Bauernverband vor Ort: Apfelernte im Alten Land

Hochbetrieb auf dem Obsthof Quast – Die Apfelernte ist in vollem Gang

20160914-_L6A990220160914-_L6A9846

Der Bauernverband Hamburg möchte die Verbraucher noch mehr über die moderne Agrarwirtschaft und Tätigkeiten der Hamburger Landwirte informieren. Unter anderem werden wir über unsere Homepage in regelmäßigen Abständen aus unseren Mitgliedsbetrieben berichten. Zum Auftakt dieser neuen Reihe haben wir den Obstbaubetrieb unseres Vorstandsmitgliedes Reinhard Quast besucht:

20160914-_L6A993620160914-_L6A0162

Im Obstbaubetrieb Quast herrscht Hochbetrieb, denn seit Anfang September läuft die Apfelernte  im Alten Land an der Elbe – dem größten geschlossenen Obstanbaugebiet Nordeuropas! Obstbauern wie Reinhard Quast und sein Sohn Tillmann, die in Neuenfelde auf 23 Hektar Äpfel anbauen, haben alle Hände voll zu tun. „In diesem Jahr macht uns das Klima erheblich zu schaffen. Dabei haben wir die Spätfröste im April/Mai dank unserer Frostschutzberegnung gut überstanden. In Süddeutschland aber auch im benachbarten Ausland (Polen, Benelux) hat der Frost zu erheblichen Ausfällen geführt,“, sagt Reinhard Quast. „Da es zur Hauptblüte im Mai sehr kühl war, rechnen wir aber auch an der Elbe mit bis zu einem Drittel geringeren Erträgen als in den Vorjahren. Dabei sind die Qualitäten in 2017 hervorragend.“

20160915-_L6A804120160915-IMG_7943

Die Ernte verteilt sich auf drei Lagerstandorte: Das kleine, hauseigene für kurzfristige Bestellungen sowie zentrale Lagerstätten der Vermarktungsgesellschaft Elbe-Obst und der Obstlagergenossenschaft Neuenfelde.

Um sein Sortiment auf dem Laufenden zu halten, rodet Familie Quast jedes Jahr etwa 1,5 bis 2 ha Fläche und pflanzt dort dann bewährte Sorten wie Elstar oder Braeburn, aber auch neue Sorten wie z.B. Kanzi.

20160914-_L6A9954

Bei der Besichtigung der Apfelanlagen fallen die vielen Wildblumenstreifen, Vogelkästen und „Bienenhotels“ auf. „Wir benötigen insbesondere die Bienen zur Bestäubung unserer Apfelbäume“, erklärt Reinhard Quast. „Wir wollen aktiv zum Erhalt der Biodiversität beitragen und haben deshalb zusammen mit der Deutschen Wildtierstiftung ein mehrjähriges Blühstreifenprojekt in unserem Betrieb in die Wege geleitet.“ Doch nicht nur die vielen Honigbienen und Wildbienen fühlen sich hier offensichtlich wohl, denn mitten in den Anlagen nisten Turmfalken und an den Entwässerungs-gräben und Teichen nisten sogar Eisvögel seit vielen Jahren.

Gärtner und Bauern arbeiten mit Begeisterung in und mit der Natur. Auch Reinhard Quast und seine Familie sind nicht nur exzellente Obstbauern sondern so ganz nebenbei auch hervorragende Naturschützer.

„Landwirte haben großes Interesse an Artenvielfalt“

Bauernverband fordert repräsentatives Monitoring über Insektenbestände

„Wir Landwirte haben großes Interesse an der Erhaltung der Vielfalt von Insekten und Vögeln, da wir mit der Natur arbeiten und dies die Grundlage unserer Existenz ist. Die heute vorgestellte Studie über die Entwicklung der Insekten in Deutschland bestätigt und betont ausdrücklich, dass es noch dringenden Forschungsbedarf zum Umfang und den Ursachen des dargestellten Insektenrückgangs gibt. Wir brauchen ein repräsentatives Monitoring, um belastbare Datenreihen zu bekommen“, erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied. Laut Studie liegen nur bei 6 von 63 Messstellen mehr als zweijährige Datenreihen vor, also bei nur rund 10 Prozent.

„Es gibt sicher vielfältige Einflüsse auf die Entwicklung der Artenvielfalt wie Industrie, Urbanität, Verkehr, Jahreswitterung, Klimaveränderungen und auch landwirtschaftliches Handeln. Wir Landwirte brauchen die Vielfalt an Arten, deshalb betreiben wir eine Reihe von Projekten wie Lerchenfenster, Blühstreifen, blühende Herbstsaaten und Naturschutzprojekte“, betonte Rukwied. Auf jedem dritten Hektar werden freiwillig Agrarumweltprogramme umgesetzt, zusätzlich beteiligen sich die Landwirte an Vertragsnaturschutzprogrammen, legen Blühstreifen und Landschaftselemente an. In Biodiversitätsprojekten erarbeiten Landwirte und Naturschützer gemeinsam praktikable und wirtschaftlich tragfähige Maßnahmen.

Staatliche Instrumente zum Umgang mit starken Preisschwankungen erhalten

Milchbauernpräsident Schmal zum stellvertretenden Vorsitzenden von Beratungsgruppe bei der EU-Kommission gewählt

DBV-Milchbauernpräsident Karsten Schmal ist zum stellvertretenden Vorsitzenden der „Gruppe für den zivilen Dialog“ zur Beratung der EU-Kommission in milchpolitischen Themen gewählt worden und vertritt in diesem Gremium nun federführend die Interessen des europäischen Bauern- und Genossenschaftsverbandes Copa-Cogeca. Vorsitzender der Gruppe ist seit dieser Woche der Franzose Michel Nalet als Präsident des Europäischen Milchindustrieverbandes. Als weitere Stellvertreterin wurde die Irin Anna Randels für den europäischen Verband der Milchprodukthändler gewählt.

Anlässlich seiner Wahl äußerte sich Schmal zu aktuellen milchpolitischen Themen: „Die EU hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend aus der Gestaltung des Milchmarktes zurückgezogen. Darin erkennen wir Milchbauern Chancen, aber auch Risiken in Form extremer Preisschwankungen. Die EU ist dementsprechend gefordert, die wenigen Instrumente beizubehalten, um diese Schwankungen zu verringern und Marktkrisen entgegenzuwirken.“ Hierzu gehören eine starke erste Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik, die Öffentliche Intervention von Milchprodukten sowie die Förderung der Privaten Lagerhaltung in angespannten Marktsituationen.

Derzeit befinden sich 380.000 Tonnen Magermilchpulver in den öffentlichen Lägern der Europäischen Union. „Wir brauchen aber ebenso eine klare Strategie für den zeitnahen Abbau dieser Lagerbestände“, so Schmal. Im Beschluss der europäischen Institutionen zur Änderung des Artikels 148 der Gemeinsamen Marktorganisation im Rahmen der Omnibus-Verordnung sieht Schmal die DBV-Position bestätigt. Die Lieferbeziehungen zwischen Milchbauern und ihren Molkereien müssten modernisiert werden, um eine langfristige Preisabsicherung zumindest für Teilmengen und eine verbindlichere Abstimmung zu den Anlieferungsmengen zwischen Molkereien und Milchbauern zu ermöglichen. Staatliche Vorgaben könnten immer nur die zweitbeste Lösung sein. Vielmehr sollte es aus Sicht Schmals im Eigeninteresse der Akteure am Markt sein, dass eine modernere Gestaltung der Lieferbeziehungen umgesetzt wird.

0

Veröffentlicht unter News | Verschlagwortet mit

Stallbau: Berliner Forum fordert mehr Rechtsklarheit für landwirtschaftliche Tierhaltung

9. Berliner Forum lotet rechtliches Spannungsfeld zum Stallbau aus

(DBV, DGAR, ERS) „Der Gesetzgeber muss bestehende und zukünftig zu erwartende Zielkonflikte zwischen Tier- und Klimaschutz sowie dem Baurecht aktiv angehen und lösen. Ein modernes Baurecht muss auch die Errichtung modernen, tierschutzgerechter und innovativer Stallungen ermöglichen“, resümierte Rechtsanwalt John Booth, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Agrarrecht auf dem heutigen 9. Berliner Forum (17.10.2017). Jährlich laden der Deutsche Bauernverband (DBV), die Deutsche Gesellschaft für Agrarrecht und die Edmund Rehwinkel-Stiftung zu diesem rechtspolitischen Gedankenaustausch über aktuelle Themen der Land- und Ernährungswirtschaft ein. Bei der diesjährigen Tagung diskutierten die mehr als 100 Teilnehmer und juristischen Experten das rechtliche Spannungsfeld zum Stallbau. Immer strengere Vorschriften insbesondere aus dem Umweltbereich lassen den Landwirten keinen Spielraum für eine entsprechende Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Tierwohl.

Eingangs verwies Dr. Christian Bock, Bereichsleiter Fördergesellschaft der Landwirtschaftlichen Rentenbank, auf die ökonomische Dimensionen der rechtlichen Rahmenbedingungen und Regulierungen. In der international vernetzten Agrarwirtschaft seien sie der Wirtschaftsfaktor für Investitionen der Branchen. „Ställe werden langfristig genutzt und langfristig finanziert. Planungssicherheit ist deshalb unverzichtbar.“ Jörn Ehlers, Vizepräsident des Landvolk Niedersachsens, appellierte: „Wir müssen den Landwirten die Möglichkeiten geben, ihre Stallungen an zukünftige Anforderungen der Tierhaltung sowie an die Ansprüche eines modernen Arbeitsumfeldes anzupassen. Erfolgt dies nicht, konservieren wir den bestehenden Standard und nehmen den potentiellen Hofnachfolgern die Perspektive, einen Betrieb mit Tierhaltung weiterzuführen.“ DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken betonte, die hohe Bereitschaft der Bauernfamilien für Veränderungen und Weiterentwicklungen. Dazu benötigten diese aber auch den notwendigen Freiraum für einen innovativen und zukunftsorientierten Stallbau. Eine optimale Verzahnung der betroffenen Rechtsgebiete sei dafür unerlässlich.

Friedrich Kethorn, Landrat der Grafschaft Bentheim, verdeutlichte anschaulich, dass das bestehende Bauplanungsrecht den Behörden vor Ort ausreichend Spielraum für eine Steuerung des Stallbaugeschehens einräume. Wichtig für die Akzeptanz dieser Konzepte sei eine öffentliche Vorstellung und Diskussion der Planungsabsichten vor Ort. Rechtsanwalt Dr. Helmar Hentschke stellte die Fülle der betroffenen und sich häufig widersprechenden Rechtsvorschriften vor, die zu einer unüberwindbaren Hürde für den Stallbau zu werden drohen. Professor Dr. Otto Depenheuer von der Universität Köln näherte sich dem Thema des Stallbaus über das Verfassungsrecht. Er befand, dass die öffentlichen Ansprüche zur Tierhaltung oft ideologisiert und wirklichkeitsfremd seien. „Wir können uns nicht aus der Vergangenheit den Maßstab für morgen holen“, betonte Depenheuer.

Veröffentlicht unter News

Wirtschaftliche Stimmung der Landwirtschaft erhält Dämpfer

Konjunkturbarometer Agrar fällt auf Frühjahrswert zurück

(DBV) Die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Landwirte hat sich im September 2017 gegenüber dem Juni dieses Jahres wieder deutlich verschlechtert. Nach den neuesten Daten des Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) haben sich besonders die Zukunftserwartungen verschlechtert. Dagegen wird die aktuelle wirtschaftliche Lage ähnlich beurteilt wie in der vorangegangenen Erhebung im Juni. Auch ist die Investitionsbereitschaft der deutschen Landwirte weiter angestiegen. Das Niveau der Jahre vor der Preiskrise 2015/16 wird allerdings nicht erreicht.

Aktuell ist der Index des Konjunkturbarometers Agrar gegenüber der vorangegangenen Erhebung aus Juni 2017 von 31,4 Punkte auf 26,6 Punkte und damit in etwa auf den Stand von März (25,8 Punkte) gefallen. Grund dafür sind vor allem deutlich verschlechterte Zukunftserwartungen, und zwar in allen Betriebsformen. Der aktuelle Indexwert bleibt damit deutlich hinter den relativ hohen Werten aus der Zeit von 2011 bis 2014 zurück. In der Spitze wurden seinerzeit 37,2 Punkte erreicht. Der Indexwert fasst die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung zusammen.

32 Prozent der Landwirte wollen in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr waren es entsprechend nur 21 Prozent. Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen liegt bei 5,2 Milliarden Euro. Das sind 2,4 Milliarden Euro mehr als ein Jahr zuvor. Das relativ hohe Investitionsniveau in den Jahren 2013 und 2014 mit einem geplanten Investitionsvolumen von entsprechend gut 6 Milliarden wird damit aber nicht erreicht. Die wieder anziehende Investitionstätigkeit der deutschen Landwirtschaft hat aus Sicht des DBV auch eine wichtige positive Wirkung für die Wirtschaftskraft ländlicher Räume. Investitionen in eine leistungsfähige Landwirtschaft sichern auch viele Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen.

Vom aktuell geplanten Investitionsvolumen in Höhe von 5,2 Milliarden Euro entfallen auf den Bereich Ställe und Stalltechnik 3,1 Milliarden Euro (gegenüber Vorjahr plus 2,0 Milliarden Euro). Mit 0,9 Milliarden Euro fallen die vorgesehenen Maschineninvestitionen im Jahresvergleich ebenfalls höher aus. Investitionsvorhaben im Bereich Erneuerbare Energien bleiben mit 1,0 Milliarden Euro im Jahresvergleich unverändert. Deutlich zugenommen haben Investitionen in Landkauf und private Wohngebäude.

Auf der Notenskala von 1 bis 5 wird die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung im Durchschnitt der Betriebe mit 3,03 bewertet. Die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Situation erreicht mit 2,86 einen etwas besseren Wert. Gegenüber Juni fällt die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Situation im Durchschnitt aller Betriebe nahezu unverändert aus. Unterschiede gibt es allerdings zwischen den Betriebsformen. Während Ackerbau- und vor allem Veredlungsbetriebe eine verschlechterte wirtschaftliche Situation beklagen, erholt sich die Lage in den Milchviehbetrieben weiter. Die im Zeitvergleich relativ hohen Zukunftserwartungen sind im September im Vergleich zum Juni in allen Betriebsformen deutlich zurückgegangen.

Die Agrarpreisentwicklung ist der mit Abstand wichtigste Einflussfaktor für die Beurteilung der Situation in den Betrieben. Insbesondere niedrigere Erzeugerpreise für Schweine sowie höhere Betriebsmittelpreise für Düngemittel und Energie wirken sich aktuell negativ auf die Stimmungslage aus. Die Ernte bleibt hinter den Erwartungen von Juni zurück. Ein besonders belastender Einfluss geht nahezu unverändert von den Pachtpreisen aus. Die nationale und die EU-Agrarpolitik werden im Jahresvergleich allerdings wieder deutlich positiver beurteilt.

Das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar wird vierteljährlich im Auftrag des DBV, des VDMA Fachverbandes Landtechnik und der Landwirtschaftlichen Rentenbank in einer repräsentativen Umfrage ermittelt. Zur aktuellen Runde im September 2017 befragte dazu das Marktforschungsinstitut Produkt + Markt rund 1.000 Landwirte und Lohnunternehmer in ganz Deutschland.

Das Konjunkturbarometer Agrar September 2017 zum Download unter www.bauernverband.de/kb-september-2017.

Ehrenpräsident Heinz Behrmann mit der Andreas Hermes-Medaille ausgezeichet

Lüneburg, 10.10.17

Präsident Rukwied würdigte die Leistungen Heinz Behrmanns für den Berufsstand

Unser langjähriger Präsident und jetzige Ehrenpräsident Heinz Behrmann wurde für seine herausragenden Leistungen und seine Verdienste für den Berufsstand mit der Andreas Hermes-Medaille in Gold ausgezeichnet. DBV-Präsident Joachim Rukwied ehrte Behrmann mit dieser höchsten Auszeichnung des Deutschen Bauernverbandes . Die Feierlichkeiten für dieses besondere Ereignis fanden im Rahmen der jährlichen Klausurtagung der Präsidenten des DBV am 10.Oktober in Lüneburg statt.

„Heinz Behrmann hat in seiner fast 35-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit, davon acht Jahre als Präsident der Hamburger Bauernfamilien, die Bedeutung und Anliegen der Landwirtschaft in einem städtischen Ballungsgebiet wie Hamburg engagiert und zielorientiert vertreten. Seine Gradlinigkeit und Durchsetzungsfähigkeit zeichnen ihn aus. Geschick und Diplomatie, aber auch die notwendige klare Sprache bei Gesprächen und Verhandlungen zum Beispiel über die Vereinbarkeit von Landwirtschaft und Naturschutz bestimmten sein agrarpolitisches Engagement“, hob Rukwied in seiner Laudatio hervor. „In den Gremien des Deutschen Bauernverbandes waren ihm Geschlossenheit und das Miteinander sehr wichtig, um in der politischen Auseinandersetzung Erfolge für die landwirtschaftlichen Familien und eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft zu erzielen.“

BehrmannHermesGold2     BehrmannHermesGold1

DBV-Präsident Joachim Ruckwied, Heinz und Meike Behrmann

 

Niederschläge bedrohen Kartoffelernte in Norddeutschland

Für 2017 wird eigentlich gute Kartoffelernte erwartet

(DBV) Für 2017 wird nach zwei mäßigen Kartoffeljahren mit einer normaleren Kartoffelernte gerechnet. Die Gründe liegen in einer Ausweitung der Anbaufläche um 2,4 Prozent auf 248.400 Hektar und in höheren Erträgen. Derzeit wird bundesweit mit einer Ernte von 11,3 Millionen Tonnen gerechnet, das sind fast 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilte, haben die Landwirte aktuell aber größte Schwierigkeiten die Kartoffeln wegen der starken Niederschläge zu ernten und einzulagern. Besonders in Norddeutschland sind die Kartoffelfelder trotz erntereifer Kulturen nicht zu befahren. Allein in Niedersachsen liegt der Flächenanteil des deutschen Kartoffelanbaus bei 45 Prozent.

Ein Grund für die Ausweitung der Anbaufläche ist die wachsende Nachfrage für die Herstellung von veredelten Kartoffelerzeugnissen, insbesondere von Pommes Frites. Die Erträge fallen in diesem Jahr regional sehr unterschiedlich aus. So wurden in Niedersachsen mit rund 485 Dezitonnen je Hektar bisher die höchsten Erträge gerodet. Der Bundesdurchschnitt lag bisher bei 454 Dezitonnen je Hektar, was einem Plus von knapp 10 Dezitonnen bzw. von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Da die Qualität der bisherigen Ernte sehr gut ausfällt, appelliert der DBV an Lebensmitteleinzelhandel und Verarbeitungsindustrie, vorzugsweise deutsche Ware einzukaufen und anzubieten. Für alle wichtigen Kartoffelanbauregionen in Nordwesteuropa (Frankreich, Benelux, Deutschland, Großbritannien) werden bessere Ernteergebnisse als im letzten Jahr erwartet.