17 Leitprojekte für Hamburgs Natur: „Dialog Landwirtschaft und Naturschutz“ präsentiert Zwischenergebnisse

Das Dialogformat findet seit gut zweieinhalb Jahren zwischen Vertreter:innen der Umweltbehörde, der Landwirtschafts- und Naturschutzverbände sowie der Landwirtschaftskammer statt. Ziel ist die Entwicklung von nachhaltigen Lösungsansätzen für die häufig konkurrierenden Interessen von Landwirtschaft und Naturschutz. Gemeinsam soll ein Umdenken in der landwirtschaftlichen Flächennutzung vorangetrieben werden, um den Herausforderungen des Klimawandels und dem fortschreitenden Verlust der biologischen Vielfalt zu begegnen.

Auftaktveranstltung mit den Haupakteuren der Vorbereitungsgruppe für "Hamburgs Dialogs Landwirtschaft - Naturschutz: gemeinsame Perspektiven für Hamburgs Natur"

Foto: S.Meyer

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Der Klimakrise und dem Verlust der biologischen Vielfalt konsequent entgegenzuwirken, gehört zu unseren größten Herausforderungen. Dies gelingt umso besser, wenn unterschiedliche Interessen sichtbar werden und in einem konstruktiven Austausch Ideen und Lösungsvorschläge für ein gemeinsames Vorgehen entwickelt werden – wie in diesem Dialogprozess. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir diesen Dialog fortsetzen und im guten Miteinander Maßnahmen umsetzen werden, die die Klimakrise bekämpfen, die Artenvielfalt und Artenschutz stärken und gleichzeitig unsere Kulturlandschaft widerstandsfähiger machen und den agrarwirtschaftlichen Betrieben eine langfristige Ertragsstabilität bieten. Ich danke allen Beteiligten für den engagierten und konstruktiven Austausch.“

 

Präsident des Hamburger Bauernverbands, Martin Lüdeke: „In unserer vielfältigen Metropolregion Hamburg stehen wir vor großen Herausforderungen, insbesondere im Bereich Natur- und Umweltschutz. Gemeinsam mit Ihnen, den engagierten Akteuren, möchten wir den Weg einer nachhaltigen Landwirtschaft gestalten und ebenso das Verständnis für die Landwirtschaft stärken. Die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern verdient Anerkennung und Respekt. Dieser Dialogprozess ist mehr als ein Projekt – er ist eine Weichenstellung für die Landwirtschaft, denn wir setzen auf innovative Ansätze, um den Klimawandel zu bekämpfen, unsere Gewässer zu schützen und gleichzeitig wirtschaftlichen Fortschritt zu ermöglichen. Er ist eine Verpflichtung für uns alle. Lasst uns gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft eintreten und die Weichen für kommende Generationen stellen.“

 

Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Hamburg, Gisela Bertram: „Über Themen ins Gespräch zu kommen, die uns allen am Herzen liegen, verstehen warum wir an einigen Punkten die Dinge unterschiedlich sehen und dann konstruktiv damit umgehen. Das haben wir in diesen Gesprächen getan und das nehmen wir mit. Wir wurden und werden vom gemeinsamen Ziel geleitet: Den Naturhaushalt intakt erhalten, denn dann ermöglicht er uns das Wirtschafen und auch ein schönes Leben.“

Foto: S. Meyer

Im gemeinsamen Austausch wurden konkrete Ziele und Maßnahmen vereinbart, die zum Schutz unser aller Lebensgrundlagen im Zusammenspiel von Naturschutz und Agrarwirtschaft führen sollen. Die Palette der Themen ist dabei vielfältig und umfasst Wasser, Boden, Luft und Klima, Biodiversität und Ernährung, Kulturlandschaften und regionale Produkte. Die 17 Leitprojekte sind in ihrer Ausrichtung sehr vielfältig. So wurde sich beispielsweise auf die Entwicklung einer Moorschutzstrategie verständigt, um degradierte Moore durch Anhebung der Wasserstände zu naturnäheren Standorten und aktiven CO2-Speichern zu entwickeln. Die Agrarwirtschaft berücksichtigt auf ihren Höfen Naturschutzmaßnahmen, wie die Installation von Nisthilfen für Vögel oder Fledermäuse oder das Anlegen von Teichen. Auch gab es die Übereinkunft, die Entwicklung von Amphibienlebensräumen seitens der Umweltbehörde voranzubringen.

 

Die Betriebe benötigen langfristige Ertragsstabilität, die wiederum stabile und gefestigte Ökosysteme erfordert. Nur wenn der Schutz der natürlichen Ressourcen mit der wirtschaftlichen Vitalität der landwirtschaftlichen Betriebe in Einklang gebracht wird, kann der regionale Beitrag für die Versorgung der Metropolregion mit gesunden und sicheren Lebensmitteln gewährleitet werden. Die besondere Herausforderung für den Standort Hamburg besteht zusätzlich darin, dass die kleinteiligen und vielfältigen Strukturen im urban geprägten Raum ohnehin schon unter großem Nutzungsdruck stehen. Dieser wird besonders durch die Flächenkonkurrenz, beispielsweise zur städtebaulichen Nutzung, verstärkt.

 

Trotz dieser komplexen Rahmenbedingungen ist der Wandlungsprozess der Landwirtschaft, der mehr Naturschutz berücksichtigt, bereits in vollem Gange. Aufgabe und Anlass des von der Landwirtschaft initiierten „Hamburger Dialogs Landwirtschaft – Naturschutz: gemeinsame Perspektiven für Hamburgs Natur“ ist es, diesen Prozess der Landwirtschaft zu unterstützen und die berechtigten unterschiedlichen Belange zusammenzubringen.

 

Ausblick

Das Format und die Vorgehensweise dieses Dialoges haben sich als sehr konstruktiv herausgestellt. Die beteiligten Akteur:innen aus Umwelt- und Agrarwirtschaftsbehörde, Landwirtschafts- und Naturschutzverbänden sowie der Landwirtschaftskammer eint der Wunsch, den Austausch fortzuführen. Dabei wird es nun vorrangig um die gemeinschaftliche Umsetzung der Leitprojekte gehen. Allerdings können auch weitere Themen in diesen Prozess eingebracht werden. So wird sich beispielsweise eine Arbeitsgruppe mit dem Thema „Dünger und Pflanzenschutz/Gewässer- und Bodenschutz“ befassen.

Titelbild Broschüre

 

Rückfragen der Medien

Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)

Pressestelle

Telefon: 040 42840 8006

E-Mail: pressestelle@bukea.hamburg.de

Bauernverband für Aufstockung und Vereinfachung des EU-Schulprogramms

PRESSEMITTEILUNG

Weltschulmilchtag: Schulmilchprogramme wertvoll für Schülerinnen und Schüler

„Milch ist ein sehr wertvolles Nahrungsmittel“, sagt der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, Karsten Schmal, anlässlich des Weltschulmilchtages am 28. September 2022. „Vor allem vor dem Hintergrund steigender Lebensmittelpreise stellt die Schulmilch im Rahmen des EU-Schulprogramms ein erschwingliches und gesundes Angebot für Schülerinnen und Schüler dar. In Kombination mit den begleitenden Bildungsmaßnahmen haben Kinder die Möglichkeit, den Weg der Milch vom „Gras ins Glas“ sowie die ernährungsphysiologischen Besonderheiten und den ökologischen Kreislauf der Milch kennen zu lernen.“

Das EU-Schulprogramm unterstützt neben der Abgabe von Schulmilch auch die von Schulobst und -gemüse mit insgesamt rund 220 Mio. Euro pro Schuljahr. Für die Abgabe von Schulmilch werden aus dem EU-Budget jährlich ca. 90 Mio. Euro europaweit und davon mehr als 9 Mio. Euro für Deutschland zur Verfügung gestellt. Das EU-Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milch wird aktuell von der EU überarbeitet. Um das EU-Schulprogramm attraktiver zu gestalten, braucht es nach Ansicht des DBV vor allem

  • eine höhere Finanzierungsbeihilfe aufgrund gestiegener Preise für Rohstoffe, Energie und Logistik,
  • eine erleichterte Umsetzung des Programms durch die Absenkung bürokratischer Hürden und Nutzung von Digitalisierungschancen sowie
  • eine flächendeckende Belieferung der Bildungseinrichtungen durch gleichzeitige Beachtung von konventionell und ökologisch erzeugten Schulprodukten.

Die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hebt jährlich am letzten Mittwoch im September die Bedeutung von Schulmilchprogrammen hervor. An diesem Tag soll auf die ernährungsphysiologisch relevante Rolle der Milch in der Ernährung von Kindern und Jugendlichen aufmerksam gemacht werden. Auch der Internationale Weltmilchverband (IDF) verweist anlässlich des Weltschulmilchtags auf die Bedeutung von Schulmilchprogrammen zur Ernährungssicherung weltweit und informiert in seinem IDF school-milk-knowledge-hub.

Jetzt bewerben! Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zeichnet Engagement für den Insektenschutz in der Landwirtschaft aus.

Jetzt mitmachen und bis zu
5.000 Euro gewinnen!
Sie engagieren sich für Insektenschutz in der Landwirt –
schaft? Dann bewerben Sie sich bis 28. Februar 2021
für den Bundeswettbewerb „Land.Vielfalt.Leben.“.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
zeichnet Landwirtinnen und Landwirte aus, die
sich alleine oder zusammen mit anderen Akteuren aus
ihrer Region mit viel Herzblut und guten Ideen für eine
insektenfreundliche Landwirtschaft einsetzen.
Zeigen Sie uns, was Sie tun, um Insekten zu schützen!
Zum Beispiel, indem Sie …
 blühende P anzen über die ganze Saison wachsen
lassen wie Wildblumenstreifen, Untersaaten oder
Zwischenfrüchte;
 Nahrungsangebote, Nistmöglichkeiten und Lebensräume
für Insekten bieten wie Hecken, Totholz,
Tümpel oder Brache;
 Lebensräume wie Übergänge zum Wald, Säume oder
Fließgewässer schützen;
 für mehr Insektenschutz neue Technologien oder
Anbaumethoden nutzen;
 auf einen Mix unterschiedlicher Maßnahmen setzen
und mit anderen Aktiven aus der Region zusammenarbeiten.
Insektenschutz lohnt sich!
Rund die Hälfte der Fläche in Deutschland wird landwirt –
schaftlich genutzt. Damit trägt die Landwirtschaft eine
hohe Verantwortung für den Erhalt der biologischen
Vielfalt – von der sie gleichzeitig auch pro tiert. Viele
Insekten sind wertvolle Unterstützer auf Feldern, Obstplantagen
oder im Gemüseanbau. Sie vertilgen Schädlinge,
bestäuben Pflanzen und helfen dabei, den Boden
fruchtbarer zu machen.
Insekten reagieren aber oft sensibel auf die Art und
Weise, wie landwirtschaftliche Flächen bewirtschaftet
werden. Viele Landwirtinnen und Landwirte setzen
sich bereits seit Jahren aktiv für die Erhaltung der bio –
logischen Vielfalt ein. Dieses Engagement würdigt das
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
mit dem Bundeswettbewerb „Land.Vielfalt.Leben.“.
Die Auszeichnung von besonders erfolgreichen, praxisbewährten
sowie zukunftsweisenden Maßnahmen
soll andere Betriebe und Akteure anregen, sich ebenfalls
für den Insektenschutz zu engagieren.
Auch andere Projekte sind willkommen. Die Auswahl
der Preisträgerinnen und Preisträger trifft eine unabhängige
Jury, der Vertreterinnen und Vertreter aus der
Wissenschaft, der Landwirtschaft und des Naturschutzes
angehören. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen!
Wer kann teilnehmen?
Bewerbungen sind in zwei Kategorien möglich :

  1. Einzelbetriebe
    Hierzu gehören Landwirtinnen und Landwirte im Neben- und
    Haupterwerb aller Produktionsrichtungen und
    Produktionsweisen.
  2. Kooperationen
    Regionale Zusammenschlüsse oder Netzwerke, zu denen
    mindestens ein landwirtschaftlicher Betrieb gehört. Mögliche
    Partner sind beispielsweise andere landwirtschaftliche
    Betriebe, aber auch Vereine, Verbände, Kommunen, Imkereien,
    Bürger innen und Bürger, Naturschutzinitiativen,
    Jagdpächterinnen und -pächter.
    Pro Kategorie werden drei Preise vergeben.
    Interessiert?
    Bewerben Sie sich jetzt.
    Die Teilnahmeunterlagen und
    weitere Informationen  finden Sie
    auf www.land-vielfalt-leben.de.
    BMEL_

Haben Sie Blühstreifen oder Hecken angelegt, in denen Insekten Futter und Unterschlupf finden? Integrieren Sie blühende Zwischenfrüchte oder Untersaaten in Ihre Fruchtfolge? Oder haben Sie eine andere Maßnahme umgesetzt, um Insekten in Agrarlandschaften besser zu schützen? Dann bewerben Sie sich als Einzelbetrieb oder als Kooperation beim Bundeswettbewerb insektenfreundliche Landwirtschaft „Land.Vielfalt.Leben.“.
Viele Landwirtinnen und Landwirte setzen sich bereits seit Jahren aktiv für den Erhalt der biologischen Vielfalt und für den Insektenschutz ein. Dieses Engagement würdigt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit diesem Bundeswettbewerb. Die Auszeichnung von besonders erfolgreichen, praxisbewährten sowie zukunftsweisenden Maßnahmen soll den Erfahrungsaustausch fördern und andere Betriebe und Akteure anregen, ebenfalls etwas für den Insektenschutz zu tun.
Rund die Hälfte der Fläche in Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt. Damit trägt die Landwirtschaft eine hohe Verantwortung für den Erhalt der biologischen Vielfalt von der sie gleichzeitig auch profitiert.
Bewerbungsschluss ist der 28. Februar 2021. Die Auszeichnung erfolgt in zwei Kategorien. Pro Kategorie werden drei Gewinner gekürt und Preisgelder zwischen 2.500 und 5.000 Euro vergeben. Eine vom Bundeslandwirtschaftsministerium eingesetzte, unabhängige Jury wählt unter allen Bewerbungen, die insgesamt sechs Gewinner aus.
Die genauen Teilnahmebedingungen und die Bewerbungsunterlagen für den Bundeswettbewerb finden Sie auf der Website www.land–vielfalt–leben.de.



„Der Rückgang der Insekten
geht uns alle an. Insektenschutz
braucht krea tive und
vielseitige Lösungen, auch
in der Landwirtschaft. Mit
dem Bundeswettbewerb
‚Land.Vielfalt.Leben.‘ wollen
wir den Erfahrungsaustausch
fördern – und all jenen eine
Bühne bieten, die sich mit vielen
guten Ideen für den Schutz
von Insekten engagieren.“
Julia Klöckner
Bundesministerin für Ernährung
und Landwirtschaft


„Landwirtschaft hilft beim Kampf gegen den Klimawandel“

DBV zum UN-Klimakonferenzgipfel in Bonn

(DBV) „Die Landwirtschaft kann heute über effiziente und klimaschonende Nahrungsmittelerzeugung, CO2-Speicherung im Boden und die Erzeugung von Bioenergie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz liefern. Eine produktiv ausgerichtete Landwirtschaft ist Teil der Lösung bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Diese Rolle muss auch bei der anstehenden Klimakonferenz in Bonn berücksichtigt und gestärkt werden.“ So die Forderung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) vor der am 6. November in Bonn beginnenden 23. UN-Klimakonferenz. „Deutschland als Co-Ausrichter der Klimakonferenz kann zeigen, wie eine nachhaltig effiziente Lebensmittelproduktion in Einklang mit der Bereitstellung von Bioenergie funktionieren kann. Die Landwirtschaft in Deutschland ist sich ihrer Verantwortung bewusst, aber Klimaschutz ist eine globale Herausforderung, der sich einzelne Staaten nicht entziehen dürfen“, erklärte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. „Beim Klimagipfel sollte nicht vergessen werden, dass es die Bauern sind, die mit den Folgen des Klimawandels umgehen und für unsere Ernährung sorgen müssen“, mahnte Krüsken.

Der Treibhausgasausstoß der Landwirtschaft habe sich von 1990 bis 2015 um gut 16 Prozent verringert, gleichzeitig konnten die Erträge auf den Feldern und in den Ställen durch eine verbesserte, klimaeffizientere Produktion verbessert werden. So stiegen die Raps- und Weizenerträge um 23 bzw. 29 Prozent (Durchschnitt 2013 bis 2015 gegenüber 1990 bis 1992). Die Milchleistung je Kuh nahm um knapp ein Drittel zu (Durchschnitt 2012 bis 2014 gegenüber 1991 bis 1993). „Während die deutsche Landwirtschaft mit immer weniger Treibhausgasen immer mehr Lebensmittel erzeugt, hilft sie zusätzlich anderen Wirtschaftsbereichen mit der Bioenergie beim Klimaschutz. Ohne Biokraftstoffe hätten die Emissionen durch den Verkehr im Jahr 2016 um 7,3 Mio. t CO2 höher gelegen und damit den Emissionswert von 1990 nicht nur leicht, sondern deutlich übertroffen,“ betonte Krüsken.

Weltweit Klimaschutz in und mit der Landwirtschaft voranzubringen – ohne die im Pariser Klimaabkommen verankerte Priorität der Ernährungssicherung zu gefährden – sei nur möglich, wenn in effizientere Produktionsmethoden investiert und die Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft an den Klimawandel gestärkt werde. „Wir spüren in der Landwirtschaft heute bereits die Auswirkungen des Klimawandels. Schädlinge aus anderen Klimazonen wie die Kirschessigfliege finden den Weg zu uns, können überwintern und bedrohen ganze Ernten. Wetterextreme erschweren das Wirtschaften und fordern die Züchtung neuer Sorten heraus“, erklärte Krüsken. 2017 hatten besonders die Obstbauern und Winzer in Deutschland massive Frostschäden. Deshalb seien auch Beratung, Forschung sowie Vorsorge- und Versicherungslösungen notwendig, um die Landwirtschaft für die Herausforderungen des Klimawandels fit zu machen, so der DBV-Generalsekretär.

Wirtschaftliche Stimmung der Landwirtschaft erhält Dämpfer

Konjunkturbarometer Agrar fällt auf Frühjahrswert zurück

(DBV) Die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Landwirte hat sich im September 2017 gegenüber dem Juni dieses Jahres wieder deutlich verschlechtert. Nach den neuesten Daten des Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) haben sich besonders die Zukunftserwartungen verschlechtert. Dagegen wird die aktuelle wirtschaftliche Lage ähnlich beurteilt wie in der vorangegangenen Erhebung im Juni. Auch ist die Investitionsbereitschaft der deutschen Landwirte weiter angestiegen. Das Niveau der Jahre vor der Preiskrise 2015/16 wird allerdings nicht erreicht.

Aktuell ist der Index des Konjunkturbarometers Agrar gegenüber der vorangegangenen Erhebung aus Juni 2017 von 31,4 Punkte auf 26,6 Punkte und damit in etwa auf den Stand von März (25,8 Punkte) gefallen. Grund dafür sind vor allem deutlich verschlechterte Zukunftserwartungen, und zwar in allen Betriebsformen. Der aktuelle Indexwert bleibt damit deutlich hinter den relativ hohen Werten aus der Zeit von 2011 bis 2014 zurück. In der Spitze wurden seinerzeit 37,2 Punkte erreicht. Der Indexwert fasst die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung zusammen.

32 Prozent der Landwirte wollen in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr waren es entsprechend nur 21 Prozent. Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen liegt bei 5,2 Milliarden Euro. Das sind 2,4 Milliarden Euro mehr als ein Jahr zuvor. Das relativ hohe Investitionsniveau in den Jahren 2013 und 2014 mit einem geplanten Investitionsvolumen von entsprechend gut 6 Milliarden wird damit aber nicht erreicht. Die wieder anziehende Investitionstätigkeit der deutschen Landwirtschaft hat aus Sicht des DBV auch eine wichtige positive Wirkung für die Wirtschaftskraft ländlicher Räume. Investitionen in eine leistungsfähige Landwirtschaft sichern auch viele Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen.

Vom aktuell geplanten Investitionsvolumen in Höhe von 5,2 Milliarden Euro entfallen auf den Bereich Ställe und Stalltechnik 3,1 Milliarden Euro (gegenüber Vorjahr plus 2,0 Milliarden Euro). Mit 0,9 Milliarden Euro fallen die vorgesehenen Maschineninvestitionen im Jahresvergleich ebenfalls höher aus. Investitionsvorhaben im Bereich Erneuerbare Energien bleiben mit 1,0 Milliarden Euro im Jahresvergleich unverändert. Deutlich zugenommen haben Investitionen in Landkauf und private Wohngebäude.

Auf der Notenskala von 1 bis 5 wird die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung im Durchschnitt der Betriebe mit 3,03 bewertet. Die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Situation erreicht mit 2,86 einen etwas besseren Wert. Gegenüber Juni fällt die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Situation im Durchschnitt aller Betriebe nahezu unverändert aus. Unterschiede gibt es allerdings zwischen den Betriebsformen. Während Ackerbau- und vor allem Veredlungsbetriebe eine verschlechterte wirtschaftliche Situation beklagen, erholt sich die Lage in den Milchviehbetrieben weiter. Die im Zeitvergleich relativ hohen Zukunftserwartungen sind im September im Vergleich zum Juni in allen Betriebsformen deutlich zurückgegangen.

Die Agrarpreisentwicklung ist der mit Abstand wichtigste Einflussfaktor für die Beurteilung der Situation in den Betrieben. Insbesondere niedrigere Erzeugerpreise für Schweine sowie höhere Betriebsmittelpreise für Düngemittel und Energie wirken sich aktuell negativ auf die Stimmungslage aus. Die Ernte bleibt hinter den Erwartungen von Juni zurück. Ein besonders belastender Einfluss geht nahezu unverändert von den Pachtpreisen aus. Die nationale und die EU-Agrarpolitik werden im Jahresvergleich allerdings wieder deutlich positiver beurteilt.

Das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar wird vierteljährlich im Auftrag des DBV, des VDMA Fachverbandes Landtechnik und der Landwirtschaftlichen Rentenbank in einer repräsentativen Umfrage ermittelt. Zur aktuellen Runde im September 2017 befragte dazu das Marktforschungsinstitut Produkt + Markt rund 1.000 Landwirte und Lohnunternehmer in ganz Deutschland.

Das Konjunkturbarometer Agrar September 2017 zum Download unter www.bauernverband.de/kb-september-2017.

Weniger Gülle – mehr Gärreste aus Biogasanlagen auf Deutschlands Feldern

DBV- Pressemitteilung vom 17.08.17

Neue Daten der Agrarstrukturerhebung veröffentlicht

(DBV) Auf Deutschlands Feldern wurde im Jahr 2015 weniger Gülle ausgebracht als 2010.

An flüssigen Wirtschaftsdüngern (Gülle, Jauche und Biogas-Gärrest) verwendete die Landwirtschaft 2015 rund 208 Mio. m3 auf den Feldern zur Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen. Einzeln betrachtet ist bei Rinder- wie auch bei Schweinegülle eine Abnahme zu verzeichnen, wohingegen sich die Menge der ausgebrachten Gärreste aus Biogasanlagen von 2010 bis 2015 von 32 auf 64 Mio. m3 verdoppelt hat. Im Vergleich zu 2010 hat sich die Menge an Wirtschaftsdüngern damit insgesamt leicht um 17 Mio. m3 erhöht. Dies geht aus aktuellen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes über die Agrarstrukturerhebung 2016 hervor, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilte.

Für die Erhöhung bei den Gärresten gibt es einen guten Grund, erklärte der DBV. Biogasanlagen erfüllen mit der Vergärung von Gülle einen wichtigen Klimaschutzbeitrag, da aus der Gülle austretende Klimagase aufgefangen und zur Energieerzeugung genutzt werden. Durch den Ersatz fossiler Energien und vermiedener Treibhausgasemissionen aus Gülle konnten so in den vergangenen Jahren jährlich rund 15 Mio. t CO2 eingespart werden. Auch sind die Geruchsemissionen bei der Ausbringung von Gärresten in der Regel deutlich geringer. Gärreste aus Biogasanlagen hatten 2015 den zweitgrößten Anteil an den ausgebrachten flüssigen Wirtschaftsdüngern, nach Rindergülle mit 109 Mio. m3 und vor Schweinegülle mit 31 Mio. m3. Daneben wurden 24 Millionen Tonnen Festmist auf den Feldern ausgebracht.

„Die Daten zeigen, dass die pauschale Behauptung von Teilen der Wasserwirtschaft, wir hätten es mit einer wachsenden „Gülleflut“ in Deutschland zu tun, so nicht stimmt“, betonte Udo Hemmerling, stellvertretender Generalsekretär des DBV. „Mit der neuen Düngeverordnung sind dieses Jahr bereits weitere einschneidende Veränderungen zur Nährstoffausbringung in Kraft getreten.“

Kontinuierliche Veränderung sichert Erfolg der Landwirtschaft

Eröffnungs-Pressekonferenz zum Deutschen Bauerntag 2017 in Berlin

„Stillstand ist für uns Landwirte noch nie eine Option gewesen. Veränderungsbereitschaft und Weiterentwicklung sind die Grundlage bäuerlich-unternehmerischen Selbstverständnisses und haben maßgeblich zum Erfolg der deutschen Landwirtschaft beigetragen.“ Das konstatierte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, bei der Pressekonferenz am Vortag des Deutschen Bauerntages igrab_pic_chris.phpn Berlin. Diesem Grundsatz folgend suche die Landwirtschaft selbst nach Lösungen, damit sie in der Mitte der Gesellschaft verankert bleibe. Dies dokumentiere, wie Rukwied betonte, das Papier „Veränderung gestalten“, das beim Deutschen Bauerntag in Erfurt 2015 verabschiedet und seither kontinuierlich weiterentwickelt worden sei. Als logische Konsequenz, wie der Bauernpräsident aufzeigte, laute das Motto des diesjährigen Deutschen Bauerntages „Gemeinsam Zukunft gestalten“. Der DBV erwarte rund 1.000 Teilnehmer, darunter 650 Delegierte der Landesbauernverbände. Sie seien angetreten, in der Mitgliederversammlung beim Bauerntag die Agenda anstehender Veränderungen weiterzuentwickeln und voranzubringen.

Veränderungen brauchen jedoch auch einen gesetzlichen Rahmen, der Planungssicherheit und wirtschaftliche Perspektiven bietet, mahnte Rukwied. Auch das sei zentrale Botschaft des Bauerntages und Arbeitsauftrag an die Politik. Neben einer Ansprache der Bundeskanzlerin, Reden von EU-Kommissar Günther Oettinger und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt stehe daher eine Diskussion mit den Vertretern der politischen Parteien im Bundestag im Mittelpunkt des Bauerntages. Es gehe darum, die Positionen der Parteien zur Wirtschafts-, Agrar- und Verbraucherpolitik intensiv mit den Politikern zu diskutieren und mit den Kernanliegen des DBV für die nächste Legislaturperiode abzugleichen. „Wir erwarten von unseren hochkarätigen politischen Gästen nicht nur ein klares Bekenntnis zu einer Landwirtschaft in der Mitte der Gesellschaft. Vor allem hoffen wir auf wichtige Impulse für die Diskussionen um die Fortführung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) mit einem soliden Haushalt und einer starken ersten Säule als Herzstück der GAP. Zudem wünschen wir uns Impulse für eine nationale Nutztierhaltungsstrategie und das staatliche Tierwohllabel“, so Rukwied wörtlich.

Wichtig sei vor allem auch, in der Debatte über die GAP richtig mit dem Argument der öffentlichen Leistungen umzugehen, erklärte Rukwied. „In offenen Märkten sind auch unsere europäischen und deutschen Standards öffentliche Leistungen des Sektors Landwirtschaft, die einen Wert haben“, so Rukwied. „Wir stehen zu diesen Standards, aber wir müssen sie in der agrarpolitischen Diskussion angemessen berücksichtigen.“ Transparenz schaffe hier nun eine vom DBV beauftragte Studie von Professor Helmut Karl, Ruhr-Universität Bochum, und Dr. Steffen Noleppa der HFFA Humboldt Forum for Food and Agriculture Research GmbH. Erste Zwischenergebnisse beziffern die Kosten für die deutsche Landwirtschaft durch die Einhaltung von EU-Standards und zusätzlichen Auflagen in den Bereichen Gewässerschutz, Düngung, Pflanzenschutz, Tierhaltung, Cross Compliance und Greening auf eine Größenordnung von 4,6 Mrd. Euro. Rukwied wörtlich: „Diese Analyse zeigt letztlich auch, in welchem Umfang die Landwirtschaft öffentliche Güter bereitstellt.“ Die endgültigen Ergebnisse erwarte der DBV im Herbst.

Deutsche Bauern erwarten Getreideernte auf Vorjahresniveau

DBV-Pressemitteilung vom 03.07.17

Ertragspotenziale durch Wetterextreme verringert

(DBV) „Zum Erntebeginn sehen wir beim Zustand der Getreide- und Rapsbestände in Deutschland deutliche regionale Unterschiede. Der Deutsche Bauernverband erwartet eine Getreideernte von gut 45 Millionen Tonnen, die mengenmäßig knapp dem Vorjahr mit 45,4 Millionen Tonnen entsprechen wird. Der Durchschnitt der Ernten 2012 bis 2016 in Höhe von 47,9 Millionen Tonnen wird damit aber nicht erreicht.“ Dies erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, bei einem Pressegespräch zum Auftakt der Getreide- und Rapsernte. Der Auftakt zur Ernte fand in diesem Jahr in Eberdingen in der Nähe von Ludwigsburg in Baden-Württemberg statt. Die zuletzt heißen und trockenen Witterungsverhältnisse und der Starkregen in einigen Regionen bringen vor allem beim Weizen einige Unsicherheit bei der Schätzung der Getreideernte.

„Die Wintergerstenbestände sind durch die Trockenheit im Juni mit regional extrem hohen Temperaturen zügig abgereift. Letztendlich werden jedoch die ersten Druschergebnisse zeigen, inwieweit die teils extreme Juni-Witterung die Erträge und Qualitäten von Winterweizen, Winterraps und das Sommergetreide beeinflusst hat. Deshalb sind derzeit die Erwartungen unserer Bauern an die diesjährige Ernte eher zurückhaltend“, betonte der Bauernpräsident. „In weiten Teilen Deutschlands lassen sich Trockenschäden in den Beständen erkennen. Gerade der Winterweizen könnte zuletzt Ertragspotenzial und Qualität eingebüßt haben. Da der Winterweizen mit knapp 3,2 Millionen Hektar die wichtigste in Deutschland angebaute Getreideart ist, ist sein Ertrag ein maßgeblicher Faktor für das Gesamtergebnis der Getreideernte“, erläuterte Rukwied die jüngsten Sorgen der Landwirte. Der DBV erstellt seine Ernteprognose auf der Basis von Umfragen unter den 18 Landesbauernverbänden zu ihren aktuellen Ertragsschätzungen.

Die Getreideanbaufläche in Deutschland fällt mit 6,25 Millionen Hektar geringfügig kleiner aus als im Vorjahr (6,32 Millionen Hektar), weswegen die im Vergleich zur Vorjahresernte erwarteten leicht höheren Erträge von knapp 7,3 Tonnen pro Hektar nicht zu einer Steigerung der Gesamterntemenge führen werden.

Die in Deutschland im Anbau bedeutendste Ölpflanze ist Winterraps. Der DBV geht derzeit von einer Erntemenge von knapp 4,7 Millionen Tonnen aus. Die Ertragserwartungen liegen mit rund 3,6 Tonnen pro Hektar niedriger als der Fünfjahresdurchschnitt von 3,9 Tonnen pro Hektar. Ursachen hierfür sind ein regional erhöhter Krankheits- und Schädlingsdruck, der Kälteeinbruch mit Nachtfrösten im April, welcher die Rapsbestände in der Blüte traf, sowie die Trockenheit der letzten Wochen.

Naturgemäß sind die Ertragserwartungen in den einzelnen Regionen Deutschlands sehr unterschiedlich. Die Wasserversorgung war zum Ende des Frühjahrs in Norddeutschland (Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Teile von Schleswig-Holstein) weit weniger angespannt als in den übrigen Regionen Deutschlands. Insbesondere auf grundwasserfernen und leichten sandigen Standorten, die sich durch ein geringes Wasserhaltevermögen auszeichnen, traten Trockenschäden auf. Die Getreide- und Rapsbestände auf schwereren Böden profitierten dagegen von den höheren Wasservorräten. Die Niederschläge der vergangenen Woche haben die Wasserversorgung verbessert, andererseits jedoch die begonnene Wintergerstenernte unterbrochen. Auch die Wasserversorgung in den kommenden Monaten ist für die Landwirte von hoher Bedeutung. So hängt das Ertragspotenzial von Hackfrüchten wie Kartoffeln und Zuckerrüben, aber auch von Mais, der entweder als Silomais gehäckselt oder nach entsprechender Reifezeit als Körnermais gedroschen wird, maßgeblich von den Witterungsbedingungen in den Sommermonaten ab.

Die Trockenheit im Juni hat sich auch auf die Futtergewinnung ausgewirkt: Der in einigen Regionen geringe Aufwuchs auf den Grünlandstandorten bereitet den Landwirten Sorgen um ihre Futtervorräte. Die Niederschläge der vergangenen Woche waren für das Grünland und den Mais dringend notwendig.

Die aktuellen Getreidepreise gestalten sich für die Ackerbaubetriebe nur geringfügig besser als vor der Ernte des letzten Jahres. So erzielten Bauern ausgangs des Wirtschaftsjahres 2016/17 für eine Tonne Brotweizen alterntiger Ware 155 Euro (Juni 2016: 139 Euro pro Tonne). Die voraussichtlich höhere EU-Getreideernte wird es im neuen Wirtschaftsjahr 2017/18 zudem ermöglichen, dass sich die Europäische Union wieder stärker an den Exportmärkten engagiert. Im zu Ende gegangenen Wirtschaftsjahr 2016/17 sind die Exporte der EU-28 auf 23 Millionen Tonnen Weizen (- 26 Prozent gegenüber 2015/16) und rund 5 Millionen Tonnen Gerste (- 52 Prozent gegenüber 2015/16) zurückgegangen. Ursächlich hierfür waren die geringeren Erntemengen innerhalb der EU und der zeitweise höhere Eurokurs, der die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Ware verringert. Die Europäische Union fördert ihre Getreideausfuhren nicht mehr mit Exporterstattungen, da diese bereits vor Jahren abgeschafft wurden. Klimatisch weniger begünstigte Regionen sind auf die Lieferung von qualitativ hochwertigem Getreide aus der Europäischen Union angewiesen.

Die Grafiken zu den Ernteerwartungen unter www.bauernverband.de/ernteauftakt-2017

Ausbildungszahlen für die „Grünen Berufe“ bundesweit leicht gestiegen

Pressemitteilung DBV vom 12.06.17

Aktivitäten zur Berufsinformation und Nachwuchswerbung mit positiver Auswirkung

Im laufenden Ausbildungsjahr 2016/2017 (Stichtag 31.12.2016) sind die Ausbildungszahlen in den Grünen Berufen mit 13.582 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge (+0,9 Prozent im Vorjahresvergleich) leicht gestiegen. In Westdeutschland registrierten die zuständigen Stellen in einer aktuellen Zwischenerhebung 11.090 Neuverträgen (+3,6 Prozent), während sich die Neuverträge in Ostdeutschland mit 2.492 Neuverträgen (-9,2 Prozent) negativ entwickeln. Nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) trägt die teilweise schwierige konjunkturelle Entwicklung vor allem in den tierhaltenden Betrieben in den vergangenen Jahren zum Rückgang bei.

 

Im Beruf Landwirt/in gab es bundesweit 4.093 Neuverträge (-3,5 Prozent), davon 3.233 (+/-0 Prozent) in Westdeutschland und 860 (-13 Prozent) in Ostdeutschland. Weiter deutlich rückläufig sind die Ausbildungszahlen im Beruf Tierwirt/in mit insgesamt 332 (-17 Prozent) Neuverträgen, davon 85 (+13 Prozent) im Westen und 247 (-24 Prozent) im Osten. Besonders stark fiel hier die Entwicklung für die Fachrichtung Rinderhaltung mit 205 Neuverträgen aus (-28 Prozent). Im Beruf Fachkraft Agrarservice zeichnete sich mit 280 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ein moderater Rückgang gegenüber dem Vorjahr ab (-3,5 Prozent) wohingegen sich der 2013 neu geschaffene Beruf Pflanzentechnologe/-technologin mit insgesamt 36 hauptsächlich im norddeutschen Bereich abgeschlossenen Ausbildungsverträgen stabil entwickelte.

 

Entgegen der bundesweiten Gesamtentwicklung in allen dualen Ausbildungsberufen mit insgesamt 520.300 Neuverträgen (-0,4 Prozent) entwickelt sich die Ausbildung in den „Grünen Berufen“ trotz der weiter rückläufigen demographischen Entwicklung positiv. Nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes wirken sich die laufenden Aktivitäten zur Berufsinformation und Nachwuchswerbung für die landwirtschaftlichen Berufe positiv auf die Ausbildungssituation in den Grünen Berufen aus.