landwirten vor Ort das Mittel der Wahl. Die Möglichkeiten der überbetrieblichen Verwertung, der technischen Aufbereitung und der vorhandenen zusätzlichen Lagerkapazitäten für Wirtschaftsdünger müssen dazu genutzt werden, unterstreicht das Positionspapier. Es gelte, die Marktchancen für freiwillige Kennzeichnung landwirtschaftlicher Erzeugnisse nach Herkunft, Region und Art der Erzeugung stärker zu nutzen und zu entwickeln.

„Die Entwicklung und Veränderung der Landwirtschaft fordert unsere Bauern unternehmerisch, verlangt aber auch die Unterstützung von Verbrauchern und Politik“, betonte Rukwied die gemeinsame Verantwortung. Dazu zähle ein klares Bekenntnis zur Landwirtschaft in Deutschland und zu ihrer Bedeutung für die ländlichen Räume, eine Ausrichtung der Agrarpolitik auf Nachhaltigkeit und unternehmerische Eigenverantwortung und nicht zuletzt Marktorientierung sowie der Erhalt einer vielfältigen, regional verankerten und unternehmerisch geprägten Landwirtschaft.

Das Positionspapier ist unter www.bauernverband.de/veraenderung-gestalten-2017 einsehbar.

Strafsteuer auf Fleisch nützt dem Klima nicht

DBV-Pressemitteilung vom 05.01.17

Rukwied: Vorschlag des Umweltbundesamtes ist Effekthascherei

(DBV) „Mit irreführenden Zahlen und einem Tunnelblick auf die Landwirtschaft leistet man keinen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz.“ So kommentiert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, den jüngsten Vorstoß des Umweltbundesamtes (UBA), das eine höhere Mehrwertsteuer für Milch und Fleisch gefordert hatte. „Eine Strafsteuer auf Lebensmittel, wie vom Umweltbundesamt gefordert, hat keinen positiven Nutzen für das Klima, sondern verteuert vor allem den täglichen Einkauf für die Verbraucher.“ Als Begründung hatte das UBA die Treibhausgas-Emissionen genannt, die bei der Rindfleischerzeugung anfallen. „Hier werden elementare Zusammenhänge ausgeblendet: Ohne Rinderhaltung ist kein Grünlanderhalt möglich, Rindfleisch ist außerdem ein Koppelprodukt.“

Auf die Landwirtschaft entfallen sieben Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen, während Energie, Industrie und Verkehr für mehr als 90 Prozent verantwortlich sind. „Es ist völlig unverständlich, wie man dann die landwirtschaftliche Tierhaltung in die erste Reihe der Klimasünder stellen kann“, so Rukwied zu den Äußerungen von UBA-Präsidentin Maria Krautzberger gegenüber den Medien. Rukwied verweist dabei auf den erheblichen Beitrag für den Klimaschutz, den die Landwirtschaft in Form von Effizienzgewinnen und nachwachsenden Rohstoffen für energetische und stoffliche Nutzung bereits leistet. „Wir haben in der Landwirtschaft seit 1990 unsere Treibhausgasemissionen bereits um 15 Prozent reduziert und gleichzeitig mit geringerem Aufwand höhere Erträge und Leistungen erzielt. Außerdem vermeiden Land- und Forstwirtschaft für den Verkehrs- und Energiesektor durch die Bereitstellung von Bioenergie Treibhausgasemissionen in Höhe von rund 59 Millionen Tonnen CO2,“ erläutert der Bauernpräsident. „Wir würden es sehr begrüßen, wenn man anstelle von Effekthaschereien auf Kosten der Landwirte die wirklichen Probleme beim Klimaschutz angehen würde“, so seine Empfehlung. Der Vorschlag des UBA sei sogar kontraproduktiv für den Klimaschutz, weil nur mit der Rinderhaltung das für den Naturschutz und den Klimaschutz so wichtige Grünland genutzt werden kann.

Düngeverordnung zügig verabschieden

DBV-Pressemitteilung vom 03.01.17

Bauernverband weist pauschale Vorwürfe von Bundesumweltministerin Hendricks zurück

(DBV) Der Nitratbericht 2016 zeigt, dass es in Deutschland keinen generellen Trend einer Verschlechterung der Gewässerqualität gibt. Das betont der Deutsche Bauernverband (DBV). Vielmehr zeige der Bericht, dass rund 82 Prozent der Grundwassermessstellen im Messnetz der europäischen Umweltagentur den Nitrat-Schwellenwert von 50 mg/l einhalten. Gleichzeitig nahmen an einem Drittel der Messstellen des Nitratbelastungsmessnetzes die Nitratkonzentrationen im Grundwasser ab, während die Anzahl an Messstellen mit zunehmenden Trends deutlich geringer ausfällt, erklärt der DBV weiter.

Ungeachtet der bereits erzielten Verbesserungen hält es der DBV für dringend geboten, die Novelle der Düngeverordnung nun zügig auf den Weg zu bringen. Die Regelung liege seit Mitte 2016 verabschiedungsreif auf dem Tisch und beinhalte sämtliche Instrumente, um die bestehenden Herausforderungen angehen zu können. Daher seien die pauschalen Vorwürfe von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks nicht nachvollziehbar, weil auch das Bundesumweltministerium zur Verzögerung des Gesetzgebungsverfahrens beigetragen habe. Jede weitere Verschärfung von Seiten der Länder verzögere den Zeitplan und berge Rechts- und Planungsunsicherheiten für landwirtschaftliche Betriebe, mahnte der DBV.

Der Nitratbericht 2016 enthält erstmals Daten aus dem neu aufgestellten repräsentativen Messnetz. Im neuen Nitratbelastungsmessnetz werden im Gegensatz zum alten Belastungsmessnetz nicht mehr an rund 50 Prozent der Messstellen die Schwellenwerte überschritten, sondern nur noch an gut einem Viertel. Dies trägt dazu bei, die Diskussion um die Gewässerqualität zu versachlichen und den Gewässerzustand nicht schlechter darzustellen als er ist, verdeutlicht der DBV. Die Ergebnisse zeige die Anstrengungen der Landwirte, sparsam und effizient mit den eingesetzten Düngemitteln umzugehen. In Regionen mit noch vorhandenen Überschreitungen der Nitratkonzentration setzt sich die Landwirtschaft dafür ein, so der DBV, gemeinsam mit der Wasserwirtschaft an Lösungen und Verbesserungen zu arbeiten.

Ferner weist der DBV darauf hin, dass sich bei Oberflächengewässern eine positive Entwicklung der Gewässerqualität zeigt. 93 Prozent der Messstellen in Flüssen weisen einen abnehmenden Trend der Nitratkonzentration auf, ebenso die meisten deutschen Seen. Auch die Phosphorkonzentration in den Flüssen ist nahezu überall deutlich rückläufig, genauso wie im Großteil der deutschen Seen. An allen Flüssen und Seen wurde im Zeitraum 2011 bis 2014 das Qualitätsziel der EU-Nitratrichtlinie eingehalten

Änderungen zum 1. Januar 2017 im arbeitsrechtlichen Bereich

DBV-Pressemitteilung vom 29.12.16

Mindestlohn und Sachbezüge steigen

(DBV) Zum 1. Januar 2017 steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 8,84 Euro/Stunde (brutto), wie von der Mindestlohnkommission vorgeschlagen und von der Bundesregierung per Verordnung beschlossen wurde. In der Land- und Forstwirtschaft und im Gartenbau steigt das tarifliche Mindestentgelt ebenfalls. Es beträgt ab Januar 2017 bundeseinheitlich 8,60 Euro/Stunde (brutto), wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilte. Zum 1. November 2017 erhöht sich das tarifliche Mindestentgelt nochmals auf dann 9,10 Euro/Stunde (brutto).

Im Jahr 2017 werden ebenfalls die Sachbezugswerte für die Verpflegung steigen. Der Gesamtsachbezugswert für Verpflegung wird von bisher 236 Euro auf 241 Euro im Monat erhöht. Er setzt sich zusammen aus 51 Euro für Frühstück sowie jeweils 95 Euro für Mittagessen und Abendbrot. Die Werte für eine Unterkunft bleiben gegenüber 2016 unverändert.

 

Änderungen zum 1. Januar 2017 in der Renten- und Pflegeversicherung

DBV-Pressemitteilung vom 29.12.2016

DBV: Anpassungen werden auch auf Landwirtschaft übertragen

(DBV) Zum 1. Januar 2017 steigen die Beiträge zur Alterssicherung der Landwirte, teilt der Deutsche Bauernverband (DBV) mit. Die Beiträge betragen dann in den alten Bundesländern 241 Euro/Monat (Vorjahr: 236 Euro) und in den neuen Bundesländern bei 216 Euro/Monat (Vorjahr: 206 Euro). Sie steigen somit um 2,1 Prozent (West) bzw. 4,9 Prozent (Ost). Der Beitrag zur Alterssicherung ist an die Entwicklung in der gesetzlichen Rentenversicherung gebunden. Aufgrund der deutlichen Erhöhung des vorausgeschätzten Durchschnittsentgeltes, vor allem in den neuen Bundesländern, steigt auch der Beitrag in der Alterssicherung der Landwirte trotz des konstanten Beitragssatzes zur gesetzlichen Rentenversicherung. Dieser Beitragssatz beträgt wie im Vorjahr 18,7 Prozent.

Der Beitrag aktiver Landwirte zur landwirtschaftlichen Krankenversicherung steigt nur in der Beitragsklasse 20, alle anderen Beitragsklassen bleiben nahezu konstant. Der Anstieg in der Beitragsklasse 20 ist auf gesetzliche Vorgaben zurückzuführen.

Die Reform der Pflegeversicherung wird fortgesetzt und ab 1. Januar 2017 erstmals der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff angewendet. Damit verbunden sind auch Änderungen des Begutachtungssystems sowie eine Ausweitung von Leistungen der Pflegeversicherung. Der durch die Leistungsausweitung erhöhte Finanzierungsbedarf wird durch die Erhöhung des Beitragssatzes zur sozialen Pflegeversicherung abgedeckt. Der Beitragssatz beträgt im kommenden Jahr 2,55 Prozent (bisher: 2,35 Prozent). Für Landwirte und ihre mitarbeitenden Familienangehörigen, die ihren Beitrag zur Pflegeversicherung in Form eines Zuschlags zum Beitrag zur Krankenversicherung leisten, ergeben sich aufgrund der Kopplung an den Beitragssatz ebenfalls höhere Beiträge, teilte der DBV mit. Der Zuschlag beträgt im Jahr 2017 16,2 Prozent (Vorjahr: 15,0 Prozent). Für kinderlose Mitglieder ab dem 23. Lebensjahr beträgt der Zuschlag 17,79 Prozent (Vorjahr: 16,6 Prozent).

Durch die Reform der Pflegeversicherung werden aus bisher drei Pflegestufen fünf Pflegegrade. Die Überleitung von Pflegestufen in Pflegegrade erfolgt zum 1. Januar 2017 automatisch. Dabei werden Menschen mit körperlichen Einschränkungen in den nächst höheren Pflegegrad übergeleitet (z.B. Pflegestufe 1 wird Pflegegrad 2). Menschen mit zusätzlicher erheblicher Einschränkung der Alltagskompetenz werden in den übernächsten Pflegegrad eingestuft (z.B. Pflegestufe 2 wird Pflegegrad 4). Es erfolgt keine erneute Begutachtung, sofern nicht vom Pflegebedürftigen selbst dieser Antrag gestellt wird. Es besteht außerdem ein Bestandsschutz, so dass niemand schlechter gestellt wird als bisher.

Im Mittelpunkt der Begutachtung wird stehen, wie eine Person ihren Alltag selbständig bewältigen kann. Auch Personen, die selbst noch nicht pflegebedürftig sind, aber im Alltag Unterstützung benötigen, können dadurch erstmals Leistungen der Pflegeversicherung in Anspruch nehmen.

Weihnachtsgruß unseres Präsidenten Martin Lüdeke

SAMSUNG CSCVerehrte Mitglieder, liebe Berufskollegen!

Die Weihnachtszeit hat ihren ganz besonderen Reiz, alles ist etwas ruhiger, die Familie rückt zusammen und nicht nur die Kinder freuen sich auf ein paar besinnliche Tage. Im modernen Sprachgebrauch wird diese schöne Zeit wohl als Entschleunigung beschrieben, die möglichst nachhaltig gefeiert werden sollte. Ich muss gestehen, dass ich derartige Begrifflichkeiten noch nicht komplett in meinen Sprachschatz übernommen habe. Den Juroren der Gesellschaft für deutsche Sprache möchte ich dennoch meine tiefste Anerkennung dafür aussprechen, dass sie den Begriff „postfaktisch“ als Wort des Jahres gewählt haben. Trifft es doch genau ein Phänomen, dem auch unser Berufsstand seit Jahren durch wüsteste Behauptungen bestimmter NGO’s sowie deren Medienvertretern ausgesetzt ist. Exemplarisch seien hier nur die unsachlichen Diskussionen über Nitrat oder die Debatte über Glyphosat genannt.

Dennoch werden wir nicht darum herumkommen, den Endverbrauchern unser Tun und Handeln in verständlichen Worten erklären zu müssen. Dazu bedarf es einer modernen Kommunikation und der verstärkten Nutzung digitaler Netzwerke. Aber auch vor der direkten Ansprache sollten wir uns nicht scheuen und den Menschen erklären, wie gut moderne Landwirtschaft funktioniert. Klare Worte müssen wir aber auch gegenüber den (glücklicherweise wenigen) schwarzen Schafen unter den Berufskollegen finden, die sich eben nicht an die gute landwirtschaftliche Praxis halten und Schindluder mit unseren Ressourcen betreiben.

Zum Glück weiß die große Mehrheit der Bevölkerung unsere Arbeit zu schätzen und so steht der Beruf des Landwirtes weit oben in Beliebtheitsskale der deutschen Verbraucher. Immer mehr Menschen pochen zu dem darauf, gesunde Nahrungsmittel aus Ihrer Region zu bekommen. Um diese weiter in der Qualität und auch in den notwendigen Menge zu produzieren, braucht die Landwirtschaft die entsprechenden Rahmenbedingungen und vor allem den Grund und Boden dafür. Dafür werden wir uns weiterhin vehement einsetzen.

Da wir unser Weihnachtsrundschreiben erstmalig über unseren E-Mail-Verteiler an Sie versenden, haben wir den Situationsbericht der Landwirtschaft 2016 etwas ausführlicher dargestellt. Die Daten sind äußerst interessant und erst in der letzten Woche aktuell vom DBV zur Verfügung gestellt worden.

Liebe Landfrauen, liebe Berufskollegen, liebe Mitglieder. Ich hoffe auch zukünftig auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünsche Ihnen und Ihren Familien ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2017.

Ihr

Martin Lüdekechristmas-tree-today-tease-1-151201_dd6ec0167e769c87de32fd740c83f70a.today-inline-large

Hamburg, den 23.12.2016

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