Reaktionen auf GLÖZ 8 -Entscheidung

Die Bundesregierung hat sich am Donnerstag, 29.02.2024 in letzter Minute und nach intensiven Diskussionen in der Ampel-Koalition darauf verständigt, die von der EU-Kommission vorgeschlagene Ausnahme zu GLÖZ 8 (4 % nichtproduktive Flächen) umzusetzen. GLÖZ 8 gilt nun auch erfüllt, wenn auf mindestens vier Prozent der Flächen stickstoffbindende Pflanzen und/oder Zwischenfrüchte ohne Pflanzenschutzmittel angebaut werden. Beim Anbau von Zwischenfrüchten gilt die Frist vom 15. Oktober 2024 und für einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen, davor und danach kann eine Hauptkultur angebaut werden. Sowohl bei Leguminosen als auch Zwischenfrüchten können Landwirte die Ökoregelung 1 in Anspruch nehmen, eine Kombination mit der Ökoregelung 6 (PSM-Verzicht) ist aber ausgeschlossen. Wie viele Landwirte diese Ausnahmeregelung in Anspruch nehmen werden, wird neben den Aussaatbedingungen auch von der Verfügbarkeit von Saatgut abhängen. Um die vereinbarte höhere Biodiversitätsleistung der GAP 2023-2027 zu erreichen, will die Bundesregierung mit den berufsständischen Vertretungen und den umweltpolitischen Interessensvertretungen ein Gesamtpaket mit Anpassungen bei den Öko-Regelungen und neue Öko-Regelungen auf Grundlage der ZKL-Empfehlungen schnüren. Erste Vorschläge wurden am 29.02.2024 in der Sitzung des Begleitausschusses (BGA-NSP) diskutiert und sollen in den 2. Änderungsantrag zum GAP-SP einfließen. Die Änderungs-Verordnung (GAPDZV) bedarf der Zustimmung des Bundesrates; dies ist für den 22. März 2024 vorgesehen. Harte Kritik gab es von Seiten AbL, DVL, DNR, BUND und Deutschen Umwelthilfe, die auch in der gestrigen Sitzung des BGA-NSP vorgetragen wurde. In der Sitzung wurde auch der erste Leistungsbericht zur Umsetzung des GAP-Strategieplans für das EU-Haushaltsjahr 2023 genehmigt. Nach Rückmeldung von COPA hat die überwiegende Mehrheit der Mitgliedstaaten die von der Europäischen Kommission am 13.02.24 vorgeschlagene Ausnahme bei der Umsetzung von Brachflächen (GLÖZ 8) national umzusetzen.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung, die Vorschläge der EU zu „GLÖZ 8“ auch in Deutschland 1:1 umzusetzen: „Die Bundesregierung hat verstanden, dass wir Bauern keine weitere Benachteiligung und damit Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit akzeptieren werden. Wir bewerten es positiv, dass die Bundesregierung und die Fraktionen die Zeichen der Zeit erkannt haben. Wir erwarten, dass die Wettbewerbsgleichheit auch bei zukünftig anstehenden politischen Entscheidungen berücksichtigt wird.“

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Die Türen sind aufgestoßen

FOTO:DBV

Mit unserem deutlich sichtbaren Protest haben wir es geschafft, die politische Agenda zu verändern.

Liebe Berufskolleginnen und Berufskollegen,

das, was wir alle zusammen in den vergangenen Monaten erreicht haben, war sensationell. Mit unseren deutlich sichtbaren Protesten und unserer politischen Arbeit haben wir die grünen Kennzeichen erhalten und wir setzen uns weiter für den längerfristigen Erhalt des Agrardiesels ein. Noch viel bedeutender ist jedoch, dass wir es geschafft haben, die politische Agenda zu verändern. Wir haben mit unseren Protesten Türen aufgestoßen und sprechen jetzt über wichtige weitergehende Entlastungen für die Landwirtschaft, wie etwa Bürokratieabbau und die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit.

Seit Wochen hat die Landwirtschaft eine immens starke Präsenz in den Medien wie nie zuvor. In Talkshows und an den Esstischen dieses Landes wurde wochenlang über die Bedeutung und den Wert von Landwirtschaft gesprochen. Mit unseren friedlichen, demokratischen Protesten haben wir erreicht, dass trotz der verursachten Staus die Bevölkerung in großen Teilen hinter uns steht. Unsere Branche hat eine enorme Wertschätzung erfahren. Darüber hinaus haben wir mit unserer Botschaft „Zu viel ist zu viel“ zahlreiche weitere Berufsgruppen mobilisiert, die sich unserem Protest angeschlossen und sich mit uns solidarisiert haben. Was uns eint, ist der enorme Vertrauensverlust in die Politik der Ampelregierung.

Das können auch die politisch Verantwortlichen nicht ignorieren. Mit unseren zahlreichen Aktionstagen und Demonstrationen im ganzen Land haben wir verdeutlicht, dass die Landwirtschaft keine weiteren Belastungen – wie etwa einen Alleingang Deutschlands bei der Aussetzung der GLÖZ-8-Regelung – hinnehmen wird. Jetzt gilt es, unsere Botschaften und Forderungen weiterhin sichtbar zu platzieren und in konstruktiven Gesprächen echte Zukunftsperspektiven auf den Weg zu bringen. Dafür setzen wir jetzt auf Plakataktionen, intensive politische Arbeit und werden weiter mit kleinen Aktionen situativ Präsenz zeigen.

Das alles dürfen wir jetzt nicht durch unbesonnene Aktionen gefährden. Auch bei großem Unmut ist es selbstverständlich, dass wir als überzeugte Demokraten die Spielregeln des demokratischen Protests einhalten. Ansonsten schaden wir nicht nur unseren Anliegen, sondern auch dem Image des Berufsstandes. Von Beginn an haben rechtsextreme Gruppierungen, Verschwörungstheoretiker und andere Radikale versucht, unsere legitimen Proteste zu unterwandern und sie für ihre Anliegen zu missbrauchen. Dies ist bei unseren Bauernverbandsaktionen jedoch nicht gelungen, auch weil unsere Mitglieder sich klar abgegrenzt und positioniert haben.

Gleichzeitig dürfen wir uns als Branche nicht spalten lassen. Wir erleben aktuell, dass der Bauernverband von seinen politischen Gegnern insbesondere in den digitalen Netzwerken durch Falschbehauptungen und aus dem Kontext gerissenen Halbwahrheiten attackiert und so versucht wird, den Protest im Ganzen zu schwächen. Das dürfen wir nicht zulassen. Nur gemeinsam sind wir stark – das haben die vergangenen Monate deutlich gezeigt.

 

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Joachim Rukwied
Präsident des Deutschen Bauernverbandes
Foto: Breloer/DBV
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Subventionen für die Landwirtschaft

Fakten zur Agrarförderung

Die Ampelkoalition plante ursprünglich für den Haushalt 2024, die Agrardieselrückvergütung und die Kfz-Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge ersatzlos zu streichen. Allein diese beiden Maßnahmen würden für die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland eine Mehrbelastung von rund 920 Mio. Euro pro Jahr bedeuten. Eine Steuererhöhung in dieser Größenordnung für eine einzige Branche ist bisher beispiellos und grob unverhältnismäßig. Zum jetzigen Zeitpunkt hält die Bundesregierung an einer Mehrbelastung von rund 440 Mio. Euro durch die Abschaffung des Agrardiesels fest.

Eine Steuererhöhung in dieser Größenordnung für eine einzige Branche ist bisher beispiellos und grob unverhältnismäßig. Die Landwirtschaft hat bereits empfindliche Einschnitte zu tragen: Hier sind beispielsweise zu nennen Streichungen im Agrarhaushalt in Höhe von 375 Mio. Euro (in der GAK, beim Investitions- und Zukunftsprogramm und bei der Landwirtschaftlichen Unfallversicherung), Einschränkungen bei der Umsatzsteuerpauschalierung mit zusätzlichen jährlichen Zahllasten in Höhe von 350 Mio. Euro sowie nach der jüngsten GAP-Reform eine empfindliche Reduzierung der direkten Einkommenswirksamkeit beider Säulen gegenüber der GAP-Periode 2014-2022 um rund 30 Prozent.

Aktuell wird viel über die „hoch subventionierte Landwirtschaft“ diskutiert und dass die Agrardiesel-Bauernproteste angesichts dessen unangemessen seien. Warum das nicht stimmt – ein Faktencheck.

Steuerrückerstattung beim Agrardiesel ist keine „Subvention“

Die geplante Streichung der Agrardieselrückerstattung ist eine Steuererhöhung. Bislang zahlen Landwirte einen reduzierten Steuersatz auf Agrardiesel, um diesen auf den EU-Durchschnitt zu bringen. Die bisherige Agrardieselrückerstattung stellt die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Landwirte innerhalb der EU her. Zudem sind Landwirte in der Regel mit ihren Traktoren mehrheitlich auf landwirtschaftlichen Wegen und Feldern und eben nicht auf Hauptverkehrsstraßen unterwegs, für deren Unterhalt die Dieselsteuer gedacht war.

Übrigens: Niemand käme auf die Idee, die Mineralölsteuer für Heizöl auf das Niveau der Energiesteuer für Diesel anzuheben (6,14 Cent/Liter gegenüber +47,04 Cent/Liter) und würde das ernsthaft als Subventionsabbau bezeichnen.

„Subventionen“ sind ein Lastenausgleich für gesellschaftlich gewünschte Leistungen

Finanzielle Unterstützungszahlungen an die Landwirtschaft sind heutzutage an klare Bedingungen geknüpft, insbesondere an Umwelt- und Biodiversitätsmaßnahmen. So kommt eine Studie aus dem Jahr 2017 zu den Kosten europäischer Umweltstandards und den zusätzlichen Auflagen in der deutschen Landwirtschaft zu dem Ergebnis, dass die EU-Standards und Auflagen für die deutsche Landwirtschaft um rund 4,1 Milliarden Euro oder 246 Euro je Hektar höher liegen als die Anforderungen im internationalen Wettbewerb.

Nur noch 44 Prozent der EU-GAP-Mittel fließen als Basisprämie auf die Höfe

Den 2017 ermittelten Mehrkosten für nationale und EU-Standards in Höhe von 4,1 Milliarden Euro standen 2022 noch rund 2,8 Milliarden Euro Basisprämie aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union gegenüber. Das sind nur noch rund 44 Prozent der gesamten GAP-Mittel – Tendenz stark fallend. Auf der anderen Seite sind mit der GAP-Reform 2023 weitere aufwendige Auflagen wie z. B. Stilllegung, Fruchtwechsel, Moorschutz, Mindestbodenbedeckung, Grünlanderhalt hinzugekommen, die kaum wirtschaftlich honoriert, sondern als Basispflichten der „erweiterten Konditionalität“ vorausgesetzt werden. Mit der nächsten GAP-Reform sollen die Basisprämien zudem perspektivisch auslaufen.

Förderprogramme decken nur einen Teil der Mehrkosten – der Rest muss am Markt erwirtschaftet werden

Insbesondere bei nationalen Förderprogrammen wird nur ein Teil der Mehrkosten für mehr Tierwohl oder Umweltschutz übernommen. So ist etwa im geplanten Bundesprogramm zur Förderung von Tierwohlställen vorgesehen, dass nur maximal 60 Prozent der Investitionskosten sowie 80 Prozent der laufenden Mehrkosten für mehr Tierwohl gefördert werden. Die weiteren Mehrkosten muss der Landwirt im Markt erlösen – oder er macht mit mehr Tierwohl ein Minusgeschäft. Derartige Förderungen dienen übrigens in erster Linie den Verbraucherinnen und Verbrauchern, damit es diesen beim Einkauf preislich leichter fällt, sich für mehr Tierwohl zu entscheiden.

Andere Bereiche des Lebens werden weitaus stärker „subventioniert“ als die Landwirtschaft

Deutschland fördert und unterstützt die Bürgerinnen und Bürger in vielen Bereichen. Bestes Beispiel hierfür ist seit über 20 Jahren die EEG-Umlage zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Diese belief sich lange Zeit auf zehn bis 17 Milliarden Euro jährlich. Laut aktuellem Subventionsbericht erhalten 2024 die gewerbliche Wirtschaft 26,9 Mrd. Euro, der Wohnungsbau 22,3 Milliarden Euro und der Verkehrssektor 9,2 Mrd. Euro Bundesmittel. Der Anteil für die Ernährung, die Landwirtschaft und den Verbraucherschutz fällt dabei mit 2,4 Mrd. Euro eher moderat aus.

Die EU-Agrarförderung ist im Vergleich zum Bundeshaushalt ein kleiner Topf

Zwar bilden die EU-Mittel für Natürliche Ressourcen und Umwelt weiterhin etwa rund ein Drittel des EU-Haushalts. Dieser täuscht aber über das eher kleine Finanzvolumen hinweg. Zum einen fließen längst nicht alle Gelder auf landwirtschaftliche Betriebe, sondern insbesondere in die Stärkung der ländlichen Räume und des Umweltschutzes – häufig gemeinsam umgesetzt mit Landwirten; zum anderen erhielt Deutschland zuletzt rund 14 Mrd. Euro (2022: 14,16 Mrd. €) aus Brüssel. Das entspricht knapp drei Prozent des Bundeshaushalts. Davon standen den Landwirten nur 2,8 Milliarden Euro als Basisprämie zur Verfügung, weitere Mittel gab es nur zur Stärkung kleiner Betriebe, für Junglandwirte oder für zusätzliche Umweltmaßnahmen. Zum Vergleich: Die Basisprämie entsprach damit in etwa den Steuermindereinnahmen für die Steuerbefreiung der gesetzlichen oder tariflichen Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit (3,2 Mrd. Euro).

Eine Landwirtschaft ohne „Subventionen“ führt zu mehr Importen und weniger regionaler Herkunft

Wenn die Landwirtschaft keine Subventionen mehr erhält, fehlt den Landwirten rund die Hälfte ihres Einkommens. Das würde für viele Bauernfamilien das Aus ihres Betriebes bedeuten. Der Strukturwandel würde zum Strukturbruch und die Betriebe müssten ihre Produktion – Ackerbau wie Tierhaltung – massiv intensivieren, um auf den weltweiten Agrarmärkten wettbewerbsfähig zu sein. Letztendlich könnte dies auf Kosten von Tierwohl und Umweltschutz gehen. Alternativ könnte man vermuten, dass dann die Lebensmittelpreise steigen würden. Zum einen treffen aber – gerade in Zeiten der Inflation – teurere Lebensmittelpreise Menschen mit geringem Einkommen besonders stark; zum anderen würden dann verstärkt Lebensmittel aus anderen Ländern importiert, so dass hiervon die heimischen Landwirte wenig haben und wir wenig Einfluss auf Produktionsstandards nehmen können.

Offener Brief an Bundeskanzler Scholz

Landwirtschaft braucht tragfähige Lösungen und Entlastungen

Anlässlich der Haushaltswoche fordert der Deutsche Bauernverband Bundeskanzler Olaf Scholz in einem offenen Brief erneut auf, sich für eine tragfähige Lösung beim Agrardiesel einzusetzen und weitere Entlastungen für die Landwirtschaft auf den Weg zu bringen. „Die bisher nicht erkennbare Bereitschaft der Bundesregierung, der Branche beim Agrardiesel weiter entgegenzukommen, hat zu einem enormen Vertrauensverlust der Landwirtinnen und Landwirte in die Bundesregierung geführt. Um diesen Vertrauensverlust nicht noch weiter zu verstärken, bedarf es jetzt dringend eines klaren Signals der Politik, dass Landwirtschaft in Deutschland eine Zukunft haben soll und die Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Landwirtschaft sichergestellt wird“, betont der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied. Dazu sind aus Sicht des DBV folgende Punkte notwendig:

  • Eine für die Landwirtschaft tragfähige Lösung beim Agrardiesel
  • Steuerliche Entlastungen und Maßnahmen zur Stärkung des einzelbetrieblichen Risikomanagements
  • Steuerbefreiung für den Einsatz von nicht fossilen Kraftstoffen in der Landwirtschaft
  • Ein Auflagenmoratorium für die Landwirtschaft in Verbindung mit einem Programm zur Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Binnenmarkt
  • Eine ernst gemeinte und wirksame Initiative zur Entbürokratisierung auf nationaler und europäischer Ebene

Mit Blick auf die Generaldebatte im Deutschen Bundestag am Mittwoch werden die Bäuerinnen und Bauern erneut bundesweit mit Traktordemonstrationen und Kundgebungen ihren Unmut über die Politik der Bundesregierung zum Ausdruck bringen. Der Deutsche Bauernverband wird am Mittwoch ab 13:00 Uhr mit einer Demonstration vor dem Reichstagsgebäude (nordwestliche Ecke) an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages appellieren, den Haushaltsvorschlag der Bundesregierung nicht anzunehmen und sich für eine tragfähige Lösung beim Agrardiesel einzusetzen.

Den offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz finden Sie hier.

008_Offener Brief Agrardiesel an BK Scholz

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Mahnfeuer Aktionstag 26.01.24

Mahnfeuer in Harburg, Foto:privat

wir rufen unsere Mitglieder dazu auf, am 26.01.2024 im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages die Landwirtschaft weiterhin sichtbar zu machen.

Wir möchten vorschlagen, dass Sie in Ihrer dörflichen Gemeinschaft ein Mahnfeuer organisieren. Unterstützen können Sie die Mahnfeuer durch die Lichter/Rundumleuchten Ihrer Schlepper. Als geeignet halten wir den Freitagnachmittag ab 16:30 Uhr

Die Demonstrationen in den letzten Wochen in Hamburg , deutschlandweit und die Großdemonstration am 15.01.24 in Berlin haben  die Landwirtschaft wieder ins Bewusstsein der Bürger gebracht. Wir haben in der Geschäftsstelle viel Zuspruch aus der Bevölkerung erhalten.
Ein Ergebnis unseres Protestes ist, dass die Kfz-Steuerbefreiung vom Tisch ist. Beim Agrardiesel liegt bisher leider nur ein  Kompromiss vor. Die politische Arbeit des DBV läuft im Rahmen der Grünen Woche auf Hochtouren.



Birgit Locher und Catharina Haenning im Gespräch mit dem Bundeskanzler

Die Hamburger Vorstandsmitglieder sind derweil aktiv in Gesprächen mit unseren Hamburger Bundestagsabgeordneten zur Übergabe unseres aktuellen Positionspapiers.

Herr Ploß (CDU Bundestagsabgeordneter) und Martin Lüdeke, Foto: S. Meyer

 

Ehrenpräsident Heinz Behrmann und Bundestagsabgeordnete Linda Heitmann (Bündnis 90/Die Grünen)

Vorstandsmitglied Frederik Schmoldt, Jennifer Jasberg (Bündnis 90/Die Grünen), Präsident Martin Lüdeke

DBV zieht positives Fazit nach erstem Tag der Aktionswoche

DBV zieht positives Fazit nach erstem Tag der Aktionswoche

Quelle: BV SH

Pressemitteilung

DBV zieht positives Fazit nach erstem Tag der Aktionswoche

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, zieht nach dem ersten Tag der Aktionswoche gegen die von der Bundesregierung geplante Streichung der Agrardieselrückvergütung ein positives Fazit: „Das war ein erfolgreicher Start in unsere gemeinsame Aktionswoche. Landwirtinnen und Landwirte haben heute mit rund 100.000 Traktoren in ganz Deutschland ein deutliches Zeichen in Richtung Bundesregierung gesetzt, die Steuererhöhungspläne gänzlich zurückzuziehen. Die Demos liefen geordnet ab. Das zeigt, dass es unseren Landwirtinnen und Landwirten um die Sache geht. Auch der Rückhalt in weiten Teilen der Bevölkerung für unser Anliegen wurde heute auf den Straßen deutlich sichtbar.“

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Für ein demokratisches Miteinander  – in Bergedorf hält man zusammen

Foto: Frederik Schmoldt, Jennifer Jasberg, Martin Lüdecke

Die durch die Ampel-Koalition im Bund vorgenommenen Kürzungen des Bundeshaushaltes infolge des Urteils des Bundesverfassungsgerichts im November letzten Jahres haben breiten Protest bei den betroffenen Landwirt*innen erzeugt. Dieser Protest war größtenteils legitim und hat zu vielen Gesprächen geführt, die die Budnesregierung zu einer Neubewertung der Lage gebracht haben. So wurde gestern verkündet, dass die Belastungen für den Agrarsektor nicht wie angekündigt erfolgen werden. Auf die Abschaffung der Begünstigung bei der Kraftfahrzeigsteuer für Forst- und Landwirtschaft wird verzichtet und somit vor allem bürokratischer Aufwand für Betroffene reduziert. Die Abschaffung der Steuerbegünstigungen beim Agrardiesel wird nun stufenweise über die nächsten zwei Jahre erfolgen, was mehr Planungssicherheit für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen auch im Agrarsektor schafft. Angesichts der weiterhin auch in Hamburg angekündigten Proteste für den 8. Januar und des Blockade-Vorfalls rund um die Urlaubsrückkehr des Bundeswirtschaftsministers hat sich die Grüne Kreisvorsitzende mit dem Hamburger Bauernpräsidenten Martin Lüdecke in Bergedorf auf dem Hof Schmoldt getroffen.

Dazu Jennifer Jasberg, Kreisvorsitzende der GRÜNEN Bergedorf: „Hamburg ist zwar nicht bekannt als Hochburg landwirtschaftlicher Erzeugung, allerdings sind vor allem die Vier- und Marschlande tatsächlich seit Jahrhunderten der Gemüsegarten der Metropole. Auch der Bezirk Bergedorf ist heute noch stark landwirtschaftlich geprägt. Als Grüne stehen wir an der Seite unserer Landwirt*innen in der Region und setzen uns dafür ein, dass es eine stärkere gesellschaftliche Anerkennung für die Lebensmittelerzeugung gibt. Regionale Produkte sind wertvoll und stärken die regionale Wirtschaft. Natürlich haben wir als Grüne ebenso einen hohen Anspruch an die Transformationsprozesse in der Landwirtschaft und die Schaffung nachhaltiger und ökologischer Strukturen. Dazu sind wir seit vielen Jahren im Austausch und tragen in der Hansestadt auch die Ressortverantwortung in der Regierung. Ich begrüße, dass die Bundesregierung, insbesondere unser Landwirtschaftsminister, ein Ohr für die von den neuen Kürzungen betroffenen Landwirt*innen hatte und der Branche nun entgegenkommt. Es ist legitim, diese Entscheidung nicht weitreichend genug zu finden. Für die erschreckenden Bilder bei der Ankunft des Bundeswirtschaftsministers, Robert Habeck, habe ich allerdings keinerlei Verständnis. Die gewaltätige und aggressive Art ist nicht Teil des demokratischen Diskurses. Wer versucht, einzuschüchtern und zu bedrohen, sucht nicht das Gespräch und erweist den Anliegen der Berufskolleg*innen einen Bärendienst. In Hamburg halten wir es anders und suchen weiterhin den Dialog. Im direkten Gespräch mit Hamburgs Bauernpräsident, Martin Lüdecke, konnte ich mich heute davon überzeugen, dass demokratisches Miteinander, welches ein hartes Ringen in der Sache nicht ausschließt, unsere Devise bleibt. Ich danke dem Verbandsvertreter für den Austausch und die Distanzierung von den demokratiefeindlichen Ereignissen gestern und in den letzten Wochen rund um die Proteste der Landwirt*innen. Es ist wichtig, dass sich alle Akteur*innen wahrnehmbar gegen den Versuch rechter Kreisen stemmen, die Proteste zu kapern.“

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Zu viel ist zu viel! Pressekonferenz mit Christoph Ploß (CDU) und Martin Lüdeke

Christoph Ploß (Bundestagsabgeordneter CDU) und Martin Lüdeke (Präsident BVHH), Foto: S. Meyer

 

Der Bauernverband Hamburg hatte am 04.01.24 zur Pressekofenrenz alle Hamburger Bundestagsabgeordneten mit einem Appellanschreiben über die Ablehnung der beiden Sparbeschlüsse bezüglich des Agrardiesels und der KFZ-Steuerbefreiung für die Landwirtschaft eingeladen. Zum Termin erschien Christoph Ploß und hörte sich alle Fakten und Einsprüche von Martin Lüdeke dazu an. Dieser übergab Herrn Ploß den Appell mit der Aufforderung gege die Pläne zu stimmen.

Der Appell von Martin Lüdeke an Christoph Ploß ist angekommen. Zu viel ist zu viel! Christoph Ploß wird im Bundestag entsprechend abstimmen, gegen die Streichung beim Agrardiesel und der KFZ-Steurbefreiung und im Vorfeld der Abstimmungen seine Anträge einreichen.

Nun heißt es bei weiteren Treffen mit Herrn Hakverdi (SPD), Frau Heitmann und Frau Beck (Bundnis 90/Die Grünen) die Standpunkte und Forderungen der Hamburger Landwirte klarzustellen.

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