„Grüne Berufe“ weiterhin beliebt

Ausbildungszahlen im Ausbildungsjahr 2018/2019 stabil

Die Ausbildungszahlen der dualen Berufe des landwirtschaftlichen Bereichs sind im zurückliegenden Ausbildungsjahr 2018/2019 bundesweit insgesamt stabil geblieben. Bundesweit wurden 13.230 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge (minus 1,6% im Vorjahresvergleich) registriert, davon 10.524 in Westdeutschland (minus 2,3%) und 2.754 in Ostdeutschland (plus 2,8%). In allen drei Ausbildungsjahren gab es in den „Grünen Berufen“ insgesamt 32.514 Auszubildende (minus 1,2%), davon 26.037 in Westdeutschland (minus 1,3%) und 6.447 in Ostdeutschland (minus 1,0%). Diese Zahlen gehen aus den aktuellen statistischen Erhebungen des Statistischen Bundesamtes hervor.

Der Beruf Landwirt/in entwickelte sich mit bundesweit 4.089 Neuverträgen (minus 1,3%) und insgesamt 8.937 Auszubildenden (minus 4,0%) leicht rückläufig. Zahlenmäßig am stärksten bleibt der Beruf Gärtner/in mit unverändert 5.022 Neuverträgen und insgesamt 12.975 Auszubildenden (plus 3,3%), davon mehr als 70% in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau. Positiv entwickeln sich aktuell die Berufe Tierwirt/in mit 354 Neuverträgen (plus 6,3%) und Pferdewirt/in mit 768 Neuverträgen (plus 2%). In beiden Berufen ist die Gesamtzahl aller Auszubildenden insbesondere aufgrund der Auflösung bestehender Ausbildungsverträge jedoch leicht rückläufig. Auch der seit 2013 bestehende Beruf Pflanzentechnologe/-technologin verzeichnet mit 48 Neuverträgen (plus 6,7%) eine kontinuierliche Positiventwicklung. Rückläufig entwickelten sich die Berufe Hauswirtschafter/in (landw. Bereich) mit bundesweit nur noch 60 Neuverträgen (minus 9,1%), der Beruf Winzer/in mit 321 Neuverträgen (minus 10,8%), der Beruf Fischwirt/in mit aktuell 72 Neuverträgen (minus 7,7%) sowie der Beruf Milchwirtschaftliche/r Laborant/in mit 162 Neuverträgen (minus 6,9%). Bei der Ausbildung behinderter Menschen (Abschlüsse: Werker, Helfer, Fachpraktiker) gab es über alle dafür relevanten Berufsbereiche mit bundesweit insgesamt 1.131 Neuverträgen einen deutlichen Rückgang um 10,1%. Nach aktuellen Einschätzungen der zuständigen Stellen werden sich die Ausbildungszahlen in den „grünen Berufen“ in den kommenden Jahren insbesondere aufgrund der demographischen Entwicklung leicht rückläufig entwickeln. Nicht nur unmittelbar in der betrieblichen Praxis, sondern auch in den vor- und nachgelagerten Bereichen (inkl. berufsbildende Lehrer und Berater) zeichnen sich zunehmende Engpässe bei der Gewinnung von Auszubildenden sowie qualifizierten Fach- und Führungskräften ab. Die gesamte Agrarwirtschaft wird ihre Aktivitäten zur Berufsinformation und Nachwuchswerbung in den „Grünen Berufe“ weiter ausbauen.

Pressemeldung des DBV, 03.10.2019

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Erntedank 2019

Rukwied: Die Leistungen der Landwirte müssen mehr Wertschätzung erfahren

Bei einem Erntedankempfang in Hövelhof im Kreis Paderborn dankte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, den Bauernfamilien und allen in der Landwirtschaft Beschäftigten für ihr großes Engagement und ihre Bereitschaft, die Landwirtschaft nachhaltig weiterzuentwickeln: „Wir Bauern haben uns der Ernährungssicherung verpflichtet und betreiben gleichzeitig Umwelt-, Klima- und Artenschutz. Wir sind es auch, die die Kulturlandschaften im ländlichen Raum pflegen und am Leben erhalten.“ Das Erntedankfest erinnere auch an die Abhängigkeit der Menschen von der Natur und das sei angesichts der erneuten Dürre in manchen Regionen aktueller denn je. In seinem Festvortrag betonte der Bauernpräsident die teilweise fehlende Wertschätzung in der Gesellschaft für die Leistungen der Bauern. „Wir Bauern sind gerne bereit, Wünsche nach mehr Nachhaltigkeit und Tierwohl zu erfüllen. Aber Wertschätzung hat auch etwas mit Geld zu tun und hier fehlt häufig die Bereitschaft, im Laden auch mal das etwas teurere, regionale Produkt zu kaufen“, so der DBV-Präsident. Nie zuvor in der Geschichte sei die Landwirtschaft ihrer gesellschaftlichen Aufgabe der sicheren Versorgung aller mit günstigen und hochwertigen Nahrungsmitteln so erfolgreich gerecht geworden wie heute. Gleichzeitig habe es nie zuvor eine solch fundamentale Kritik der Gesellschaft an der Landwirtschaft gegeben. „Diesen Widerspruch können wir nur alle zusammen auflösen – Gesellschaft und Landwirtschaft gemeinsam“, stellte Rukwied fest.

Pressemeldung DBV; 03.10.19

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Agrarministerkonferenz am 26. September 2019

Rukwied: Aktionsprogramm Insektenschutz grundsätzlich überarbeiten 

(DBV) Bei einer Kundgebung anlässlich der Agrarministerkonferenz (AMK) in Mainz-Finthen fordert der Präsident des Deutschen Bauerverbandes, Joachim Rukwied, Bundesregierung, Bundestag und die Bundesländer auf, das vom Kabinett verabschiedete „Aktionsprogramm Insektenschutz“ grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen: „Es ist zwingend notwendig, dass in diesem Programm der Kooperation ausdrücklich Vorrang vor dem Ordnungsrecht eingeräumt wird. Wenn dies 1:1 umgesetzt wird, nimmt die Kooperation im Umwelt- und Naturschutz Schaden und vielen Agrarumweltprogrammen wird die Grundlage entzogen.“ 

In einer ersten Folgenabschätzung rechnet der Deutsche Bauernverband, dass landwirtschaftliche Flächen in einer Größenordnung von mehr als 2,3 Mio. ha von der Umsetzung des Programms betroffen sein könnten. Hier könnte dann Landwirtschaft nur noch mit erheblichen Einschränkungen betrieben werden. 

Präsident Rukwied betonte wiederholt, dass der Schutz von Insekten und die Förderung der Biodiversität von der Landwirtschaft unterstützt und zunehmend in der Praxis mit praktikablen und wirtschaftlich tragfähigen Maßnahmen umgesetzt werde. „Wir wollen das Prinzip der Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz erhalten und nicht durch Verbotspolitik in Frage stellen. Die Agrar- und Umweltpolitiker von Bund und Ländern stünden bei den Landwirten im Wort, NATURA 2000 mit FFH – und Vogelschutzgebieten über Vertragsnaturschutz und ohne gesetzliche Einschränkungen der guten fachlichen Praxis umzusetzen. 

Die Anliegen des Deutschen Bauernverbandes zur AMK finden Sie hier: www.bauernverband.de/agrarministerkonferenz-september-2019

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Kärcher-Aktion für Mitglider des Bauernverbandes

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Bauernverbandspräsident zum Sonderbericht des Weltklimarats zur Landwirtschaft

Rukwied: Nur nachhaltige Ertragssteigerung weltweit kann das Klima schützen

„Der Bericht des Weltklimarats verdeutlicht, vor welchen enormen globalen Herausforderungen wir in der Landwirtschaft stehen: Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung, Anpassung an den Klimawandel und Steigerung des Klimaschutzbeitrages. Diese Aufgaben können wir nur lösen, wenn die Landwirtschaft weltweit auf den vorhandenen Flächen mehr Lebensmittel mit geringeren Treibhausgasemissionen erzeugt und nicht noch weiter die Flächen zu Lasten von Wäldern ausgedehnt werden. Vor diesem Hintergrund steht das Handelsabkommen mit Mercosur auch dem Klimaschutzgedanken diametral entgegen“, so der Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV), Joachim Rukwied, zum Sonderbericht des Weltklimarats IPCC zu Klima und Landnutzung.

Der Bericht stellt dar, dass weltweit rund 23 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft, Landnutzung und Abholzung stammen. In Deutschland liegt der Anteil der Landwirtschaft bei 7 Prozent und der Bereich Landnutzung und Forst bindet jährlich rund 15 Mio. t CO2. „Der Deutsche Bauernverband widmet sich seit Jahren intensiv dem Thema Klimaschutz. In unserer eigenen Klimastrategie haben wir im vergangenen Jahr unser Ziel einer Treibhausgaseinsparung um 30 Prozent bis 2030 gegenüber 1990 verankert sowie mit 20 Klimaschutzmaßnahmen unterlegt. Wir wollen unsere Klimaleistungen weiter steigern und über den Ausbau der Bioenergie, den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen und die CO2-Bindung im Bodenhumus noch mehr zum Klimaschutz beitragen. Wir sind überzeugt, dass die Landwirtschaft Teil der Lösung sein wird.

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Bauernverband korrigiert Erwartungen an Getreideernte nach unten

Zweiter DBV-Erntebericht offenbart die Folgen der Hitzewellen

Der Deutsche Bauernverband (DBV) geht neuen Berechnungen zufolge von einer Getreideernte in der Höhe von 44 bis 45 Millionen Tonnen aus. Die Korrektur der Ernteerwartungen ist auf die Hitzewellen zurückzuführen, die insbesondere das Ertragspotenzial der wichtigsten Getreideart in Deutschland, dem Winterweizen, reduziert haben. „Zwar hat sich das Ertragsniveau im Durchschnitt gegenüber der Missernte des vergangenen Jahres verbessert. Dennoch müssen Betriebe in den erneut von Trockenheit betroffenen Regionen zum wiederholten Male große Einbußen verkraften“, kommentiert DBV-Präsident Joachim Rukwied die Ernteergebnisse.   Es ist davon auszugehen, dass die Erntemenge den Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017 in Höhe von 47,9 Millionen Tonnen um bis zu vier Millionen Tonnen unterschreiten wird. Die Erträge fallen mit 7,2 Tonnen pro Hektar ebenfalls unterdurchschnittlich aus (2013-2017: 7,5 Tonnen pro Hektar). „Die Ernte ist je nach Niederschlagsverteilung teils weit vorangeschritten, teils in vollem Gange. Das Ertragsbild ist heterogen. Dies wird auch für die noch zu erntenden Bestände gelten“, wie Rukwied anlässlich des zweiten DBV-Ernteberichtes betont.   Winterweizen steht zur Ernte 2019 auf einer Anbaufläche von 3,03 Millionen Hektar (minus 3 Prozent gegenüber Durchschnitt 2013-2017). Die Druschergebnisse lassen im Bundesdurchschnitt einen Ertrag von nur 7,4 Tonnen pro Hektar erwarten. Dagegen lag der Weizenertrag im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017 noch bei knapp 8,1 Tonnen pro Hektar. Da auch die Anbaufläche gegenüber dem langjährigen Durchschnitt zurückfällt, ist eine Winterweizenernte in Höhe von gut 22 Millionen Tonnen (2013-2017: 25,3 Millionen Tonnen) zu erwarten.   Besonders deutlich zeigen sich die Auswirkungen der Dürre beim Winterraps. Zunächst ist die Anbaufläche aufgrund der zur Rapsaussaat anhaltenden Trockenheit gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017 von 1,35 Millionen Hektar auf 887.000 Hektar (minus 34 Prozent) zurückgegangen. Die vielfach auch im Jahr 2019 schwierigen Vegetationsbedingungen haben zudem die Erträge gegenüber dem langjährigen Durchschnitt (3,8 Tonnen pro Hektar) auf 3,2 Tonnen pro Hektar einbrechen lassen. Folglich ist nach den derzeit vorliegenden Druschergebnissen von einer Rapsernte von gut 2,8 Millionen Tonnen auszugehen (2013-2017: 5,2 Millionen Tonnen).   Auch das Grünland und die Maisbestände sind von der Trockenheit gekennzeichnet. Aufgrund des Wassermangels war eine Schnittnutzung des Grünlandes im erforderlichen Umfang vielfach nicht möglich. Deshalb ist die Versorgung mit Grundfutter weiterhin angespannt. Hinzu kommt der durch Hitze und Trockenheit zu geringe Biomassezuwachs bei den Silomaisbeständen und ein teils geringer Kolbenansatz, der für die Qualität des Grundfutters entscheidend ist.   Der DBV-Erntebericht basiert auf Meldungen aus den 18 Landesbauernverbänden über die tatsächlich geernteten Flächen und erzielten Erträge.

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DBV: Fleischsteuer ist zu kurz gedacht

Zur Diskussion um eine Fleischsteuer sagt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken: „Nicht der Fiskus, sondern die Landwirte brauchen Mittel und Unterstützung für eine Weiterentwicklung der Tierhaltung. Ohne Marktpartner und Verbraucher geht es außerdem nicht: Weder dem Tierwohl noch dem Klimaschutz ist gedient, wenn die deutschen Landwirte weiter in mehr Tierwohl investieren und der Markt sich preisgünstig aus anderen EU-Ländern mit niedrigeren Tierwohlstandards versorgt. Deshalb brauchen wir auch eine flächendeckende und verbindliche Kennzeichnung der Haltungsform, die auch die Fleischwaren mit einschließt. Zudem würde eine Fleischsteuer deshalb ins Leere laufen, weil es für Um- und Neubauten von Ställen derzeit eine faktische Blockade im Bau- und Genehmigungsrecht gibt. Wir brauchen eine verbindliche Strategie für die Nutztierhaltung, die zu Ende gedacht ist.“

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DBV: Eskalation im Düngestreit unverhältnismäßig

Bauern erwarten von der Politik ein Ende des Gerangels zwischen Kommission und Bundesregierung


(DBV) Die heute erfolgte Einleitung der ersten Stufe eines Zweitverfahrens gegen Deutschland im Vertragsverletzungsverfahren hinsichtlich der Umsetzung der europäischen Nitratrichtlinie ist aus Sicht des Deutschen Bauernverbands unverhältnismäßig und unangemessen. Diese Eskalation seitens der EU-Kommission sei angesichts der laufenden konstruktiven Gespräche zwischen der Bundesregierung, den Ländern und der EU-Kommission über die Nachbesserung der Düngeverordnung unverständlich. Die deutschen Bauern erwarten von der Politik, dass der jahrelange Streit über das deutsche Düngerecht endlich zu einem Abschluss gebracht wird und die Maßnahmen in der Praxis wirken könnten.

Vor allem beanstandet der DBV, dass die Kommission Deutschland zwar Fortschritte bei der Umsetzung des EU-Rechts bescheinige und den weiteren Zeitplan für eine erneute Änderung der Düngeverordnung abstimme, zeitgleich aber die Bundesregierung erneut mit einem Vertragsverletzungsverfahren überziehe. Dieses Vorgehen sei insofern kontraproduktiv, weil hierdurch die Umsetzung des umfangreich geänderten Düngerechts zur Verbesserung des Gewässerschutzes ein weiteres Mal in Frage gestellt werde. Ebenfalls nicht nachvollziehbar ist aus Sicht des DBV die Kleinteiligkeit der Nachforderungen seitens der EU-Kommission. Diese stünden im Widerspruch zu den bisherigen Bekundungen, die Mitgliedsstaaten hätten einen breiten Spielraum zur Umsetzung regional angepasster Maßnahmen für Landwirtschaft und Gewässerschutz. Die „Salamitaktik“ der mehrfachen Nachforderungen lasse Zweifel daran entstehen, dass es der EU-Kommission um die Sache gehe.

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Naturschutz und Landwirtschaft gemeinsam – F.R.A.N.Z. erhält Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Hamburg/Berlin/Kupferzell, 3. Juli 2019 – Das Dialog- und Demonstrationsprojekt F.R.A.N.Z. ist als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet worden. Der Preis wurde heute durch Rudolf Ley, dem Leiter der Unterabteilung „Nachhaltige Naturnutzung“ im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) zusammen mit Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, im Rahmen einer Fachveranstaltung in Kupferzell, Baden-Württemberg, an die Umweltstiftung Michael Otto (UMO) und den Deutschen Bauernverband (DBV) überreicht. „Der Handlungsbedarf zum Erhalt unserer Biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft ist dort am größten, wo die Landwirtschaft am intensivsten ist. Hier brauchen wir grundlegende Änderungen. Wie das gehen kann, wird im F.R.A.N.Z.-Projekt gemeinsam von Landwirtschaft und Naturschutz erprobt. Daher freue ich mich sehr über die heutige Auszeichnung von F.R.A.N.Z. als UN-Dekade-Projekt. Die Vereinten Nationen haben das laufende Jahrzehnt der Biologischen Vielfalt gewidmet, um die Dringlichkeit einer Trendwende beim Rückgang der Biologischen Vielfalt zu unterstreichen und möglichst viele Menschen für deren Schutz zu begeistern“, betonte Rudolf Ley bei der Übergabe der Urkunde. Mit der Auszeichnung wird die vorbildliche Arbeit von Naturschutz und Landwirtschaft im Rahmen des F.R.A.N.Z.-Projektes zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland gewürdigt.

„Das F.R.A.N.Z.-Projekt demonstriert, dass zukunftsfähige Lösungen für mehr Artenvielfalt in der Agrarlandschaft nur gemeinsam im Dialog auf Augenhöhe mit Naturschutz und Landwirtschaft vorangebracht werden können. Die Verleihung der UN-Dekade Biologische Vielfalt sehen wir als Auszeichnung für die Anstrengungen der beteiligten Forscher, Landwirte und Betriebsberater, Naturschutz und produktive Landbewirtschaftung miteinander zu vereinen“, verdeutlichen die Projektträger UMO und DBV. Die bisherigen Erfolge bestätigen den eingeschlagenen Weg und zeigen, dass naturschutzfachlich sinnvolle, praxistaugliche und wirtschaftlich tragfähige Naturschutzmaßnahmen positive Effekte auf die Artenvielfalt haben. Die Monitoring-Ergebnisse für die Jahre 2017 und 2018 auf den zehn Demonstrationsbetrieben verdeutlichen, dass Extensivgetreideflächen, Feldlerchenfenster in großen Wintergetreideschlägen und Feldvogelstreifen im Mais zu höheren Feldvogeldichten geführt haben. Auch der Anteil von Wildpflanzen im Extensivgetreide und in Blühstreifen ist deutlich höher als auf Vergleichsackerrändern oder im normalen Getreidebestand.

Das F.R.A.N.Z.-Projekt setzt zukunftsweisende Impulse für den Schutz der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft und schafft die besten Voraussetzungen dafür, dass die im Projekt erfolgreich umgesetzten Naturschutzmaßnahmen bundesweit Akzeptanz und Nachahmer finden. Neben der offiziellen Urkunde überreichten BMU-Unterabteilungsleiter Rudolf Ley und Minister Franz Untersteller einen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die Naturvielfalt steht, an die F.R.A.N.Z.-Projektträger UMO und DBV. Ab sofort wird F.R.A.N.Z. auch auf der Webseite der UN-Dekade in Deutschland unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.

Weitere Information unter www.franz-projekt.de.

Für Rückfragen:        Sibylle Duncker, Projektleitung F.R.A.N.Z.
Umweltstiftung Michael Otto

E-Mail: sibylle.duncker@umweltstiftungmichaelotto.org 

Mária Klaudies, Projektleitung F.R.A.N.Z.

Deutscher Bauernverband

E-Mail: m.klaudies@bauernverband.net 

Die Förderung des Projekts erfolgt mit Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank, mit besonderer Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sowie durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

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Deutsche Getreideernte knapp unter dem Durchschnitt

Rukwied: Nachwirkungen der Dürre 2018 noch spürbar

Der Deutsche Bauernverband (DBV) geht in seiner Prognose von einer Getreideernte in Höhe von rund 47 Millionen Tonnen aus. Das ist rund 1 Million Tonnen weniger als der Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017. Gegenüber dem Dürrejahr 2018 liegen die Erwartungen rund neun Millionen Tonnen höher. „Der Vergleich der diesjährigen Erntemenge mit dem Extremjahr 2018 verzerrt das Bild etwas. Wir erwarten in diesem Jahr eine Ernte knapp unter dem Durchschnitt. Die Nachwirkungen der Dürre sind noch immer deutlich spürbar. Für die angespannte wirtschaftliche Lage in vielen Betrieben wird auch dieses Jahr keine Verbesserung bringen“, sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied.

Die diesjährige Getreideernte ist unter schwierigen Vegetationsbedingungen herangewachsen. Die extreme Trockenheit des Sommers 2018 hielt bis zur Aussaat des Wintergetreides im vergangenen Herbst an. In den besonders betroffenen Gebieten sind die Bestände daher spät und vielfach nur lückenhaft aufgelaufen. Nach einem zu trockenen Jahresbeginn haben sich die Niederschläge und die kühle Witterung im Mai positiv auf die Ertragsaussichten ausgewirkt. „Die Niederschlagsverteilung war regional sehr unterschiedlich. Durch die insbesondere im Osten Deutschlands nach wie vor zu trockenen Bodenverhältnisse sind dort mancherorts erhebliche Trockenschäden festzustellen. Auch haben Starkregen und Hagel teilweise die Getreidebestände stark geschädigt“, erläutert Rukwied die unterschiedlichen Gegebenheiten. In weiten Teilen Deutschlands stehen die Getreidebestände trotzdem gut da. Allerdings könnte die extreme Hitze der letzten Juni-Woche den Winterweizen geschädigt haben. Die für den Ertrag wichtige Kornfüllung findet bei großer Hitze und Wassermangel nicht mehr statt.

In Deutschland wurde zur Ernte 2019 auf einer Fläche von 6,4 Millionen Hektar Getreide angebaut. Winterweizen ist weiterhin die bedeutendste Kultur im deutschen Getreideanbau. Mit einer Fläche von 3 Millionen Hektar wird der Mittelwert der Jahre 2013 bis 2017 in Höhe von 3,1 Millionen Hektar knapp verfehlt. Die Flächenanteile von Winter- und Sommergetreide ähneln nach den deutlichen Verschiebungen des vergangenen Jahres wieder dem Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017.

Die bedeutendste Ölpflanze in Deutschland ist Winterraps, an dem deutlich die Nachwirkungen der Dürre 2018 zu erkennen sind. Die Anbaufläche von 887.000 Hektar unterschreitet die Anbaufläche des Vorjahres deutlich um fast 30 Prozent (337.000 Hektar). Das liegt daran, dass die Aussaat von Winterraps mitten in die Dürrephase gefallen und somit erfolglos gewesen wäre.  Darüber hinaus ist der Rapsanbau von Einschränkungen im Bereich der Pflanzenschutzmittel betroffen. In der Folge wird derzeit eine Erntemenge von nur rund 3,1 Millionen Tonnen erwartet.

Vielerorts läuft die Ernte der Wintergerste. Für die Getreideernte sind beständige sommerliche Witterungsverhältnisse erforderlich. Hackfrüchte wie Kartoffeln und Zuckerrüben sowie Mais benötigen dagegen eine ausreichende Wasserversorgung in den Sommermonaten. Eine üppige Grundfutter- und Silomaisernte ist für die von der Futterknappheit des vergangenen Jahres betroffenen Tierhaltungs- und Futterbaubetriebe existenziell.

Der DBV erstellt seine Ernteprognose auf der Basis von Umfragen unter den 18 Landesbauernverbänden zu ihren aktuellen Ertragsschätzungen.

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