EinSichten in die Tierhaltung

Projektvorstellung

Die Idee.

Nahezu alle Verbraucher*innen in Deutschland wünschen sich, dass Landwirt*innen mit ihren Tieren verantwortungsvoll umgehen. Doch dass sich die Landwirt*innen tatsächlich entsprechend verhalten, nehmen nur 31 Prozent der Bevölkerung an. Weitere 49 Prozent sind sich in diesem Punkt nicht sicher. Diese Diskrepanz zwischen Wunsch und vermuteter Wirklichkeit, wie sie in einer repräsentativen Emnid-Umfrage des i.m.a e.V. zum „Image der deutschen Landwirtschaft“ deutlich geworden ist, offenbart ein großes Wissensdefizit in der Bevölkerung über die Realität in der Tierhaltung.

Diesem Wissensdefizit zu begegnen, ist Ziel der Transparenz-Initiative „EinSichten in die Tierhaltung“, die der i.m.a e.V. 2011 ins Leben gerufen hat. Dabei geht es darum, der Bevölkerung zu zeigen, wie Nutztiere in den landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland gehalten werden. Die Idee dahinter: Wer sich selbst einen Eindruck verschaffen kann, ist informiert und kann sich dadurch eine eigene Meinung bilden.

Damit interessierte Verbraucher*innen in die Ställe schauen können, um zu erleben, wie Schweine, Rinder oder Geflügel leben, unterstützt der i.m.a e.V. zusammen mit der Landwirtschaftlichen Rentenbank die Aktivitäten der Tierhalter*innen. So wird z.B. der Einbau von Stallfenstern finanziert, durch die Hofbesuchende in die Ställe schauen können. Zusätzlich bieten Info-Tafeln, Flyer und weiteres Material eine Vielzahl an Informationen zur Tierhaltung.

Wer erleben möchte, wie heute die Tierhaltung auf den Bauernhöfen in Deutschland funktioniert, sollte einen der Betriebe besuchen, die „EinSichten in die Tierhaltung“ bieten. Die gleichnamige Transparenz-Initiative des i.m.a e.V. bietet dafür Orientierung, indem sie regelmäßig Bauernhöfe portraitiert, die live besichtigt werden können. Mittlerweile ist die vierte Broschüre erschienen, in der sieben Betriebe aus fünf Bundesländern vorgestellt werden. Alle bisher in den Broschüren vorgestellten Betriebsprofile sind auch auf der EinSichten-Website verfügbar, die weitere Impressionen und Informationen bereitstellt.

Einige der aktuell portraitieren Bauernhöfe, die „EinSichten in die Tierhaltung“ bieten, konzentrieren sich nicht allein auf eine Tierhaltungsform. So gibt es z.B. einen Rinderhalter, der auch Puten züchtet und Pferde hält, oder einen Sauenhalter sowie einen Milchviehbetrieb, die auch Legehennen halten. Damit bietet die neue i.m.a-Broschüre wieder einen vielfältigen Überblick der landwirtschaftlichen Tierhaltung in Deutschland.

Über die Betriebe wird nicht nur anhand ihrer Tierhaltungsformen informiert. Immer kommen auch die Menschen auf den Höfen zu Wort, die aus ihrem Berufsalltag berichten. Dabei werden zum Teil sehr persönliche Ansichten zur Motivation deutlich, und was es für den Einzelnen bedeutet, mit der Tierhaltung seinen Lebensunterhalt in der Landwirtschaft zu verdienen.

Der i.m.a e.V. wendet sich mit der neuen Broschüre einmal mehr an Verbraucher, die sich einen unvoreingenommenen Blick auf die reale Lebens- und Arbeitswelt in der Landwirtschaft verschaffen wollen. Über die Lektüre hinaus will man motivieren, einen der Bauernhöfe zu besuchen und mit den Tierhaltern ins Gespräch zu kommen. Dafür bietet die Broschüre einen Überblick zu den bisher in der Transparenz-Initiative organisierten Betrieben.

Mit der Broschüre wird zugleich der Berufsstand angeregt, sich an der Transparenz-Initiative zu beteiligen. Damit zahlt „EinSichten in die Tierhaltung“ auch in die vom Deutschen Bauernverband und seinen Mitgliedsverbänden geförderte Kommunikationsarbeit ein, bei der sich Landwirte als dialogbereite „Zukunftsbauer“ in unserer Gesellschaft engagieren.

Die neue i.m.a-Broschüre zur Transparenz-Initiative „EinSichten in die Tierhaltung“ kann kostenlos im Webshop des gemeinnützigen Vereins unter www.ima-shop.de bestellt, heruntergeladen oder online gelesen werden. Informationen zur EinSichten-Initiative sowie alle Betriebsprofile stehen auf der Projektwebsite unter www.einsichten-tierhaltung.de zur Verfügung.

Frag nach 

Du möchtest gerne einen Bauernhof besuchen oder selbst EinSichten in die Tierhaltung geben?
Dann schicke uns deine Anfrage und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.

Dana Heyligenstädt

Projektkoordinatorin

Foto. i.m.a.

Agrarwissenschaftlerin, Spezialisierung Nutztierhaltung, Koordinatorin des Projekts „EinSichten in die Tierhaltung.

Wilhelmsaue 37, 10713 Berlin, Deutschland

Telefon: 030 8105602-11

E-Mail: Dana.heyligenstaedt@ima-agrar.de

Bauernverbandspräsident zur Eröffnung der Internationalen Grünen Woche 2023

Rukwied: Politik muss wieder näher ran an die Menschen!

Pressemitteilung; Foto DBV

Zur offiziellen Eröffnungsveranstaltung der Internationalen Grünen Woche 2023 hob der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, die enorme Bedeutung der Landwirtschaft für die Gesellschaft hervor. „Putins Krieg gegen die Ukraine hat gezeigt, dass Ernährungssicherheit keine Selbstverständlichkeit ist“, so der Bauernpräsident während seiner Ansprache im Rahmen der feierlichen Eröffnung. Diese Erkenntnis müsse in Entscheidungen einfließen, betonte Rukwied und forderte die Politik auf, zu handeln: „Jetzt gilt es, das Thema Versorgungssicherheit nicht nur bei Energie, sondern auch bei Lebensmitteln endlich strategisch anzugehen. Stabile Lieferketten und die Verfügbarkeit von Düngemitteln sind dabei unerlässlich.“

Die Bäuerinnen und Bauern seien sich hierbei ihrer Verantwortung beim Klimaschutz und dem Erhalt der Artenvielfalt bewusst und würden bereits zahlreiche Klima- und Naturschutzmaßnahmen umsetzen. Nicht umsonst habe sich der Deutsche Bauernverband genau dies zum Motto der diesjährigen Grünen Woche gesetzt: Klima schützen, Artenvielfalt erhalten, Ernährung sichern. „Unsere innovative und leistungsfähige Landwirtschaft kann nicht nur all diese Aufgaben meistern, sie spielt auch eine Schlüsselrolle bei der Lösung dieser großen Herausforderungen unserer Zeit“, hob der Bauernpräsident hervor.

Was den Bauernpräsidenten jedoch mit Sorge umtreibe, sei, dass zahlreiche politische Vorhaben den Potenzialen der Landwirtschaft beim Klima- und Naturschutz sowie der Versorgungssicherung mit Lebensmitteln nahezu fahrlässig entgegenstünden. „Wir stehen zu den Zielen des Green Deal, der politisch eingeschlagene Weg beispielsweise bei den Plänen zur pauschalen Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und zur Naturwiederherstellung ist jedoch der gänzlich falsche“, betonte Rukwied. Die aktuellen Pläne würden in erster Linie zahlreiche Betriebe in ihrer Existenz gefährden und zu einer Verringerung der landwirtschaftlichen Erzeugung in Europa führen. Umweltwirkungen der Lebensmittelerzeugung würden lediglich in Drittländer verlagert, wo unter weit geringeren Standards gewirtschaftet werde als bei uns in Deutschland und Europa, so Rukwied weiter.

Auf eine harte Probe wurden im vergangenen Jahr die Tierhalter gestellt und auch dieses Jahr werde nicht weniger herausfordernd werden, sagte Rukwied und konstatierte: „Nach etwas über einem Jahr Ampel-Regierung hat sich im Bereich des Umbaus der Tierhaltung zwar einiges bewegt, die Vorhaben sind jedoch mehr als unzulänglich. Hier werden Landwirtinnen und Landwirte bei der Weiterentwicklung ihrer Ställe hin zum gesellschaftlich gewünschten Mehr an Tierwohl ausgebremst. Alles in allem sind die bisher vorgelegten Pläne zur Haltungsformkennzeichnung, beim Baurecht und zur Finanzierung jedoch kein Tierwohl-Umbauprogramm, sondern ein Programm zum Abbau der Tierhaltung.“

Angesichts der enormen Belastungen im Zuge von Inflation und wirtschaftlichen Ungewissheiten würden die Bauernfamilien eine Regierungspolitik erwarten, die von Pragmatismus geprägt ist, mit Augenmaß handelt und langfristig denkt. „Landwirtschaft ist im Kern eine Branche, die vom Generationengedanken geprägt ist – auch in der Politik muss sich dies widerspiegeln. Entscheidend ist, dass die Politik in allen Bereichen wieder näher an die Menschen heranrückt, anstatt sich immer weiter von ihnen zu entfernen“, appellierte Bauernverbandspräsident Rukwied.