DBV-Präsidium fordert Aktionsplan für die heimische Landwirtschaft

Politik, Lebensmittelhandel und Marktpartner sind zur Bewältigung der Krise gefordert

Angesichts der anhaltenden und tiefgehenden Krise auf den Agrarmärkten fordert das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) anlässlich des Deutschen Bauerntages 2016 in Hannover einen Aktionsplan für die heimische Landwirtschaft, der von Marktpartnern und Lebensmitteleinzelhandel umgesetzt und vom Staat mit kurz- und mittelfristig wirksamen Unterstützungsmaßnahmen flankiert werden muss. „Politik, Gesellschaft und Marktpartner sind gefordert, einen Beitrag zum Erhalt einer bäuerlich geprägten Landwirtschaft zu leisten und Strukturbrüche zu verhindern“, heißt es wörtlich in der einstimmig verabschiedeten Erklärung.

Die deutsche Landwirtschaft und insbesondere die Milcherzeugung und die Veredelung stehen seit mehr als einem Jahr unter einem dramatischen wirtschaftlichen Druck. „Für die deutschen Bauern hat diese Situation existenzbedrohende Folgen“, unterstreicht das DBV-Präsidium, das die Ursachen im Wesentlichen in den internationalen politischen und wirtschaftlichen Krisen sieht, die besonders auf die Landwirtschaft durchschlagen. Die daraus entstehenden wirtschaftlichen Lasten könnten nicht alleine von den Landwirten geschultert werden. Der Aktionsplan umfasst Vorschläge und Forderungen an die Politik, den Lebensmittelhandel und speziell für den Milchmarkt an Milchwirtschaft und Molkereien. Ein Positionspapier zur Neugestaltung der Lieferbeziehungen zwischen Milchbauern und Molkereien ergänzt den Aktionsplan.

Das DBV-Präsidium hält an seinen Forderungen an EU-Kommission, Bundes- und Landesregierungen nach kurzfristig wirksamen Unterstützungsmaßnahmen für die deutsche Landwirtschaft fest, die dem Ausmaß der Krise angemessen sind. „Die hierfür angekündigten 100 Millionen Euro sind dafür bei Weitem nicht ausreichend“, heißt es in der Erklärung. Gefordert werden Maßnahmen, die möglichst schnell umzusetzen sind. Das betrifft den Bundeszuschuss zur Landwirtschaftlichen Unfallversicherung, steuerliche Freibeträge zur Tilgung von Liquiditätshilfen, Entlastung bei der Agrardieselbesteuerung und die Ausweitung der steuerlichen Risikovorsorgemöglichkeiten, aber auch Liquiditätshilfe- und Bürgschaftsprogramme.

Alle Möglichkeiten zur Unterstützung der Erschließung neuer Absatz- und Exportmärkte seien in der jetzigen Krise zu nutzen. Kritisch bewertet das DBV-Präsidium die Nachfragemacht des Lebensmitteleinzelhandels. Der missbräuchlichen Ausnutzung durch den Lebensmitteleinzelhandel müssten wirksame kartell- und wettbewerbsrechtliche Grenzen gesetzt werden. Im Rahmen der Fusionskontrolle seien weitere Übernahmen durch die vier größten Konzerne des Lebensmitteleinzelhandels zu untersagen.

Speziell zum Milchmarkt fordert das DBV-Präsidium von Lebensmitteleinzelhandel und Molkereien „sofortige Nachverhandlungen, um zu einer Erholung der Preise beizutragen“. Die Strukturen des Milchsektors hätten trotz der Erfahrungen aus der Milchpreiskrise 2008/09 immer noch Schwächen, die gemeinsam aufgearbeitet werden müssten. Der internationale Vergleich zeige, dass im deutschen Molkereisektor noch große Wertschöpfungspotenziale ungenutzt blieben. Dies gelte vor allem in Bezug auf Markenbasis, Wertschöpfung in heimischen Märkten und in Drittländern sowie bei der Bündelung des Angebotes. Nach Überzeugung des DBV-Präsidiums beständen zahlreiche Möglichkeiten für eine stärkere Zusammenarbeit im genossenschaftlichen Molkereisektor, die es zu nutzen gelte. Mit Nachdruck fordert das DBV-Präsidium marktorientierte Vereinbarungen bei der Ausgestaltung der Lieferbeziehungen zwischen Landwirten und ihren Molkereien. Eine auf Absatzmärkte und Wertschöpfung ausgerichtete Abstimmung von Anlieferungsmengen und Erzeugerpreisen sei dringend angezeigt.

Pressemeldungen  | 28.06.2016

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Statement von DBV-Präsident Rukwied zum Votum für den Austritt Großbritanniens aus EU

„Europa ist nicht nur unser Markt, sondern politische Verpflichtung und Verantwortung zugleich. Deshalb sehen die deutschen Bauernfamilien das britische Votum für den Brexit mit allergrößter Sorge um die Stabilität und Einigungskraft der Gemeinschaft“, kommentiert der Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV), Joachim Rukwied das Ergebnis der Volksabstimmung über einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Es sei mehr als bedauerlich, dass die europäische Idee durch populistische Kampagnen in so großem Maß Schaden nehmen konnte. „Auch wenn in erster Linie die britische Bevölkerung, darunter auch die britischen Landwirte, die wirtschaftlich Leidtragenden sein werden, so bleibt doch der politische und gesellschaftliche Schaden bei der gesamten EU“, stellt Rukwied fest. Für Deutschland ist Großbritannien auch bei Agrarprodukten und Lebensmitteln ein wichtiger Handelspartner. Beide Länder verbinden auch in Fragen der Agrarpolitik gleichgerichtete Vorstellungen. Das Votum der britischen Bevölkerung sei allerdings kein Betriebsunfall, sondern Ausdruck eines in vielen Ländern schon länger vorhandenen Verdrusses über die Europäische Union. „Es bleibt zu hoffen, dass die politisch Verantwortlichen in den europäischen Hauptstädten wie in Brüssel die Botschaft verstanden haben und die europäische Idee nicht bürokratisch verwalten, sondern im Sinne der Menschen in Europa gestalten“, so Rukwied.

Pressemeldungen  | 24.06.2016

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„Großbritannien ist ein wichtiger Markt für deutsche Agrarprodukte“

DBV befürchtet wirtschaftliche Belastungen eines möglichen „Brexit“

Ein Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union hätte nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) deutlich negative Folgen auch für die deutsche Land- und Agrarwirtschaft. Die Exporte der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft in das Vereinigte Königreich beliefen sich 2015 auf ca. 4,8 Mrd. Euro, das entspricht einem Anteil an den gesamten deutschen Exporten von knapp 6 Prozent. Der Agrarhandel vom Vereinigten Königreich nach Deutschland lag bei ca. 1,4 Mrd. Euro. Im Saldo zwischen Export und Import ist das Vereinigte Königreich für Deutschland das Land mit dem größten Nettoagrarexport von 3,4 Mrd. Euro, hebt der DBV hervor. Wichtigste deutsche Ernährungsgüter im Export auf die britischen Inseln sind Fleischwaren, Backwaren, Milchprodukte sowie Obst und Gemüse.

Mit einem „Brexit“ würden der deutschen Land- und Agrarwirtschaft nach Einschätzung des DBV neue Exporthürden drohen. Die Verhandlungen über die Trennung von der EU könnten mehrere Jahre dauern und eine große Verunsicherung im Agrarhandel nach sich ziehen. In der EU-Agrarpolitik (GAP) drohen nach 2020 weitere finanzielle Einschnitte, wenn mit dem Vereinigten Königreich ein bedeutender Nettozahler zum EU-Haushalt ausscheiden würde. Insgesamt würde die deutsche Landwirtschaft erhebliche Nachteile erleiden.

Pressemeldungen  | 20.06.2016

Deutscher Bauerntag 2016: Hohe Erwartungen an Politik und Marktpartner

Dt Bauerntag

DBV diskutiert Krisenhilfe und Zukunftsperspektiven

„Der diesjährige Deutsche Bauerntag in Hannover setzt ein klares Signal an Politik und Marktpartner: Die heimische Landwirtschaft muss in ihrer Weiterentwicklung gestärkt werden, um eine nachhaltige Zukunftsperspektive zu sichern und die Leistungen erbringen zu können, die Verbraucher, Märkte und Gesellschaft schätzen und nachfragen.“ Dies erklärte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, vor Journalisten im Vorfeld des Deutschen Bauerntages 2016, der mit dem Motto „Zukunft sichern, Bauern stärken“ am 29. und 30. Juni 2016 in Hannover stattfinden wird.

Zum Deutschen Bauerntag und zur DBV-Mitgliederversammlung werden rund 600 Delegierte aus den 18 Landesbauernverbänden und zahlreiche Gäste aus Politik, Agrarwirtschaft, Agrarforschung und Medien in der niedersächsischen Landeshauptstadt erwartet. Die stimmberechtigten Delegierten werden ihrerseits in den Kreis- und Landesverbänden von den Mitgliedern entsandt; sie wählen Präsident und Vorstand des DBV. Der amtierende Präsident des DBV, Joachim Rukwied, tritt zur Wiederwahl an. Rund 90 Prozent der 300.000 Bäuerinnen und Bauern sind Mitglied in den Kreis- und Landesbauernverbänden. Der Deutsche Bauerntag findet jährlich in einem anderen Bundesland statt.

„Die deutschen Bauernfamilien erwarten von der Politik wirksame und sofort umsetzbare Maßnahmen aus dem von der Bundesregierung angekündigten Programm zur Unterstützung in der anhaltenden Preiskrise“, betonte Krüsken. Damit seien die Erwartungen an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und EU-Agrarkommissar Phil Hogan groß, die am 30. Juni zu den Delegierten sprechen werden. Bereits am Vortag wird das DBV-Präsidium mit dem niedersächsischen Landwirtschaftsminister Meyer diskutieren. In vier Foren werden die Delegierten zusätzlich mit namhaften Experten die Perspektiven und Entwicklungen in der Tierhaltung, im Milchmarkt, beim Umwelt- und Naturschutz sowie zur Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2020 diskutieren. Zum Abschluss des Deutschen Bauerntages 2016 wird eine Kundgebung mit 3.000 Bäuerinnen und Bauern aus Niedersachsen und den umliegenden Bundesländern stattfinden. Der DBV-Präsident, Bundesminister Christian Schmidt und vor allem junge Landwirte aus den Regionen Deutschlands werden während dieser Kundgebung sprechen.

„Mit rund 633.000 unmittelbar in der Landwirtschaft Erwerbstätigen, einem Produktionswert von 53 Milliarden Euro in 2015 und jährlich fast 11 Milliarden Euro Investitionsvolumen ist die heimische Landwirtschaft bedeutender Teil der deutschen Wirtschaft und des Mittelstandes. Zusammen mit der gleichfalls mittelständischen Ernährungswirtschaft stellt die Branche 11 Prozent aller Erwerbstätigen, die die Ernährung der Bevölkerung sicherstellen. Auf dem Land ist die Branche wichtiger Arbeitgeber“, stellte Krüsken fest. Deshalb sei es von gesellschaftlich und politisch großem Interesse, eine nachhaltig wirtschaftende, wettbewerbsfähige und leistungsfähige heimische Landwirtschaft zu erhalten und zu stärken.

Pressemeldungen  | 20.06.2016

Debatte um Pflanzenschutz auf fachlicher Basis weiterführen

DBV zur Halbzeitbewertung des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz

„Mit dem Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutz (NAP) zum nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist der richtige Weg eingeschlagen, um die Qualität pflanzlicher Produkte zu sichern und den Integrierten Pflanzenschutz weiterzuentwickeln.“ Dies betonte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, im Vorfeld des Workshops des Bundeslandwirtschaftsministeriums zur Halbzeitbewertung des Aktionsplans.

Der Aktionsplan unterstütze die Bestrebungen, mögliche Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln für Anwender, Verbraucher und Umwelt zu reduzieren und die Aufwandhöhe auf das notwendige Maß zu beschränken. „Die Landwirtschaft wird sich für eine Weiterentwicklung des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz einsetzen, erwartet aber, dass diese auf Basis von Fakten erfolgt“, hob Krüsken angesichts der emotionalen Debatte über Glyphosat hervor. Nachholbedarf bestehe beim NAP vor allem darin, den Nutzen des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln für die Qualität von Lebensmitteln und der Sicherung von Ernten herauszustellen.

Der DBV habe sich von Anfang an konstruktiv in die Diskussion zum Aktionsplan eingebracht, der sich die Umweltverbände leider entzogen hätten. „Dies ist im Sinne der Sache unverständlich. Wir fragen uns schon, warum man dieser notwendigen Debatte aus dem Weg geht“, so Krüsken. Positiv bewertete er das Projekt „Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenschutz“, in dem innovative Verfahren angewendet und als beispielgebend in der Landwirtschaft kommuniziert werden. Darüber hinaus habe sich erfreulicherweise beim Thema Puffer- und Randstreifen ein breites Bündnis für die Nutzung des Greening gebildet.

Aktuell mache sich besonders bei Ackerkulturen mit geringerem Anbauvolumen das Fehlen von Wirkstoffen und ganzer Wirkstoffgruppen dramatisch bemerkbar. Von dem Ziel des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz, in 80 Prozent aller relevanten Anwendungsgebiete mindestens drei Wirkstoffe zur Verfügung zu haben, sei man derzeit noch weit entfernt. Dazu seien dringend zusätzliche Anstrengungen notwendig. Das von Teilen der Politik und einigen Nichtregierungsorganisationen Infragestellen des Zulassungsverfahrens sei angesichts der weltweit vorbildlichen Standards in seiner pauschalen Art verantwortungslos und schüre ungerechtfertigte Ängste in der Gesellschaft.

DBV Pressemeldungen  | 14.06.2016

Landwirtschaftskammerpräsident und -vizepräsidentin für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt

LWK Hamburg

Pressemitteilung der Landwirtschaftskammer Hamburg

In der konstituierenden Sitzung der Vertreterversammlung der Landwirtschaftskammer am 15.Juni 2016, hat, im 25. Jahr nach der Gründung der Landwirtschaftskammer Hamburg, die Vertreterversammlung für die 6. Legislaturperiode den Kammervorstand gewählt und aus dem Kreis des Vorstandes den Präsidenten und die Vizepräsidentin.

LWK Hamburgkomp 160616

Foto: Dr. Frank Schoppa

Von links: Stefan Eggers, Claudia Eggers, Heiko Wörmbke, Geschäftsführer Hans-Peter Pohl, Kai Sanmann, Präsident Andreas Kröger, Joachim Timm, Bodo Voigt, Hans-Jörg Gerken, Vizepräsidentin Insa Harms, Heinz Behrmann, Manfred Piepereit, Karin Scheewe, Elke Ecks, Holger Eggers, Anja Siemers, Dagmar Kohlepp.

 

 

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DBV-Kritik an politischer Instrumentalisierung der Unwetterereignisse

Flächenversiegelung und Flächenverlust sind eigentliche Probleme

„Für die Kritik von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, die heutige Landwirtschaft sei für die Heftigkeit der Unwetterfolgen der letzten Tage verantwortlich, haben wir definitiv kein Verständnis. Man muss vielmehr fragen, wann die Ministerin endlich wirksame Schritte gegen die ungebremste Versiegelung der Böden und den fortschreitenden Flächenverlust unternimmt.“ Diese Kritik äußerte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, an den Aussagen der für Umwelt und Bauen zuständigen Ministerin im Interview im ZDF-Morgenmagazin. „Ideologisch verbrämte und falsche Schuldzuweisung helfen nicht, am allerwenigsten den Hochwasseropfern.“

Landwirtschaftliche Böden, ob Ackerland oder Grünland, seien durchlässig und aufnahmefähig für Niederschläge – anders als die versiegelten Städte und Infrastrukturen, betonte Krüsken. Weshalb die Ministerin dann gerade die heutige Landwirtschaft kritisiere, die „die Folgen von Starkregenereignissen beschleunige und intensiviere“, könne nur als Ablenkungsstrategie gewertet werden, um die Erfolglosigkeit bei der Senkung des Flächenverbrauchs zu kaschieren. Schließlich sei Hendricks‘ Ministerium für das Bauen zuständig und verantworte die sehr geringen Fortschritte bei der Reduzierung des Flächenverbrauchs. Im Bundesdurchschnitt würden nach wie vor täglich 74 Hektar landwirtschaftlich genutzten Bodens durch Baumaßnahmen undurchlässig versiegelt und zubetoniert. Auch hätte die Ministerin wissen müssen, dass bei unwetterartigem, extremem Starkregen eine Versickerung der Wassermengen so schnell nicht möglich sei. Dagegen habe die Landwirtschaft nach den Erfahrungen mit den Überschwemmungen der vergangenen Jahre einige Anstrengungen bei sinnvollen Hochwasserschutzmaßnahmen, wie etwas die Hochwasserpolder an Flüssen, unterstützt, unterstrich Krüsken.

Pressemeldungen  | 06.06.2016

Glyphosat sichert Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft

Delegation des Europäischen Bauernverbandes bei EU-Gesundheitskommissar Andriukaitis

„Der Pflanzenschutzmittelwirkstoff Glyphosat ist ein Bestandteil des Integrierten Pflanzenschutzes und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit. Diese trägt zur nachhaltigen Bewirtschaftung in der europäischen Landwirtschaft bei“, erklärten Landwirte aus mehreren europäischen Ländern im Gespräch mit EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis am 2. Juni 2016 in Brüssel.

 „Glyphosat ermöglicht mir, Zuckerrüben direkt nach einer Winterbegrünung anzubauen“, sagte Bernhard Conzen, Ackerbauer aus dem Kreis Heinsberg und Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes. „Durch die ständige Begrünung in den Wintermonaten wird die Bodenerosion verhindert. Außerdem spare ich 20 bis 30 Liter Treibstoff und 15 bis 18 Arbeitsstunden pro Hektar ein. Im Vergleich zu alternativen ackerbaulichen Methoden ist der Glyphosateinsatz also die bessere Alternative.“ Die Verwendung von Glyphosat ermögliche zudem eine minimale Bodenbearbeitung, so dass weniger CO2 aus den Böden freigesetzt werde.

 Für die Landwirte sei es unverständlich, dass das derzeitige europäische Wiederzulassungsverfahren des Wirkstoffes öffentlich so kontrovers diskutiert und politisch verzögert werde. Dabei hätten doch die zuständigen Fachgremien, die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und das Bundesinstitut für Risikobewertung, nach Auswertung der verfügbaren internationalen Studien Glyphosat als gesundheitlich unproblematisch eingestuft, betonte Conzen. Dies sei für die Anwender, die Landwirte, und die Verbraucher die entscheidende Aussage.

Pressemeldungen  | 03.06.2016

12 Juni 2016: „Tag des offenen Hofes“

Milchhof Reitbrook feiert großes Familienfest zum „Tag des offenen Hofes“

Dazu laden Sie die Familien Langeloh und Kohrs recht herzlich ein:

„Am Sonntag, den 12. Juni 2016 findet bei uns der Familientag statt. In der Zeit von 12 bis 17.00 Uhr stehen wir und unser gesamtes Team Ihnen wieder zur Verfügung.

Auch 2016 haben wir ein vielfältiges Angebot für Sie zusammengestellt: sehr großer Beliebtheit erfreuen sich die Führungen durch den modernen Milchviehstall und die hofeigene Molkerei. Dabei erhalten Sie Einblicke in die artgerechte Tierhaltung und unsere Milchverarbeitung. Wer danach Lust auf eine Milchprobe bekommen hat, dem sei unser Milchshake-Stand und unser Infostand zu Milch und Joghurt ans Herz gelegt. „Handfestere“ Sachen bekommen Sie am Grillstand oder bei Kaffee und Kuchen. Für das leibliche Wohl ist also bestens gesorgt, auch an den Ständen unserer Partner.

Für die lieben Kleinen, Großen und Junggebliebenen stehen ein Erlebnis- und Bewegungsparcours, eine Strohburg, die beliebte Rollbahn, eine Gokart-Teststrecke und viele weitere Attraktionen bereit.

Besonders freuen wir uns darüber, dass sich auch die LandFrauen-Verband Hamburg mit der zweites Vorsitzenden aus Altengamme (Gundula Witthöft) mit einer tollen Aktion am Familienfest beteiligen werden.  Dabei werden  wir mit den Kindern Töpfe mit Salatpflanzen bepflanzen.  Die Kinder bohren als ersten ein Loch gegen die Staunässe, danach können sie den Topf mit Erde füllen und den Setzling einpflanzen. Zuhause können die Kinder das Wachsen beobachten und sofort sehen, wenn die kleine Pflanze Wasser benötigt.

Sofern das Wetter mitspielt, können wir ausreichend Parkplätze auf unseren Feldern ausweisen. Aufgrund der schmalen Deichstraße, bitten wir unsere Besucher jedoch möglichst auf das Fahrrad umzusteigen.

Das Team des Milchhof Reitbrook und der Landfrauen-Verband Hamburg freuen sich schon auf Sie!“

Weitere Infos:
http://www.milchhof-reitbrook.de/

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Bundesweites Angebot zum Dialog mit der Landwirtschaft

Über 600 Höfe beteiligen sich am Tag des offenen Hofes 2016

„Der Tag des offenen Hofes ist auch im digitalen Zeitalter von großem Nutzen und ein Gewinn für jeden Besucher. Es ist ein maßgeschneidertes Angebot zum Dialog, um über landwirtschaftliches Handeln im Stall und auf den Feldern zu diskutieren. Im direkten Zusammentreffen unserer Bauernfamilien und der Bevölkerung lässt sich auf den Höfen am eindrucksvollsten und nachhaltigsten erfahren und erleben, was moderne Landwirtschaft heißt, wie verantwortungsbewusst Tiere gehalten und Felder bestellt werden.“ Dies erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, vor 400 Gästen auf der bundeszentralen Veranstaltung zum Tag des offenen Hofes 2016, die am 20. Mai 2016 auf dem Hof der Familie Glaser im baden-württembergischen Schlat nahe Stuttgart stattfand. Der 28-jährige couragierter Betriebsleiter Christoph Glaser, der den Milchviehbetrieb von seinem Onkel übernommen hat, investierte in einen Boxenlaufstall für die Milchkühe am Dorfrand und entwickelte den Apfelanbau sowie die Direktvermarktung mit einem Hofladen weiter. An dem Bundesauftakt nahmen auch Landwirtschaftsminister Peter Hauk aus Baden-Württemberg und der Parlamentarische Staatssekretär Peter Bleser vom Bundeslandwirtschaftsministerium teil.

Über 600 Höfe werden an den kommenden Wochenenden in allen Regionen Deutschlands flächendeckend ihre Hoftore öffnen. „Diese Gespräche und Erlebnisse vor Ort sind einmalig und vermitteln den Bürgerinnen und Bürgern ein realistisches Bild von den vielfältigen Leistungen unserer deutschen Landwirtschaft“, betonte der Bauernpräsident. Zum Tag des offenen Hofes haben der Bund der Deutschen Landjugend, der Deutsche LandFrauenverband und der Deutsche Bauernverband aufgerufen. Ein Hoffinder unter www.offener-hof.de informiert besucherfreundlich über die sich beteiligenden Betriebe in einer Region und die speziellen Angebote.

„Wie Menschen heute Landwirtschaft wahrnehmen oder was sie darüber wissen, hängt in der modernen Mediengesellschaft häufig davon ab, welche Medien sie nutzen. Vieles davon ist gar nicht mehr selbst erlebt, sondern medial vermittelt“, erklärte Brigitte Scherb, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv) beim „Talk im Hof“ auf der Auftaktveranstaltung in Schlat. „In einer Zeit, in der Medien drei völlig verquere Bilder vom Landwirt transportieren – nämlich den Deppen aus der Fernsehsendung ‚Bauer sucht Frau‘, den Massentierhalter, der seine Tiere quält, oder den romantischen Landlord aus Rosamunde-Pilcher-Filmen – braucht es den direkten Kontakt zu den Landwirtsfamilien auf den Höfen“, betonte Scherb. Umso wichtiger sei es, sich vor Ort schlau zu machen, mit eigenen Augen zu sehen, wie moderne Landwirtschaft heute funktioniere. „Es gibt die Möglichkeit, Fragen zu stellen, auch kritische, nur hier bekommen sie authentische Antworten. Der Tag des offenen Hofes ist ein wichtiger Beitrag zur Information, aber eben nur einer“, sagte die Präsidentin des mit rund 500.000 Mitgliedern größten Frauenverbandes für den ländlichen Raum.

Für die Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), Nina Sehnke, zeige dieses Angebot „beispielhaft, dass unsere heimische Landwirtschaft traditionell und zugleich modern, transparent und nachhaltig ist“. Dies könnten die Verbraucher beim Tag des offenen Hofes sehen, erleben und anfassen. „Doch wir sind nicht nur heute so, sondern jeden Tag“, betonte Sehnke beim Bundesauftakt. Sie gab mit dem BDL-Bundesvorsitzenden Sebastian Schaller, dem Maskottchen des Tages des offenen Hofes Kuh Karla und zahlreichen Jugendlichen und erwachsenen Besuchern den Startschuss für den Tag des offenen Hofes 2016. Mit einem Knopfdruck öffneten sie gemeinsam den neu gebauten modernen Milchviehstall der Familie Glaser.

„Der Dialog findet jeden Tag statt: Jeden Tag produzieren Landwirte hochwertige Lebensmittel, gestalten mit ihrer Arbeit ganze Regionen und geben der Landwirtschaft ein Gesicht. Junge, gut ausgebildete Landwirte wie unser Gastgeber Christoph Glaser sind das beste Beispiel dafür“, so die neue BDL-Führungsspitze bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt.

„In jedem Verbraucher steckt ein bisschen Landwirtschaft. Das sollten wir nutzen, um mehr miteinander zu sprechen statt übereinander. Das gesellschaftliche Zerrbild von der Landwirtschaft können nur wir geraderücken“, erklärte Peter Treiber. Der 21-jährige Junglandwirt und Vorsitzende der Landjugend Württemberg-Baden zeigte sich beim „Talk im Hof“ überzeugt, dass dieser Verbraucherdialog Erfolg haben wird. Auch wenn nicht jedes Huhn bei ihm auf dem Hof einen Namen trage, werde es gut gehalten und versorgt. Die heimische Landwirtschaft sei zuverlässig und bodenständig. „Wir arbeiten regional und verbrauchernah. In familiären und überschaubaren Betrieben sorgen wir für hochqualitative Produkte. Das macht mich stolz“, sagte Treiber.

„Eine auf Transparenz und Offenheit ausgelegte Öffentlichkeitsarbeit ist einer der Schlüssel für eine gesellschaftlich akzeptierte Landwirtschaft. Die Landwirtschaft gehört in die Mitte der Gesellschaft!“, betonte Staatsekretär Peter Bleser vom Bundeslandwirtschaftsministerium. Er verwies auch auf die zukünftigen Aufgaben der Landwirtschaft. „Trotz der aktuell kritischen Situation auf den landwirtschaftlichen Märkten dürfen und sollen wir unser langfristiges Ziel nicht aus den Augen verlieren: Die wachsende Weltbevölkerung muss mit bezahlbarer, ausreichender und gesunder Nahrung versorgt werden.“ Dabei für verlässliche Rahmenbedingungen zu sorgen und zu unterstützen, wo dies nötig, aber auch machbar sei, sei die Grundlinie der Agrarpolitik der Bundesregierung. „Die Politik muss die Rahmenbedingungen so setzen, dass Landwirtschaft, Verarbeiter und Handel diese Zukunftsaufgaben bewältigen können und die Landwirtschaft auch attraktiv für die nächste Generation bleibt“, sagte Bleser.

Für den neuen Landwirtschaftsminister von Baden-Württemberg, Peter Hauk, war der Auftakt zum Tag des offenen Hofes 2016 der erste offizielle Termin, den er in seinem neuen Amt wahrnahm. „Die Landwirtschaft muss transparent sein, weil ein Teil der heutigen Kritik darauf basiert, dass sich die Menschen von der Nahrungsmittel-erzeugung entfernt haben“, betonte Hauk in seinem Grußwort. Er ging auch auf die aktuell schwierige wirtschaftliche Situation der Betriebe ein. „Der Landwirt muss von seinen Betriebseinnahmen leben können und in der Lage sein, Tierwohl und Umweltschutz umzusetzen. Das ist moderne innovative Landwirtschaft.“ Das Ziel der Agrarpolitiker sei es nicht, die Agrarmärkte zu verändern („Dies werden wir nicht können“), aber ihnen Struktur zu geben. Das Agrarmarktstrukturgesetz sei deshalb zu verändern. „Der Staat muss beim Kartellrecht eingreifen und gesetzliche Möglichkeiten zur Steuerung schaffen. Im Markt selbst können aber nur die Verarbeiter und Vermarkter steuern. Die zentrale Rolle dabei spielen die Genossenschaften, die nah am Landwirt und am Verbraucher sind“, erklärte Hauk.

Pressemeldungen  | 20.05.2016

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